Startup (Antitrust) |
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Studio |
MGM Pictures (2000) | |
Verleih |
BMG Video (2002) | |
Laufzeit |
104:27 min. (FSK 12) | |
Regie |
Peter Howitt | |
Darsteller |
Ryan Phillippe, Rachael Leigh Cook, Claire Forlani, Tim Robbins | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
Fernsehnorm |
PAL | |
Bildformat |
2,35:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 2. Englisch, Dolby Digital 5.1 |
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Untertitel |
deutsch, englisch | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case | |
Preis |
ca. 20 EURO |
Film 





Milo (Ryan Phillippe) und Teddy dürfen für sich in Anspruch nehmen auf dem Gebiet der Informatik zur absoluten Elite zu gehören. Insofern ist auch Gary Winston (Tim Robbins) auf die beiden Überflieger aufmerksam geworden. Winston ist der Oberboss von NURV, dem alles beherrschenden Unternehmen auf dem Markt für Betriebssysteme. Sein neuestes Produkt soll "Synapse" sein, ein satellitengestütztes System, dass die verzögerungslose Kommunikation zwischen allen Datenträgern rund um den Globus ermöglichen soll. Da aber bis zum anvisierten Tag der Veröffentlichung noch einige happige Probleme zu lösen sind, sucht NURV Unterstützung, wo es nur kann. Aber während Teddy schon aus Prinzip mit dem Monopolisten nichts zu tun haben will und in ihm den Feind der freien Computerwelt sieht, lässt sich Milo in die Höhle des Löwen locken. Angemessen beeindruckt von den Möglichkeiten, die ihm sein neuer Arbeitsplatz bietet, fühlt er sich zunächst fast wie im technologischen Schlaraffenland. Aber trotzdem registriert seine Nase einen gewissen üblen Geruch, den er jedoch zunächst soweit es geht ignoriert. Dann reißt ihm jedoch ein trauriger Schock den Boden unter den Füßen weg. Teddy wird angeblich von rassistischen Schlägern zu Tode geprügelt, Milo jedoch findet Anhaltspunkte dafür, dass sein neuer Arbeitgeber seine Finger in dem finsteren Spiel haben könnte. Im Zuge seiner Recherche muss er jedoch feststellen, dass er das Wort Vertrauen wohl aus seinem aktiven Wortschatz streichen kann. Denn auch seine Freundin Alice (Claire Forlani) scheint in die nurvschen Intrigen verwickelt zu sein, so dass er sich zunächst an seine nette Kollegin Lisa (Rachael Leigh Cook) hält, als er nach Verbündeten im Kampf gegen Winston und seine Handlanger sucht. Doch andererseits, kann er wissen, ob sie nicht vielleicht auch doppelte Spielchen treibt ?
Nun, eigentlich haben es doch alle immer vermutet, heimlich strebt Bill Gates
nach der
Weltherrschaft und geht für den geschäftlichen Erfolg buchstäblich über Leichen.
Zumindest schielt "Antitrust" (Startup) recht deutlich nach der Gruppe der
sowieso schon MS-Abtrünnigen der Apple-Anhänger, Linux-Fans und auch jenen
Microsoft-Nutzern, die schon einmal darunter gelitten haben, dass ihnen im Moment der
Fertigstellung einer höchst wichtigen Arbeit der Rechner abgestürzt ist (also wohl jeden
Verwender von Windows & Co). Wenn der Film den fabelhaft und entspannt aufspielenden
Tim Robbins als eine Mischung aus Bond-Bösewicht und Gates-Parodie auftreten lässt, dann
hat er mit diesen realitätsfernen Übertreibungen seine gelungensten Momente. Aber es
gibt auch noch viele andere Szenen in diesem Leinwandwerk und die geben zusammengenommen
den Eindruck, dass hier einmal mehr ziemlich gehudelt wurde bei dem Versuch verspätet auf
einen eigentlich schon lange abgefahrenen Trend im realen Leben zu reagieren. Zu leiden
hatte darunter vor allem ein Drehbuch, dass mit gar nicht so wenigen netten Ideen
aufwarten kann, die aber überwiegend durch eine mehr als halbherzige Umsetzung ihr
dramaturgisches Leben aushauchen, ehe es überhaupt nennenswert begonnen hatte.
Symptomatisch auch, dass die Darsteller durchweg in ihren Leistungen weit unter ihrem
Potential bleiben, da es offenbar ausreichte, dass sie auch noch eine hübsche Optik
haben; insofern kommen jedenfalls alle auf ihre Kosten, die Damenwelt darf ihre Blicke an
Ryan Phillippe weiden, während jene mit Interesse für weibliche Reize gleich doppelt mit
Claire Forlani und Rachael Leigh Cook bedient werden. Insofern ist es dann kein Wunder,
dass sämtliche Figuren viel zu blass bleiben, als dass sich ein Mitzittern mit ihrem
Schicksal ernsthaft anböte, ganz abgesehen davon, dass die Spannungskurven allgemein
eher niedrige Amplituden aufweisen.
Aber trotzdem besteht gar kein Grund völlig zu verzweifeln, denn wenn der Film auch das
Potential für viel mehr gehabt hätte, hält er doch trotz aller Nichtigkeiten über die
gesamte Laufzeit hinweg angemessen bei Laune, immerhin weist er neben einer schicken
Optik, sowie einer munteren Musikgestaltung ein zügiges Tempo auf und ist auch nicht ganz
frei von plötzlichen Wendungen des Erzählungsstrangs. Das reicht zwar letztlich
nicht für Ruhm und Ehre am Film-Olymp, aber hievt ihn doch über sonstige gänzlich
einfallslose Dutzendware hinaus.
Bild 





Das Bild mit knackiger Schärfe, frischen Farben, einem optimalen Kontrastumfang und praller Plastizität ist erkauft durch eine Bildbearbeitung deren Spuren gelegentlich mehr als deutlich sind. So zeigen sich häufiger als üblich digitale Artefakte und die Anzahl der Kanten mit deutlichen Treppenmustern ist ebenfalls ausgesprochen hoch. Bei einigen Szenen, in denen größere weiße Flächen auftauchen, beweist eine unübersehbare Rauschtätigkeit vor diesen Hintergründen, dass der sonst so klare Bildeindruck nicht angeboren ist. Allerdings überwiegen im Gesamteindruck eindeutig die positiven Elemente die unangenehmeren Nebenwirkungen.
Ton 





Die äußeren Kanäle werden überwiegend mit den begleitenden Liedern bzw. der Orchestermusik des Soundtracks beschallt, was trotz des Nachdrucks, mit der sich die Musik Aufmerksamkeit verschafft trotzdem nie zu dominant wirkt. Allerdings ist so wenig Basis für ein präzises Verorten von Geräuschen gegeben, die den akustischen Handlungsraum wesentlich verbreitern. Bei gelegentlichen Toneffekten beweist die DVD jedoch, dass sie den effektiven Einsatz des Mehrkanalsystems durchaus beherrscht und zugunsten des Films wirkungsvoll ausspielen kann.
Special Features 





Als Zugaben gibt es kaum das Allernötigste. Ein zweiminütiger Blick auf den Dreh mittels B-Roll, ein paar kürzeste Interviewausschnitte mit den Mitwirkenden, zu denen auch noch die üblichen biografischen Daten im Angebot sind, sowie den Trailer.
01.05.2002
Review von Tobias Wrany
Test-Equipment
TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-343
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES