Dances with Wolves

Dances with Wolves

Deutsch

Der mit dem Wolf tanzt

Studio

Orion Pictures (1990)

Verleih

Orion Home Video / Image Entertainment (1998)

Laufzeit

181 min.

Regie

Kevin Costner

Darsteller

Kevin Costner, Mary McDonnell, Graham Greene

DVD-Typ

DVD - 9

Fernsehnorm

NTSC

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 2.0
2. Englisch, Dolby Digital 5.1
3. Audio Kommentar Costner/Producer Jim Wilson

Untertitel

1. Englisch, 2. Spanisch

Regionalcode

Alle

Verpackung

Snapper-Case

Preis

ca. 21 US$
Film   

Dances with Wolves ist wohl ohne Zweifel einer der ganz großen Filme der neunziger Jahre und wird auf alle Ewigkeit mit einem Namen verbunden bleiben: Kevin Costner, der in diesem Film jede erdenkliche Rolle als Hauptdarsteller, Produzent und Regisseur managte und dafür 1990 mal so eben sieben Oscars bekam. Nachdem der Film in den USA bisher für einige Zeit nur im Zusammenhang mit dem Kauf eines RCA - DVD-Players zu bekommen war, hat Image Entertainment auch eine frei verkäufliche Dual Layer-Fassung mit 16:9 - Optimierung veröffentlicht.

Costner spielt in dem Film Lieutenant John Dunbar, der wegen eines todesmutigen und zweifelsohne mörderischen Einsatzes auf dem Schlachtfeld des amerikanischen Bürgerkriegs, der seinen Truppen im Kampf einen entscheidenden Vorteil erbracht hat, belohnt werden soll. Dunbar darf sich aussuchen, auf welchem Posten er seinen Dienst in der Armee beenden will. Er ist des Krieges überdrüssig und entscheidet sich deswegen für einen einsamen Einzelposten in der Prärie, wo er in der kurzen Zeit, die nach seinen eigenen Worten noch verbleibt, den "Wilden Westen" erleben will, bevor die Siedler auch dieses Gebiet erobern.
Nachdem Costner sich an seinem Vorposten eingerichtet hat, zeigt sich ein Wolf in seinem Camp. Zuerst will Dunbar ihn erschießen, doch er entscheidet sich anders und läßt ihn wieder frei laufen. Das Tier wird anhänglich und wird für Dunbar zum einzigen Lebewesen, welches ihn von der vollkommenen Isolation bewahrt.
Dunbar bleibt jedoch nicht lange allein. Denn eines Tages versucht ein junger Sioux - Indianer, ihm sein Pferd zu stehlen. Aus Furcht vor Diebstahl versteckt Dunbar daraufhin seine gesamten Waffen.
In der Nacht wollen Kinder aus dem Indianerstamm erneut Dunbars Pferd zu stehlen. Dieses wirft den Indianerjungen jedoch ab und kehrt zu Dunbar zurück. Als am nächsten Tag nochmals Indianer den Posten bedrohen, entschließt sich Dunbar dazu, die Flucht nach vorn zu ergreifen und den Indianern einen friendensstiftenden Besuch abzustatten.
In seiner besten Uniform reitet er zu dem nahegelegenen Camp. Auf dem Weg dorthin findet er eine verletzte weiße Frau, die er auf seinem Pferd mitnimmt.
Doch Dankbarkeit darf Dunbar für seine Hilfe nicht von den Indianern erwarten. Diese verjagen ihn wieder aus dem Camp. Daß er nicht gleich getötet wird, hat er dem Medizinmann "Kicking Bird" zu verdanken, der glaubt, daß man Dunbar durchaus vertrauen könne.
Um mehr über ihn herauszufinden, besucht "Kicking Bird" wenig später zusammen mit dem jungen Indianer "Wind in his Hair", der Dunbar am liebsten sofort getötet hätte, auf seinem Posten. Trotz Sprachschwierigkeiten kann sich Dunbar mit Händen und Füßen mit den Indianern verständigen - auch wenn es zunächst nicht für mehr als die einfache Unterhaltung über Büffelherden ausreicht.
Doch der Anfang ist gemacht: Dunbar gewinnt so nach und nach das Vertrauen der Indianer. Mit Hilfe von "Stands with a Fist" als Dolmetscherin - der verletzten Frau, die Dunbar in das Camp gebracht hatte, kann er sich mit den Indianern auch verständigen. Sie wurde als junges Kind in den Stamm aufgenommen, nachdem ihre Eltern von Indianern getötet worden waren, und kann sich dank Dunbars Hilfe wieder an die englische Sprache erinnern.
Schon bald entflieht Dunbar durch den ständigen Kontakt mit den Sioux mehr und mehr seinem Leben als Soldat. Er lernt die Kultur und Sprache der Indianer kennen, verbringt sein Leben mit dem Stamm und verliebt sich schließlich auch in "Stands with a Fist".
Doch Dunbar weiß genau, daß diese Idylle nicht für ewig andauern kann. Denn es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die ersten Siedler in den Raum der Sioux-Indianer vordringen. Schonend bringt er den Indianern bei, daß nur noch wenig Zeit verbleibt, um sich vor den Siedlern in ihrem Eroberungsdrang in Schutz zu bringen.
Daraufhin entscheidet der Häuptling des Stammes, bereits früher als geplant in das geschützte Wintercamp in den Bergen umzuziehen.
Im letzten Moment vor dem Aufbruch fällt Dunbar plötzlich noch ein, daß an seinem alten Posten noch ein Tagebuch liegt, in dem er seine gesamten Erlebnisse notiert hat und welches die Indianer in Gefahr bringen könnte.
Als er in Indianerkleidung zu seinem Posten ein letztes Mal zurückkehrt, um die Aufzeichnungen zu holen, ist dieser jedoch bereits von einem gesamten Bataillon Soldaten bezogen worden, die ihn als Gefangenen nehmen und aufgrund seiner Kleidung auch nicht als Soldaten erkennen. Dunbar muß nun die schwere Entscheidung treffen, ob er die Loyalität zu "seinem" Stamm bewahrt und bereit ist, dafür auch sein eigenes Wohl aufzuopfern.

Dances with Wolves erreicht mit insgesamt 181 Minuten Laufzeit bereits epische Ausmaße. Doch es ist Costner gelungen, trotzdem auf der gesamten Länge die Spannung aufrecht zu erhalten. Mit sehr ruhigen und bedächtigen Worten aus dem Hintergrund bringt er die Kultur des Indianerstamms auf einfühlsame Weise nahe, ohne dabei in verklärte Schwärmerei zu versinken. Begleitet von malerischen Landschaftsaufnahmen erzählt er den verzweifelten Kampf der Indianer um den Erhalt ihres Lebensraums und ihrer Kultur.
Mit diesem grandiosen Film ist es Costner gelungen, das Western-Genre einmal aus einem ganz ungewohnten Blickwinkel und in einem neuen Licht zu zeigen.

 

Bild  

Ein großer Film verlangt auch nach großen Bildern. Und so hat Image Entertainment beinahe alles aus dieser DVD herausgeholt, was nur irgendwie möglich war. Man spendierte einen anamorph - Transfer, der das Cinemascope - Bild hervorragend zur Geltung bringt.
Auffällig ist nur das leichte Zeilenflimmern, daß mitunter in einigen Bildpartien zu sehen ist und eine Farbgebung, die Gesichter sehr oft in einem leichten Orangeton erscheinen läßt, aber noch nicht übertrieben bunt wirkt.
Ansonsten wirkt das sehr rauscharme Bild gerade in den großflächigen Landschaftsaufnahmen bei untergehender Sonne wie aus dem Bilderbuch gemalt.  

 

Ton  

Manch einer mag sich wundern, weswegen Image von Dances with Wolves nicht den längeren Director´s Cut veröffentlicht hat. Laut Bill Hunt, dem Herausgeber der Digital Bits, hat Image der Standardfassung den Vorzug gegeben, weil nur diese im Gegensatz zum Director´s Cut den 5.1 - Digitalton hat.
Die Surroundeffekte werden indes nur sehr spärlich eingesetzt. An den Stellen, wo man sie findet, kommen sie aber dafür auch mit voller Dynamik. Dies gilt zum einen für Costners Todesritt auf dem Schlachtfeld in Kapitel 2 und vor allem für die über die Prärie jagende Büffelherde in Kapitel 12 und 13 - zweifelsohne der akustische Höhepunkt des Films.

 

Special Features  

Auch Deutsche ohne umgebauten DVD - Player dürften an dieser DVD ihre Freude haben. Denn Image hat Dances with Wolves ohne Ländercodierung veröffentlicht, so dass der Film auch auf Code 2 - Geräten läuft.
Glücklicherweise hat es sich Kevin Costner auch nicht entgehen lassen, einen Audio - Kommentar zu sprechen, zu dem auch noch Produzent Jim Wilson eingeladen wurde.
Dances with Wolves hat zwei Untertitelfassungen, da Kevin Costner darauf bestand, daß die Sprache der Indianer nicht synchronisiert werden soll - die Schauspieler sprechen in ihrem eigenen Dialekt: Während die erste, automatisch eingestellte Version nur zur Untertitelung der Indianersprache dient, bietet die zweite Variante hingegen alle Untertitel.


Review von Karsten Serck