Die Firma

The Firm

Studio

Paramount Pictures (1993)

DVD-Anbieter

Paramount Home Entertainment (2000)

Laufzeit

ca. 148 min.

FSK

12

Regie

Sydney Pollack

Darsteller

Tom Cruise, Gene Hackman, Jean Tripplehorn, Ed Harris, Holly Hunter u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,78:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Surround 
3. Tschechisch, Dolby Surround

Untertitel

Englisch für Hörgeschädigte, Englisch, Arabisch,  Dänisch, Deutsch, Finnisch, Holländisch, Isländisch, Norwegisch, Polnisch, Schwedisch, Türkisch, Ungarisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25 EURO
Film   

Der Jura-Student Mitch (Tom Cruise) gehört zur absoluten Spitze seines Jahrgangs, weshalb er schon vor seinem endgültigen Abschluss mit Angeboten renommierter Kanzleien rechnen kann. Doch die mit Abstand lukrativste Offerte kommt überraschender Weise nicht von der Wall Street, sondern aus Memphis von "Bendini, Lambert & Locke", einer exklusiven Anwaltskanzlei, die sich mit Vorliebe auf dem Markt des Steuerrechts für besonders betuchte Mandanten tummelt. Nach kurzer Bedenkzeit nimmt er den vermeintlichen Traumjob an und verlässt Boston in Richtung Süden. Zunächst läuft auch alles an wie erwartet; unter Leitung seines firmeneigenen Mentors Avery (Gene Hackman) taucht er tief in sein neues Aufgabenfeld ein, was vor allem Arbeitseinsatz rund um die Uhr und selbst an Wochenenden bedeutet, aber durch gelegentliche Dienstreisen auf die Cayman-Inseln wieder aufgewogen wird.

Zunächst ist deshalb auch nur seine Frau Abby (Jeanne Tripplehorn) unzufrieden, da sie ihren Angetrauten kaum mehr zu Gesicht bekommt. Doch allmählich zeigen sich auch im Berufsleben feine Risse, die sich schnell zu unübersehbaren Abgründen öffnen. Es beginnt mit dem FBI-Agenten Tarrance (Ed Harris), der Mitch eröffnet, dass die Firma "Bendini, Lambert & Locke" mehr als nur lockere Kontakte zur Mafia unterhalte. Nach und nach kommen immer mehr unangenehme Indizien, wie das noch nicht allzu lang zurückliegende unvermittelte Ableben zweier Anwälte der Firma zum Vorschein oder entpuppen sich scheinbar harmlose Begebenheiten, wie die überfürsorgliche Einbindung des Privatlebens der Kanzleimitglieder in die Firmenphilosophie, als Teil eines erschreckenden Gesamtbildes. Spätestens als der von Mitch engagierte Privatdetektiv Eddie Lomax (Gary Busey) kurze Zeit nach Übernahme des Auftrages, Einzelheiten über Mitchs Arbeitgeber zu ermitteln, nicht mehr unter den Lebenden weilt, weiß der junge Jurist, dass mit seinen Gegnern nicht zu spaßen ist.

Verzweifelt sucht er einen Weg, der ihn aus dem Spinnennetz der Firma entkommen lässt, ohne selbst einen irreparablen Schaden zu erleiden und auch ohne auf die zweifelhaften Schutzversprechen der Bundesbehörden zurückgreifen zu müssen. Mit Hilfe von seiner Frau und von Tammy (Holly Hunter), der Freundin und Sekretärin des verblichenen Eddie Lomax, macht sich Mitch an die beinahe unmögliche Mission.

"The Firm" (Die Firma) ist ausgesprochen gelungen im Detail, aber leider eher belanglos in seiner Gesamtheit. Regieveteran Sydney Pollack liefert eine solide Leistung ab, große Atmosphäre kommt zwar selten auf, aber zumindest bringen seine Bilder die Stimmung der jeweiligen Situation stets auf den Punkt, daneben sorgt Dave Grusins gelungene Komposition für die angemessene musikalische Untermalung. Und in den Nebenrollen glänzen die Darsteller durch überdurchschnittliche Vorstellungen, das gilt für altgediente Schauspieler wie Gene Hackman und Ed Harris ebenso, wie den gelungen besetzten Gary Busey (Ausnahmsweise einmal nicht als Bösewicht vom Dienst). Herausragend ist aber vor allem Holly Hunter (vor allem in der englischen Originalversion) als leicht verschlampte Privatsekretärin mit Gefühl und unverblümter Klappe. In den Einzelszenen kommt auch immer wieder die nervenzerreibende Spannung zwischen den Figuren auf, die dem Film als Ganzen aber ärgerlicherweise fast vollständig abgeht.

Und das liegt größtenteils daran, dass es sich um eine John-Grisham-Verfilmung handelt und der Bestsellerautor nun einmal nicht für innovative Plots und tiefgründige Charakterisierungen seines Personals bekannt ist. Der Verfilmung gelingt es dabei in keiner Weise der Geschichte vom juristischen Frischling, der plötzlich mit der bösen weiten Welt konfrontiert wird und trotz aller Versuchungen sein blütenweißes Rechtsgefühl zu bewahrt, irgendeine originelle Wendung zu geben. Als fatal erweist sich in dieser Hinsicht auch die Wahl des Hauptdarstellers; denn wenn Tom Cruise auch schon längst bewiesen hat, welche Qualitäten als Schauspieler in ihm stecken, wenn man ihn nur lässt, so findet sich der kritische Punkt eben gerade darin, dass eine Rolle bestimmte Voraussetzungen erfüllen muss, damit Cruise zur Höchstform gelangt. Am wichtigsten ist dabei stets, dass er eine Figur darstellen darf, die zumindest ein wenig Ecken und Kanten besitzt. 

Gibt er jedoch den aufrechten Jungen, der lediglich durch seinen jugendlichen Übermut oder widrige äußere Einflüsse vom Pfad der Tugend abweicht, dies aber auch nur, um kurz darauf um so strahlender als moralisch geläuterter Held wieder aufzuerstehen, kommt dabei nur die übliche substanzlose Masse heraus. Damit nähert sich "Die Firma", wenn auch in etwas erwachsenerer Form dem Sonnyboy-Typus Marke "Top Gun" oder "Cocktail" an. Aber für einen gelungenen Thriller mit potentiell dichter Dramatik ist das entschieden zu wenig.

 

Bild  

Das Bild gefällt mit natürlicher und ausgewogener Farbbalance und einem guten Kontrastumfang. Dem gegenüber steht trotz eines harmonischen Bildeindrucks eine nur befriedigende Detailtreue. Gerade feine Muster, wie zum Beispiel der Inneneinrichtung der Wohnung der McDeeres werden zu unscharf reproduziert. Die Gesamtbildschärfe ist gut, die Kompression ebenso. Beobachtete Mängel: An einigen Stellen treten Doppelkonturen auf, ebenso sind ab und zu leichte Treppenmuster an den auf dem Bildschirm dargestellten Objekten sichtbar.  Auffällig auch bei dieser DVD wieder der aus nächster Nähe zu beobachtende Grauschleier, der besonders bei schnellen Bewegungen auffällt. Das Master ist noch in einem ordentlichen Zustand, die Drop-Outs und Blitze halten sich in Grenzen.

 

Ton
(englisch)
(deutsch)

In der englischen Originalversion besitzt die DVD eine unspektakuläre Dolby Digital 5.1-Abmischung, die dem nicht mit großen Effektsalven dekorierten Film angepasst ist. Die Dialogorientiertheit der Tonfassung macht sich in allseits gut verständlichen, jedoch leicht überrepräsentierten und in einigen Szenen kratzenden Stimmen bemerkbar. Die Umgebungsgeräusche sind prinzipiell sauber integriert, nur muss doch etwas stärker am Lautstärkeregler gedreht werden, um ein einigermaßen raumfüllendes Klangbild zu erhalten. Insgesamt ist gerade das Surround-Soundfeld etwas dünn und von der Charakteristik her spitz. Das hat zwar den Vorteil, dass die Klangqualität auch im Hochtonbereich gut ist, insgesamt bekommt der Zuhörer aber den Eindruck, dass in punkto real-räumlicher Wiedergabe kein Optimum erreicht wurde. Das gilt auch für die Einarbeitung des stark vom schwierig akustisch darzustellenden Piano getragen wird. Der Wiedergabe des Pianos fehlt es an Leichtigkeit und Weiträumigkeit. Der LFE-Kanal ist befriedigend abgemischt, an einigen Stellen blitzt sogar mal ein angemessen kräftiger, verzerrungsfreier Bass hervor. 

Die deutsche Synchronversion muss mit Dolby Surround-Ton auskommen. Damit sind systembedingt die Voraussetzungen für Spitzenklang nicht gegeben. Was in der Praxis allerdings dabei herauskommt, kann durchaus gefallen und ist gar nicht so weit von der englischen 5.1-Tonspur entfernt. Dies ist in erster Linie der kräftigeren Abmischung zu verdanken, die einen guten Antritt nicht mit übertriebenem Hang zu unnatürlicher Klangwiedergabe verbindet. Das einzige Tribut, das zu zollen ist, ist ein in einigen leisen Szenen zu vernehmender hochfrequenter Pfeifton. Die Stimmwiedergabe ist auch hier von sehr guter Verständlichkeit geprägt, die Klangcharakteristik ist natürlich und mit guter räumlicher Tiefe. Der Bass kommt an einigen Stellen mit befriedigender Durchschlagskraft zur Sache. Der gesamte Raumeindruck ist trotz des nur monoauralen Signals im Surroundbereich ordentlich.

 

Special Features  

Die Code 2-DVD bringt als Extras den Kinotrailer und den Teaser mit. Die Menüs sind Paramount-typisch schlicht.

Review von Carsten Rampacher  

Test - Equipment:
TV  Sony KV-32FS60D
DVD-Player Pioneer DV-05, Pioneer DV-737, Panasonic DVD-RV60
THX Surround EX/DTS ES Discrete 6.1-Verstärker Denon AVC-A1SE

20.11.2000