Die unbarmherzigen Schwestern 

Kauf-VÖ: 01.10.2003

Original

The Magdalene Sisters

Studio

Scottish Screen, Film Council & Irish Film Board (2002)

Anbieter

Concorde Home Entertainment (2003)

Laufzeit

114:24 min. (FSK 12)

Regie

Peter Mullan

Darsteller

Geraldine McEwan, Dorothy Duffy, Anne-Marie Duff u.a.

DVD-Typ

DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

7.48 Mbps (Video: ca. 5.6 Mbps)

Bildformat

1,78:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Deutsch, DTS 5.1  (754 kbps)
3. Deutsch, Dolby Digital 2.0 (192 kbps)
4. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)

Untertitel

Deutsch (bei englischer Originalfassung nicht ausblendbar)

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case
Film 

Dublin im Jahr 1964. Eine scheinbar harmonische irische Hochzeit ist in vollem Gange, ein Priester singt eine Ballade für Braut und Bräutigam und alle Hochzeitsgäste amüsieren sich. Inmitten der Feier folgt Margaret (Anne-Marie Duff) ihrem Cousin Kevin (Sean McDonough) in ein kleines Zimmer, wo er sie, nachdem sie sich ihm verweigert, vergewaltigt. Zurück bei der Hochzeitsgesellschaft, schüttet Margaret einer Freundin ihr Herz aus, und die Neuigkeit verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Während Kevin bestraft wird, beratschlagt der Vater mit dem Priester, was nun mit Margaret zu geschehen habe. Er ist der Meinung, das Mädchen habe Schande über die Familie gebracht und so holt der Priester die junge Frau am nächsten Tag ab, um sie in ein Heim der Magdalenenschwestern zu bringen. Der kleine Bruder bekommt die überstürzte Abreise der Schwester mit und kann nicht verstehen, was vor sich geht, die Mutter ist einfach, zu schwach, um einzugreifen.
Bernadette (Nora-Jane Noone) lebt im St. Attracta Waisenhaus. Die jüngeren Mädchen bewundern ihre Schönheit und auch den Arbeiter der benachbarten Fabrik ist nicht verborgen geblieben, dass sie zu einer begehrenswerten jungen Frau herangewachsen ist. Die Heimleitung befürchtet, dass sie einen schlechten Einfluss auf die anderen Mädchen ausüben könnte und entschließen sich, sie aus dem Waisenhaus zu entfernen. Ihrer Meinung nach ist ein Magdalenen-Heim der passendere Aufenthaltsort für sie.
Rose (Dorothy Duffy) hat gerade einen kleinen Jungen zur Welt gebracht, den sie voller Stolz im Arm hält. Doch da sie unverheiratet ist, überredet ihr Vater sie, das Kind zur Adoption freizugeben, damit es in einer guten katholischen Familie groß werden kann. Die junge Mutter wird in ein Heim der Magdalenen-Schwestern abgeschoben. Margaret, Bernadette und Rose, die im Heim ab sofort Patricia genannt wird, treffen zum selben Zeitpunkt im Heim der Magdalenen-Schwestern ein, auf die drei wartet ein Leidensweg ohne absehbares Ende. In der Wäscherei sollen sie nun Tag für Tag mit der Dreck fremder Leute auch ihre eigenen Sünden fortwaschen, nach Überzeugung der Nonnen sind ein entbehrungsreiches Leben und harte Arbeit die einzige Möglichkeit, dass den Frauen verziehen wird. Demütigungen und Misshandlungen, Angst und Qual, Willkür und sexueller Missbrauch sind an der Tagesordnung....

Der auf wahren Begebenheiten beruhende Film handelt von religiös motivierter Misshandlung, Freiheitsberaubung, sexuellem Missbrauch und Ausbeutung junger Frauen. Diese Horrorgeschichte handelt jedoch nicht von den Taliban oder islamischen Fundamentalisten, sondern der katholischen Kirche in Irland, die seit dem 19. Jahrhundert die "Magdalenen-Heime" betrieb. Schätzungsweise 30.000 Frauen sollen in diesen Heimen unter menschenunwürdigen Umständen als billige Arbeitskräfte ausgebeutet worden und dort auch vielfach gestorben sein. Peter Mullan schildert in seinem Film eine exemplarische Geschichte aus einem dieser Heime, ohne dabei künstliche Emotionalität oder Dramatik einzusetzen, die die Illusion vermitteln könnte, das dies eben nur ein Drama mit fiktiver Handlung wäre. Die Ereignisse in diesem Film sprechen für sich und daher verzichtet Mullan auch meist auf lange Dialoge, sondern vermittelt viel von seiner Botschaft in Bildern, die für eine düstere, aber niemals rührselige Atmosphäre sorgen. Schockierend ist insbesondere, dass erst 1996 das letzte dieser Heime geschlossen wurde, also die hier beschriebenen Ereignisse noch weit bis in unsere Gegenwart stattgefunden haben. Die Illusion, dass Dinge dieser Art nur in fernen Ländern stattfinden und nicht einem zivilisierten Land in Europa, beseitigt "Die unbarmherzigen Schwestern" mit schonungsloser Deutlichkeit.

 

Bild 

Das Filmmaster bietet einen nur geringen Kontrast und macht einen etwas blassen Eindruck. Rauschen ist im höheren Maße zu erkennen, dass mit einem Rauschfilter behandelt wurde, der für leicht ausfransende Konturen und Nachzieheffekte sorgt. Die Schärfe ist lediglich auf einem befriedigend bis guten Niveau, vor allem weil Details meist nur sehr undeutlich erkennbar werden. Die Farben sind meist dezent und weisen einen leichten Blau/Grünstich auf. Die Kompression weist höchstens ein leichtes Blockrauschen auf, verhält sich aber ansonsten weitgehend unauffällig. 

 

Ton 

Der Film weist zwar weder große Surround-Effekte noch Score-Elemente auf, doch zumindest die räumliche Wiedergabe der Kulisse ist außerordentlich gut gelungen. Die Umgebungsgeräusche erklingen sehr sauber und deutlich aus den Surroundkanälen. Ansonsten ist dieser Film in Sachen Sound freilich eher zurückhaltend. Aufgrund von User Prohibtions lassen sich Tonspuren und Untertitel nur über das Menü wechseln. Die englische Originalfassung lässt sich hierbei nur mit eingeblendeten deutschen Untertiteln betrachten.

 

Special Features 

Leider enthält diese DVD keinerlei Hintergrundmaterial wie Audio-Kommentare oder Making ofs. Die sehr umfangreichen Produktionsnotizen vermitteln zumindest einige Infos über die realen Hintergründe der "Magdalenen-Heime".

  • Kinotrailer

  • Infos zu Besetzung/Stab (Text)

  • Produktionsnotizen (Text)

  • Fotogalerie

  • Programmtipps (5 Trailer)

Review von Karsten Serck

25.09.2003