Der Hexer

Studio

Rialto (1964)

Verleih

Kinowelt Home Entertainment (2000)

Laufzeit

ca. 81 min. (FSK 12, Trailer FSK 16)

Regie

Alfred Vohrer

Darsteller

Joachim Fuchsberger, Heinz Drache, Siegfried Lowitz, Margot Trooger, Eddi Arent  u.a.

DVD-Typ

DVD-5

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 1.0

Untertitel

keine

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25 EURO
Film   

Der Londoner Rechtsanwalt Maurice Messer ist nach außen hin ein angesehener Bürger - niemand ahnt, dass er alles andere als eine "Weiße Weste" hat, denn als lukrativen Nebenverdienst betreibt der schwergewichtige Advokat noch einen schwunghaften Mädchenhandel. Nur seine junge und intelligente Sekretärin kommt den dunklen Machenschaften ihres Arbeitgebers auf die Spur - und muss ihr Wissen mit dem Leben bezahlen.

Doch dieser unüberlegte Mord bringt dem unsymphatischen Messer jede Menge Ärger ein: Das Opfer war nämlich die Schwester von Arthur Milton, einem äußerst trickreichen und cleveren Verbrecher, den Scotland Yard schon vor geraumer Zeit vergeblich jagte. Besagter Hexer, inzwischen im Exil in Australien, sieht sich durch den gewaltsamen Tod seiner Schwester dazu veranlasst, mit seiner jungen Frau zusammen erneut nach England zu kommen. Allerdings nicht, um eine lange Rede bei der Beerdigung zu halten - dann würde ihn Scotland Yard direkt hinter schwedische Gardinen befördern - sondern um die Drahtzieher des Mordes endgültig zu erledigen, indem er alle Mitglieder von Messers sauberer Bande einfach auslöscht.

Die Nachricht, dass der Hexer wieder in London ist, sorgt bei Scotland Yard und bei der Messer-Bande gleichermaßen für Aufsehen, denn beim letzten Auftritt des Hexers entging dieser nur äußerst knapp einer Festnahme durch Inspektor Warren (Siegfried Lowitz), der als einziger das wahre Gesicht des Verbrechers kennt - normalerweise schlüpft der Hexer, perfekt geschminkt und maskiert, immer in die Rolle anderer Personen. Warrens Nachfolger beim Yard, der junge und dynamische Inspektor Higgins (Joachim Fuchsberger), wird von seinem Chef Sir John nun mit jeder Menge Recherchen beauftragt: Zum einen soll er den Hexer Arthur Milton dingfest machen, zum anderen aber auch den Mord an Messers Sekretärin, sprich Miltons Schwester, aufklären.

Jede Menge Arbeit für Higgins - zur Unterstützung wird Warren aus dem Ruhestand wieder reaktiviert, denn seine Kenntnisse über den Hexer stellen bei den Ermittlungen eine große Hilfe dar.

Für Higgins wirft dieser Fall Rätsel über Rätsel auf: Da ist zum einen dieser angebliche australische Krimiautor Westby (Heinz Drache), der immer und überall auftaucht und es ständig schafft, mit seinen eigenen Recherchen Scotland Yard zuvorzukommen, und da ist zum anderen Inspektor Warren, aus dessen Verhalten Higgins auch nicht immer schlau wird. Und wer ist nun der Hexer? Und vor allem wo ist er? Seine reizende junge Frau ist jedenfalls nicht gewillt, nähere Auskünfte zu geben und entzieht sich immer geschickt den polizeilichen Ermittlungen.  Dann ist da noch der undurchsichtige Finch (Eddi Arent), bei dem man nicht so genau weiß, ob der tatsächlich so dumm ist, wie er tut. Jede Menge Verwirrung ist garantiert - und auch in der Messer-Bande geht die Angst vor dem Hexer um....

Ursprünglich war "Der Hexer" ein Theaterstück und erschien 1926. Autor Edgar Wallace, 1875 in Greenwich geboren und ein echter Lebemann, schrieb rund 170 Theaterstücke und Kriminalromane. Mit dem "Hexer feierte er seinen größten Erfolg. Insgesamt sechsmal wurde das Stück verfilmt. Diese Verfilmung von 1964, von Horst Wendtland produziert, ist zweifellos sehr gelungen. Regisseur Alfred Vohrer und Drehbuchautor Herbert Reinecker präsentieren einen hervorragend besetzten, clever gemachten Kriminalfilm, in dem auch der Humor nicht zu kurz kommt. Die düstere Atmosphäre rund um die Wirkungsstätten der "bösen Buben" ist wunderbar in Szene gesetzt, die Dialoge zwischen den Akteuren immer wieder amüsant.

 

Bild   halfstar.gif (170 Byte)

Dass das Ausgangmaterial nicht mehr das jüngste ist, zeigt sich durch verschiedene kleinere Bildstörungen in Form von kleinen Punkten oder Blitzen. Die Schärfe ist über weite Teile des Filmes recht ordentlich, der Kontrast ist durchschnittlich. Erfreulich: Das Bildrauschen hält sich in sehr erträglichen Grenzen, und die Detailtreue ist für einen so alten Film in manchen Szenen erstaunlich. Zu diesem insgesamt positiven Eindruck passt das gewählte Format: Kinowelt präsentiert diesen Klassiker nicht im 4:3-Format, sondern im 2,35:1-Kinoformat, sogar anamorph codiert - das gibt einen zusätzlichen halben Stern, denn solcher Aufwand wird sonst selten getrieben.

 

Ton     halfstar.gif (170 Byte)

Der Mono-Ton ist ordentlich abgemischt, die Stimmen sind gut verständlich, sie klingen nur selten etwas belegt - in der Regel ist der Klang natürlich und angenehm - nur, wenn es laut wird, zeigen sich die Grenzen in Form deutlicher hörbarer Verzerrungen. Im Rahmen der Möglichkeiten und in Anbetracht des Alters des Films ist die Tonabmischung insgesamt akzeptabel, auch die Filmmusik präsentiert sich gut integriert.

 

Special Features   halfstar.gif (170 Byte)

Neben dem Trailer zum Film, der im Gegensatz zum Film (FSK 12) interessanterweise mit FSK 16 klassifiziert ist, bekommt der Käufer dieser DVD auf Texttafeln recht ausführliche Informationen über den Krimiautor Edgar Wallace, auch eine Bildergalerie mit Bildern von Filmszenen ist mit dabei. Das Menü ist zwar nicht überdurchschnittlich einfallsreich, aber sehr passend zum Film animiert und nett anzusehen. Trailer von sechs weiteren, bei Kinowelt erschienenen Filmklassikern sind auch auf der DVD enthalten.


Review von Carsten Rampacher

Test - Equipment:
TV  Sony KV-28 WF 1D
DVD - 200er Wechsler Sony DVP-CX850D
Dolby Digital / DTS - Receiver Sony STR-DA 50 ES

03.03.2000