America's Dream

Studio

HBO (1996)

Verleih

mediacs (2003)

Laufzeit

82:49 min. (FSK 12)

Regie

Kevin Rodney Sullivan, Bill Duke, Paris Barclay

Darsteller

Danny Glover, Wesley Snipes, Lorraine Toussaint

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

4:3 (nicht anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1
2. Englisch, Dolby Digital 2.0

Untertitel

deutsch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20 EURO
Film 

"Long Black Song": Die Maisernte war in diesem Jahr 1938 wirklich gut, weshalb der Landwirt Silas (Danny Glover) in gehobener Stimmung in die Stadt fährt, um die Früchte seiner harten Arbeit an den Mann zu bringen. Weniger enthusiastisch ist seine junge Frau Sarah, die derweil einsam zu Hause hockt und sich mit den Bedürfnissen der gemeinsamen kleinen Tochter abzuplagen hat. Insofern sind die Voraussetzungen entsprechend günstig (oder ungünstig, je nach Sichtweise), als ein charmanter Handlungsreisender auftaucht und Sarah mehr Aufmerksamkeit schenkt, als ein herkömmliches Verkaufsgeschäft erfordert. Und auch wenn die Sache letztlich relativ harmlos endet, kommt es doch zur großen Explosion, als Silas nach seiner Rückkehr Wind von dem unangemeldeten Besuch bekommt.

"The Boy Who Painted Christ Black": Schulleiter George Du Vaul (Wesley Snipes) hat in seiner pädagogischen Anstalt bemerkenswert viel erreicht, was auch von seinem zuständigen Vorgesetzten der Landesbehörde wohlwollend zur Kenntnis genommen wird, insbesondere weil es für jene, selbstverständlich mit Weißen besetzten Gremien noch immer erstaunlich ist, wie ein "Farbiger" das gleiche Geschick in Führungspositionen beweist, wie ihresgleichen. So winkt Du Vaul auch tatsächlich eine Beförderung, allerdings hat er zuvor noch gewisse Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Droht doch einer seiner Schüler, der zeichnerisch überaus begabte Aaron, mit einem schlicht unmöglichem Bild an einem landesweiten Schulwettbewerb teilzunehmen. Stein des Anstoßes ist ein Gemälde, das Christus mit schwarzer Hautfarbe zeigt. Du Vaul sieht sich so vor die Aufgabe gestellt, diesem schockierenden Affront eine klare Absage zu erteilen oder seine ganzen schönen Aufstiegsträume zu Grabe tragen zu müssen.

"The Reunion": Eine allzu verklärte Erinnerung hat die gefeierte Jazzpianistin Philomena nicht an ihre Jugend, die hauptsächlich durch erniedrigende Zurückweisungen durch ihre weißen Altersgenossinnen gekennzeichnet waren. Insofern hält sich ihre Freude in Grenzen, als einer jener Plagegeister, nunmehr erwachsen, in der Bar auftaucht, wo sie gerade einen ihrer Auftritte absolviert. Dass die junge Dame inzwischen ihre Einstellung geändert zu haben scheint, kann Philomenas Groll nicht wirklich dämpfen, zu tief haben sich die damaligen Demütigungen in ihre Seele gefressen, was dem ebenso unbekümmerten, wie gedankenlosen Versuch der Kontaktaufnahme der damaligen Kontrahentin kein harmonisches Ende verspricht.

Eine streiflichtartige Betrachtung des Lebens der Schwarzen in den Vereinigten Staaten will "America's Dream" mit seinen drei Episoden anstellen. Mehr als ein ziemlich beliebiger Seitenblick ist dabei aber nicht herausgekommen. Dabei kommt aber zumindest der Tiefpunkt zuerst (so dass noch eine gewisse Steigerung ins Positive bleibt) mit der an nichtssagender Belanglosigkeit kaum zu überbietenden Eröffnungsfolge. Episode zwei ist dann zwar angereichert mit ermüdenden Stereotypen, erzählt aber trotzdem eine im Kern durchaus bewegende kleine Geschichte, bringt beiläufig noch die eine oder andere Lektion in Geschichtskunde der späten vierziger Jahre der USA an und hat außerdem die Star-Power des mit bemerkenswerter Zurückhaltung agierenden Wesley Snipes aufzuweisen. Nummer drei ist dann wieder ein gewisser Rückschritt, denn angesichts einer eher mauen Erzählung kann lediglich die großartige Musik ernsthaftes Interesse erwecken.

 

Bild 

Die ruhigen und kontrastreichen Bilder fallen vor allem durch ihre angenehm warme Farbgebung auf, denen auch die Übertragung auf DVD keinerlei Einbuße eingetragen hat. Insofern ist dann fast alles in Butter, abgesehen davon, dass die Qualität bei der Schärfe nicht ganz die übrigen Bestwerte erreicht und der Gesamteindruck letztlich auch ein klein wenig flächig ausfällt.

 

Ton 

Gerade in Hinblick darauf, dass es sich lediglich um eine mäßig aufwendige TV-Produktion handelt, ist die Tonqualität überraschend gut. Dies gilt nicht nur in Hinblick auf das Fehlen auffälliger Mängel, das ist schließlich selbstverständlich, sondern gilt für ein breites Klangspektrum, das trotz Abwesenheit spezieller Toneffekte im Geschehen den Raum differenziert auszunutzen versteht, sei es durch eine ausgesprochen harmonische Wiedergabe der Musik, was natürlich besonders in der dritten Episode positiv ins Gewicht fällt oder auch die überzeugende Wiedergabe kleinerer Nebengeräusche.

 

Special Features 

Der Trailer bleibt das einzige Zugabenelement.

27.05.2003

Review von Tobias Wrany

Test-Equipment

TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-343
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES