Die Waffen der Frauen

Studio

20th Century Fox (1988)

Verleih

20th Century Fox Home Entertainment (2002)

Laufzeit

108:54 min. (FSK 12)

Regie

Mike Nichols

Darsteller

MelanieGriffith, Harrison Ford, Sigourney Weaver, Alec Baldwin, Kevin Spacey

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Stereo
2. Englisch, Dolby Digital 3.0
3. Spanisch, Stereo

Untertitel

deutsch, englisch, spanisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20 €
Film 

Die Sekretärin Tess McGill (Melanie Griffith) hat sich auf dem zweiten Bildungsweg das notwendige Rüstzeug verschafft, um im Big Business an der Wall Street auf erheblich höherem Niveau mitzuspielen, als in ihrer gegenwärtigen Position. Doch ihr Vorgesetzter (Oliver Platt) reagiert auf ihren Wunsch nach einer konkreten Aufstiegsmöglichkeit lediglich mit der Vermittlung an einen schmierigen Devisenhändler (Kevin Spacey), dem statt des anvisierten Vorstellungsgesprächs eine Privatparty mit Tess als scheinbar leichte Beute vorschwebt. Nachdem sie ihren alten Boss losgeworden ist, scheint sich der Karrierehimmel für Tess jedoch endlich aufzuhellen, verspricht ihre neue Chefin Katharine Parker (Sigourney Weaver) doch von Anfang an, auf eine partnerschaftliche Arbeitsorganisation zu setzen. Es benötigt dann allerdings die massive Mithilfe von Gevatter Zufall, um Tess über die sehr eigene Vorstellung Katherines zum Thema Partnerschaft die Augen zu öffnen. Als diese beim Skifahren ihr Bein bricht, wird Tess zwecks Homesitting in Katherines Appartement gelotst und entdeckt auf deren PC, dass ihre Chefin ganz offensichtlich vorhatte, sich eine von Tess entwickelte Geschäftidee skrupellos unter die eigenen langen Nägel zu reißen. Noch leicht geschockt ob solcher Niedertracht, kommt Tess nach Hause, um zur Krönung des Tages ihren Freund Mike (Alec Baldwin) mit einer anderen im Bett zu finden. Doch statt jetzt alles hinzuschmeißen, packt Tess erst recht der Ehrgeiz, von nun an niemandem mehr zu gestatten, ihre Person mit einem Fußabtreter zu verwechseln. Also nutzt sie die Chance, dass Katherines Büro nun für einige Zeit zu ihrer alleinigen Verfügung bereitsteht und gibt sich einfach als Geschäftspartnerin aus, um ihre eigene Idee doch noch selbstständig zu verwirklichen. Dazu setzt sie sich zunächst mit Katherines Geschäftpartner Jack Trainer (Harrison Ford) in Verbindung, der sich durchaus interessiert zeigt, das Geschäft, bei dem es um die Akquisition eines Radiosenders für ein anderes Unternehmen geht, zusammen mit der neuen "Kollegin" durchzuführen. Dass bald die geschäftliche Partnerschaft noch um eine private Komponente erweitert wird, vereinfacht Tess' Balanceakt nicht gerade, insbesondere, da auch der Termin von Katherines vollständiger Genesung immer näher rückt und damit das ohnehin schon nicht unbeträchtliche Risiko, mit ihrem kleinen Täuschungsmanöver aufzufliegen, noch um ein Beträchtliches zu steigern droht.

Die Story von "Working Girl" (Die Waffen der Frauen) weist ihn als einigermaßen altmodischen Film aus, stellt die Geschichte vom pfiffigen Underdog, der sich in die höchsten Sphären der Geschäftswelt jongliert doch ein Produkt dar, dass gerade für die achtziger Jahre absolut typisch ist (im Unterschied zum Beispiel zu den späten 90ern, deren Börsenboom im Film keinen solchen Wiederhall gefunden hat). Denn wie in Hollywood jede Ära ihren eigenen Weg zur filmischen Wiedergabe der Erfüllung des "american dream" kannte, brachte diese Dekade eine ganze Reihe Leinwandwerke mit selbiger Grundstruktur heraus, wie zum Beispiel "The Secret Of My Success" (Das Geheimnis meines Erfolges). Betrachtet man sich diese Erzeugnisse jedoch heute, schwankt die Beurteilung je nach Qualitätsstufe gemeinhin zwischen ganz nett und leicht langweilig, denn irgendwie reißt die Thematik heutzutage nicht mehr so unbedingt mit.
Dass "Working Girl" auch beim wiederholten Ansehen nichts von seiner Klasse verloren hat, ist daher kaum auf seine Geschichte zurückzuführen, sondern auf eine Reihe anderer positiver Faktoren. So gibt schon einmal das Drehbuch eine wohldurchdachte und sparsam, aber überaus effektiv mit Humor versetzte Vorlage, die mit Mike Nichols, als Spezialisten für intelligente Unterhaltung den perfekten Regisseur gefunden hat.
Das Sahnehäubchen sind aber eindeutig die Schauspieler. Hauptdarstellerin Melanie Griffith mag vielleicht nicht die selbe Strahlkraft wie einige ihrer Kolleginnen haben, denen im allgemeinen die Hauptrolle in einem derartigen Film angetragen werden, allerdings hat das den großen Vorteil, dass ihre Figur Tess nicht hinter dem Star verloren geht und so die vollständige Aufmerkamekeit des Zuschauers für sich beanspruchen kann. Und was Starpower angeht, dafür hat "Working Girl" ja seine Nebenrollen, wie Sigourney Weaver, die als karrieregeiles Biest brillieren darf, ohne dass sie ihre Figur zur Karrikatur verzerrt, was bei der Anlage ihrer Rolle gar nicht so fern liegend gewesen wäre. Und dann ist da natürlich Harrison Ford, der einmal mehr beweist, dass er vor allem dann zu Höchstleistungen aufläuft, wenn seine Rolle zwar eigentlich ernstzunehmend angelegt ist, aber ganz beiläufig eine gehörige Portion Humor untergemischt bekommt. Insofern hat Ford hier einige Chancen, sich von seiner allerbesten Seite zu zeigen und er nutzt sie durchweg optimal aus (und macht dabei schmerzlich bewusst, wie verbesserungswürdig seine Rollenwahl in der nachfolgenden Zeit geworden ist, insbesondere wenn man an seine bierernsten, aber keineswegs anspruchsvollen Auftritte in Machwerken wie "Airforce One" oder "Patriot Games" denkt). Dass außerdem diverse kleinere bis größere Randfiguren von heute überaus prominenten Mimen ausgefüllt werden, von Alec Baldwin, über Joan Cusack bis hin zu Kevin Spacey, ist dann noch ein weiteres Bonbon der Besetzung.
Wer die Nase voll hat vom massierten Einsatz schenkelklopfendem und in den Bodensätzen von öffentlichen Bedürfnisanstalten nach Pointen schürfendem Humor und sich zur Abwechslung zwar bestimmt auch nicht tiefsinnig, aber doch auf gehobenem Niveau unterhalten lassen möchte, ist bei diesem Film bestimmt gut aufgehoben.

 

Bild 

Dafür, dass der Film nicht der allerjüngste ist, kann sich das Bild durchaus sehen lassen. So ist die Farbgebung meist kräftig, ohne ins unnatürlich Bunte abzudriften; allerdings treten vereinzelt Szenen auf, in denen die Gesichter der Darsteller etwas käsig blaß erscheinen. Das Bildrauschen ist verhältnismäßig gering, was allerdings mit gelegentlichen Nachzieheffekten erkauft wurde. Die übrigen Werte, wie Schärfe und Kontraste sind zwar nicht ganz frei von leichten Schwächen, aber liefern letztlich ein ganz ordentliches Ergebnis ab.

 

Ton 

Was die deutsche Synchronisation angeht, dürfte das zweikanalige Signal allgemein vom Receiver wie bei einer echten Dolby Surround Mischung verteilt werden. Im Ergebnis gibt das von hinten zwar nur gelegentliche und überaus schwachbrüstige Umgebungsgeräusche, vorne stimmt aber die Balance zwischen dem Center und den Hauptboxen ohne Einschränkung. Das heißt aber nicht, dass der Höreindruck optimal ist. Mehr als ein ordentlicher Durchschnitt ist nicht drin, da sowohl das Volumen, als auch die Dynamik eher schwach ausgeprägt sind. Dies fällt vor allem im Vergleich mit der 3.0-Abmischung der englischen Fassung auf, die alle drei vorderen Kanäle präzise ansteuert (den hinteren Bereich dafür vollkommen vernachlässigt), wodurch das Ganze erheblich frischer und präziser klingt. Da sich die akustische Gestaltung des Films vollkommen auf die Dialoge und die Musik konzentriert, fallen die Auslassungen der jeweiligen Fassungen aber nicht allzu nachteilig ins Gewicht.

 

Special Features 

Es werden lediglich zwei Trailer zum Film angeboten.

05.03.2002

Review von Tobias Wrany

Test-Equipment

TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-343
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES