Der Feind in meinem Bett

Sleeping With The Enemy

Studio

20th Century Fox (1991)

Verleih

20th Century Fox Home Entertainment (2001)

Laufzeit

94:33 min. (FSK 16)

Regie

Joseph Ruben

Darsteller

Julia Roberts, Patrick Bergin

DVD-Typ

DVD - 9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Surround
2. Deutsch, Dolby Surround
3. Spanisch, Dolby Surround

Untertitel

deutsch, englisch, spanisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20-25 EURO
Film  

Nach außen hin führt Laura Burney (Julia Roberts) ein perfektes Leben: Sie lebt in einem perfekten Haus am Meer, hat - da sie Bücher liebt - den perfekten Nebenjob in einer Bücherei und ist mit Martin (Patrick Bergin), einem erfolgreichen Banker als perfektem Ehemann verheiratet. Doch ist dieser in seiner Rolle in wenig zu perfektionistisch, sinkt seine Stimmung doch schon dann in Minusregionen, wenn nur die Handtücher im Badezimmer nicht in Reih und Glied hängen. Und von Zeit zu Zeit lässt er den kleinen Psychopathen für den Hausgebrauch raushängen und verprügelt Laura aufs übelste. Aber als eines gewittrigen Tages die beiden eine Segeltour machen, fällt die arme Laura über Bord und gilt aufgrund ihrer Eigenschaft als Nichtschwimmerin als verstorben, nachdem sie nicht wieder aufgetaucht ist. Dass ihr Untergang nur der Endpunkt eines lang vorbereiteten Plans war, um dem verhassten Ehegefängnis endlich zu entkommen, ahnt der trauernde Witwer natürlich nicht, so dass Lauras Idee, ihren nunmehrigen Ex von der Verfolgung seiner "Besitzansprüche" an ihrer Person abzuhalten zunächst voll aufgeht. Im fernen Iowa in einer Kleinstadt, die fast schon zu idyllisch ist, um wahr zu sein, fängt sie unter dem Namen Sara ein neues Leben an. Dort dauert es seine Zeit, bis die inneren und äußeren Narben, die gut dreieinhalb Jahre Ehe an ihr hinterlassen haben, damit beginnen ernsthaft abzuheilen. Dies ist auch der Grund, warum sich ihr Verhältnis zu dem Schauspiel-Lehrer Ben (Kevin Anderson) etwas holprig entwickelt; doch zumindest verschafft seine Empfehlung ihr einen Job an dem College, an dem er unterrichtet. So könnte sich eigentlich alles in Richtung Friede, Freude, Eierkuchen entwickeln, wäre Laura/Sara bei der Verwischung ihrer Spuren noch etwas gründlicher gewesen. Denn bei Martin laufen nach und nach immer mehr Indizien ein, die ihn in seinem Glauben bestärken, dass seine Frau doch noch unter den Lebenden weilt. Mit einer Besessenheit, die jeden Bluthund neidisch werden ließe, setzt er sich auf die Spur der Verschwundenen und rückt ihr bedrohlich nahe...

Ob "Sleeping With The Enemy" (Der Feind in meinem Bett) auch entstanden wäre, hätten die Macher nicht Julia Roberts für die Hauptrolle verpflichtet, jene Julia Roberts, die zwei Jahre zuvor mit "Pretty Woman" verdientermaßen zum Star aufgestiegen war und danach in zu vielen Streifen auftauchte, ehe ihre Karriere erst seit einigen Jahren wieder - ebenso verdientermaßen, wie bei ihrem ersten Aufstieg - in allerhöchste Sphären steigt. Oder vielleicht hätten die Verantwortlichen dann wenigstens versucht, die Sache irgendwie interessant und mitreißend zu gestalten, statt auf die Anziehungskraft ihres Stars zu vertrauen, was in der einen Szene mit dem Ausprobieren der Theaterkostüme mehr als deutlich wird, hängt sie sich doch gnadenlos plagiatorisch an die Shoppingsequenz aus "Pretty Woman" an. Aber auch der größte Star kommt gegen ein Drehbuch, das mit echten Spannungsmomenten nichts am Hut hat, aber dennoch einen Psychothriller erzählen will, das seine Figuren nur eine Phrase und leblose Standartsituation nach der anderen absolvieren lässt, einfach nicht an. Wenn dann die männlichen Nebenrollen so aufgebaut werden, dass dem Bösen zwar keine plausible Erklärung für sein Verhalten gegeben werden, von Patrick Bergin aber wenigstens noch mit Routine vorgeführt wird, was aus der Rolle hätte werden können; auf der anderen Seite jedoch Kevin Andersons Ben einfach als das absolute Gegenteil des Fieslings definiert wird und in grenzenloser Nettigkeit nur langweilt, dann besteht kaum noch Hoffnung, wenigstens ein bisschen mit den Figuren mitzufühlen. Wenigstens ist das Ganze in überzeugenden Bildern abgefilmt und Julia Roberts gibt ihr Bestes, um ebenso wie ihre Laura nicht abzusaufen; letztlich reicht dies aber nur dazu, den Film für alle absoluten Fans der Schauspielerin zu empfehlen, jedenfalls wenn sie in ihrer Sammlung keine Lücke haben wollen.

 

Bild 

Dass das Bild nicht gerade überragend ausfällt, liegt unter anderem daran, dass es häufiger zu Schwächen bei der Schärfe kommt. Bildrauschen ist vorhanden, aber relativ gemäßigt, Nachzieheffekte kommen zwar vor, jedoch nicht in allzu störender Art und Weise. Die Kontraste schließlich sind soweit in Ordnung.
Bei den Farben, die durchweg in Richtung gräulich blässlich gehen - was vor allem bei den Gesichtern auffällt - mag das durchaus ein von Anfang an vorhandenes Gestaltungsmittel des Regisseurs gewesen sein, was bei den Anfangsszenen im Haus der Burneys die kalte Atmosphäre gut wiedergibt. Später ist die Wirkung allerdings eher zweifelhaft.

 

Ton 

Auf dem Cover wird zwar nur Stereo angegeben, aber im Ergebnis erweist sich die Tonspur als Dolby Surround-Abmischung und kann hierbei durchaus überzeugen. Natürlich ist das kein Film für aufwendige Soundeffekte, aber die Vorgaben der Umgebung, wie Meeresrauschen, die Begleitmusik und kleinere Nebengeräusche werden gut und in einem maßvollen Raumgefühl wiedergegeben.

 

Special Features 

Neben dem Trailer bieten die Extras ein paar Interviewausschnitte mit den Darstellern, dem Regisseur und dem Produzenten, die aber sämtlich eher kurz geraten sind.

26.09.2001

Review von Tobias Wrany

Test-Equipment

TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-343
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES