Disney's Dinosaurier

Original

Disney's Dinosaur

Studio

Walt Disney Pictures (2000)

DVD-Anbieter

Buena Vista Home Entertainment (2001)

Laufzeit

78:44 min.

FSK

6

Regie

Eric Leighton, Ralph Zondag

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1
2. Englisch, Dolby Digital 5.1
3. Audio-Kommentar

Untertitel

Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch (Audio-Kommentar mit deutschen Untertiteln)

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20-30 EURO
Film   

65 Millionen Jahre vor unserer Zeit wird das Dinosaurier-Baby Aladar durch eine Verkettung unglücklicher Umstände von seinen Eltern getrennt und schließlich im Schnabel eines Vogels weit von seiner Heimat auf eine fremde Insel fortgetragen. Dort wird Aladar von einer Lemurenfamilie aufgezogen, die den noch kleinen und zierlichen Dinosaurier adoptiert. Das glückliche und sorglose Leben von Aladar und seinen fröhlichen "Geschwistern" Zini und Plio hat ein jähes Ende als ein Meteoriteneinschlag ihre Heimat zerstört und sie zur Flucht zwingt. Auch die anderen Tiere benötigen einen neuen Lebensraum und so kommt es zum ersten Male im Leben von Aladar zu einem Treffen mit Wesen seiner Art, einer Herde Dinosaurier, die sich ebenfalls auf dem Weg in eine neue Heimat befindet und der sich Aladar mitsamt seiner Familie anschließt. Angeführt wird die Gruppe vom hartherzigen Iguanodon Kron und dessen Helfer Bruton. Im Gegensatz zu ihnen sorgt sich Aladar um die weise alte Brachiosaurus-Dame Baylene und ihre gutherzige Freundin Eema. Damit zieht Aladar nicht nur die Aufmerksamkeit der attraktiven Dino-Dame Neera auf sich, sondern auch den Zorn des Anführers Kron, gegen den er sich behaupten muss....

Während "Toy Story 1 & 2" durch den vollständigen Einsatz von Computertechnik in der Produktion neue Maßstäbe für die Zeichentrick-Technik setzt, erreicht "Dinosaurier" einen ähnlichen Erfolg auf der Ebene des Foto-Realismus. Während die Dinosaurier komplett im Computer entstanden sind, bewegen sie sich vor Hintergründen, die meist real gefilmt und dann im Computer um Effekte ergänzt wurden. Da die digitalen Effekte und die real gefilmten Hintergründe harmonisch zueinander passen, ist es kaum hundertprozentig zu erkennen, was nun real und was Computereffekt ist. Die Körper der Tiere zeichnen sich durch einen Detailreichtum aus, der selbst die feinen Haare der Lemuren einzeln erkennbar werden lässt. Auch wenn die Realität immer noch ein wenig anders aussieht, so trennen "Dinosaurier" von diesem Ziel der Darstellung nur noch hauchfeine Unterschiede.

Während die Elemente, mit denen die Geschichte erzählt wird, mal wieder aus dem bekannten Zusammenspiel von niedlichen Figuren und unterhaltender Musikuntermalung besteht, so ist "Dinosaurier" an vielen Stellen aber auch erstaunlich dramatisch. Ob es nun die in langen Bildsequenzen gezeigte Zerstörung von Aladars Heimat ist oder die Auseinandersetzungen mit den unterschiedlichen Hierarchien der Dinosaurier - der Weg zum Happy End der Helden wir hier durch viel Gewalt und Machtdemonstration begleitet. Der typisch harmonische Disney-Film für die lieben Kleinen ist dies eigentlich nicht. Die anfangs noch recht interessante Story zeichnet sich zwar im späteren Verlauf auch nicht durch besonders viel Einfallsreichtum aus, schließlich entstand "Dinosaurier" in erster Linie aufgrund der Idee, einen Dinosaurier-Film mit authentisch wirkenden Tieren zu machen. Dafür bietet dieser Film aber wenigstens eine visuelle Bilderschlacht, die den Zuschauer für 79 Minuten in ihren Bann zieht.

 

Bild   

Der digitale 1:1-Transfer macht sich wie bereits bei "A Bug's Life" und "Toy Story 1 & 2" auch hier bezahlt. Rauschen ist wirklich nirgendwo zu sehen und obwohl die Bitrate gar nicht einmal sonderlich hoch angesetzt wurde, besticht das Bild durch eine außergewöhnlich hohe Bildruhe und feine Detaildarstellung, die es schwer macht, überhaupt zu erkennen, ob das Bild digital komprimiert wurde. Lediglich die die digitalen Effekte erscheinen mitunter etwas weichgezeichnet. Bis auf den leichten violetten Grundton sind die Farben natürlich und vergleichsweise dezent. Abgesehen von einem stellenweise bei Bewegungen auftretenden leichten Flimmern bietet diese DVD wirklich erstklassiges Bildmaterial.

 

Ton 

Die ersten 20 Minuten bis zum Einschlag des Meteoriten markieren die tonalen Highlights des Films. Hier knallt und donnert es mit viel Dynamik von allen Seiten. Der Mix klingt sehr weiträumig und effektvoll. Auch der Subwoofer sorgt für mächtig Druck. Im weiteren durch viel Dialog geprägten Handlungsverlauf treten die richtig imposanten Soundeffekte eher phasenweise auf. Trotzdem ist auch hier die Surroundwiedergabe in ruhigeren Szenen noch recht deutlich.

 

Special Features  

In der Ausstattung hinken die deutschen Disney-DVDs immer noch den US-Versionen hinterher. Die Code 2-DVD bietet zwar mehr als die einfache US-DVD, kommt aber nicht an die amerikanische 2 DVD Collector's Edition heran. Wem die Extras dieser Code 2-DVD nicht ausreichen, sollte daher lieber noch bis Jahresende abwarten, denn für den 15.11. hat Disney auch für Deutschland eine "Deluxe Version" mit 2 DVDs in Planung.

Da die Zielgruppe des Films ein Familienpublikum ist, orientieren sich auch einige der Extras hieran. Dies fällt vor allem bei den ersten drei Extras auf:

• Aladars Abenteuer ist ein kleines interaktives Spiel, bei dem man über die die Cursortasten durch ein grafisch ansprechendes Höhlenlabyrinth steuert, um seine "Dinosaurierfreunde" zu finden. Dummerweise gibt's da aber auch Dinos in einigen Höhlen, die einem die Freunde wieder wegschnappen. Dann geht wieder alles von vorne los.

• Dino Quiz ist eigentlich gar kein Quiz, da ist die Menübeschriftung einfach falsch, und nennt sich im Englischen auch passender "Dinopedia": Hier bekommt man mehrere kurze Clips mit Hintergrundinfos zu den Dinosauriern von einer kindlichen Stimme im Hintergrund erzählt.

• Dino Suche: Ein Puzzle, bei dem man aus verschiedenen auf dem Bildschirm versteckten Elementen einen Dinosaurier zusammensetzen kann. Selbst Kinder dürften hier recht schnell die Lust dran verlieren.

• Blick hinter die Kulissen

Ähnlich wie bei dem "White Rabbit"-Feature von "The Matrix" lassen sich während des Films direkt insgesamt 13 kurze Making of-Sequenzen und ein alternatives Ende abrufen. Zum Glück hat man hierbei auch an alle gedacht, die erst einmal den Film ohne Unterbrechung sehen wollen, so dass man aus einem Menü die Clips auch direkt abrufen kann. Anstelle einer deutschen Untertitelung hat sich Disney hier aber für ein deutsches "Voice Over" über die Originalsprache entschieden, welches von einer zweiten Tonspur abgerufen werden kann, die sich ausnahmsweise direkt wechseln lässt.

• Making of (ca. 4 min., ohne deutsche Untertitel)

Ein deutsches Making of, moderiert von dem deutschen "Aladar"-Synchronsprecher Pascal Breuer. Obwohl das Making of nur sehr kurz ist, erklärt es dennoch am Anfang wenigstens das Prinzip, aus welchen Elementen der Film aufgebaut wurde, in einfacher Form. Leider wirkt der Rest dann aber aufgrund der etwas reißerischen Dialoge wie eine Werbeshow.

• Audio-Kommentar mit den Regisseuren und Effekt-Spezialisten (mit deutschen Untertiteln)

Dies ist der erste von den insgesamt zwei Audio-Kommentaren der US-DVD. Der Audio-Kommentar bleibt immer recht stark am Bild und behandelt die jeweils zu sehenden Sequenz. Allgemeinere und globalere Infos geraten da etwas in den Hintergrund. Hilfreich ist der Kommentar dabei, um Realaufnahmen und Special Effects auseinanderhalten zu können.

• Orange Blue-Musikvideo

• Kinotrailer

Fazit: Als brauchbare Extras kristallisieren sich die recht gut gemachten Making of-Clips, die auch während des Films betrachtet werden können und der Audio-Kommentar heraus. Der Rest ist eher Spielerei oder wie das deutsche Making of in erster Linie Werbung. Wer mehr Extras haben will, sollte lieber auf die kommende "Deluxe Version" warten. Wem die Extras ohnehin egal sind, der bekommt mit der vorliegenden DVD aber wenigstens den Film in hervorragender Bild- und Tonqualität präsentiert. Leider lassen sich auch auf dieser DVD wieder nicht die Sprachen ohne Umweg über das Menü wechseln nach dem Einlegen der DVD erscheinen zunächst mehrere Werbe-Trailer. 

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Pioneer DV-737
Dolby Digital/DTS - Receiver Yamaha RX-V3000 RDS

18.06.2001