Der Schneider von Panama |
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Original |
The Taylor Of Panama |
Studio |
Columbia Pictures (2001) | |
Verleih |
Columbia TriStar Home Entertainment (2001) | |
Laufzeit |
105:08 min. | |
Regie |
John Boorman | |
Darsteller |
Pierce Brosnan, Geoffrey Rush, Jamie Lee Curtis | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
Fernsehnorm |
PAL | |
Bildformat |
2,35:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Englisch, Dolby Digital 5.1 2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 3. Französisch, Dolby Digital 5.1 4. Audio-Kommentar mit Regisseur John Boorman |
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Untertitel |
Englisch, Französisch, Arabisch, Deutsch, Türkisch (Extras mit deutschen Untertiteln) | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case | |
Preis |
ca. 25-30 EURO |
Film
Der britische Agent Andy Osnard wird aufgrund einer Sex-Affäre nach Panama strafversetzt. Dort soll er die allgemeine politische Lage sondieren, schließlich hat die britische Regierung ein Interesse daran, dass in der Region Stabilität herrscht und der Panama-Kanal weiterhin nutzbar bleibt. Osnard wirbt den örtlichen Schneider Harry Pendel aus der Überlegung heraus an, dass ein Mann, der alle Lokalhonoratioren einkleidet, eigentlich das eine oder andere Gespräch über den Panama-Kanal mitbekommen müsste. Der vorbestrafte Pendel ist aber nicht der, für den ihn Osnard hält. Seine Geschichten entbehren meist jeglichen Wahrheitsgehalts und seine sogenannten ”Informationen” sind weniger authentisch, als er vorgibt. Das ist Osnard aber zunächst egal und seinen Chefs ebenfalls - solange Osnard wenigstens etwas vorweisen kann. Heikel wird es allerdings, als Pendel Osnard von einer "Silent Opposition" erzählt und in seiner Verzweiflung und Geldnot die Geschichte erfindet, dass der Panama-Kanal nach China verkauft werden soll. Dass kann den großen Geheimdiensten der westlichen Hemisphäre nämlich gar nicht gefallen...
Die Verfilmung des John Le Carré-Romans zeigt Pierce Brosnan zwar in einer gewohnten Rolle als Geheimagent, doch mit dem smarten James Bond hat das herzlich wenig zu tun. Osnard ist ein schmieriger Typ ohne Skrupel und feine Manieren, der sogar "Queen and Country" ohne Wimpernzucken betrügt. Die Besetzung Pierce Brosnans ist dennoch effektiv, denn so kommt man dem zwielichten Osnard nicht ganz so schnell auf die Schliche. Obwohl "Der Schneider von Panama" als Mischung aus Persiflage und zynischer Analyse blauäugiger Interessenpolitik von Geheimdiensten und Regierungen durchaus interessant ist und gar nichts mit dem James Bond-typischen übertriebenen Action-Abenteuern zu tun hat, macht die träge Inszenierung und die langatmige Entwicklung der Handlung den Film etwas spröde. Der Zuschauer fragt sich lange, in welche Richtung denn jetzt die Geschichte gehen soll - ohne dass der Überraschungseffekt am Ende dieses Warten wieder wett macht. Ein ganz netter Film, den man sich gerne mal ansehen kann, ist "Der Schneider von Panama" durchaus, aber eben kein "Must Have". Im Zweifelsfall sollte man sich vorsichtshalber die DVD zunächst in der Videothek ausleihen.
Bild
Das Bild entspricht weitgehend dem gewohntem Columbia-Standard. Während Panorama-Aufnahmen sehr detailliert und plastisch erscheinen, werden bei Nahaufnahmen allerdings trotz einer Bitrate von immerhin 7.6 Mbps Mängel in der Detailschärfe und Kompression sichtbar. Das Bild wirkt dann etwas wie mit einem Rauschfilter nachbearbeitet und gerät leicht ins Schwimmen. Optimal sind hingegen die plastischen Farben und der realistische Kontrast.
Ton
Merke: Wo Dolby Digital 5.1 drauf steht, muss nicht auch immer Dolby Digital 5.1 rauskommen. So hört es sich zumindest an, denn der Sound-Mix lässt die Surround-Kanäle ziemlich in Ruhe. Der Sound der DVD ist extrem frontlastig. Szenen, in denen mal etwas von hinten kommt, haben wirklich Seltenheitswert. Leider fehlt auch ein überzeugender Musik Score, der die Stimmung des Filmes unterstützen könnte, so dass bis auf die Dialoge auch insgesamt nur sehr wenig zu hören ist.
Special Features
"Der Schneider von Panama" war zwar kein großer Erfolg, ein paar Extras haben aber zumindest doch auf der DVD Platz gefunden:
- Das umfangreichste Extra ist eine etwas weniger als eine halbe
Stunde lange Konservation zwischen den Hauptdarstellern Pierce Brosnan
und Geoffrey Rush. Die beiden machen allerdings einen etwas lustlosen
Eindruck, so als ob man sie einfach ungefragt vor die Kamera gesetzt
hätte.
- Audio-Kommentar: Zwar gerät Regisseur John Boorman ab und zu ins
Stottern, aber dafür bietet dieser Audio-Kommentar viel Background
über die Geschichte von John Le Carré und die Dreharbeiten in
Panama. Mit dem Audio-Kommentar wird "Der Scheider von
Panama" sogar ein richtig guter Film, weil hier auch gut erklärt
wird, weswegen welche Szene ihren Platz im Film gefunden hat und damit
den vielleicht für den Zuschauer ab und zu belanglos erscheinenden
Verlauf etwas interessanter macht.
- Alternatives Ende: Das Alternative Ende ist nicht nur eine leichte
Variation, sondern wirklich ein komplett gegensätzliches Ende.
Freilich passt das anstelle dessen gewählte Ende viel besser zu der
Geschichte, aber so als alternatives Finale kann man es sich doch
zumindest einmal ansehen.
- Filmographien der Darsteller, des Regisseurs und mehrere Trailer
Review von Karsten
Serck
Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Pioneer DV-737
Dolby Digital / DTS - Receiver Yamaha RX-V3000RDS
26.11.2001