Austin Powers - Spion in geheimer Missionarsstellung |
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Original |
Austin Powers - Spion in geheimer Missionarsstellung |
Studio |
New Line Cinema (1998) | |
Verleih |
Kinowelt Home Entertainment (2000) | |
Laufzeit |
91:07 min. | |
Regie |
Jay Roach | |
Darsteller |
Mike Myers, Heather Graham, Robert Wagner | |
DVD-Typ |
DVD - 9 | |
Fernsehnorm |
PAL | |
Bildformat |
2,35:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Deutsch, Dolby Digital 2.0 2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 3. Englisch, Dolby Digital 2.0 4. Englisch, Dolby Digital 5.1 5. Audio-Kommentar |
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Untertitel |
1. Deutsch (bei englischer Originalversion nicht ausblendbar) | |
Regionalcode |
2 | |
Preis |
ca. 20-25 EURO |
Film 





"Shaggy und Groovy" - so will auch der zweite Teil von Austin Powers sein, dem swingenden Geheimagenten mit unbremsbarer Libido, der in konsequenter Anlehnung an das indirekte Vorbild "James Bond" offiziell nicht einfach unter dem plumpen Namen "Teil 2" erschienen ist, sondern einen eigenen neuen Titel trägt. "Spion in geheimer Missionarsstellung" beginnt nahtlos am Ende des Erstlings: Austin Powers (Mike Myers), der gerade mit seiner Flamme Vanessa (Elizabeth Hurley) wieder gemütlich "shaggen" möchte, muss leider feststellen, dass seine große Liebe in Wahrheit ein Roboter aus dem Horrorkabinett seines Erzrivalen Dr. Evil (Mike Myers) ist. Der ist gerade wieder aus seinem planetarischen Winterschlaf auf die Erde zurückgekehrt, um in der Schmuddelshow des US-Talkmasters Jerry Springer seinem Sohn die Leviten zu lesen, da er einfach nicht böse genug ist, um sein Erbe im Kampf um die Weltherrschaft zu werden. Mangels natürlichem Nachwuchses mit genügend Bosheit steht Dr. Evil ein geklontes, aber nur zwergengroßes Ebenbild namens "Mini-Me" bei allen Schandtaten zur Seite. Und er hat schon die nächste Aktion gegen Austin Powers vor: Dr. Evil benutzt eine Zeitmaschine, um den im Jahre 1969 im Tiefschlaf befindlichen Austin Powers seiner Manneskraft zu berauben. Auf der anschließenden Jagd nach seinem unverzichtbaren Lebenselixier kehrt auch Austin Powers aus dem Jahre 1999 ins swingende London der sechziger Jahre zurück, wo er die Bekanntschaft mit der CIA-Agentin Felicity Shagwell (Heather Graham) macht, in der er sich natürlich sofort verliebt. Da mit "Shaggen" so lange nichts läuft, bis Austin wieder bei Kräften ist, können sich die beiden voll ihrer Jagd nach Dr. Evil widmen, der auf dem Mond eine Station errichtet hat, von der aus er mit einem Laserstrahl nach und nach die Städte der Erde auslöschen möchte, wenn ihm die amerikanische Regierung nicht rechtzeitig 100 Billionen Dollar zahlen sollte, eine Summe, die im Jahre 1969 das Vermögen der gesamten Menschheit noch übertraf...
Während der erste Teil in erster Linie eine schräge James Bond - Parodie
war, die jede Emma-Redakteurin auf 180 bringen müsste, bedient sich der ewig-geile Agent
Austin Powers in "Spion in geheimer Missionarsstellung" gleich aus einem Fundus
der Filmgeschichte der letzten zwanzig Jahre. Der Vorspann im Star Wars - Stil passt
demonstrativ zu "The Phantom Menace", den Austin Powers in diesem Jahr in
Windeseile vom Thron der US-Kinocharts stieß. Und anstelle Marty Mc Fly´s DeLorean, dem
Zukunftsmobil aus "Zurück in die Zukunft", muss Austin Powers mit einem
poppig-bunten VW-Beetle in die Vergangenheit rasen. Aus Independence Day und Apollo 13
wurden der Einfachkeit halber gleich direkt einzelne Filmsequenzen 1:1 übernommen.
Obwohl die Bandbreite der Gags weitaus höher als im ersten Teil ist und sich zum Glück
die altbekannten Charaktere auch ein wenig verändert haben, sind die Lacher allerdings
nicht mehr ganz so zahlreich. Viele auch gute Pointen werden zu lange ausgereizt, ohne,
dass sie am Ende noch lustig sind. In Sachen Frechheit und provokativem Machogehabe kann
Austin Powers aber so schnell niemand das Wasser reichen.
Achtung: Der Film ist mit dem Abspann noch nicht zuende, sondern zeigt bis zur letzten
Minute noch kleine Gags aus dem Austin Powers - Universum.
Bild 





Kompliment: Dies ist eine der besten Code 2-DVDs, die bis dato in Deutschland veröffentlich wurden. Wegen der höheren PAL-Auflösung übertrifft sie sogar die hervorragende New Line-DVD des Films, die es in den USA bereits seit November 1999 gibt, noch einmal. Das Bild wirkt ein wenig weich, zeigt aber dennoch enorm viel Detail. Der hervorragende Kontrastumfang und die poppig-bunten Farben lassen die "shaggende" Welt des Austin Powers prächtig und in vollem Glanz erscheinen. Rauschen und Kompressionsartefakte fallen nicht auf. Zwar sind bei ganz peniblem Hinschauen aus Millimeterdistanz an den Rändern der Konturen leichte Artefakte auszumachen, die aber beim normalen Betrachten des Films schon nicht mehr sichtbar sind. Ohne Zweifel gehört diese DVD in die Referenzklasse.
Ton 





Austin Powers 2 war in den USA die erste DVD mit Dolby Digital Surround EX,
dem erweiterten Dolby Digital-Surround-System, welches auch zu den rückwärtigen
Lautsprechern noch einen zusätzlichen Surround-Kanal gesellt. Da das Geheimnis von Ex
eigentlich nur darin liegt, dass über eine Matrix (ähnlich wie bei Dolby Surround) der
zusätzliche Centerkanal aus den beiden Surround-Kanälen gewonnen wird, müsste
theoretisch auch auf der deutschen DVD der Ex-Ton zu finden sein, was sich allerdings
nicht konkret überprüfen ließ. Mangels Hardware, die den Centerkanal ausfiltert,
braucht sich aber auch niemand darüber beklagen, etwas verpasst zu haben. Denn Austin
Powers 2 hat zwar eine gute Dynamik, zeigt sich aber ausgesprochen geizig, wenn es darum
geht, auch die hinteren Kanäle mit ins Geschehen einzubeziehen. Die Musik ist zwar
meistens auch über die Surround-Kanäle zu vernehmen. Effekte werden aber nur ganz dezent
eingesetzt. Erst in den letzten zwanzig Minuten werden die Surround-Kanäle in kurzen
Momenten deutlich hörbar, was nicht zuletzt der aus Apollo 13 geklauten Startsequenz der
Saturn-Rakete zu verdanken ist.
Special Features 





Wozu das Rad neu erfinden, wenn es bereits ein gutes Vorbild gibt? Getreu diesem Motto begnügte man sich bei Kinowelt damit, die Menüs der US-DVD ins deutsche zu übersetzen und ansonsten alles so zu belassen, wie man es bereits auf der US-DVD vorgefunden hat. Selbst das New Line - Logo mit den Credits der DVD-Produzenten prangt noch auf dem Bildschirm. Eine gute Idee, denn schließlich gehört New Line mit zu den Firmen, die der Entwicklung am weitesten voraus sind. Von "Diebstahl" sollte also keine Rede sein. Einen kleinen Haken hat das Ganze allerdings doch: Denn der Zugriff auf die Menüs erfolgt wegen der animierten Zwischensequenzen immer mit einer leichten Verzögerung. Die Extras kann man sogar in dem entsprechenden Untermenü erst dann aufrufen, wenn Austin Powers sie der Reihe nach herbeigezaubert hat.
Bonus-Material gibt es auf dieser DVD wieder einmal in großen Umfang. Zur Auswahl stehen:
- Behind the Scenes
- Featurette
- mehrere Musik-Videos von Madonna, Lenny
Kravitz und Mel B
- Audio-Kommentar mit Mike Myers
- 20 Minuten geschnittene Szenen
- Trailer und Teaser (anamorph & in
deutschem 5.1-Ton), Trailer Austin Powers 1
- Cast & Crew - Infos und Liste der
Cameo-Auftritte
Ein Teil der Features wurde von den listigen DVD-Menü-Programmierern versteckt. Wer aber
nach dem Prinzip vorgeht, dass es in DVD-Menüs keine ungenutzten Bildschirmbereiche gibt,
wenn dort irgendwelche Zeichen oder Symbole zu sehen sind, der sollte abwarten, bis Austin
Powers aus dem Special Features - Menü verschwunden ist. Dann nämlich befindet sich in
der Mitte ein graues E, auf welches man zugreifen kann, indem der Cursor von
"Geschnittene Szenen" nach rechts bewegt wird. Über dieses bekommt man Zugriff
auf zwei Musik-Einlagen von Mike Myers.
Das Bonus-Material ist weitgehend identisch mit dem der US-DVD. Fehlen tun lediglich zwei Elemente: Zum einen wurde das Feature "Comedy Central´s spy-o-graphy - The Dr. Evil Story" nicht übernommen, wahrscheinlich, weil die Urheberrechte nicht bei New Line liegen. Ebenso verzichten muß man auf den DVD-ROM Part der US-DVD.
Review von Karsten Serck
Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Sony DVP-S725 / Panasonic DVD-A 350
Dolby Digital / DTS - Receiver Sony STR-DA 50 ES
05.04.2000