Der Verwegene

Studio

Paramount (1968)

Verleih

Paramount Home Entertainment (2003)

Laufzeit

105:13 min.

Darsteller

Charlton Heston, Lee Majors, Donald Pleasance, Joan Hackett

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 2.0
2. Deutsch, Dolby Digital 2.0
3. Spanisch, Dolby Digital 2.0
4. Französisch, Dolby Digital 2.0
5. Italienisch, Dolby Digital 2.0

Untertitel

deutsch, englisch, türkisch, niederländisch, französisch, italienisch, spanisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 15 EURO
Film 

Der Winter naht und die Saison der großen Viehtriebe geht zu Ende. Für die Arbeitnehmer jener Freiluftbranche, die Cowboys, bedeutet das, sich nach alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten umzusehen, um über die Runden zu kommen. Auch der alte Haudegen Will Penny (Charlton Heston) macht sich mit zwei Kollegen, Blue (Lee Majors) und Dutch auf die Suche. Ihre Tour steht allerdings unter keinem guten Stern, denn als sie auf den Wanderprediger Quint (Donald Pleasance) und dessen Familie stoßen, die ihren Lebensunterhalt auf wenig gesetzeskonformen Wegen bestreiten und bei denen der Colt entsprechend locker im Halfter sitzt, kommt es zu einer Schießerei, bei der Dutch schwer verletzt wird und das auch noch durch eine eigene Kugel, als sich seine Pistole beim hastigen Ziehen verhakt. Blue und Dutch bleiben in der nächstgelegenen Stadt zurück, während Will alleine weiterzieht. Dabei trifft er auf Catherine Allen (Joan Hackett), die mit ihrem kleinen Sohn und einem unmotivierten Führer auf dem Weg nach Kalifornien ist, wo ihr Mann auf sie wartet. Die Umstände ergeben es, dass Will und Catherine zusammen mit dem Kleinen einige Zeit zusammen in einer unbewohnten Hütte verbringen, was die beiden zwar nicht rasch, dafür aber umso intensiver auch gefühlsmäßig näher bringt. Doch ehe Will sich zu einer Entscheidung über die Frage durchringen kann, ob er seinem Leben noch einmal eine Wende geben und vom einsamen Präriewolf zum verspäteten Familienvater mutieren soll, tritt in dramatischer Weise seine jüngste Vergangenheit dazwischen und macht der Idylle ein jähes Ende. Quint taucht samt Anhang auf, bis oben hin gefüllt mit Rachegedanken, da Will bei ihrem vorherigen Zusammenstoß einen seiner Söhne getötet hatte und so sehen sich Will und seine beiden Schützlinge einem Kampf ums nackte Leben ausgesetzt, einem Kampf mit ausgesprochen schlechten Chancen, angesichts ihrer Unterlegenheit in Sachen Kopfzahl und gewissensloser Gewalttätigkeit.

Der Western als Vehikel für die altbekannte Story vom glorreichen Sieg des Guten, Edlen über den fiesen Bösen, ausgetragen von entsprechend eindeutig konturierten Männern war schon Ende der sechziger Jahre dabei, zielstrebig aufs Abstellgleis  zu holpern. "Will Penny" (Der Verwegene) zeigt sich denn auch als typischer Vertreter einer Übergangsgeneration. Zum einen dürfen noch einmal diverse klassische Inhaltsstoffe, wie den Cowboy als Hauptfigur, eine Vielzahl rauchender Colts und die unendlichen Weiten der amerikanischen Prärie bewundert werden. Doch immer mehr drängt sich eine gewisse Melancholie und Bitterkeit sowohl in die Geschichte, als auch in die ins Karge, Düstere spielenden Bilder. Und dies ganz gewiss nicht zum Schaden des Films, immerhin wird er so von Anfang bis Ende von einer Stimmung getragen, die geschickt Spannung und Gefühl kombiniert.
Allerdings, trotz allgemein guter Schauspieler, schleichen sich hier und da doch auch mal kleine Durchhänger in Sachen stimmige Darstellung ein: Während Charlton Heston bei einer sonst überzeugend erdverbundenen Verkörperung seines alternden Wildwestlers in einigen Momenten zum Thema "Lonesome Cowboy" arg rührselig agiert (was nicht nur an ihm, sondern auch an den entsprechenden Dialogzeilen liegt), sieht sich der Anflug von Wahnsinn in dem Charakter des Gegenspielers Quint durch Donald Pleasances überzogene Darbietung dramaturgisch ungesund ins Groteske verzerrt.

 

Bild 

Beim Bild ist es für eine DVD aus dem Hause Paramount fast schon zur guten Gewohnheit geworden, dass ältere Produkte eine Behandlung erfahren, die recht erfolgreich versucht, die Bekämpfung auffälliger Alterserscheinungen mit einem Minimum an störenden Nebeneffekten zu bewerkstelligen. Die Folge ist auch hier wieder ein Anblick, der natürlich nicht vollkommen frei von einer gewissen Rauschtätigkeit ist und auch nicht sämtliche Drop-Outs zum Verschwinden gebracht hat. Aber der Gesamteindruck bleibt trotz allem ausgesprochen positiv, insbesondere, was das Thema der natürlichen Farbgebung, der Schärfe und der Kontraste angeht. Dabei gilt allerdings stets die Devise, je ruhiger und heller die Szene, umso gelungener der Anblick.

 

Ton 

Die Anlage kann getrost eine Ruhepause einlegen, da der alte Film-Ton nicht aufgemöbelt, sondern in seinem ursprünglichen Zustand belassen wurde und der hieß Mono. Innerhalb diesen Formats ist die Wiedergabe aber ordentlich.

 

Special Features 

Quantitativ machen die Zugaben nicht viel her, insbesondere in Hinblick darauf, dass das Featurette über die Figuren nur ein dreiminütiges Anhängsel an den "Making Of" Part ist. Der ist aber inhaltlich sehenswert, immerhin wird ein zwar auch nicht gerdae episch langer, aber gehaltvoller Rückblick auf die Produktion des Films gegeben in einer gesunden Mischung aus Bildern von damals und Interviews von heute mit einigen der damaligen Mitwirkenden, wie dem Hauptdarsteller Charlton Heston.

19.03.2003

Review von Tobias Wrany

Test-Equipment

TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-343
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES