Der Prinz aus Zamunda |
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Coming To America |
Studio |
Paramount Pictures (1988) | |
Verleih |
Paramount Pictures (2001) | |
Laufzeit |
112:13 min. (FSK 12) | |
Regie |
John Landis | |
Darsteller |
Eddie Murphy, Arsenio Hall, James Earl Jones, Shari Headley, Samuel L. Jackson | |
DVD-Typ |
DVD - 9 | |
Fernsehnorm |
PAL | |
Bildformat |
1,78:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Englisch, Dolby Digital 5.1 2. Deutsch, Dolby Surround |
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Untertitel |
deutsch, englisch, türkisch, arabisch, bulgarisch, dänisch, Finnisch, niederländisch, isländisch, norwegisch, polnisch, rumänisch, schwedisch, tschechisch, ungarisch | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case | |
Preis |
ca. 20-25 EURO |
Film 





Im fernen Zamunda hat der junge Akeem (Eddie Murphy) eigentlich alles, was
das Herz begehrt. Er genießt jeden nur erdenklichen Luxus und wird von vorne bis hinten
von einer Legion von Untergebenen bedient, wobei sich deren weiblicher Teil auch noch
durch eine kaum übersehbare Attraktivität auszeichnet. Und zumindest all jene, die das
Prinzip der Monarchie nicht in Bausch und Bogen verdammen, müssen zugestehen, dass dem
Jüngling die ganzen Ehrbezeugungen auch gebühren, schließlich handelt es sich bei ihm
um einen Prinzen, genauer gesagt um den Sohn von König Jaffe Joffer (James Earl Jones)
und Königin Aoleon (Madge Sinclair). Und da er nunmehr sein einundzwanzigstes Lebensjahr
erreicht hat, gebührt dem Prinzen auch eine Braut und die Schöne, seit Kindesbeinen
darauf gedrillt, ihrem künftigen Gatten jeden Wunsch von den Lippen abzulesen, steht auch
schon bereit.
Doch ist spätestens das der Moment, in der Akeem die Notbremse zieht. Der ganze Luxus ist
ihm endgültig über den Kopf gewachsen und vor allem hat er es sich in ebendiesen Kopf
gesetzt, eine Frau zu finden, welche ihn nur um seiner selbst willen liebt und nicht
aufgrund seines Titels. Seine Popularität macht das Unterfangen, eine solche Frau zu
finden in seinem Heimatland allerdings für so gut wie unmöglich. Also beschließt er, in
die große weite Welt hinaus zu ziehen um dort sein Glück zu finden. Die (Zufalls)wahl
fällt auf New York City, genauer gesagt, den Stadtteil Queens, dessen Name allein schon
die besten Voraussetzungen für einen Erfolg der königlichen Brautsuche bürgt. Gesagt
getan, macht er sich mit seinem treuen Kumpan Semmi (Arsenio Hall) auf und fliegt über
den großen Teich. Anfangs gestaltet sich die Suche nach der wahren Königin des Herzens
noch ein wenig schwergängig, denn zuerst müssen die beiden lernen, mit den seltsamen
Gebräuchen der Eingeborenen klar zu kommen. Und da Akeem, sehr zu Semmis Unwillen, auf
strengem Inkognito besteht, müssen sie sich auch mit eher dürftigen Lebensbedingungen
bescheiden, abgesehen davon, dass ihnen ihr sonstiges Gepäck gleich nach der Ankunft
unter tätiger Mithilfe der Einheimischen "abhandengekommen" war.
Doch dann dringt ein jäher Lichtstrahl in Akeems Herz, als ihm die bezaubernde Lisa
(Shari Headley) über den Weg läuft. Flugs heuert er in dem Gastronomiebetrieb von Cleo
McDowell (John Amos), dem Vater der Angebeteten, an, um seiner Traumfrau so nah wie nur
möglich zu sein, ganz unbelastet von der Tatsache, keinen blassen Schimmer vom Hamburger
Braten oder gar vom Bodenaufwischen zu haben. Allerdings sind da noch gewisse Hindernisse
zu überwinden, wie zum Beispiel Darryl Jenks (Eriq LaSalle), den er als ernsthaften
Konkurrenten um die Hand von Lisa erkennen muss, insbesondere weil dieser der Sprössling
einer überaus wohlhabneden Haarpflegemittel-Dynastie ist, was ihm zumindest in den Augen
von Vater McDowell die klare Favoritenstellung gegenüber Akeem sichert, ist dieser
offiziell doch nur ein hauptberuflicher Ziegenhirte. Doch ehe Akeem die Angelegenheit mit
der angemessenen Ruhe und Besonnenheit ins Reine bringen kann, überschlagen sich die Ereignisse.
Nicht zuletzt die Ankunft des königlichen Herrscherpaares von Zamunda bringt die Sache
ordentlich in Schwung. Denn Akeem hatte nattürlich "vergessen", sich die
notwendige Erlaubnis für die konkrete Ausgestaltung seines Überseetrips zu erbitten,
ganz abgesehen von der Problematik seiner Hochzeitspläne mit einer profanen
Bürgerlichen; wobei ein zusätzlicher Stolperstein darin besteht, dass besagte
Bürgerliche über Akeems Schwindeleien ausgesprochen erbost ist und die Verlobung
aufkündigt, ehe sie überhaupt stattgefunden hat. Fast scheint es, als müsse der arme,
reiche Prinz unverrichteter Dinge wieder ins heimische Afrika zurückkehren und dort die
ungeliebte aber standesgemäß Braut zuim Traualtar führen.
Man kann sich guten Gewissens darüber ereifern, dass "Coming To
America" (Der Prinz aus Zamunda) von Klischees nur so strotzt und eine Handlung hat,
die in Hinblick auf ihre Vorhersehbarkeit kaum zu schlagen ist. So scheint das gesamte
Geschehen in Afrika aus einem Bilderbuch im Zeitalter der Kolonialzeit entsprungen und die
privaten Verwicklungen der Geschichte erinnern an Boulevardkomödien aus der Abteilung
"Tante Jutta aus Kalkutta", deren Dramaturgie selbst hinter der von
Zuckerwatte-Konstruktionen à la "Pretty Woman" zurückbleiben.
Doch erstaunlicher- und glücklicherweise macht sich all das eigentlich gar nicht so
negativ bemerkbar; was zum einen daran liegt, dass der Film sein märchenhaftes, sprich
von der realen Welt abgehobenes, Konzept von Anfang an deutlich macht, auch wenn die
Szenen in Queens noch entfernt in der Realität wurzeln. Zum anderen gelingt es Drehbuch
und Regie die Grundidee, welche hinter den Schwänken der leichten Theaterbühnen steht,
gekonnt und vor allem konsequent aufzugreifen: Die Figuren sind nett und die einzelnen
Situationen amüsant, während gar nicht erst versucht wird, zu sehr in die Tiefe zu
gehen, was letztlich doch nur zu Schmalz und Kitsch führen kann und bei so vielen als
romantische Komödie bezeichneten Werken nur zu geistiger Magenverstimmung führt.
Stattdessen überzeugt "Coming To America" (Der Prinz aus Zamunda) mit seinem
sympathischen Humor, der nicht in den inzwischen bei Filmemachern so beliebten
Toilettenbereich zielt und auch bei Schadenfreude dem Drang widersteht, den betroffenen
Figuren gleich noch eins überzuziehen. Erfrischende Dialoge und teilweise auch
parodistische Ansätze tragen das ihre bei.
Hauptgrund für das Funktionieren des Filmes sind jedoch die Darsteller, wie Eddie Murphy,
der beweist, dass er auch dann witzig sein kann, wenn er mal nicht alles und jeden in
Grund und Boden quasselt, assistiert von Arsenio Hall als missmutigem Kompagnon. Besonders
überzeugend agieren die beiden Filmväter James Earl Jones und John Amos, die als in
ihren Überzeugungen festbetonierte Herrscher über ihr jeweiliges Reich
(Schnellrestaurant bzw. Staat) in jeder Szene ihren Mitspielern die Schau stehlen.
Interessant sind auch die Besetzung einzelner Nebenrollen. Da wäre zum einen für Fans
von Eddie Murphy eine Reminiszenz an einen seiner frühen Erfolge "Trading
Places" (Die Glücksritter), wo er als Kleinganove den Herren Randolph und Mortimer
Duke (Ralph Bellamy und Don Ameche), zwei fiesen Börsenmaklern, ihr Vermögen abjagte,
die hier, nunmehr obdachlos, von Akeems Großzügigkeit profitieren. Daneben gibt auch
Samuel L. Jackson einen Gastauftritt, hier noch festgelegt auf eine eher undankbare Rolle
als Kleingangster, sowie Cuba Gooding Jr. in seinem Filmdebüt als vernachlässigter
Friseurkunde. Fans von "Emergency Room" kommen schließlich in den Genuss, Eriq
LaSalle, bei der Verkörperung von Dr. Peter Benton ein Musterbeispiel an korrekter
Gradlinigkeit, einmal als absoluten Schleimbeutel zu erleben.
Bild 




Das mäßige Hintergrundrauschen ist, da der Film aus dem Jahre 1988 stammt, zu verschmerzen, insbesondere, da es nicht weiter störend auffällt. Negativ bemerkbar macht sich allerdings, dass bei der Übertragung auf die DVD nicht unbedingt so sorgfältig vorgegangen wurde, wie es wünschenswert gewesen wäre. Dies zeigt sich daran, dass bei schnelleren Bewegungen die Konturen der Objekte nicht nur verwischen, sondern deutliche digitale Störmuster zeigen, dies macht sich vor allem bei roten Kleidungsstücken mehr als deutlich bemerkbar. Ausgesprochen auffällig sind auch die Probleme, welche anscheinend das Muster des Kleides machte, welches Shari Headley während der Benefiz-Veranstaltung trägt, denn schon bei der allerkleinsten Bewegung macht sie jeder Disco-Leuchtkugel Konkurrenz, da sich das Bild anscheinend nicht für hell oder dunkel entscheiden kann; so machen sich Verschlimmbesserungen beim Transfer auf DVD besonders bemerkbar. Ansonsten ist ein gelegentliches Zeilenflimmern und eine nicht ganz optimale Einstellung der Farben anzumerken, da aber der Rest der Bild-Parameter keine Mängel aufweist, ist der Gesamteindruck immer noch relativ zufriedenstellend.
Ton 





Dafür, dass der Film ursprünglich nur in Dolby-Stereo gedreht wurde, ist
die 5.1-Abmischung der englischen Fassung wirklich gelungen. Natürlich sind keine
Offenbarungen in Sachen Raumklang zu erwarten, aber hin und wieder kommen die Vorteile des
Sechskanalsystems schon zur Geltung, zum Beispiel in der Feuerwerksszene. Im übrigen
überzeugt der Film durch eine ausgesprochen präzise Wiedergabe der einzelnen
Geräuschelemente.
Die deutsche Version kann dagegen nicht ganz mithalten, der Tonraum ist wesentlich enger
und einzelne Zwischentöne heben sich weniger von der Umgebung ab. Insgesamt gesehen, ist
die deutsche Fassung etwas lauter und dumpfer geraten. Im übrigen darf angemerkt werden,
dass die Original-Fassung nicht nur aus technischen, sondern auch aus inhaltlichen
Gründen vorzugswürdig ist, da die Synchronisation zum einen die Schimpfwörter
familienfreundlich verniedlicht hat, was die Stimmung verfälscht, aber vor allem, da auch
die Dialoge im allgemeinen in der englischen Fassung wesentlich pointierter geraten sind.
Special Features 




Außer einem Trailer gibt es in dieser Hinsicht nichts.
09.05.2001
Review von Tobias Wrany
Test-Equipment
TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-535
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES