Der letzte Countdown (The Final Countdown)

Studio

Byrna Company (1980)

Verleih

e-m-s (2002)

Laufzeit

98:14 min. (FSK 12)

Regie

Don Taylor

Darsteller

Kirk Douglas, Martin Sheen, Katharine Ross

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 2.0
2. Englisch, Dolby Digital 2.0

Untertitel

deutsch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 15-20 €
Film 

Als der Systemanalytiker Warren Lasky (Martin Sheen) im Jahre 1979 auf den Flugzeugträger USS Nimitz geschickt wird, um die Arbeitsabläufe an Bord einer gründlichen Evaluation zu unterziehen, sieht er das ganze eigentlich als Routineeinsatz. Das Geschehen des folgenden Tages konfrontiert ihn dann, ebenso wie die gesamte Crew, allerdings mit Ereignissen, die fern aller Lehrbuchweisheiten sind. Das Schiff gerät in ein unerklärliches Unwetter, das sich vor allem durch einen merkwürdigen Strudel auszeichnet, in welchen sie unaufhaltsam hereingezogen werden. Als das Phänomen schließlich ebenso plötzlich wieder abgeklungen ist, wie es aufgetaucht war, darf der Kapitän, Commander Yelland (Kirk Douglas), zwar erleichtert feststellen, dass sein Gefährt keine nennenswerten Schäden davongetragen hat, jedoch scheint die Funkverbindung mit dem Hauptquartier gestört und es sind auch einige andere Schiffe, die sich eben noch in nächster Nähe zur "Nimitz" aufhielten nirgendwo auf dem Radar zu entdecken. Die ausgesendeten Spähflugzeuge bringen schließlich ausgesprochen rätselhafte Ergebnisse zurück. So zeigen Fotos, welche die Flieger vom Marinestützpunkt in Pearl Harbor geschossen haben, nicht wie befürchtet die Zerstörungen eines Angriffs der Sowjetunion (was angesichts des kalten Krieges als plausibelste Befürchtung angesichts der Funkstille angenommen worden war), sondern im Gegenteil vollkommen intakte Kriegsschiffe, die sie eigentlich schon seit Jahren auf dem Meeresgrund vermuteten, genauer gesagt seit dem Angriff der Japaner auf den Marinestützpunkt. Der Empfang alter Rundfunksendungen und der Kontakt mit geradezu antiken japanischen Flugzeugen bringt schließlich die Erkenntnis, dass die "Nimitz" in eine vergangene Epoche versetzt wurde und zwar ausgerechnet an den Vorabend des Angriffs auf den Stützpunkt des US-Marine. Für alle Beteiligten stellt sich nunmehr die Frage, ob ein Eingriff in die Geschichte tatsächlich in Frage kommt, immerhin haben ihr Schiff und vor allem die darauf stationierten Kampfflugzeuge aufgrund des rasanten technischen Fortschritts eine gute Chance, dem Vordringen der asiatischen Kampfverbände einen deutlichen Dämpfer zu verpassen. Anfangs noch skeptisch eingestellt tendiert der Kapitän zunehmend zur Ausübung dieser Option. Gewissermaßen zum Warmlaufen dient eine Rettungsaktion für den Senator Samuel Chapman (Charles Durning) und dessen Assistentin Laurel Scott (Katharine Ross) deren Yacht von japanischen Fliegern versenkt wurde. Und schon hier bahnt sich eine Korrektur der Geschichtsbücher an, haben diese doch bislang den Senator seit jenem Tag als verstorben aufgelistet.

Dass das Drehbuch darauf verzichtet, für das zentrale Phänomen, welches zu der Zeitreise führt, irgendeine Erklärung zu liefern, schadet dem Film nicht. Im Gegenteil, statt sich mit im Zweifel sowieso unhaltbaren pseudowissenschaftlichen Theorien abzuplagen, kann sich "The Final Countdown" voll und ganz auf den unterhaltsamen Aspekt seiner Story stürzen. Und insofern wird zwar kein Meisterwerk der Filmgeschichte abgeliefert, aber zu überaus solider Unterhaltungsware für zwischendurch hat es schon gereicht. Der Spannungsgrad erreicht freilich nie einen Level, welcher die Reißfestigkeit der Nerven ernsthaft antesten würde, dafür hält der Film aber in dieser Hinsicht zumindest durchweg ein genügend angehobenes Niveau ein, was echter Langeweile wenig Entfaltungsmöglichkeiten gibt. Und während die Spezialeffekte bei den beiden Zeitsprüngen selbst für das Herstellungsjahr 1980 doch ein wenig zu preiswert wirken, sind die Flugszenen, die einen viel größeren Anteil an der Gesamtspielzeit haben, durchaus in der Lage mit "Top Gun" & Co in Konkurrenz zu treten. Die Besetzung schließlich, mit Schauspielgrößen wie Kirk Douglas, Martin Sheen, Katherine Ross oder Charles Durning, verspricht angesichts des massiven darstellerischen Potentials mehr, als die Story und die Inszenierung einlösen können, aber trotz fehlender Herausforderungen, lässt sich selbst in 08/15-Rollen das entsprechende Format der Akteure nicht ganz verbergen.
Im Ergebnis ist "The Final Countdown" sicher alles andere als ein Pflichtprogramm im Filmbereich; aber den Zuschauer nicht bewusst oder zumindest fahrlässig mit offenkundigen Mängeln zu ärgern, ist im Genre des Action-/Spannungsdramas auch schon eine nicht zu unterschätzende Tugend.

 

Bild 

Bekanntlich bietet das Medium DVD an sich das Potential für eine brillante Bilderpracht. Aber diese Möglichkeiten müssen natürlich nicht genutzt werden. Nur dürfen dann eben auch keine allzu große Erwartungen an die Bewertung gestellt werden. Die fällt hier zum Beispiel miserabel aus. Gut, zwischenzeitlich ist der Anblick des Gesehenen ganz in Ordnung, dann wird zumindest das Niveau erreicht, das einer mittelprächtigen Fernsehausstrahlung zukommt. Ansonsten aber rauscht es an allen Enden und Ecken, befinden sich die Werte für Farbe und Kontraste deutlich am unteren Ende der Skala und dürfen auch massive Nachzieheffekte nicht fehlen. Am auffälligsten sind jedoch eklatante Schwächen bei der Schärfe, so treten teilweise Stellen auf, bei denen der untere Bildrand über die gesamte Breite einen Bereich aufweist, der den Eindruck erweckt, jemand habe die Kameralinse notdürftig mit Milchglas geflickt. Alles in allem also kaum das Niveau, das selbst von einem etwas älteren Film zu erwarten ist.

 

Ton 

Zwar an sich nur als 2.0 Stereo-Mix angeboten, kommt das Tonformat doch fast an Dolby Surround-Werte heran, jedenfalls was die Verteilung der vorderen Kanäle angeht. Allerdings gilt dies überwiegend für den Bereich der tieferen Töne, die sich bei den zahllosen Flugzeugstarts und Flugmanövern sehr druckvoll und auf durchaus gehobenen Niveau austoben können. Der insofern noch relativ gute Eindruck erhält jedoch gegen Ende einen Dämpfer, als es zunehmend zu Verzerrungen und Echoeffekten kommt, die nun wirklich nicht sein müssten.

 

Special Features 

Neben Texttafelinfos zu den Hauptdarstellern und dem Trailer steht die Dokumentation "Aircraft-Carrier" im Mittelpunkt. Hier wird für Interessierte die Geschichte des Flugzeugträgers im Seekriegswesen beleuchtet, wobei der Schwerpunkt auf dem Angriff auf Pearl Harbor, sowie dem anschließenden Pazifikkrieg zwischen den USA und Japan liegt.

09.04.2002

Review von Tobias Wrany

Test-Equipment

TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-343
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES