American Werewolf 2 |
||
![]() |
|
An American Werewolf in Paris |
Studio |
J&M / Cometstore (1997) | |
DVD-Anbieter |
BMG Video (2000) | |
Laufzeit |
ca. 94 min. | |
FSK |
16 | |
Regie |
Anthony Waller | |
Darsteller |
Julie Delpy, Tom Everett Scott, Vince Vieluf, Phil Buckman u.a. | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
Fernsehnorm |
PAL | |
Bildformat |
1,85:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Deutsch, DTS 5.1 2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 3. Englisch, Dolby Digital 5.1 |
|
Untertitel |
Deutsch (bei der englischen Sprachfassung aus rechtlichen Gründen nicht ausblendbar) | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Super-Jewel-Case | |
Preis |
ca. 25 EURO |
Film 





Die drei jungen Amerikaner Andy (Tom Everett Scott), Brad (Vince Vieluf) und Chris (Phil Buckman) reisen durch Europa. Und bei einer solchen Tour darf die Stadt der Liebe keinesfalls ausgelassen werden. Und um ihren Hang zu Extremsportarten angemessen ausleben zu können, kommt ihnen der Eiffelturm gerade recht. Dass dann aus dem Bungee-Sprung mehr als nur ein lebensgefährlicher Freizeitspaß wird, ist einer junge Frau (Julie Delpy) zu verdanken, die am selben Abend ebenfalls einen Sprung von dem Pariser Wahrzeichen plant, allerdings ohne sicherndes Gummiband um die Knöchel. Andy hüpft kurzentschlossen hinterher und bekommt die schöne Fremde gerade noch rechtzeitig zu fassen. Dann allerdings verschwindet sie in die Nacht.
Da er das Mädchen unbedingt wiedersehen will, startet gleich am nächsten Tag eine umfangreiche Suchaktion, die Andy selbst allerdings nur vom Krankenbett aus anleiten kann, da sein Kopf mit tragenden Querbalken des Eiffelturm in unsanften Kontakt geraten war. Doch wie es der Zufall so will, sieht er gerade im Krankenhaus die Unbekannte wieder, diese flieht jedoch erneut.
Als die drei die Adresse von dem Mädchen, die auf den Namen Serafine hört, doch noch herausfinden, zeigt sie sich zunächst wenig begeistert, doch mit viel Geduld kann Andy schließlich doch eine Verabredung herausschinden und langsam kommen sich die beiden näher. Problematisch wird es aber, als Serafines Mitbewohner auftaucht und sie auf eine Underground-Party einlädt. Dort fallen nämlich unvermittelt wilde Bestien über die Gäste her. Andy kann zwar fliehen, wird aber trotzdem von einem der Biester gebissen. Er wacht in Serafines Zimmer auf und ist wenig geneigt, dem zu glauben, was sie ihm da von Werwölfen und Untoten erzählt. Vor allem die Erklärung, dass er selbst dabei sei, sich in einen Werwolf zu verwandeln, scheint ihm doch ein wenig zu weit hergeholt. Seine Skepsis bekommt jedoch mehr und mehr Risse, besonders die Gespräche mit einem seiner Freunde, der dummerweise nicht mehr zu den Lebenden zählt, seit ihm ein Werwolf das Herz herausgerissen hat, lassen Andy ahnen, dass an der ganzen Sache doch etwas dran sein könnte. Spätestens als er selbst zum ersten Mal zum reißenden Monster geworden ist, versucht Andy einen Weg zu finden, um sich und auch Serafine von dem Fluch zu befreien. Ein Ansinnen, das verständlicherweise Seitens seiner Werwolf-Kollegen auf Ablehnung trifft, weshalb diese ihm das Leben so schwer wie möglich machen.
Die Obsession der Hollywood-Produzenten mit bereits bewährten Stoffen ist bekannt, so dass es eigentlich nur eine Frage der Zeit war, ehe auch der "American Werewolf" seine Neuauflage erleben würde. Anhänger des Originals von John Landis werden allerdings an "An American Werewolf In Paris" kaum ihre Freude haben. Zeichnete sich doch der ursprüngliche Film gerade durch seine abgestimmte Mischung aus tiefschwarzem Humor und wirkungsvollen Momenten des Horrors aus. Der Nachfolger bietet in dieser Hinsicht nur eine schwache Projektion des Originals und schwächelt gerade in den Szenen, die einen direkten Vergleich zulassen erheblich. Besonders von Horror kann kaum mehr gesprochen werden, da sich die Schockeffekte in plumpen Metzeleien erschöpfen.
Ist den Fans des Originals daher deutlich abzuraten, bleibt noch der Rest der Welt und der könnte, die richtige Stimmung vorausgesetzt, aus "An American Werewolf In Paris" wenigstens einen gewissen Unterhaltungswert ziehen. Natürlich sollte zunächst vorgewarnt werden, dass der Film durchaus seine Schattenseiten hat, da der Regisseur und/oder der Drehbuchautor gelegentlich von einer gewissen Lustlosigkeit befallen sein muss und einzelne Szenen daher einer Neubearbeitung oder Streichung bedurft hätten.
Dies findet seine Entsprechung in der Bildgestaltung, da dem Regisseur Anthony Waller teilweise traumhaft schöne Bilder gelingen, um im nächsten Moment wieder in eine absolute Billigst-Inszenierung zu verfallen. Besonders auffällig sind jedoch die titelgebenden Tierchen geraten. Der Einsatz von computergenerierten Bildern, um Dinge oder Lebewesen darzustellen, die sonst so nicht zu zeigen wären, kann bekanntlich ausgesprochen gelungene Ansichten liefern, man denke nur an diverse Dinosaurier, Wirbelstürme etc., andererseits ist bei mangelhaftem Einsatz der neuen Technologien der Effekt ausgesprochen kontraproduktiv.
Vorsichtig ausgedrückt: Hätten die Macher dieses Film einfach den
nächstgelegenen Spielwarenladen gestürmt und dort den Vorrat an Handspielpuppen, Typ
"Großer Böser Wolf", aufgekauft und geschickt abgefilmt, hätte das Ergebnis
wohl überzeugender und weniger billig ausgesehen, als das, was vorliegend geboten wird.
Andererseits bekommt der Film gerade dadurch diesen gewissen
B-Movie-Touch, der in
Verbindung mit den gelungenen Elementen der Inszenierung, durch seine Verspieltheit
durchaus Spaß macht und dafür sorgt, dass Langeweile gar nicht erst aufkommen kann.
Als uneingeschränkt gelungen darf die Auswahl der Hauptdarstellerin
bezeichnet werden. Denn Julie Delpy scheint irgendwie in einem anderen Film mitzuspielen.
Immer wenn sie die Szenerie betritt, bekommt die Geschichte die vorher schmerzlich
vermisste Tiefe und Atmosphäre. Durch sie bleiben Serafines Schmerz und Traurigkeit keine
bloße Behauptung, sondern werden unmittelbar erlebte Realität. Ihre Auftritte machen
bewusst, was für ein großer Film aus dieser Geschichte von Liebe, Tod, Verzweiflung,
unschuldiger Schuld und ewiger Verdammnis hätte werden können, wenn nur mehr Sorgfalt
angewendet worden wäre.
So bleibt es dabei, dass "An American Werewolf In Paris" etwas geworden ist, was
sich als unterhaltsame Ausschussware bezeichnen lässt, nicht mehr, aber auch nicht
weniger was angesichts der gähnenden Öde, die so viele Filmproduktionen, gerade in
letzter Zeit, auszeichnet, schon relativ viel ist.
Bild 





Das Bild ist insgesamt durchschnittlich. Die Farben wirken etwas ausgewaschen, die Bildschärfe könnte besser sein, ein vollkommen scharfes Bild bekommt der Filmfreund leider nicht geboten. Der Kontrastumfang in den dunklen Szenen ist befriedigend, ansonsten noch gut. Die Detailtreue spiegelt die Durchschnittlichkeit im visuellen Bereich wieder: Kein Highlight, aber auch nicht unterdurchschnittlich schlecht. Die Komprimierung macht einen guten Eindruck, das Master präsentiert sich nahezu mängelfrei.
Ton 





Beide Tonspuren klingen insgesamt gut. Die DTS-Variante klingt im Bassbereich noch etwas voluminöser, auch die Dolby Digital-Tonspur bietet hier aber ein akzeptables Ergebnis. Verzerrungsfrei und sauber klingt der Bass in jeder der zwei Fassungen. Leider eint die DTS- und die Dolby Digital-Tonspur auch der leicht blecherne Klang, der den ansonsten ordentlichen Raumeindruck etwas negativ beeinflusst. Etwas zu wenig Sorgfalt wurde der Integration der leisen Umgebungsgeräusche zuteil. Ansonsten sind die Effekte kraftvoll abgemischt und sehr gut positioniert. Bedauerlicherweise ist stellenweise etwas zuviel Hall verwendet worden, auch wenn die Schauplätze wie dunkle Kellergewölbe natürlich mehr Hall aufweisen als ein normales Reihenhäuschen. Aber hier wurde des Guten ein wenig zuviel getan. Die Stimmwiedergabe ist stets verständlich, die Stimmen klingen aber etwas dünn. Sehr gut eingebaut ist der dynamisch aufspielende Music Score, der auf allen Kanälen mit guter Raumwirkung erklingt.
Special Features 





Die DVD bringt neben einer zum Film passenden Menügestaltung auch verschiedene Extras mit, bei den Infos zu "Cast & Crew" gibt es nicht nur die Filmographie auf Texttafeln, sondern auch ein Statement des jeweiligen Cast & Crew-Mitglieds. Ein deutschsprachiges Making Of, in dem der Interessent auch etwas über den angeblich ersten digital animierten Werwolf erfährt und das über den Umfang der Dreharbeiten in Frankreich und Luxemburg informiert. In gut 27 Minuten gewinnt man Einblick in die Entstehung der Special Effects und in die umfangreiche Arbeit der Visagisten - das Schminken und Herrichten der Schauspieler war oftmals sehr aufwendig. Insgesamt ist der Umfang der Special Features nicht allzu groß, die Auswahl zeigt aber, dass man sich Gedanken machte und lieber ein ausführliches Making Of mit auf die DVD packte, anstatt dem DVD-Käufer Unmengen Menüpunkte im Special Features-Teil, die nur weniger interessante Inhalte haben, anzubieten.
Die Special Features im einzelnen:
- Cast & Crew, Informationen auf Texttafeln und Statements
- Making Of, rund 27 Minuten lang
- Videoclip "Bush"
- Trailer
- Fotogalerie
Review von Tobias Wrany (Inhalt) und Carsten Rampacher (Bild, Ton, Special Features)
Test - Equipment:
TV Sony KV-32FS60D
DVD-Player Pioneer DV-05, Pioneer DV-737, Panasonic DVD-RV60
THX Surround EX/DTS ES Compatible 6.1-Verstärker Denon AVC-A10SE
Dolby Digital EX/DTS ES Compatible-Verstärker Yamaha DSP-AX1
03.11.2000