Amores Perros |
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Original |
Amores Perros |
Studio |
Zeta Film/X-Verleih (2000) | |
Anbieter |
X-Verleih im Vertrieb von Warner Home Video (2002) | |
Laufzeit |
147:25 min. | |
Regie |
Alejandro Gonzalez Inarritu | |
Darsteller |
Emilio Echevarria, Gael Garcia Bernal, Vanessa Bauche | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
TV-Norm |
PAL | |
Bitrate |
5.14 Mbps | |
Bildformat |
1,78:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps) 2. Spanisch, Dolby Digital 2.0 (192 kbps) |
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Untertitel |
Deutsch (bei Original-Fassung nicht ausblendbar), Deutsch für Hörgeschädigte | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case | |
Preis |
ca. 25 € |
Film 





Amores Perros ist eine Low Budget-Produktion aus Mexiko, die außer in ein paar Programmkinos kaum in Deutschland zu sehen gewesen ist und mangels großer PR auch kommerziell kein großer Erfolg war. Dabei wurde der Film doch 2001 immerhin für den Oscar als bester ausländischer Film nominiert. In einigen Kritiken wurden gern Vergleiche mit "Pulp Fiction" angestellt, was zwar sicherlich eine gute PR darstellen dürfte, allerdings doch nur die halbe Wahrheit darstellt: Denn der Film hat weniger mit Quentin Tarantinos Gangstersatire etwas gemeinsam als vielmehr mit dem dokumentarischen Erzählstil, den man z.B. aus Robert Altmans "Short Cuts" kennt. Auch in "Amores Perros", was frei übersetzt "Love's a Bitch" bedeutet, erlebt der Zuschauer mehrere Geschichten, die parallel verlaufen und irgendwie miteinander zu tun haben. Die Gemeinsamkeit dieser drei Episoden, die während des Films mit nur wenigen Sprüngen untereinander erzählt werden, ist, dass es sich allesamt um die Erlebnisse mit Hunden dreht, die einen schicksalhaften Einfluss auf das Leben von mehreren Personen haben. Da ist Octavio, der davon träumt, mit der Frau seines Bruders auszureißen und sich sein Geld mit Hundekämpfen verdient, das Model Valeria, welches mit dem verheirateten Verleger Daniel zusammenzieht und kurze Zeit später zusammen mit ihrem Schoßhündchen bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt wird, und als letztes der Obdachlose "El Chivo" (Emilio Echevarría), einst ein Revolutionär, der nun als Auftragsmörder mit einem Rudel wilder Hunde durch die Straßen zieht und auf Erlösung hofft.
Mit "Amores Perros" zeigt der mexikanische Regisseur Alejandro
Gonzalez Inarritu den großen Hollywood-Studios, wie man auch mit kleinen
Mitteln großes Kino machen kann: Es bedarf
keines millionenschweren Budgets, bahnbrechender Special Effects, prominenter
Stars oder viel Action, um einen interessanten Film zu machen, sondern
vornehmlich einer interessanten Geschichte, ohne die selbst der aufwendigste
Film zum Scheitern verurteilt ist. "Amores Perros" überzeugt vor allem durch seine
dichte Handlung, die das Leben dieser Gestalten aus vollkommen unterschiedlichen
sozialen Schichten in dramatischen Bildern erzählt und deren Alltag sehr rauh,
aber zugleich doch realistisch erscheinen lässt. Die Figuren werden sehr
glaubwürdig mit allen ihren Ecken und Kanten dargestellt und nicht auf übliche
Film-Klischees reduziert. Trotz Überlänge von rund 150 Minuten bleibt der Film
nahezu durchgehend spannend und unterhaltsam, lediglich die Geschichte zwischen
Valeria und Daniel erscheint stellenweise etwas zu langgezogen. Dennoch ist
"Amores Perros" neben "Traffic" einer der interessantesten Filme des
modernen Erzählkinos der letzten Jahre, der überhaupt nicht dem Mainstream
entspricht, andererseits aber auch nicht gequält-künstlerisch auf die
Vorlieben von Feuilleton-Redakteuren abgestimmt wurde, sondern noch recht
schonend genießbar ist, sofern man bereit ist, sich auf diesen besonderen
Stil einzulassen.
Bild 





Unter der Berücksichtigung, dass "Amores Perros" nur eine Independent-Produktion ist, kann man mit der Bildqualität noch recht zufrieden sein. Das Bildmaterial ist recht körnig, hier wurde aber zumindest nicht wirklich sichtbar mit einem Rauschfilter das Ganze noch verschlimmert. Die Detailschärfe ist nicht sonderlich stark ausgeprägt, für eine Independentproduktion aber noch akzeptabel. Der Kontrast wirkt recht hart und überstrahlt leicht. Stellenweise wurde das Bild in Blau- und Grüntönen verfremdet, wodurch der etwas düstere Look verstärkt wird. Die etwas schwach ausgeprägten Farben sind meist in kühlen Tönen gehalten. Obwohl das Bildmaterial etwas problematisch ist, muss der Film gerade mit einer Videobitrate von rund 4.5 Mbps auskommen. Nichtsdestotrotz erkennt man aber trotz eines leichten Blockrauschens sonst keine nennenswerten Kompressionsartefakte.
Ton 





Während die deutsche Version im 5.1-Format daherkommt, muss man bei der spanischen Variante mit einem Dolby Digital 2.0-Mix Vorlieb nehmen. Das macht aber insofern nichts, als das direktionale Effekte hier eh kaum vorkommen und man meist auch nur die Dialoge aus dem Center hört. Teilweise sind leichte Unterschiede in der Lautstärke oder Basswiedergabe zwischen beiden Varianten festzustellen. Aus lizenzrechtlichen Gründen lässt sich der O-Ton nur zusammen mit fest eingeblendeten deutschen Untertiteln anhören, was aber insofern nicht stören dürfte, sofern man sowieso auf diese Untertitel angewiesen ist.
Special Features 





- Nicht verwendete Szenen mit Original-Kommentar des Regisseurs: Insgesamt
rund 17 Minuten Deleted Scenes kann man sich hier ansehen, die durchgängig
kommentiert werden. Es sind zwar durchgängig Szenen, die nicht sonderlich
wichtig sind, die man sich in dieser Zusammenstellung aber auch zumindest
ruhig einmal ansehen kann. Die Untertitel dienen dabei als Übersetzung der
Kommentare, die gesprochenen Original-Dialoge sind hingegen kaum zu hören und
auch nicht übersetzt.
- Behind The Scenes (ca. 16 min.): Als Mix aus Making of und B-Roll-Aufnahmen
werden hier Bilder von den Dreharbeiten gezeigt und einige Interviews mit den
Machern und Darstellern des Films präsentiert. Erfreulich ist dabei, dass es
hierbei wirklich um Inhalte und nicht das übliche PR-Gelaber geht.
- Die Hunde von Amores Perros: Die Hunde spielen im Film eine wichtige Rolle.
In diesem Feature werden einige Hintergründe über die Dreharbeiten mit den
Tieren gezeigt, die teilweise im Film recht hart wirken, aber in Wirklichkeit
relativ harmlos realisiert wurden.
- Musikvideos: "Cafe Tacuba - Avientame", "Julieta Venegas - Me
Van A Matar" & "Control Machine - De Perros Amores"
- Kinotrailer
Review von Karsten
Serck
Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-NS900V
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1
20.08.2002