James Bond 007: Der Spion, der mich liebte

The Spy Who Loved Me

Studio

United Artists (1977)

DVD-Anbieter

MGM Home Entertainment (2000)

Laufzeit

ca. 120 min.

FSK

12

Regie

Lewis Gilbert

Darsteller

Roger Moore, Barbara Bach, Curd Jürgens, Richard Kiel u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 2.0 Mono
3. Spanisch, Dolby Digital 2.0 Mono

Untertitel

Englisch,  Deutsch, Spanisch, Portugiesisch, Schwedisch, Dänisch, Norwegisch, Finnisch, Polnisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25 EURO
Film   

Diesmal muss sich der britische Doppelnull-Agent mit dem schwerreichen Reeder Stromberg (Curd Jürgens) auseinander setzen, der ein neues Unterwasser-Reich erreichten möchte und zur Realisierung dieses aberwitzigen Traums vor keinem Mittel zurückschreckt. So kaperte er mit Hilfe eines speziell für diesen Zweck gebauten Supertankers, der nur außen wie ein Schiff zum Öltransport aussieht, ein britisches und ein sowjetisches U-Boot, beide mit Nuklearwaffen bestückt. So möchte er einen Weltkrieg zwischen West und Ost vom Zaun brechen, bei dem die bisher bekannte Welt untergehen soll. Um die U-Boote auf ihrem Kurs abzufangen, ließ Stromberg ein U-Boot-Ortungssystem, das auf Wärme-Erkennungsbasis funktioniert, konstruieren - so kann der verrückte Reeder die U-Boote orten.

Unterstützt wird Stromberg bei seiner groß angelegten Aktion vor allem vom "Beißer", einem riesigen Hünen, der sich neben außerordentlicher Körperkraft vor allem durch sein aus Metall bestehendes Gebiss, auszeichnet. Damit ist der Beißer, der seinem Chef treu ergeben ist, bestens gerüstet, um 007 das Leben schwer zu machen. Doch Bond muss sich diesmal noch mit anderen Fakten herumschlagen: So arbeitet er, da schließlich auch ein sowjetisches U-Boot entführt wurde, mit dem besten sowjetischen Agenten zusammen - und das ist "Triple X", bürgerlicher Name Anya Amasowa (Barbara Bach), eine äußerst attraktive junge Dame. Nicht nur, dass sie dem smarten Agenten den Kopf verdreht, es kommt noch viel schlimmer für Bond: Durch einen dummen Zufall erfährt die schöne Anya nämlich, dass der MI6-Agent ihren Freund auf dem Gewissen hat. Bei einer Spezialoperation in Österreich wollten sowjetische Agenten Bond ausschalten, was dieser natürlich nicht so einfach mit sich machen ließ - lieber schaltete er aus, als sich ausschalten zu lassen. 

So ist Anya verständlicherweise sehr bestürzt, als sie herausfindet, dass Bond der Mörder ihres über alles geliebten Freundes ist, und in großer Trauer und Wut sagt sie Bond, dass sie ihn nach Beendigung ihrer gemeinsamen Mission ebenfalls umbringen wird.

Fraglos ist "The Spy Who Loved Me", der 10. James-Bond-Film unter der Regie von Lewis Gilbert, ein sehr gelungenes Jubiläumserzeugnis. Bond at it`s best wird hier geboten, mit einer Story, die keine Längen aufweist, einem spannenden Finale und natürlich mit der großartigen Unterwasser-Verfolgungsjagd mit Bonds weißem Lotus Esprit, der wieder jede Menge Gadgets mitbringt und sich auch in ein Mini-U-Boot verwandeln kann. Dazu kommt mit Barbara Bach ein Bond-Girl, das die nötige Attraktivität besitzt, dem Film noch mehr Ausstrahlung zu verleihen. Curd Jürgens als größenwahnsinniger Captain Nemo-Nachfolger Stromberg weiß ebenfalls in allen Belangen zu überzeugen. Und auch Richard Kiel darf sich als "Beißer" erstmals mit verschiedensten Metall-Legierungen auseinander setzen, wie auch im 11. Bond "Moonraker". So ist der 10. Bond-Film vor allem eins - einer der besten 007-Streifen, die bislang gedreht wurden.

 

Bild  

Das Alter des Films kann nicht verleugnet werden. So ist der Kontrastumfang in den dunklen Szenen (Beispiel Chapter 10) nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Das Gleiche gilt für die Bildschärfe, die nicht auf einem gleichbleibenden Niveau angesiedelt ist. Konturen in verschiedenen Szenen sind zu unscharf gezeichnet, während in anderen Filmsequenzen das Bild merkwürdig überschärft wirkt.  Die Detailtreue geht für einen Film dieses Alters in Ordnung. Die Drop-Outs und sonstigen Alterserscheinungen des Masters lassen beim Bond-Fan allerdings verstärkt den Wunsch nach einer peniblen Restaurierung der älteren 007-Filme aufkommen, denn in verschiedenen Szenen schmälern sie den Filmspass wahrhaftig immens. 

Die Farbbalance ist etwas unausgewogen, was sich besonders gut an den Gesichtern der Akteure nachvollziehen lässt. Störend ist zudem der altersbedingte bräunliche Schleier über dem Bild, der besonders am blauen Himmel auffällt. Die Kompression dieses Bond-Films auf DVD macht einen guten Eindruck.

 

Ton
(Englisch)
(Deutsch)

Der nachträglich angefertigte Dolby Digital 5.1-Mix des englischen Originals ist zwar auf jeden Fall der deutschen Mono-Tonfassung vorzuziehen, die Qualitäten sind aber trotzdem eher beschränkt. Zaubern kann eben keiner, und aus dem Ursprungsmaterial einen durchschlagskräftigen diskreten Mehrkanal-Mix anzufertigen, war schlicht und einfach nicht möglich. Daher kann man den Tontechnikern auch keinen Vorwurf machen. Insgesamt ist der Dynamikumfang sehr begrenzt, der Klang blechern und mittig (Beispiel Kamelgeräusche Beginn Chapter 8), der Raumeindruck ist nur im Bereich des Klangfelds, das sich auf die drei Frontlautsprecher beschränkt, brauchbar. 

Auf den Surroundkanälen tut sich längere Zeit auch mal nichts, fairerweise muss man den MGM-Technikern aber lassen, dass sie es geschafft haben, zum Beispiel in Chapter 7 wenigstens bei der Wiedergabe des Music Scores die Surroundboxen gut eingearbeitet zu haben. Leider bietet der Music Score aber auch nicht immer nur Anlass zur Freude (Verzerrungen bei Laufzeit 16 min., Klang zu belegt). Die Stimmwiedergabe neigt öfters zum Kratzen. Die Bassabmischung ist sehr dünn, was typisch für nachträgliche 5.1-Mixes ist. 

Die deutsche Monofassung wird nur sehr bescheidenen Ansprüchen gerecht. Immerhin ist sie besser als bei anderen, schon getesteten Bond-Filmen, so sind die Stimmen im allgemeinen klar verständlich, und das Kratzen oder die Verzerrungen halten sich im erträglichen Rahmen.

 

Special Features  

Die Code 2-DVD ist, typisch für die Bond-Collection von MGM, wieder gut mit Bonus-Material bestückt. Es gibt wieder zwei ausführliche Dokumentationen, dazu gehört schon traditionell ein sehr interessantes Making Of, in dem die Entstehungsgeschichte des gesamten Films und einzelner Szenen genauso geschildert wird wie die Art der Bond-Darstellung durch den Hauptakteur Roger Moore, der besonders geeignet war, den britischen Bond-Humor zum Zuschauer zu tragen.  Als zweite Dokumentation gibt es viel Wissenswertes über den 007-Production Designer und Oscar-Preisträger Ken Adam, der wegen dem Nationalsozialismus und dessen Folgen Deutschland 1934 im Alter von 13 Jahre verließ, ein für den Bond- und Film-Fan sehr interessantes Special Feature. Adam war schon im ersten 007-Film "Dr. No" als Filmdesigner aktiv.  Die Liste des Bonus-Materials wird komplettiert von einem Audiokommentar von Regisseur Lewis Gilbert, Ken Adam, Co-Autor Christopher Wood und Michael Wilson sowie zwei Teasern und einem Trailer, ebenso gibt es verschiedene Fernseh- und Radiospots sowie eine Fotogalerie. 

Die Extras im Überblick:

  • Audiokommentar des Regisseurs und Cast & Crew
  • Dokumentation: Making-Of von "Der Spion, Der Mich Liebte"
  • Dokumentarfilm: Production Designer Ken Adam
  • Kinotrailer und 2 Kinoteaser, 12 Radio- und 6 Fernsehspots
  • Fotogalerie

Review von Carsten Rampacher

Test - Equipment:
TV  Sony KV-32FS60D
DVD-Player Pioneer DV-737, Pioneer DVD-RV60
THX Surround EX/DTS ES Discrete 6.1-Verstärker Denon AVC-A1SE

29.11.2000