Der Marathon Mann |
||
|
Original |
Marathon Man |
Studio |
Paramount Pictures (1976) | |
Verleih |
Paramount Home Entertainment (2002) | |
Laufzeit |
120:08 min. | |
Regie |
John Schlesinger | |
Darsteller |
Dustin Hoffman, Laurence Olivier, Roy Scheider u.a. | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
TV-Norm |
PAL | |
Bitrate |
5.24 Mbps | |
Bildformat |
1,78:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps) 2. Deutsch, Mono (192 kbps) 3. Tschechisch, Mono (192 kbps) |
|
Untertitel |
Deutsch, Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Polnisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch (Audiokommentare + Extras: Deutsch/Englisch) | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case | |
Preis |
ca. 25 € |
Film
Geschichtsstudent Babe (Dustin Hoffman) lebt in New York und verbringt jede freie Sekunde damit, sich auf den Marathonlauf vorzubereiten. Er macht die Bekanntschaft der Europäerin Elsa (Marthe Keller), in die er sich verliebt. Bei einem gemeinsamen Mittagessen mit seinem Bruder Doc (Roy Scheider) merkt dieser, dass Elsa die Unwahrheit über ihre Herkunft erzählt. Babe ist sauer auf seinen Bruder, doch Zeit zum Streiten haben die beiden nicht mehr, als Doc nur kurze Zeit später plötzlich in Babe's Wohnung von einem Messerstich schwerverletzt auftaucht und vor Ort stirbt. Damit geht es für Babe richtig los: Er stellt fest, dass sein Bruder nicht im Ölgeschäft tätig gewesen ist, sondern mit einem nach Uruguay geflüchteten KZ-Arzt in Verbindung stand, der nach dem Tode seines Bruders in New York an sein dort in einem Banksafe gebunkertes Vermögen herankommen will. Dr. Szell (Laurence Olivier), aufgrund seines weißen Haares den ehemaligen KZ-Gefangenen unter dem Namen "Der weiße Engel" bekannt befürchtet, dass Doc vor seinem Tode Babe etwas verraten haben könnte und bringt mit Hilfe seiner "Männer fürs Grobe" Babe in seine Gewalt. Dort wird Babe von dem Zahnarzt mit qualvollen Methoden verhört. Später kann Babe entkommen, doch seine Tortur ist damit noch lange nicht vorbei....
Als einer der typischen Thriller der Siebziger Jahre fällt "Der Marathon Mann" vor allem dadurch auf, dass der Film einen weitaus größeren Schwerpunkt auf die Story legt als dies bei den meisten heutigen Filmen der Fall ist. Der Film braucht allerdings recht lange, bis er auf den Punkt kommt und hält sich auch mit Nebenplots wie dem von Babe nicht bewältigtem Selbstmord seines Vaters auf, der in der McCarthy-Zeit als Kommunist verdächtigt wurde. Die Stärken des Films liegen vor allem bei seinen Darstellern und hierbei insbesondere im Zusammenspiel zwischen Dustin Hofmann und Laurence Olivier. Olivier verkörpert den alten Nazi-Arzt, der im KZ grauenvolle Experimente durchführte, als eiskalten Mann ohne Gewissen, der wie ein lieber alter Mann zunächst mit seinem Opfer herumphilosophiert und sich sogar die Hände wäscht, dann aber ohne Skrupel für qualvolle Schmerzen sorgt. Wer vorhat, zum Zahnarzt zu gehen, sollte sich diesen Film lieber nicht vorher ansehen, denn die Verhörszene mit Hoffman und Olivier hat es wirklich in sich. Der Film spielt mit vielen Überraschungen und Wendungen herum, allerdings sind einige davon durchaus vorhersehbar. Trotzdem ist "Der Marathon Man" ein sehenswerter Mix aus Polit- und Horror-Thriller, der in einem so ruhigem Stil gedreht wurde, wie man ihn in heutigen Zeiten kaum noch erlebt.
Bild
Bei älteren Filmen bringt Paramount teilweise wirklich erstaunlich Ergebnisse zustande - aber leider auch einige enttäuschende wie in diesem Fall. Der Film-Print, der für diese DVD als Vorlage diente, muss bereits in einem sehr schlechten Zustand gewesen sein. Davon zeugen nicht nur die meist gut retouchierten Kratzer sondern an rund zehn Stellen des Films regelrechte Löcher am oberen rechten Bildrand. Obendrein ruckelt das Bild auch bei einigen Schnitten zwischen den verschiedenen Takes. Die Farb- und Kontrastwerte bewegen sich auf niedrigem Niveau, das Bild macht hier einen etwas leblosen Eindruck. Leider kam auch ein ziemlich starker Rauschfilter zum Einsatz, der das Bild vielfach stark verschwimmen lässt und selbst in Szenen mit wenig Bewegung zu erkennen ist. Gerade aufgrund der ständig auftretenden Unregelmäßigkeiten des Bildes erscheint es unverständlich, weswegen die Kompression gerade einmal mit einer mittleren Bitrate von nur 5.24 Mbps (effektiv fürs Bild 4.4 Mbps) vorgenommen wurde, obwohl der Gesamtspeicherplatz der DVD mit insgesamt 7.16 GB nur zu rund 90 Prozent ausgenutzt wurde. Denn die Kompression sorgt in diesem Zusammenspiel zwischen unruhigem Ausgangsmaterial und starker Kompression für eine deutliche Unschärfe des Bildes, dass immer sehr trübe und detailarm wirkt. In diesem Zusammenhang sollte man auch einmal einen Blick auf die Retrospektive "Eine weite Strecke" im Bonus-Bereich der DVD werfen, denn die darin gezeigten Aufnahmen des Filmes sind zum Teil deutlich besser als die Qualität, in der der Film auf dieser DVD präsentiert wird.
Ton
|
Deutsch |
|
Englisch |
Der deutsche Ton ist im Original Mono-Format auf dieser DVD und sollte daher keine großen Erwartungen wecken. Von der typischen Dynamik der meisten Siebziger Jahre-Filme einmal abgesehen, ist die Wiedergabequalität aber sogar ganz passabel. Bei der englischen Originalfassung wurde ein Upmix auf Dolby Digital 5.1 vorgenommen. Dieser klingt ein wenig klarer als die deutsche Synchro, hält sich im niedrigen Frequenzbereich aber ebenso zurück, so dass der Subwoofer im Standby-Mode vor sich hindösen kann. Da der Sound-Mix sehr spartanisch ist und selbst die Musik nur sehr zurückhaltend klingt, kommt der Großteil des Sounds auch bei dieser 5.1-Version vorwiegend aus dem Center heraus.
Special Features
Zwar ist auf der DVD kein Audio-Kommentar, aber immerhin wurde neben dem Original Making of aus dem Jahre 1976 auch noch eigens für die DVD ein neues Making of angefertigt, in dem die Beteiligten auf die Dreharbeiten des Films zurückblicken. Das Original Making of mit einer Laufzeit von rund zwanzig Minuten wird von Produzent Robert Evans präsentiert, der im typisch hässlichen 70er Jahre Outfit die "Magie Hollywoods" erläutern will. Obwohl das gesamte Making of sehr werbelastig und unfreiwillig komisch wirkt, findet man hier doch einige sehr rare Aufnahmen von den Dreharbeiten, die so auf diese Art und Weise selten in Making ofs zu sehen sind. Weitaus informativer und wirklich gut gemacht ist hier schon das knapp eine halbe Stunde lange zweite Making of, welches in erster Linie aus Statements der Darsteller und wiederum des Produzenten Robert Evans besteht, die über ihre Zusammenarbeit erzählen. Der Vorteil dieser Retro-Making ofs liegt darin, dass die Beteiligten meist bereits in einem Alter sind, wo sie sich nicht mehr behaupten müssen und dementsprechend locker geht es hier auch zu. Leider wird über den politischen Hintergrund des Films kaum etwas erzählt. Als letztes umfangreiches Feature wurde rund 20 Minuten Probeaufnahmen zusammengeschnitten, die auch noch einige Statements der Beteiligten enthalten. Außerdem findet man auf der DVD noch den Original-Kinotrailer.
Review von Karsten
Serck
Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Sony DVP-NS900V
Dolby Digital / DTS - Receiver Yamaha RX-V3000RDS
12.10.2001