Die unendliche Geschichte - Sonderedition

Original

Die unendliche Geschichte

Studio

Neue Constantin Film (1984)

Anbieter

Universum Film (2003)

Laufzeit

96:45 min. (FSK 6) US-Fassung: 90:00 min.

Regie

Wolfgang Petersen

Darsteller

Noah Hathaway, Barret Oliver, Tami Stronach u.a.

DVD-Typ

DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

8.58 Mbps (Video: ca. 8 Mbps) 

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

Deutsch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)

Untertitel

Deutsch für Hörgeschädigte

Regionalcode

2

Verpackung

Digipak-Buchverpackung

Preis

ca. 25 €
Inhalt 

Ständig wird der kleine Bastian von seinen Klassenkameraden schikaniert. Wieder einmal auf der Flucht vor seinen Peinigern, rettet er sich eines Tages in ein Antiquariat, wo er auf einen alten Buchhändler trifft. Der sonderbare Mann warnt Bastian vor dem Lesen eines geheimnisvollen Buches. Doch Leseratte Bastian kann daraufhin natürlich erst recht nicht widerstehen. Kurzerhand "leiht" er sich das Buch heimlich aus, um sich damit auf den dunklen Dachboden seiner Schule zurückzuziehen. Kaum mit der Lektüre begonnen, beginnt auch schon seine Reise in die geheimnisvoller Welt Phantasiens - eine Welt der Winzlinge, Rennschnecken, Felsenbeißer und Glücksdrachen! Doch Phantasien ist vom Untergang bedroht, und seine Bewohner sind auf der verzweifelten Suche noch einem mutigen Helden, der sie vor der Vernichtung durch das "Nichts" bewahren kann. Phantasien scheint bereits verloren, als Bastian endlich begreift, welche Rolle er in der "unendlichen Geschichte" wirklich spielt...

"Die unendliche Geschichte" ist bis heute einer der raren Filme aus deutscher Produktion, die im Fantasy-Genre angesiedelt sind und den Vergleich mit amerikanischen Produktionen nicht scheuen müssen und für die damaligen Verhältnisse auch ziemlich spektakulär inszeniert wurde. Selbst wer diesen Film damals als Kind erstmals gesehen hat, wird auch Jahre später noch an dieser Verfilmung des Michael Ende-Buches gefallen finden, da er bis auf wenige Elemente ein Familienfilm ist, der auch für Erwachsene nicht zu kitschig ist. Vor allem versteht es der Film, den Zuschauer mit seiner eigenen Phantasie spielen zu lassen und eine Film-Welt zu schaffen, in die man ohne Zögern immer wieder gerne eintaucht.

 

Bild 

Das Master bietet eine passable, aber auch nicht vollkommen befriedigende Schärfe. Im oberen Videofrequenzbereich stößt diese DVD schnell an ihre Grenzen. Das Master ist sichtbar verrauscht, ebenso sichtbar ist allerdings auch der Versuch, dieses durch Rauschfilter zu reduzieren. Gerade in den nebligen Szenen im Moor fallen hier deutlichere Nachzieheffekte auf. Die Bildhelligkeit ist vielfach zu hoch, dunkle Bildbereiche geben selten richtig tiefes Schwarz, sondern ein helles Grau wieder. Mit Nachjustage der Helligkeit kann man dies wieder etwas grade biegen und auch die etwas flauen Farben ein wenig aufpeppen. Stellenweise weisen die Farben auch eine leichte Eintönung auf. Keine Fehler gemacht hat man allerdings bei der Kompression. Die Videobitrate liegt bei einem Traumwert von 8 Mbps, den sonst nur wenige DVDs erreichen. Entsprechend bietet die Kompression auch genug Reserven, um trotz des schwierigen Quellmaterials nicht noch weitere Störungen und Unschärfen zu produzieren.

Neben der deutschen Kinofassung findet man auf dieser DVD auch die etwas kürzere US-Fassung mit dem englischen Originalton. Die Videobitrate der US-Version liegt mit gerade 4.5 Mbps deutlich unter dem hohen Niveau der deutschen Fassung. Das Master hinterlässt einen etwas saubereren Eindruck und auch der Kontrast stimmt im Gegensatz zur deutschen Version. Die Farben sind geringfügig besser und weisen auch seltener einen deutlichen Einschlag auf. Aufgrund der niedrigen Videobitrate ist das Bild allerdings auch deutlich unruhiger und etwas weniger scharf, somit diese Version im Endergebnis auch nicht besser als die deutsche Filmfassung.

 

Ton 

Aufgrund der unterschiedlichen Laufzeiten gibt es bei den einzelnen Filmfassungen nur jeweils den dazugehörigen Ton und nicht die deutsche Synchro und das englische Original parallel auf einer DVD. Während die deutsche Fassung einen Dolby Digital 5.1-Upmix verpasst kam, gibt es die englische Version nur in Stereo.

Der deutsche 5.1-Mix hinterlässt höchstens auf dem Cover einen guten Eindruck. Solange nicht ein Aufwand wie bei "Das Boot" betrieben wird, für den der gesamte Effekt-Ton für die DVD-Veröffentlichung von Grund auf neu erstellt wurde, lässt sich aus Stereo eben kein diskreter Mehrkanalton mit befriedigendem Ergebnis erreichen. Aus den Surroundkanälen dringt nicht mehr als ein wenig Kulisse, richtige Effekte sind hier aber fehl am Platze. Der gesamte Mix ist ziemlich frontlastig und bietet bis auf recht passable an einigen Stellen auftretende Subwoofer-Einsätze nur wenig Dynamik. Vielfach ist das Klangbild zu hell und metallisch, gerade die Dialoge sind etwas zu spitz. Außerdem ist auch deutliches Übersprechen der Dialoge in die Frontkanäle und teilweise auch in die Surrounds zu beobachten.

Der englische Stereo-Ton lässt sich zwar auch in Pro Logic II wiedergeben, besitzt aber trotz dezenter Räumlichkeit ein eher monotones und etwas centerbetontes Klangbild. Die Dynamik ist ebenfalls nicht ganz befriedigend.

 

Special Features 

Ausnahmsweise gibt es an dieser Stelle auch einmal ein paar Worte zur Verpackung, die für uns normalerweise nicht viel mehr als ein Mittel zum Zweck darstellt: "Die unendliche Geschichte" wurde in ein Digipak in Buchform gesteckt, wie man es bereits von der Sammler-Edition von "Der Herr der Ringe" kennt. So wirkt die Verpackung nicht nur viel nobler sondern ist gleichzeitig auch wesentlich robuster als die meist etwas windig erscheinenden Amarays und Snapper oder die nur aus dünner Pappe bestehenden Digipaks. Gespart wurde allerdings bei den Menüs: Die "3D-Animationen" wirken wie aus einem billigen Computerspiel. Da hätte man sich lieber direkt mit statischen, aber funktionellen Menüs begnügen sollen. 

  • Die unendliche Geschichte - Ein Kultbuch wird verfilmt (43:14 min.): Diese Dokumentation des Südwestfunks zeigt die Entstehungsgeschichte des Films und präsentiert diese mit zahlreichen Aufnahmen von den Dreharbeiten in den Bavaria-Studios. Da dies mehr eine Reportage ist als die vornehmlich als PR-Vehikel missbrauchten "Making ofs" aus heutiger Zeit, wirkt dieses Feature sehr sachlich und informativ. Entgegen der Cover-Angaben, die eine Laufzeit von 60 Minuten versprechen, ist diese Dokumentation allerdings schon nach nicht einmal einer Dreiviertelstunde vorbei.

  • Musikvideo "Limahl - The Neverending Story": Limahl verschaffte sich trotz Mülltonnen-Outfit im Video mit seinem Titelsong zum Film zumindest einen etwas längeren Erinnerungswert als seine schnell wieder in Vergessenheit geratene Band "Kajagoogoo". Sowohl Bild als auch Ton dieses Videos sind in sehr schlechter Qualität, der Ton obendrein übersteuert und daher von vielen Verzerrungen begleitet.

  • Bilder-Galerie

  • DVD-ROM-Teil mit der Vollversion des auf dem Buch basierenden PC-Spiels "Auryn Quest"

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-S9000ES
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

06.05.2003