James Bond 007: Diamantenfieber

Diamonds Are Forever

Studio

United Artists (1971)

DVD-Anbieter

MGM Home Entertainment (2000)

Laufzeit

ca. 120 min.

FSK

16

Regie

Guy Hamilton

Darsteller

Sean Connery, Jill St. John, Charles Grey, Bruce Glover, Putter Smith, Bernard Lee, Desmond Llewelyn u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 2.0 Mono
2. Deutsch, Dolby Digital 2.0 Mono
3. Spanisch, Dolby Digital 2.0 Mono
4. Audio-Kommentar Regisseur Lewis Gilbert und Mitglieder Cast & Crew

Untertitel

Englisch,  Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte,  Spanisch, Portugiesisch, Schwedisch, Dänisch, Norwegisch, Finnisch, Polnisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25 EURO
Film   

James Bond (Sean Connery) schafft sich diesmal schon in der Anfangsszene einen besonders lästigen Dauergegner vom Hals: Ernst Stavro Blofeld (Charles Gray), der sich gerade einen Patienten für die Schaffung eines perfekten Doppelgängers ausgesucht hatte und zur Operation präparieren ließ, wird vor der Vollendung des Blofeld-"Klons" von Bond aufgespürt. Und nicht nur Blofeld 2, auch das Original muss scheinbar dran glauben und wird von 007 in einer widerlichen braunen Lauge versenkt. Soweit, so gut - das Leben geht für den Doppelnull-Agenten eher langweilig weiter. Sein Chef Q (Bernhard Lee) erwartet von Bond jetzt die Erledigung weniger spektakulärer Aufträge. 

Der erste Job dieser Art ist im wahrsten Sinne des Wortes wertvoll: Denn Bond soll herausfinden, warum es in letzter Zeit zu einer großen Anzahl verschwundener Diamanten in südafrikanischen Diamantenminen gekommen ist. Besonders besorgniserregend für den Mi6: Keiner der gestohlenen Diamanten tauchte bislang auf dem Schwarzmarkt auf - ein Indiz dafür, dass sie irgendwo für einen speziellen Zweck gehortet werden. Also heftet sich Bond an die Fersen des Profischmugglers Peter Franks (Joe Robinson), der sich bald auf den Weg von Großbritannien nach Amsterdam macht, um dort bei einer gewissen Tiffany Case (Jill St. John) Diamanten abzuholen, die in die USA geschmuggelt werden sollen.

Während das MI6 den echten Peter Franks an der Grenze aus dem Verkehr zieht, begibt sich Bond als falscher Peter Franks nach Amsterdam. Sehr zur Hilfe kommt ihm dabei die Tatsache, dass Tiffany Franks nicht kennt, sondern als Erkennungsmerkmal lediglich seinen Fingerabdruck hat - und dank Technik-Genie Q (Desmond Llewelyn) ist es für Bond kein Problem, Franks Fingerabdruck anstatt seinem eigenen "an den Fingern kleben zu haben".

Dummerweise kann sich der richtige Franks aber befreien und kommt nun ebenfalls nach Amsterdam, wo er auf Bond trifft. Während der Doppelnullagent dieses Problem noch relativ einfach meistert, wird es danach brenzlig: Der von seinem Chef als "normaler Job" eingestufte Diamantenschmuggel-Fall bekommt immer größere Dimensionen, da eine perfekt durchorganisierte Bande hinter dem Verschwinden der Edelsteine zu stecken scheint.  Bonds Ermittlungen führen ihn nach Las Vegas, wo alle Fäden offenbar im Imperium des Casino-Besitzers und Milliardärs Willard White (Jimmy Dean) zusammenlaufen. Mysteriös ist allerdings, dass kein Mensch, weder seine engsten Vertrauten, noch seine Freunde oder Angestellten White während der letzten fünf Jahre zu Gesicht bekommen hat. Als Bond hinter Whites Geheimnis kommt, staunt er nicht schlecht - und er lernt, dass im Satz "Totgesagte leben länger" weitaus mehr als ein Funken Wahrheit steckt.

"Diamantenfieber" ist nicht unbedingt einer der besten 007-Filme, aber trotzdem sehenswert. Mr. Wint und Mr. Kidd, die durch ihr schwuchtelhaftes Verhalten für Heiterkeit sorgen sowie die Verfolgungsjagd, als Bond die Polizei von Las Vegas narrt, sind genauso nett anzusehen wie Bonds wilde Fahrt im Mondauto oder die Szene im Krematorium. Dass schon wieder Blofeld Bonds Gegner ist, obwohl in der Anfangsszene schon Vorfreude aufkam, weil nach dem Ableben des Supergangsters die Hoffnung aufkeimte, vielleicht mal einen anderen Ober-Bösewicht zu Gesicht zu bekommen, ist dem Gesamtbild vom Film allerdings nicht unbedingt zuträglich. 

 

Bild  

Das Bild ist insgesamt gerade noch akzeptabel. Die Farbbalance ist noch zufrieden stellend, das Bildrauschen ist allerdings in einigen Szenen recht dominant. Ab und zu auftretendes Bildzittern ist zu beobachten, gut dafür die in einigen Szenen gebotene Detailtreue (Beispiel Paternoster-Szene, Chapter 7). Hier ist auch die Bildschärfe in Ordnung. Leider hat die DVD keinen einheitlichen Level, gerade bei Panoramaaufnahmen oder in den Filmsequenzen, die im dunkeln spielen, lässt die Bildschärfe dann doch zu wünschen übrig und legt das Alter des Ausgangsmaterials schonungslos offen, ebenso wie die zahlreichen Drop-Outs und Blitze (Besonders krass in Chapter 23, störend auch zum Beispiel in Chapter 3). Zusätzlich wirken dann einige Objekte im Bild leicht überschärft dargestellt, gleichzeitig sieht die Kompression dann etwas zu grob geraten aus. Apropos Kompression: Insgesamt zwar gut bis befriedigend zu nennen, aber mit Problemen bei der Farbe blau. An einigen, aus komplexen Formen bestehenden Objekten (zum Beispiel in Chapter 9 der Sarg) sind an den Objekträndern leichte Treppenmuster sichtbar.

 

Ton 

Die in Dolby Digital 2.0 Mono, sowohl im englischen Original wie auch in der deutschen Synchronversion vorliegenden Tonfassungen ermöglichen nur eine äußerst bescheidene Klangqualität. Nicht nur die mittig-belegte Wiedergabe, auch der Hang zu Verzerrungen vornehmlich im oberen Mittenbereich, lässt Ansätze von klanglicher Harmonie schon im Keim ersticken. Musikalische Einlagen können von daher auch nicht überzeugen. Die Stimmwiedergabe ist etwas kratzig und leicht verzerrt. Dass im englischen Original die Klangwiedergabe um Nuancen besser ist, mag Bond-Fans freuen, in der Bewertung schlägt es sich aufgrund der geringen Unterschiede jedoch nicht nieder.

 

Special Features  

Die Code 2-DVD hat diesmal einige Highlights beim Bonusmaterial: Die vier Deleted Scenes, sonst in dieser Form nicht bei den bisher erschienenen 007-Filmen mit dabei, sind für Fans sicherlich sehr interessant. Schon Tradition hat hingegen das wieder etwa 30 Minuten lange Making-Of. Vermisst wird allerdings ein Featurette zu den Stunts und den Special Effekts. Gerade die Szene, als 007 mit dem roten Ford Mustang die Polizei in Las Vegas narrt, hätte sich gut zur Beschreibung der Entstehung dieser spektakulären Szene geeignet, ebenso die Verfolgungsjagd mit dem Mondauto. Dafür gibt es eine ausführliche Vita über den Produzenten Albert R. Broccoli, von seinen Freunden nur "Cubby" gerufen.

Die Extras im Überblick:

  • Audiokommentar des Regisseurs Guy Hamilton und von Mitgliedern der Filmcrew
  • Ein Einblick in die "Diamantenfieber"-Originaldokumentation: Eingegangen wird zunächst auf die Suche nach einem 007-Nachfolger, da George Lazenby, der den Geheimagenten in "Im Geheimdienst Ihrer Majestät", dem Vorgänger von "Diamantenfieber", spielte, nicht mehr antrat.
  • Zunächst sollte "Batman"-Darsteller Adam West die Bond-Rolle übernehmen, dann John Gavin - ehe Sean Connery zum letzten Mal - das "Feuerball"-Remake "Sag Niemals Nie" einmal ausgeschlossen - in die Rolle des Alleskönners Bond schlüpfte.
  • Viele Statements von Cast & Crew runden das Special ab. Wie üblich sehr sehenswert, mit vielen Originalfotos garniert. Rund 31 Minuten lang
  • "Cubby Broccoli - Der Mann hinter Bond": Über einen Zeitraum von 35 Jahren, von "Dr. No" bis zu Goldeneye - Albert R. "Cubby" Broccoli stand als Producer hinter all diesen 007-Filmtiteln. Hier wird auf die Vita des "Manns hinter Bond" eingegangen. Länge des für Fans sehenswerten und Specials: Etwa 42 Minuten. Viele Freunde, Wegbegleiter und Familienmitglieder kommen zu Wort.
  • 4 Deleted Scenes
  • 2 Trailer: "Weihnachts-Teaser" und Trailer zur Erstaufführung
  • 5 Fernseh- und 3 Radiowerbespots

Review von Carsten Rampacher

Test - Equipment:
TV  Sony KV-32FS60D
DVD-Player Pioneer DV-05 Elite, Pioneer DVD-RV60, Pioneer DV-737
THX Surround EX/DTS ES Discrete 6.1 Verstärker Denon AVC A1SE
Dolby Digital EX/DTS ES Compatible 6.1-Verstärker Yamaha DSP-AX1

22.11.2000