Das Geisterschloss

The Haunting

Studio

Dreamworks (2000)

DVD-Anbieter

Dreamworks Home Entertainment (2000)

Laufzeit

ca. 107 min. (FSK 12)

Regie

Jan De Bont

Darsteller

Liam Neeson, Catherina Zeta-Jones, Owen Wilson, Lili Taylor u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

Englisch für Hörgeschädigte, Holländisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch

Regionalcode

2, 4

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 50 DM
Film   

Für eine Studie über Schlafstörungen sucht der Wissenschaftler Professor David Marrow (Liam Neeson) entsprechende Probanden; geplant ist eine mehrwöchige Untersuchung im kleinen Kreis unter fachlicher Betreuung. Zum Wohle der Forschung findet sich schließlich ein kleines Grüppchen von willigen Versuchskaninchen ein, unter ihnen sind unter anderem die eher introvertierte Nell (Lili Taylor), die in dem Experiment eine willkommene Erholung von der jahrelangen Pflege ihrer ans Bett gefesselten Mutter sieht, der auf äußere Coolness setzende Luke (Owen Wilson), sowie die Malerin Theo (Catherine Zeta-Jones). Als ihr Domizil hat Marrow das Hill House auserkoren. Dabei handelt es sich um ein imposantes altes Herrenhaus, dass sich, neben unbestreitbarem Luxus, vor allem durch eine ausgesprochen exzentrische Architektur auszeichnet. Dies und die Tatsache, dass der ehrenwerte Professor hinsichtlich seiner Motivation nicht ganz offen zu seinen Gästen war, hätte wohl schon ausgereicht, um den Besuchern die Ferienstimmung zu rauben. Doch die nachfolgenden Ereignisse, die selbst ihrem Gastgeber schnell über den Kopf steigen, lassen die Gruppe bald um mehr, als nur ihr seelisches Gleichgewicht fürchten. Eine unheilvolle Präsenz macht sich mehr und mehr bemerkbar und überschreitet dabei mühelos jede Grenze des physikalisch Erklärbaren. Hill House erweist sich als labyrinthische Falle mit einem unheimlichen Eigenleben, in dem geraubter Schlaf wahrhaftig das geringste Übel darstellt.

Der Film steht in der Tradition zahlreicher Schauergeschichten von verfluchten Gemäuern und vor lauter Wissensdurst alle Skrupel vergessenden Forschern. Die Story selbst ist auch gar nicht neu, handelt es sich bei "The Haunting" (Das Geisterschloss) doch um das Remake einer Romanverfilmung aus den sechziger Jahren. Doch angesichts der hochkarätigen Besetzung mit überdurchschnittlich begabten Darstellern und den Möglichkeiten der heutigen Spezialeffektschmieden sollte dies zunächst nicht zwingend als Nachteil zu betrachten sein.

Doch weist die grundsätzlich überzeugende Idee des Regisseurs, das Haus selber als die "Hauptperson" gegen seine menschlichen Mitspieler ins Feld zu schicken, in ihrer Durchführung gewisse Schwächen auf, die letztendlich zur Folge haben, dass das vorhandene schauspielerische Potential nicht ausgenutzt wird und schon so einige Chancen auf wirklich großes Filmvergnügen vergeben werden. Hinzu kommt, dass Jan De Bont, dem (siehe Twister, Speed II) nun wirklich kein allzu glückliches Händchen in Hinblick auf die Qualität der von ihm verfilmten Drehbücher nachzusagen ist, erneut die visuelle Gestaltung über den Inhalt stellt. Das funktioniert bei "The Haunting" zwar über weite Strecken recht gut und es stellt sich des öfteren ein angenehm unterhaltendes Geisterbahngefühl ein: Was bedeutet, dass zwar kein echter Horror, aber doch wenigstens kurzweilige Schockerlebnisse und bunte Schau- (und vor allem Hör)effekte zu erleben sind. Doch auf Dauer wird leider das Fehlen einer Basis, in Form einer zumindest ansatzweise mitreißenden Erzählung, je näher der Film seinem Ende kommt, mehr als deutlich. Und so beeindruckend die Kulissen und die digitalen Spielereien auch gelungen sind, so bleibt beim Ergebnis leider ein fader Nachgeschmack.

 

Bild  

Auch das "Geisterschloss" ist ebenso wie "Deep Impact", dem anderen Premiere-Titel von Dreamworks, nicht gerade ein ein Musterbeispiel für Schärfe. Bewunderer von Catherine Zeta Jones haben es schon schwer, deren graziles Antlitz nach Ansätzen erster Falten untersuchen zu können, denn das gesamte Bild ist etwas zu weich gezeichnet und auch nicht ganz frei von leichten Nachzieheffekten. Im Vergleich zu "Deep Impact" ist die Bildschärfe aber noch akzeptabel. Auch die Kompression macht einen besseren und ruhigeren Eindruck ohne störende Artefakte. Rauschen ist nicht vorhanden, was allerdings auch an der Verwendung von entsprechenden Filtern liegen könnte, die auch die nicht optimale Schärfe erklären würden. Der Kontrastumfang und die Farben sind gut. Auch der "Black Level" wurde perfekt angesetzt, so dass in den während der Dunkelheit spielenden Szenen die dunklen Gänge des Geisterschlosses in tiefstem Schwarz erscheinen.

 

Ton   

Die Code 2-DVD "Das Geisterschloss" gibt´s im Gegensatz zur kürzlich neu aufgelegten Code 1-DVD nicht mit diskretem DTS-Ton in 6.1, wo der zusätzliche Center-Kanal eine noch etwas feinere Raumauflösung ermöglichte. Doch auch in Dolby Digital 5.1 verfügt der Film über einen großen Dynamikumfang und einige interessante Effekte. Während leise Szenen auch realistisch und nicht übertrieben laut, mit einwandfreier surroundtechnischer Integration der Umgebungsgeräusche, wiedergegeben werden, kann das Heimkinoequipment bei den "Big Events" wie lauten Türenschlagen, zerbröselnder Zimmereinrichtung, zersplitternden Scheiben, knarzenden Decken oder sonstigen lauten Klangereignissen zeigen, was es kann. Der LFE-Kanal ist sauber und verzerrungsfrei abgemischt und besitzt in den dazu geeigneten Szenen eine gewaltige Durchschlagkraft. Bereits beim ersten Blick auf das "Geisterschloss" kündigt ein sonores Brummen an, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Der Bass geht stellenweise so tief, dass nicht nur die Türen am Set knarren, sondern die durch ihn verursachten Resonanzen auch die eigene Haushaltseinrichtung in Schwingungen versetzten. Erstaunlich ist allerdings, wie wenig der Film auch musikalische Effekte einsetzt, um den räumlichen Klangeindruck zu unterstützen. An der Gesamtlänge des Films gemessen, sind auch die Surroundeffekte nur an wenigen Stellen richtig laut und impulsiv, dafür aber dann auch so beeindruckend und mit präziser Raumakustik zu hören, dass diese DVD dennoch insgesamt die Bestnote erreicht.

 

Special Features  

Die Extras entsprechen bis auf fehlende Produktionsnotizen und Cast & Crew-Infos denen der US-DVD. Am umfangreichsten ist hierbei das rund 27 Minuten lange englische Making of, welches trotz aller Bemühungen aber auch nicht erreicht, dem Film etwas mehr Spannung einzuhauchen. Ebenso wie beim Film selbst gibt es hier keine deutschen Untertitel. Als weiteres Extra gibt es lediglich zwei Trailer, die aber beide sogar anamorph und mit 5.1-Ton ausgestattet sind.

Auch "Das Geisterschloss" erzwingt durch ein Auswahlmenü nach Einlegen der DVD zunächst eine manuelle Auswahl der Sprache. Sowohl Sprache als auch Untertitel lassen sich nur über das Menü wechseln. Als wenn dies nicht schon Einschränkung genug wäre, wird nach einer Änderung der Film nicht einfach fortgesetzt, sondern startet noch einmal mit dem Anfang.

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Pioneer DV-737
Dolby Digital / DTS - Receiver Sony STR-DA 50 ES

30.11.2000