Der Grinch

Original

How The Grinch Stole Christmas

Studio

Universal Pictures (2000)

Verleih

Universal / Columbia TriStar Home Entertainment (2001)

Laufzeit

100:33 min.

Regie

Ron Howard

Darsteller

Jim Carrey, Rachel Bailit, Jeffrey Tambor, Taylor Momsen, Christine Baranski u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, DTS 5.1
3. Englisch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

Englisch, Deutsch, Türkisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25-30 EURO
Film 

Die klassische amerikanische Weihnachtsgeschichte von Theodor S. Geisel "How the Grinch stole Christmas" wird hier in einer modernen Film-Fassung von Ron Howard präsentiert. Während in Deutschland diese Geschichte weniger bekannt ist, genießt sie in den USA einen Bekanntheitsgrad wie hierzulande Grimms Märchen. Weswegen "The Grinch" in den USA zum Mega-Erfolg des Kinojahres 2000 wurde, hängt wohl auch damit zusammen, dass dies die erste Verfilmung des Romans überhaupt ist. Es gab zwar 1966 einen Zeichentrickfilm, doch einer Realverfilmung wollte der Autor zu Lebzeiten nie zustimmen, weil er nicht daran glaubte, dass seine Ideen im Kino irgendwie originalgetreu dargestellt werden könnten. Die Howardsche Leinwandadaption spielt in Whoville, einem Märchenstädtchen mit immerfrohen Einwohnern, die sich bereits mit Wonne auf das Weihnachtsfest vorbereiten. Nur einer ist der Spielverderber, nämlich der "Grinch", ein grünes, zotteliges Wesen zwischen Mensch und Tier, dass sich hoch über der Stadt in einer Höhle verkrochen hat und mit den Bewohnern von Whoville nichts zu tun haben will, nachdem diese ihm in seiner Jugendzeit übel mitgespielt haben. Wäre da nicht die kleine ?, die daran glaubt, dass selbst im Grinch ein Fünkchen Gutes steckt, würde der Grinch auch dieses Weihnachtsfest einfach ignorieren. Doch die Einladung in die Stadt nimmt der Grinch gerne wahr, um dort für Chaos zu sorgen. Und die Gehässigkeit des Grinch wird durch seine Kurzvisite erst so richtig zum Leben erweckt, als er den Plan entwickelt, den Bürgern von Whoville das Weihnachtsfest dieses Jahr richtig zu verderben. In der Weihnachtsnacht steigt er durch die Schornsteine der Häuser und stiehlt den Leuten ihre Geschenke. Damit scheint Weihnachten ruiniert, doch ganz verloren ist das Fest auch noch nicht.....

Ron Howard setzte bei diesem Film alles auf eine Karte, und die heißt ganz eindeutig Jim Carrey. Diese Besetzung ist durchaus nachvollziehbar, denn kaum jemand wäre wohl in der Lage, den Grinch so überdreht darzustellen, wie er nun eben sein soll. Gleichzeitig sorgt die Präsenz von Jim Carrey aber dafür, dass der Filmhumor stellenweise doch recht arg albernem Klamauk weicht, ohne dass Carrey hier mehr leistet, als seine bekannten Standardgrimassen hinter der dicken Maske des Grinch abzuziehen. Pluspunkte sammelt der Film dann aber wieder durch die poppigen Kulissen und die merkwürdigen, aber liebenswerten Bewohner des Örtchens Whoville mit ihren eigenartigen Gewohnheiten - vielen dürfte allerdings auch die arg überkitschte Heile Welt-Idylle missfallen, doch etwas anderes als ein sentimentales Happy End sollte man bei diesem Film ohnehin nicht erwarten, der auch mit seinen Song-Elementen in erster Linie auf die Ansprüche des amerikanischen Publikums zugeschnitten ist.

 

Bild 

Auf die gestochen scharfen Bilder, die man von den meisten Universal-DVDs gewohnt ist, muss man hier verzichten. "Der Grinch" besitzt einen sehr weichgezeichneten und matten Look. Das Bild wirkt stellenweise so soft, dass man schon fast den berühmten Seidenstrumpf vor der Kamera zu erkennen glaubt. Weitere große Auffälligkeit: Der Schwarzwert wurde viel zu hoch angesetzt. Selbst Szenen in dunklem Schwarz erscheinen in hellem Grau, so z.B. der Beginn von Kapitel 5. Dies sorgt auch dafür, dass der Kontrast und die Farben sehr bleich wirken, obwohl eigentlich für die gesamten Kulissen des Filmes sehr kräftige Farbtöne gewählt wurden, was man ganz gut in den einzelnen Clips des Bonus-Materials sehen kann, die weitaus farbenfroher als der eigentliche Film sind.

Die Kompression bewegt sich bei einer durchschnittlichen Bitrate von 6.78 Mbps angesichts des datenfressenden DTS-Tracks auf gerade noch akzeptablem Niveau. Das Bild ist aber durchaus etwas unruhig, wobei sich nicht ganz eindeutig feststellen lässt, ob dies an der Kompression oder dem Einsatz eines Rauschfilters liegt - wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. In erster Linie dürfte dies aber erst auf größeren Bildschirmen für Probleme sorgen.

Für einen so neuen Film ist "Der Grinch" optisch wahrlich keine Offenbahrung. Zum Teil dürfte der weichgezeichnete Look aber auch Absicht gewesen sein. Man kann trotzdem eigentlich nur empfehlen, seinen Fernseher vor dem Betrachten ein wenig auf das Bild dieser DVD anzupassen. Mit etwas weniger Helligkeit, mehr Kontrast und einem kleinen bisschen mehr Farbsättigung sieht diese DVD schon viel besser aus.

 

Ton 

Der Soundmix des Grinch ist für einen doch recht aufwendigen Film neueren Datums etwas unspektakulär. Ja, es gibt natürlich hier und da ordentliche und oft auch sehr imposante Effekte in recht großer Anzahl, wenn Objekte durchs Bild fliegen und dann deutlich fauchend in einer hinteren Ecke verschwinden. Auch die räumliche Kulisse ist ordentlich und wird durch den Music Score noch etwas verstärkt. Irgendwie fehlt es dem Sound aber, egal ob es nun Dolby Digital oder DTS in der deutschen Synchro ist, so an richtigem Volumen. Die Abmischung ist etwas zu sehr auf den Mittenbereich fixiert, was den Sound sehr dünn und auch stellenweise etwas blechern erscheinen lässt. Zwar kommt der Subwoofer ab und an zum Einsatz, doch kann auch dies nicht die Luftigkeit ersetzen, die man eigentlich während des gesamten Filmes irgendwie vermisst.

 

Special Features 

In den USA war "The Grinch" im letzten Jahr der erfolgreichste Film des Jahres, weswegen der Film dort noch eine Spur aufwendiger auf DVD präsentiert wird. Die wesentlichen Extras sind aber auch auf der Code 2-DVD enthalten:

  • Spotlight On Location (Making of): Die Making ofs von Universal sind gewöhnlich ganz gut gemacht. Das trifft auch auf das Making of von "The Grinch" prinzipiell zu, welches zwar nicht tief ins Detail geht, aber in kompakter Form einige Basics über die Entstehung des Filmes erzählt. Lediglich der Erzählton des Kommentators hat einen etwas nervigen PR-Ton. Aufgrund der kurzen Laufzeit von gerade einmal rund 7 Minuten ist davon auszugehen, dass dieses Making of bereits für die Kino-Promotion verwendet wurde.

  • Entfallene Szenen: Mit rund zehn Minuten Laufzeit bekommt man hier eine recht große Auswahl geschnittener Szenen zu sehen. Hierbei handelt es sich allerdings zum Großteil um Ausschnitte, die durchaus zu Recht entfernt wurden, da sie inhaltlich zum Film wenig beitragen, sondern diesen nur in die Länge ziehen.

  • Ausgemusterte Filmsequenzen: In diesem Clip ist eine Aneinanderreihung von Goofs zu sehen, die im Verlauf der Dreharbeiten angefallen sind, also kleinen Patzern und Versprechern.

  • Die Schule der Whos: Dies ist eines der witzigsten Features auf der DVD, denn hier werden die Besonderheiten der Bürger von Whoville erklärt, die nicht nur etwas komisch aussehen, sondern auch merkwürdige Verhaltensweisen aufzeigen. Dieser rund fünf Minuten lange Clip zeigt, worauf im Detail genau geachtet wurde, um den Leuten von Whoville ihren urigen Charakter zu verleihen.

  • Make Up und Design: Egal was man von dem Film hält, Respekt muss man wirklich für das gelungene Design der Kulissen und den Masken der Figuren zollen, die dafür sorgen, dass der gesamte Film in einer Comicwelt stattfindet, die so stilecht wirkt, wie man es selten in Filmen dieser Art erlebt. Dieses Feature zeigt, mit welchen Mitteln gearbeitet wurde, um dieses Ergebnis zu erzielen.

  • Die Welt des Dr. Seuss: Hier bekommt der Unkundige ein wenig Nachhilfeunterricht über die Geschichte des Grinch und die Ideen des Romanautors, die sich letztendlich auch im gesamten Look des Filmes wiederspiegeln.

  • Visuelle Effekte: An den Stellen, wo die Grenzen der Production Designer und Make Up-Spezialisten erreicht waren, wurde auch hier deutlich mit computergenerierten Effekten nachgeholfen. Aufgrund der Kürze dieses Features kommt dieses aber über einen groben Anriss nicht hinaus.

  • Grinch-Spieletrailer: Wie so bei ziemlich jedem größeren Film, ist natürlich auch hier ein Computerspiel in Sicht, für das hier Werbung gemacht werden soll - wer die klötzchenartige Steinzeit-Grafik betrachtet, wird dies aber eher als Warnung verstehen.

  • Musikvideo: Faith Hill "Where Are You Christmas"

  • Kinotrailer, Produktionsnotizen, Zahlen und Fakten, Besetzung und Filmemacher

  • DVD-ROM-Part: Auf der DVD ist die offizielle "Grinch"-Website gespiegelt. Diese wurde so angepasst, dass sich die DVD-Features auch über die Website aufrufen lassen, wenn sie in dem sich zur Installation aufdrängendem InterActual-Player dargestellt wird.

  • Max's Spielhaus: Für "die Kleinen" gibt es hier noch ein paar Spiele. Die inhaltliche Qualität ist dabei aber teilweise etwas fragwürdig. Dummerweise tauchen an einer Stelle sogar Erläuterungen in Englisch auf. Da sieht man zumindest, dass man nie zu früh mit dem Erlernen von Fremdsprachen beginnen kann.

Fazit: Die Ausstattung der DVD ist schon recht umfangreich, irgendwie macht das Ganze aber auch einen etwas bunt zusammengewürfelten Eindruck. Angesichts der Kürze der meisten Features werden einzelne Themen nur grob angerissen. Eine längere, zusammenhängende Dokumentation, die auch noch ein bisschen mehr auf die Historie des "Grinch" eingeht, wäre hier vielleicht besser gewesen.

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Pioneer DV-737
Dolby Digital / DTS - Receiver Yamaha RX-V3000RDS

12.10.2001