Der Herr der Ringe - Die zwei Türme

Original

The Lord Of The Rings - The Two Towers

Studio

New Line Pictures (2002)

Anbieter

Warner Home Video (2003)

Laufzeit

172 min. (FSK 12)

Regie

Peter Jackson

Darsteller

Elijah Wood, Ian McKellen u.a.

DVD-Typ

2 x DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

5.79 Mbps (Video: ca. 4.8 Mbps)

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)

Untertitel

Englisch, Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 22 €
Film 

Nach Boromirs Tod und Gandalfs Sturz in den Schlund von Khazad-dûm mussten sich die Gefährten am Ende von Teil eins trennen. In den Bergen von Emyn Muil begegnen Frodo (Elijah Wood) und Sam (Sean Astin) dem geheimnisvollen Gollum (Andy Serkis), der verspricht, sie nach Mordor zu bringen. Aragorn (Viggo Mortensen), der Elben-Bogenschütze Legolas (Orlando Bloom) und Gimli der Zwerg (John Rhys-Davies) erreichen das Königreich Rohan, wo die Intrigen von Sarumans Spitzel Schlangenzunge (Brad Dourif) dazu führen, dass der einst große König Theoden (Bernard Hill) unter Sarumans tödlichem Bann dahinsiecht. Eowyn (Miranda Otto), die Nichte des Königs, erkennt in Aragorn den Retter des Reichs. Obwohl er das Mädchen sehr sympathisch findet, ist er doch durch seine Liebe zur Elbin Arwen (Liv Tyler) gebunden. Gandalf (Ian McKellen) wird nach dem katastrophalen Kampf mit einem Balrog als Gandalf der Weiße wiedergeboren. Gemeinsam müssen sich die Gefährten der gewaltigen Macht stellen, die von den zwei Türmen ausgeht: Orthanc in Isengard, wo der korrupte Zauberer Saruman eine bedrohliche Armee von 10.000 Kriegern heranzüchtet, und Saurons Festung Barad-dûr, tief in den finsteren Gefilden von Mordor....

"Die zwei Türme" fährt beinahe nahtlos dort fort, wo der erste Teil geendet hat. Da die "Gefährten" nun getrennte Wege gehen, spielt der Film auf verschiedenen Handlungsebenen, zwischen denen immer wieder gewechselt wird. Während der erste Teil noch durch die Einführung der Charaktere, die Entwicklung der Story und viele verschiedene Handlungsorte bestimmt war, dominiert in dieser Fortsetzung vor allem (unter Einsatz vieler Computereffekte) die Action in längeren Kampfsequenzen. Die Handlung entwickelt sich stellenweise etwas gemächlich, unter anderem, weil immer wieder zwischendurch viel Mythos und Pathos zelebriert werden. Die Fortsetzung ist weitaus düsterer als noch der gerade am Anfang recht idyllische erste Teil. Bis auf die kleinen Späßchen von Gimli wirken die meisten anderen Figuren humorlos wie manch ein Gewerkschaftsfunktionär. Eines der interessantesten inhaltlichen Ereignisse ist der Auftritt von "My Prescious"-Gollum, der bislang nur eine Randrolle spielte, aber in diesem Film zu einem der wichtigen Charaktere wird und durch seine vom Satzbau etwas wirren Dialoge recht exotisch wirkt.

"Die Zwei Türme" ist noch bildgewaltiger geworden als der erste Teil. Kaum eine Szene vergeht, in der nicht die Kamera perfekt getimte elegante Fahrten veranstaltet. Und insbesondere bei den großen Schlachten und Aufnahmen der bedrohlichen Armee macht "Die Zwei Türme" in seinen vielen Weitwinkelaufnahmen wie nur wenige Filme vom breiten Cinemascope-Format extensiven Gebrauch. Für Action-Fans bietet der zweite Teil noch einmal einen deutlichen Sprung gegenüber den "Gefährten", ganz so abwechslungsreich und flüssig ist der Handlungsablauf hier aber nicht mehr. Und zwischen den Frames des Zelluloids kommt auch stellenweise ein unterschwelliger Hang zur Mythologisierung zum Vorschein, der schon leichte Tendenzen zur Selbstinszenierung aufweist, auch wenn dies so mancher Tolkien-Fan nicht gerne hören mag.

 

Bild 

Wie bereits der erste Teil wurde auch "Die zwei Türme" einem digitalen "Grading" unterzogen, welches künstlich Farben und Kontrast verändert und dadurch dem Film einen sehr gewöhnungsbedürftigen, altbacken wirkenden Look gibt. Das sowohl von Rauschen als auch Kratzern freie Master bietet einen prinzipiell guten, aber ausgewaschen wirkenden Kontrast. Die Farbsättigung wurde über den Großteil der Länge des Films deutlich reduziert. Zusätzlich wurde die Farbgebung mit einer wechselhaften Überbetonung in Richtung Grün/Blau verändert, die dem Bild einen unnatürlichen und nicht einmal sonderlich ästhetischen Stil verschafft. Während der Schwarzwert perfekt ist, erscheinen weiße Bildelemente nur selten in wirklich strahlendem Weiß, sondern haben meist noch eine etwas gräuliche Eintönung. Gegenüber der Kinofassung von "Die Gefährten" im letzten Jahr hat sich die Bildschärfe der DVD geringfügig verbessert, dennoch erscheinen Details auch hier wieder recht weichgezeichnet und es sind Anzeichen zu beobachten, die darauf hindeuten, dass möglicherweise nicht ganz auf einen Rauschfiltereinsatz verzichtet wurde. Im Bild ist zumindest immer eine leichte Unruhe zu beobachten, die aber ebenso durch die Kompression verursacht worden sein könnte. Die Videobitrate ist mit rund 4.8 Mbps unterdurchschnittlich. Die Kompression ist keineswegs überragend, aber doch besser als bei der Kinofassung von "Die Gefährten". Artefakte lassen sich zumindest nicht erkennen. Die Kapazität der DVD wurde wieder nicht ganz ausgenutzt: 500 MB wären auf der DVD noch frei verfügbar gewesen, was allerdings auch bei voller Ausnutzung des Platzes nicht unbedingt eine bemerkenswerte Bildverbesserung ermöglicht hätte.

 

Ton 

Ebenso wie bei den "Gefährten" wurde auch bei dieser DVD im Bitstream die Kennung für Dolby Digital EX eingesetzt, sowohl beim deutschen als auch englischen Ton, was im letzten Jahr für Probleme auf einigen Receivern sorgte, die inzwischen aber durch die Hersteller nachgebessert worden sein dürften. Der Sound-Mix macht recht intensiv vom zusätzlichen EX-Kanal an einigen Stellen Gebrauch und lässt sich wesentlich deutlicher als bei den meisten EX-Filmen auch richtig heraushören. Der Film hat in der deutschen und englischen Tonfassung einen weitgehend identischen Sound ohne hörbare Störungen. Der Film macht ziemlich durchgängig von den Surroundkanälen Gebrauch, was vorwiegend für den Music Score von Howard Shore genutzt wird, der eine weiträumige Atmosphäre vermittelt. Während die generelle Wiedergabe von Umgebungsgeräuschen eher dezent ausfällt, ertönen gerade während der Action-Sequenzen sehr viele deutliche direktionale Effekte, die sich hervorragend orten lassen. Der Subwoofer macht an vielen Stellen des Films mit sehr hohem Pegel gewaltig Druck, ansonsten erscheint die Dynamik auf den anderen Kanälen aber dennoch stellenweise etwas gebremst, zumindest in Bezug auf den Musik Score, bei man sich noch mehr Lebendigkeit sowie Präzision in den Höhen wünscht.

 

Special Features 

Ebenso wie im letzten Jahr ist mit dieser DVD noch nicht das Ende der Tage erreicht. Eine längere Filmfassung mit weiteren Extras steht im Spätherbst noch vor der Tür. Auf dieser DVD findet man zunächst wieder viel Material, welches bereits zur Promotion des Films genutzt wurde, auch wenn dieses nicht unbedingt im deutschen Fernsehen zu sehen war. Die hohe Werbelastigkeit dieses Materials führt ungeachtet des Umfangs auch zu einer relativ geringen Bewertung dieser Features. Sofern New Line und Warner an der Gewohnheit des letzten Jahres festhalten, ist davon auszugehen, dass die noch folgende umfangreichere DVD-Fassung zum Großteil ganz andere Extras enthalten wird.

  • Am Set von "Der Herr der Ringe - Die Zwei Türme" - Starz Encore-Special (14:04 min.) & Die Rückkehr nach Mittelerde - Warner Brothers TV-Special (42:59 min.): Diese beiden Features sind zwei TV-Promos für "Die Zwei Türme" und sollten vor allem als Appetizer dienen. Entsprechend gibt es hier natürlich überwiegend Lobeshymnen zu hören. Wer diesen starken Promo-Unterton geistig ausblenden kann, bekommt hier aber gerade bei dem zweiten Making of eine Menge Infos über die Dreharbeiten zu "Die Zwei Türme" vermittelt. Beide Features bieten neben der englischen Originalfassung auch eine teils deutsch synchronisierte Audiospur an.

  • The Long and Short of It - Ein Kurzfilm von Sean Astin (07:08 min.) & Das Making of "The Long and Short of It" (08:11 min.): Am Rande der Dreharbeiten hat Darsteller Sean Astin diesen ganz von Mittelerde losgelösten Kurzfilm gedreht. In Ergänzung hierzu kann man sich auch ein Making of dieses Films sehen.

  • lordoftherings.net Originaldokumentationen: Wie vom ersten Teil gewohnt, findet man auch hier wieder die aus dem Internet bekannten Kurz-Dokus, die einzelne Aspekte des Filmes beleuchten:

    - Die Mächte der Dunkelheit (04:37 min.)
    - Das Sounddesign von Mittelerde (04:03 min.)
    - Edoras: Die Hauptstadt Rohans (04:45 min.)
    - Die Bewohner von Mittelerde (04:39 min.)
    - Gandalf der Weiße (02:52 min.)
    - Waffen und Rüstungen (04:45 min.)
    - Die Schlacht um Helms Klamm (04:08 min.)
    - Wie Gollum zum Leben erweckt wird (04:16 min.)

  • US-Kinotrailer & Teaser (beide im anamorphen 16:9-Format und Dolby Digital 5.1)

  • 16 TV-Spots (08:31 min.)

  • Musikvideo "Gollums Song" von Emiliana Torrini

  • Original-Vorschau auf die Special Extended Edition (05:23 min.): Dieser Promo-Clip zeigt einige der Filmszenen, die in der Extended Edition auftauchen werden. Darüber hinaus werden auch einige Special Features der Extended Edition angesprochen.

  • Original-Vorschau auf "Die Rückkehr des Königs" - Hinter den Kulissen (12:36 min.): Peter Jackson bietet hier ein kommentiertes Preview auf den dritten Teil der "Ring"-Trilogie an. Neben vielen Filmausschnitten gibt es noch Interviews mit dem Regisseur und einigen Darstellern zu sehen.

  • Vorschau auf das EA-Videospiel "Die Rückkehr des Königs" (03:02 min.)

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-S9000ES
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

26.08.2003