Das Kartell

Original

Clear And Present Danger

Studio

Paramount Pictures (1994)

DVD-Anbieter

Paramount Home Entertainment (2000)

Laufzeit

ca. 136 min.

FSK

12

Regie

Philip Noyce

Darsteller

Harrison Ford, Anne Archer, Willem Dafoe u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bitrate

7.28 Mbps (Video: ca. 6.1 Mbps)

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)
3. Tschechisch, Dolby Surround (192 kbps)

Untertitel

Englisch, Deutsch, Holländisch, Türkisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25 EURO
Film  

Steuerlos treibt eine Yacht auf dem Meer. Als die Küstenwache an Bord geht, findet sie die Leichen eines amerikanischen Geschäftsmannes und seiner Familie. Da der Ermordete jedoch ein guter Freund des US-Präsidenten gewesen war, richtet der CIA verstärkte Aufmerksamkeit auf den Fall. Und im Laufe der Zeit wird auch der neue stellvertretende Direktor immer mehr in die Angelegenheit involviert. Es handelt sich dabei um Jack Ryan (Harrison Ford), der seine Beförderung nach anfänglichem Zögern doch akzeptiert hatte und sofort bis zum Hals in Arbeit steckt. Neben dem ewigen Papierkram stehen unter anderem endlose Anhörungen im Senat zur Erlangung weiterer finanzieller Mittel für den Kampf gegen Drogen an. Denn abgesehen davon, dass dem Präsidenten (Donald Moffat) dieses Thema aus wahltaktischen Gründen sowieso schon eine hohe Priorität genießt, hat sich inzwischen herausgestellt, dass der ermordete Geschäftsmann ebenfalls Verbindungen zum südamerikanischen Drogenkartell aufwies.

Da dem Staatsführer die gesetzlich vorgeschriebenen Mühlen allerdings viel zu langsam mahlen, wird kurzerhand ein Stoßtrupp einer Armee-Sondereinheit unter Führung des undurchsichtigen "Mr. Clark" (Willem Dafoe) losgeschickt, die dort unten mit den Verantwortlichen kurzen Prozess machen soll.  Die Drogenbarone bleiben, derart aufgeschreckt, ebenfalls nicht untätig, so dass sich schnell ein geheimer Kleinkrieg entwickelt, in den Ryan, ohne es zu wollen, immer tiefer hineingezogen wird. Denn er muss nicht nur feststellen, dass er seinen Vorgesetzten als Strohmann für die Finanzierung des illegalen Einsatzes gedient hat, sondern auch, dass das Einsatzteam aus Gründen der Opportunität seinem Schicksal überlassen werden soll. Sein Widerstandsgeist erwacht sofort und lässt Ryan zum Gegenangriff übergehen, was ihn in mehr als nur eine lebensgefährliche Situation bringt, insbesondere, als er sich zu diesem Zweck selbst in Richtung des lateinamerikanischen Kontinents aufmacht.

"Clear And Present Danger" (Das Kartell) hebt sich wohltuend von der Masse der Hollywood-Actionproduktionen ab. Denn statt nur ebenso überdimensionierten, wie hohlen Budenzauber aufzufahren, der vergeblich versucht, die Sinne so zu betäuben, dass das Fehlen jeglicher Substanz nicht weiter auffällt, erzählen die Macher hier eine relativ weit ausholende Intrigengeschichte und setzen bei den Actionszenen durch sorgfältig eingestreute Höhepunkte auf Qualität statt Quantität und gewinnen dadurch auf ganzer Linie - nicht zuletzt, dadurch, dass die entsprechenden Sequenzen durch ein erhöhtes Maß an Glaubwürdigkeit ihre Durchschlagskraft um ein Vielfaches steigern können. Besonders bei dem Attentat auf Ryan und seinen Tross gelingt Regisseur Phillip Noyce etwas, was im heutigen formelhaften Actionkino ausgesprochenen Seltenheitswert hat, nämlich echte atemlose Spannung, die gefangen nimmt und nicht lediglich als oberflächlicher Showeffekt verpufft.

Gelungen ist auch das Drehbuch, das im Gegensatz zum Vorgänger "Patriot Games" die deutliche schwarz-weiß Malerei größtenteils zu einem ambivalenten Grau vermischt und den Figuren Raum zur Entfaltung gibt. Kaum jemand ist eindeutig gut oder böse und selbst der Raketenangriff auf das Treffen der Drogenbarone legt offen, dass eine Waffe den Unterschied zwischen Großkriminellen und unschuldigen Kleinkindern nicht erkennen kann. Harrison Ford spielt seine Rolle zwar ohne herausragende Glanzpunkte, aber ist ideal besetzt als Heldenfigur wider Willen, die, auch das eine positive Ausnahme im Actiongenre, den Film übersteht, ohne jemals eine Riesenwumme herumschwenken zu müssen. Ideal ergänzt, oder eigentlich sogar übertroffen, wird er dabei von dem wie immer charismatisch agierenden Willem Dafoe.

 

Bild  

Das Bild ist  - bis auf kleine Mängel, die allesamt nur aus naher Distanz zum Bildausgabegerät auffallen - gut bis sehr gut. Die Farbabmischung ist natürlich und gut gelungen, nur Weiß wird nicht perfekt wiedergegeben und tendiert etwas zu stark ins Gräuliche. Das hängt damit zusammen, dass sich vor dem Bild ein leichter Grauschleier befindet, der auch verhindert, dass "Clear And Present Danger" noch bessere Noten hinsichtlich Schärfe und Detailtreue erhält, Gut kann man die Bildschärfe trotzdem ohne Bedenken nennen, aus der Distanz gefällt das Bild mit einer gleichmäßig hohen Schärfe und einer guten Detailtreue, die erst beim genauen Hinsehen manchmal Schwächen aufweist: Dann sind feine Strukturen leicht verschwommen. Gut bis sehr gut ist auch der Kontrastumfang, der auch in den dunklen Szenen überzeugt. Die Komprimierung ist nahezu fehlerfrei, ab und zu tauchen Schwächen im Master wie kleine Blitze oder Drop-Outs auf. Für ein noch relativ junges Master (der Film stammt von 1994) wirkt es schon ziemlich abgenutzt.

 

Ton   

Die Dolby Digital 5.1-Abmischung der deutschen Synchronversion und der englischen Originaltonspur ist in beiden Fällen sehr gut. Durch die gelungene Einarbeitung der Surroundkanäle ist der Raumeindruck sehr weiträumig und realistisch. Die Effekte sind ausgezeichnet positioniert und exakt da zu vernehmen, wo sie auch hingehören - kein Verwischen ist zu beobachten. Die Umgebungsgeräusche sind detailgetreu integriert, die "großen" Effekte, sauber und verzerrungsfrei abgemischt Beides kann man in Chapter 6 gut hören). Sehr gute Noten auch für den Bass, der bei weiter aufgedrehtem Lautstärkeregler sein volles Potential zeigt (auch dann kann man, wie am Anfang von Chapter 8, mit verzerrungsfreien und präzisem Basseinsatz rechnen). Der Dynamikumfang ist gut, auch im Hochtonbereich, und der Klang ist nur minimal belegt. Leider hört man in Chapter 7 bei höheren Lautstärken ein leises, hochfrequentes Pfeifen (in beiden Sprachfassungen), was etwas störend ist. Sehr gut eingebaut präsentieren sich die Stimmen mit ihrer natürlichen Klangcharakteristik und der Music Score.

 

Special Features  

Die Code 2-DVD bringt als einziges Extra den Kinotrailer mit. Die Menüs sind schlicht gehalten.

Review von Tobias Wrany (Inhalt) und Carsten Rampacher (Bild, Ton, Special Features)

Test - Equipment:
TV  Sony KV-32FS60D
DVD-Player Pioneer DV-05, Pioneer DV-737, Panasonic DVD-RV60
THX Surround EX/DTS ES Compatible 6.1-Verstärker Denon AVC-A10SE
Dolby Digital EX/DTS ES Compatible-Verstärker Yamaha DSP-AX1

03.11.2000