Conan der Zerstörer

Studio

Orion Pictures (1984)

Verleih

MGM Home Entertainment (2002)

Laufzeit

96:51 min. (FSK 16)

Regie

Richard Fleischer

Darsteller

Arnold Schwarzenegger, Olivia D'Abo, Grace Jones

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Mono
2. Englisch, Dolby Digital 5.1
3. Spanisch, Mono
4. Französisch, Mono
5. Italienisch, Mono

Untertitel

deutsch, englisch, niederländisch, französisch, spanisch, italienisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20-25 €
Film 

Conan (Arnold Schwarzenegger), der heimatlose Krieger bestreitet seinen Lebensunterhalt gegenwärtig in Zusammenarbeit mit seinem Kompagnon Malak (Tracey Walter) durch die eigennützige Enteignung von fremdem Hab und Gut. Seine diesbezüglich einschlägigen Fähigkeiten möchte sich auch Königin Taramis (Sarah Douglas) zunutze machen und wirbt den kampferprobten Recken unter Anwendung leicht unlauterer magischer Methoden zu einem speziellen Auftrag an. Dieser lautet, die junge Prinzessin Jehnna (Olivia D'Abo) auf der Suche nach einem Schlüssel in Form eines Edelsteins zu unterstützen und diesen wiederum zur Gewinnung eines mit speziellen Kräften ausgestatteten Zauberhorns einzusetzen. Zur Seite gestellt wird seinem Schützling noch der Krieger Bombaata (Wilt Chamberlain) der sowohl über das Wohlergehen der Beute, als auch der Prinzessin wachen soll. Dass die Königin dabei keineswegs von altruistischer Fürsorge geleitet wird, sondern im Gegenteil sogar höchst finstre Pläne schmiedet, ist allerdings weder Conan, noch der liebreizenden Jehnna bewusst. Auf dem Weg zu ihrem ersten Zielobjekt gabeln sie am Wegesrand noch den Zauberer Akiro (Mako) und die Kriegerin Zula (Grace Jones) auf, die sich beide im Verlaufe der Mission noch als wertvolle Ergänzung der Truppe erweisen, gilt es doch gegen mannigfaltige Gefahren anzutreten, von mächtigen Magiern, sinistren Spiegelmonstern und diversen kaltblütigen Kriegern bis hin zu einer frisch wiedererweckten gnadenlosen Gottheit.

Sollte jemand ganz unvorbereitet in "Conan The Destroyer" (Conan der Zerstörer) stolpern, wird sich ganz sicher der eine oder andere Punkt finden, über den es sich zu mokieren lohnt. Dialoge, die - neben Passagen mit (dem mythischen Fantasy-Genre angemessenen) weihevollem Ernst - über weite Strecken den ungeschlachten Telegrammstil brunftiger Neandertaler aufweisen; Kulissen, die allzu deutlich nach Pappmaché aussehen und ein ungesundes Übergewicht der Kampfszenen im Vergleich zu jenen mit auflockerndem Humor.
Jedoch sollte sich wohl niemand ernsthaft ein Werk wie "Conan" mit der selben Erwartung, wie an ein gesellschaftskritisches Kostümdrama vornehmen. Und so gesehen, kann der Schwarzenegger-Film die eine oder andere Qualität aufweisen. Die Ausstattugn mag hier und da ihren künstlichen Ursprung nicht ganz verdecken können, aber im Gegensatz zu vielen glattgeleckten, computererzeugten Bauwerken zeigen sich die Schauplätze hier von einem sympathischen Fantasiereichtum. Den zahlreichen Keilereien geht vielleicht die Eleganz der echten Martial Arts Experten ab, aber die eher archaische Herangehensweise entspricht auch viel eher dem Hintergrund der Conan-Saga. Und das Splatter-Fans möglicherweise enttäuscht sein werden, da die Gewalttätigkeiten selbst für FSK-16 Verhältnisse noch recht zahm ausgefallen sind, spricht das angesichts vieler Billigwerke, die durch marktschreierische Grausamkeiten um ihr Publikum buhlen, nicht wirklich gegen "Conan". Der kann sich zudem auf eine solide Erzählweise verlassen, der anzusehen ist, dass sie durchaus von Produzenten mit einem gewissen Qualitätsbewusstsein erstellt wurden und aufgrund der erzählerisch weitgefächerten Vorlage auch einen gewissen festen Hintergrund vorweisen kann. Dadurch hebt sich "Conan" auch nicht zuletzt von den inzwischen ins Video- und Fernsehfach abgedrängten Vertretern des aktuellen Fantasyfilms ab, denen die "geschichtlichen" Wurzeln ihrer Story nur lästiges Beiwerk zu den (dem Namen des Genres diametral entgegenlaufenden, da gänzlich fantasielosen) Showeffekten ist. Und auch beim Humor zeichnet sich "Conan" zwar viel zu sparsam, aber ein paar Mal doch durchschlagend aus, als er nicht versucht auf platte, unpassend modernisierte Sprücheklopferei zu setzen und damit die Illusion einer vergangenen fernen Welt nicht zerstört.

 

Bild 

Die Nachbearbeitung des alten Ausgangsmaterials zeigt überdurchschnittliche Ergebnisse. Es treten zwar durchaus Szenen auf, in denen sich gerade im Hintergrund das Bild in vergrieselter Unruhe zeigt und leichte Farbunsicherheiten auftreten, aber die allermeiste Zeit über präsentiert sich die Qualität in ausgesprochener Frische und Brillanz. Leichte Abstriche müssen allerdings bei den Kontrasten in etwas lichtärmeren Szenen gemacht werden. Gewisse Unsicherheiten bei der Schärfe in bestimmten Sequenzen dürften allerdings nicht auf die Überarbeitung, sondern den etwas unmotivierten Einsatz von Weichzeichnern beim ursprünglichen Dreh zurückzuführen sein.

 

Ton  

Die deutsche Synchronisation gibt es nur in Mono und weist dabei eine leichte Dumpfheit auf. Da es jedoch stets ein Verlust ist, Arnold Schwarzenegger nicht mit seinem schon zum Markenzeichen gewordenen Akzent im Original zu hören, schadet das nichts, da der englischen Version eine 5.1-Mischung verpasst wurde. Allerdings entspricht das Ergebnis allenfalls einem mittelmäßigen Dolby Surround Format, mehr war allerdings aus einem von tontechnischen Veredelungen noch gänzlich freien Ursprungsmaterial auch kaum zu erwarten. Das Ergebnis ist nicht gerade weit entfalteter Raumklang, eine eingeschränkte Dynamik, gerade im höheren Tonbereich und partielle Probleme bei der Präzision der Verortung von Randgeräuschen. Andererseits sind andere Toneffekte, wie das Fauchen geschleuderter Wurfwaffen, die Musik, der Kampflärm und die Dialoge ganz ordentlich gelungen, so dass gegenüber einer reinen Stereo-Aufnahme (ganz zu Schweigen von Mono) das Ergebnis durchaus heraussticht.

 

Special Features 

Zwei der Zugaben, zwei Audio-Kommentare, einer von Regisseur Richard Fleischer, der andere von den Darstellern Olivia D'Abo und Tracey Walter finden sich nicht auf dem Cover der DVD. Beide zeichnen sich allerdings nicht gerade durch besondere Spritzigkeit aus, vor allem der Kommentar des Regisseurs ist von langen schleppenden Pausen durchzogen, was seinen Grund unter anderen darin finden mag, dass sich seine Ausführungen fast ausschließlich auf den gestalterischen und technischen Teil der Dreharbeiten konzentrieren. Trotzdem lassen sich den beiden Kommentaren natürlich die eine oder andere interessante Vertiefung zum Film entnehmen.
Daneben werden noch zwei kleinere Dokumentationen, oder besser gesagt mit Filmausschnitten garnierte ausführliche Interviews angeboten, einmal zur Komposition der Filmmusik von Basil Poledouris mit einer Länge von 17 Minuten, zum anderen zur Umsetzung der Comic-Vorlage und Anmerkungen zur Produktion des Films an sich (14 min.).
Schließlich bleiben auch noch zwei Fotogalerien zu den Dreharbeiten und zu Titelbildern der Conan-Comics, sowie der Trailer.
Positiv fällt beim Zugabenangebot zu "Conan" auf, dass auf die Einbeziehung lärmigem Werbematerials ohne Substanz verzichtet wurde, so dass das Angebot durch gehaltvolle Inhalte überzeugen kann.

31.01.2002

Review von Tobias Wrany

Test-Equipment

TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-343
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES