Die 12 Geschworenen

12 Angry Men

Studio

Orion-Nova (1957)

DVD-Anbieter

20th Century Fox Home Entertainment (2001)

Laufzeit

92:11 min.

Regie

Sidney Lumet

Darsteller

Henry Fonda, Lee J. Cobb, Ed Begley, E.G. Marshall u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,66:1 (Letterbox)

Audiokanäle

1. Englisch (Mono)
2. Deutsch (Mono)
3. Französisch (Mono) 
4. Italienisch (Mono)
5. Spanisch (Mono)

Untertitel

Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Niederländisch, Schwedisch, Finnisch, Norwegisch, Dänisch, Deutsch für Hörgeschädigte

Regionalcode

2,4

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 50 DM
Film  

12 Geschworene ziehen sich in die Hinterkammer eines Gerichts zurück, um ihr Urteil über einen jungen Mann aus ärmlichen Verhältnissen zu entscheiden, der des Mordes an seinem Vater angeklagt ist. Das Urteil muss einstimmig gefällt werden und bedeutet bei einem Schuldspruch für den Angeklagten die Todesstrafe. Bei der ersten Abstimmung entscheidet sich die Mehrheit der Geschworenen für "schuldig". Lediglich der Geschworene Nr. 8 (Henry Fonda) plädiert für "nicht schuldig". Was folgt, ist eine hitzige Diskussion, in deren Verlauf die im Prozess so eindeutige Beweißlast nach und nach in Frage gestellt wird. Während einige Geschworene stur auf ihrer Meinung beharren, bekommen immer mehr Geschworene auch Zweifel, doch auch ein Freispruch muss ebenso einstimmig wie ein Schuldspruch erfolgen, ansonsten würde das Verfahren an eine andere Jury gehen, bei der fraglich ist, ob sie für einen Taugenichts, der alle Klischees eines Mörders erfüllen zu scheint, ähnlich viel Geduld bis zur Fällung eines Urteils aufnehmen würde....

Der englische Originaltitel "12 Angry Men" bezeichnet die Stimmung, in der der Film beginnt, eindeutig: Von den 12 Geschworenen hat eigentlich gar keiner Lust, sich groß mit dem Angeklagten zu beschäftigen, das Klima ist stickig und der einzige Ventilator, der die Raumluft erträglich machen könnte, ist defekt - jeder will also so schnell wie möglich zum Ende kommen und macht sich eigentlich keine großen Gedanken darüber, welche Verantwortung er in der Entscheidung über Leben oder Tod des Angeklagten trägt. Ihre Meinung über den Angeklagten steht bereits fest, aber nicht auf Grundlage der Beweise, sondern nur auf Basis von Klischees, Mutmaßungen und Indizien, die ein scheinbar eindeutiges Gesamtbild ergeben. Täglich werden in den USA Urteile von Geschworenengerichten gefällt, gebildet aus einer Jury von normalen Bürgern. Was in dem geschlossenen Raum passiert, würde normalerweise nie nach außen dringen. Durch den Blick hinter die Kulissen und den leichtfertigen Umgang der Jury mit einem Menschenleben zweifelt der Film die Effizienz dieser in den USA üblichen Gerichtspraxis an, ohne dabei einem klischeehaften Idealismus der Wahrheitsfindung zu verfallen, denn ob der Angeklagte nicht vielleicht doch schuldig ist, wird nicht ganz eindeutig ausgeräumt. Als Plädoyer gegen die in den USA immer noch sehr populäre Todesstrafe ist dieser Film aber viel effektiver als neuzeitliche Kitsch-Dramen wie "Dead Man Walking", die lediglich die Tränendrüsen des Zuschauers anvisieren und dabei nur Moral und Ethik der Todesstrafe in Frage stellen. Dieser Film stellt jedoch eine Frage, die auch Befürworter der Todesstrafe vor Probleme stellt, denn wie ist es möglich, eine Strafe anzuwenden, die per se nach Ausführung eine Revision unmöglich macht, sollten Zweifel an dem Zustandekommen des Schuldspruchs aufkommen? Der Film hat auch nach mehr als 40 Jahren nichts an Aktualität verloren, weswegen es auch nicht verwunderlich erscheint, dass 1997 unter der Regie von William Friedkin für das Fernsehen ein Remake entstand.

 

Bild  

Entgegen der Coveraufschrift ist das Bild nicht anamorph, sondern nur 1,66:1-Letterbox. Gedreht wurde damals in Schwarz/Weiß. Trotz des hohen Alters halten sich die Kratzer und sonstige Störungen in Grenzen. Die Schärfe ist insgesamt auch in Ordnung, obwohl hier ein Rauschfilter leichte Nachzieheffekte produziert und die Detailauflösung durchaus vermindert. 

 

Ton  

Alle Sprachfassungen liegen in Mono vor, was hier aber prinzipiell kein Manko darstellt, denn "Die Zwölf Geschworenen" spielt die ganze Zeit in einem geschlossenen Raum und besteht aus nichts anderem als 90 Minuten Dialog. Die Stimmwiedergabe ist zwar etwas muffig, doch insgesamt noch gut verständlich.

 

Special Features  

Außer einem etwas reißerisch aufgemachten Trailer sind keine weiteren Extras auf der DVD vorhanden.

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Pioneer DV-737
Dolby Digital / DTS - Receiver Yamaha RX-V3000 RDS

30.05.2001