Die Maske

Studio

Dark Horse/New Line (1994 )

DVD-Anbieter

BMG (2000)

Laufzeit

ca. 97 min.

FSK

12

Regie

Charles Russell

Darsteller

Jim Carrey, Cameron Diaz u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, DTS Discrete 6.1
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 EX
3. Englisch, Dolby Digital 5.1 EX

Untertitel

Deutsch 

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25 EURO
Film   

Stanley Ipkiss (Jim Carrey) ist in einer Bank als kleiner Schalterbeamter tätig und der ideale Mitmensch, zumindest für alle, die jemanden suchen, der sich an allen Ecken und Enden übervorteilen lässt und sich sogar noch herzlich dafür bedankt.

Und dann ist mal wieder einer dieser Tage angesagt, an dem fast alles gerade so läuft, wie es doch eigentlich überhaupt nicht gewünscht war. Die mühsam ergatterten Konzertkarten werden von der überfreundlichen Kollegin gerne angenommen, aber Stanleys Begleitung ist ganz offensichtlich nicht erwünscht, statt seinen reparierten Pkw in Empfang nehmen zu können, muss er sich mit einem Ersatzwagen herumschlagen, der alle Eigenschaften eines wirtschaftlichen Totalschadens in sich vereinigt und schließlich scheitert er beim Versuch, in den angesagten "Coco Bongo Club" zu kommen. Sein Unglück scheint perfekt, als er sich in die Fluten des nicht gerade für sein naturreines Wasser bekannten Flusses wirft, um einen scheinbar Ertrinkenden zu retten, aber feststellen muss, dass es sich nur um eine alte Holzmaske handelt, die das Gewässer heruntertrieb.

Obwohl er eigentlich keinerlei Interesse für das antike Stück Holz aufbringt, hält Stanley sich das gute Stück irgendwann doch einmal spielerisch vor sein Gesicht; und das hat weitreichende Folgen. Die Maske ergreift von ihm Besitz und verwandelt Stanley in einen grüngesichtigen Kugelblitz, der nicht nur die Fähigkeiten, sondern auch den Charakter einer vollkommen durchgeknallten Comicfigur aufweist. Das hat zur Folge, dass sämtliche bösen Buben, die so unvorsichtig sind, sich ihm in den Weg zu stellen, in kürzester Zeit nichts mehr zu lachen haben. Und auch was seine Annäherungsversuche an Tina Carlyle (Cameron Diaz), den unumstrittenen Star des "Coco Bongo Clubs" angeht, ignoriert er nunmehr alle Hemmungen, die sein mit Minderwertigkeitsgefühlen ausgefülltes Alltags-Ich mit sich herumschleppt.

Seine Superkräfte kann Stanley in nächster Zeit gut gebrauchen, auch wenn er anfangs noch in keiner Weise darüber im Bilde ist, mit wem er sich so alles angelegt hat. Seine erste Begegnung mit Tina war nämlich keinesfalls zufällig gewesen; die Blondine hatte sich im Auftrag ihres Freundes, des Gangsters Dorian Tyrel (Peter Greene), an Stanleys Arbeitsplatz begeben, um den Tatort für Dorians nächsten großen Coup auszuspionieren. Doch spätestens, als Stanley, in Gestalt der "Maske" der Ganoventruppe zuvorkommt und selber die eigene Bank leer räumt, hat er den Unterweltboss gegen sich aufgebracht. Ganz zu schweigen vom Arm des Gesetzes, personifiziert durch Lt. Kellaway (Peter Reigert), dessen polizeilicher Jagdinstinkt den scheinbar so harmlosen Stanley von Anfang an mit den merkwürdigen Ereignissen der letzten Zeit in Verbindung bringt. Und dann heftet sich auch noch die Journalistin Peggy Brandt (Amy Yasbeck), die plötzlich mehr als nur eine heiße Story wittert, an Stanleys Fersen. Bis zum großen Showdown im "Coco Bongo Club" muss Stanley, ob mit oder ohne Maske, mehr als einmal über sich hinauswachsen, um die Angelegenheit zu einem guten Ende zu bringen.

Nein, irgendwelche Innovationen in der Geschichte vom unterdrückten Außenseiter, der plötzlich zum Überflieger mutiert, hat "The Mask" nicht zu bieten und auch wer Wert auf ausdifferenzierte Charaktere legt, ist hier definitiv im falschen Film. Dass gilt selbstverständlich auch für all jene, die Jim Carreys Markenzeichen, dem exzessivem Grimassenschneiden nichts abgewinnen können, denn diese Fähigkeit ist ohne Zweifel einer der Stützpfeiler des Films.

Wen aber dererlei Vorbehalte nicht belasten, der hat gute Chancen, von "The Mask" sogar besser unterhalten zu werden, als die Ausgangslage eigentlich versprach. Denn Zweck dieser Comic-Verfilmung war es ursprünglich lediglich, der Spezialeffekte-Crew genügend Raum zu geben, um sich mit neuen Ideen auszutoben, was dann auch ausgiebig geschah. Daneben gelingt es dem Film aber durchaus, einige Elemente des anarchischen Humors, der die Tex Avery Cartoons (welche die Hauptfigur Stanley Ipkiss mit Vorliebe in seiner Freizeit konsumiert) auszeichnet, in die Story zu übertragen. Das stellenweise erfrischend hohe Tempo und witzige Einschübe (als Höhepunkt darf in dieser Hinsicht die Samba-Nummer mit der Polizeitruppe gelten) lassen einen über den reichlich konventionellen Rest leicht hinwegsehen. Dass neben den digitalen Tricks auch der Spezialeffekt Jim Carrey den idealen Protagonisten der Geschichte darstellt, versteht sich eigentlich von selbst; daneben bedeutete der Film aber auch den Durchbruch für eine damals noch gänzlich unbekannte Darstellerin namens Cameron Diaz (die spätestens mit "Charlies Angels" den Aufstieg in die oberen Ränge der Hollywood-Prominenz geschafft hat), nicht zuletzt deshalb, weil es ihr gelungen ist, ihre Rolle so zu spielen, dass eine Spur mehr dabei herausgekommen ist, als nur das schnell vergessene Anhängsel des Hauptdarstellers zu sein.

 

Bild  

Das Bild ist insgesamt gut zu nennen, wobei es verschiedene kleinere Mängel, die vor allem bei geringer Disantz zum Bildausgabegerät auffallen, eine bessere Bewertung verhindern. In erster Linie zu nennen sind die nicht ganz überzeugende Gesamtbildschärfe sowie ein leicht gräulicher Schleier vor dem Bild, welches leicht körnig ist, was aber nicht allzu störend auffällt. Der Kontrastumfang ist auch in den dunklen Szenen weitgehend in Ordnung, manchmal fällt hier aber die nicht allzu gute Dunkelgrau-Schwarz-Differenzierung negativ auf. Die Detailwiedergabe könnte noch besser sein und geht mit fein strukturierten Flächen sowie kleinen Gegenständen nicht sorgfältig genug um. Bis auf einen minimal gräulichen Einschlag ist die Farbgebung gelungen, mit einer in einigen Szenen sichtbaren leichten Tendenz zu warmen, braun-roten Farbtönen.  Die Komprimierung ist gelungen.

 

Ton    

Die Effekte nutzen die klanglichen Möglichkeiten von DTS ES Discrete 6.1 recht überzeugend aus - in dieser Hinsicht ist die Discrete-Tonspur sehr gut gelungen. Gravierende Schwächen sucht man vergeblich: Die Dynamik ist gut,  in verschiedenen Szenen blitzt Top-Niveau auf: So bei der MP-Salve bei Laufzeit 20:58, die neben der sehr guten Effektpositionierung auch mit gut abgemischtem Bassfundament überzeugt. Bei Laufzeit 21:19, als Ipkiss durch die Gegend düst, ist die diffizile Effektwiedergabe perfekt positioniert, und der bislang harmlose Schalterangestellte wirbelt mit seinen neuen Superkräften wirklich in Sekundenbruchteilen durchs ganze Zimmer. 

Bei Laufzeit 33:08 gibt es einen erneuten Beweis fürs Können der Toningenieure. Während des gesamten Films ist die Abmischung im Hochtonbereich differenziert genug und sorgt für einen heftigen Antritt bei durch den Raum schnellenden Effektsalven, die kleinere Sub/Sat-Systeme allerdings rasch überfordern dürften, wenn man via Lautstärkepegel zur Attacke auf die geplagten Nachbarn bläst.  Der Bass ist explosiv abgemischt und greift, vor allem bei den großen Effekten, unterstützend ein, um einen voluminösen Raumeindruck sicherzustellen. Nicht perfekt ist einzig die Einarbeitung der Umgebungseffekte, die in einigen Fällen nicht differenziert genug aus den Surroundkanälen erklingen. In verschiedenen Szenen ist die Abmischung zudem leicht zu centerlastig.

Die Dolby Digital EX-Tonspuren in deutsch und englisch weisen ebenfalls überzeugende Eigenschaften auf. In einem Punkt sind sie sogar noch besser: Der Bass ist noch ein wenig runder und voluminöser, was sich gut in Kapitel 10 bei Tinas Gesangseinlage feststellen lässt. Der Abmischung wurde, so scheint es, mit einem minimal höheren Aufnahmepegel hergestellt (was normalerweise eigentlich eher die DTS-Abmischungen auszeichnet), die Dynamik im Hochtonbereich und die Qualität der Effektpositionierung bleibt etwas hinter der DTS ES Discrete-Tonabmischung zurück. Der Unterschied wird im direkten Vergleich vor allem  bei komplex darstellbaren bidirektionalen Effekten deutlich.  Bei der englischen Version ist die Stimmwiedergabe etwas gedämpfter und wärmer, welche Version (von Original- oder Synchronstimmen einmal abgesehen) man vorzieht, bleibt dem persönlichen Geschmack vorbehalten. 

Störend bei allen drei anwählbaren Tonspuren ist ein hochfrequentes Pfeifen, das in einigen Szenen (z.B. Chapter 12) hörbar ist.

 

Special Features  

Die Code 2-DVD gefällt mit aufwendiger Menügestaltung und den Sound Highlights, die auch in DTS ES Discrete abrufbar sind. Die Featurettes können aufgrund ihrer nur kurzen Spieldauer keine tiefgehenderen Informationen vermitteln.

  • Sound Higlights (Die besten Effekte, abrufbar in Deutsch DTS ES Discrete 6.1, Deutsch/Englisch Dolby Digital 5.1 EX)

  • Making Of-Featurette (knapp über 3 Minuten lang)

  • Hinter den Kulissen der Musical-Szenen (Featurette mit etwas über 5 Minuten Länge)

  • 2 Entfallene Szenen

  • Hintergrundinfos: Produktionsnotizen zur Film-Enstehungsgeschichte und der Geschichte des Maske/Alter Ego-Problems (Zwei-Seelen-Thematik, z.B. bei J.W. v. Goethes "Faust") auf Texttafeln

  • Infos über Cast&Crew mit Filmographie und kurzem Statement des jeweiligen Schauspielers zu seiner Rolle

  • Jim Carrey-Trailershow: Trailer zu "The Mask" (US-Kinotrailer) und insgesamt 8 Trailer (deutsch) zu weiteren Jim Carrey-Filmen (u.a. Ace Ventura, Batman III, Cable Guy - Die Nervensäge

  • Cameron Diaz-Trailershow: Fernsehspot zu "The Mask" sowie Trailer zu vier weiteren Filmen mit Diaz (z.B. Die Hochzeit meines besten Freundes, Very Bad Things)

Review von Carsten Rampacher (Bild, Ton, Special Features) und
Tobias Wrany (Inhalt)

Test - Equipment:
TV  Sony KV-32FS60D
DVD-Player Pioneer DV-737, Toshiba SD900E
THX Surround EX/DTS ES Discrete 6.1-Verstärker Denon AVC-A1SE

02.01.2001