American Pie |
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Studio | Universal Pictures (1999) |
Verleih | VCL/MAWA (2000) | |
Laufzeit | ca. 92 min. (FSK 12) | |
Regie | Paul Weitz | |
Darsteller | Jason Biggs, Mena Suvari, Shannon Elizabeth | |
DVD-Typ | 2 x DVD-9 | |
Fernsehnorm | PAL | |
Bildformat | 1,85:1 (anamorph) | |
Audiokanäle | 1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 2. Deutsch, DTS 5.1 3. Englisch, Dolby Digital 5.1 |
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Untertitel | Deutsch (optional) | |
Regionalcode | 2 | |
Verpackung | Amaray-Case | |
Preis | ca. 45-60 DM |
Film 





Die vier Freunde Jim (Jason Biggs), Kevin (Thomas Ian Nicholas), Oz (Chris Klein) und Finch (Eddie Kaye Thomas) müssen drei Wochen vor dem Ende ihrer High School - Zeit feststellen, dass es immer noch keinem von ihnen gelungen ist, seine Unschuld zu verlieren. Unbestreitbar ein unhaltbarer Zustand. Also schließen sie Zwecks gegenseitiger moralischer Unterstützung einen Pakt, dass sie bis Ende der "Prom-Night" den Status der Jungfräulichkeit hinter sich bringen wollen. Während Jim unter anderem das Internet zur Hilfe nimmt, um seinen Freunden den Beweis des Endes seiner Jungfräulichkeit vorzuführen (was allerdings auf ziemlich peinliche Art und Weise floppt), verlässt sich Finch lieber auf gezielt gestreute (und mit Bestechungsgeldern finanzierte) Gerüchte über das eigene Potential, um Interesse beim anderen Geschlecht zu erregen. Kevin dagegen macht sich mit verstärkter Energie daran, seine Freundin Vicky (Tara Reid) davon zu überzeugen, dass die Zeit reif sei für einen weiteren entscheidenden Schritt in ihrer Beziehung. Der sonst eher am machohaften Sportlertum orientierte Oz schließlich folgt dem guten Rat einer Collegestudentin, bei der er mit seinen Standardsprüchen eiskalt abgeblitzt ist und versucht seine sensible Seite herauszuarbeiten, wozu er in den Schulchor wechselt, in dem unter anderem auch die attraktive Heather (Mena Suvari) aktiv ist. Doch erweist sich der Weg für alle als ein wenig steiniger als erhofft, besonders Jim entwickelt eine Meisterschaft darin, aus jeder Situation den denkbar ungünstigsten Ausgang zu finden, was ihm unter anderem seine Chancen bei der Austauschschülerin Nadia (Shannon Elizabeth) verhagelt.
Es haben sich inzwischen unzählige Filmproduktionen mit der Betrachtung des Entstehens zarter Gefühle innerhalb der heranreifenden Jugend angenommen, so dass sich bei "American Pie" zunächst die Frage stellt, ob dem Thema Teenies und erster Sex überhaupt noch irgendetwas Neues abzugewinnen ist. In Hinblick auf den Grobablauf der Story strotzt "American Pie" zwar tatsächlich nicht gerade vor neuen Ideen, aber im Detail kann er doch mit einer Vielzahl guter Einfälle genügend Impulse setzen, um zu überzeugen. Zum einen hebt er sich über diejenigen Filme zum selben Thema heraus, welche sich vor allem durch ihre bodenlose Niveaulosigkeit auszeichnen. Denn auch wenn bei "American Pie" fast alle Gags im Bereich unter der Gürtellinie angesiedelt sind, beweist sich hier, dass dies nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit einem Humor ist, der für Normalmenschen nur im volltrunkenen Zustand erträglich ist. Statt dessen sind, neben einigen flachen Ausrutschern, die meisten komödiantischen Stellen tatsächlich witzig. Hinzu kommt, dass der Inszenierung auch das Element der Ironie nicht fremd ist, so dass gerade Szenen, denen andernfalls der Absturz gedroht hätte, besonders gelingen. Egal ob die Hauptfigur Jim mit traumwandlerischer Sicherheit von einem Fettnäpfchen ins nächste springt, wobei die Auftritte Eugene Levys als überverständnisvoller Vater mit dem ausgeprägten Talent, gerade im falschen Moment (wie z.B. beim zweckwidrigen Gebrauch der titelgebenden Backware) aufzutauchen, zu den Höhepunkten gehören. Darüber hinaus überzeugt "American Pie" aber nicht nur als Komödie. Dies liegt vor allem daran, dass das Drehbuch seine Hauptfiguren ernst nimmt und trotz der Fülle von Peinlichkeiten, der es sie aussetzt, nie die Sympathie für sie verliert. Auch werden im Gegensatz zu anderen Filmen, in denen männliche Heranwachsende ihrer Sucht nach körperlicher Befriedigung frönen, die Mädchen bei "American Pie" einmal nicht als bloße Manövriermasse der Hauptdarsteller präsentiert, sondern realitätsnah als diejenigen, die aufgrund schon weiter gediehener geistiger Reife eigentlich die Fäden in der Hand haben. Symptomatisch ist insofern die Szene, in der Jim letztendlich aus der "Webcam"-Falle, die er Nadia gestellt hat, wesentlich schlechter als sie herauskommt. Die relativ unbekannten Darsteller, die bisher außer in Nebenrollen oder TV-Auftritten nicht besonders aufgefallen sind, tragen das Ihrige zum Gelingen des Filmes bei. Egal ob Jason Biggs in der Hauptrolle als Meister des Fehlschlags, Eddie Kaye Thomas (dessen Stimme eine verblüffende Ähnlichkeit mit der von Nicolas Cage aufweist) als intellektuell zwar weiterentwickelter, aber nichts desto trotz ebenso erfolgloses Mitglied des Freundeskreises, oder auf der "Gegenseite" zum Beispiel Alyson Hannigan als vorgeblich unbedarfte Nervensäge oder Mena Suvari (in "American Beauty" das Objekt der Begierde von Kevin Spacey), die in ihrer Rolle überzeugend Oz von Testosteron auf Romantik umpolt: Alle geben der Geschichte eine Natürlichkeit, die auch in den Szenen das Interesse am Geschehen wach hält, in denen der Humor pausiert; außerdem gelingt es so auch den gefühlvollen Momenten, ihre Wirkung zu erhalten und nicht in Schnulzigkeit abzudriften.
Die deutsche DVD-Fassung ist identisch mit der amerikanischen "Unrated-Version". Hier wie dort findet man diese etwas freizügigere Fassung nur auf DVD: Wesentlicher Unterschied zur Kinofassung ist die titelgebende Szene, in der Jim in der elterlichen Küche am praktischen Beispiel austesten will, ob sich eine Frau wirklich wie ein Apfelkuchen anfühlt, die in der Kino-Fassung durch eine etwas kürzere und weniger eindeutig-peinliche Szene ausgewechselt wurde.
Bild 




Die DVD ist bis auf die höhere PAL-Auflösung, die einen leichten Vorteil bietet, kaum von der US-DVD zu unterscheiden. Das Bild ist sehr scharf, zeigt stellenweise aber auch bereits leichte Doppelkonturen. Farben und Kontrast sind sehr gut. Beim genauen Hinsehen sind ein leichtes Blockrauschen und gerade in extrem hellen Szenen auch etwas Grieseln zu sehen.
Ton 




American Pie ist in erster Linie ein Dialogfilm, in dem es fast keine Szene gibt, in der nicht um das "Eine" geredet wird. Daher bekommen Musik- und Soundeffekte nur eine untergeordnete Funktion eingeräumt. Zumindest die Musikstücke sind mit akzeptabler Dynamik auf den vorderen Kanälen und auch leicht auf den Surroundlautsprechern zu hören. Der zusätzliche deutsche DTS-Track bietet gerade auf den Surroundkanälen ein wenig mehr Präzision und Dynamik und kann zumindest einen kleinen Hauch von Räumlichkeit erzeugen, der sowohl der deutschen als auch der englischen Tonfassung in Dolby Digital nahezu fehlt.
Special Features 




Zusätzlich zu den Extras, die man bereits auf der relativ knapp ausgestatteten amerikanischen Collector´s Edition finden konnte, hat man für die deutsche DVD noch einige weitere Extras zusammengetan, die insgesamt schon einen recht großen Umfang erreichen und in erster Linie auf der zweiten DVD sind: Hervorzuheben sind hier die Interviews und der direkte Vergleich zwischen der Kino- und DVD-Fassung. Ein wenig verspielt und albern geben sich das DVD-Making of, der virtuelle Chat (ein kleines Quiz) und die versteckte "Backstunde" mit dem Rezept eines "echten" American Pie, welches man auf der ersten DVD findet, wenn man zur Kapitelauswahl geht, ziemlich am Anfang der Animation auf "Select" drückt und dann noch einmal die größere rote Markierung in dem jetzt geöffneten Raum bestätigt.
"American Pie" -
Kinotrailer
Audio-Kommentar
Kurze Soundtrack-Ausschnitte
Filmographien
Produktionsnotizen
Outtakes: ca. zwei Minuten
Spotlight on Location: ca. zehn Minuten
langes Making of
Nur auf der Code 2-DVD:
Rated/Unrated-Vergleich: Parallel-Vergleich
beider Fassungen in fünf Szenen
Goofs: Fünf Szenen mit Fehlern
Interviews mit den Hauptdarstellern:
Insgesamt ca. zehn Minuten
Flirt-Chat: Kleiner, "virtueller"
Chat mit Nadia (Lösungsweg: 2-6-7-10-14)
Making of der DVD: Dokumentation über die
Produktion der American Pie-DVD
Trailer "Sleepy Hollow", "The
Sixth Sense", "Harte Jungs", "Erkan und Stefan" jeweils in Dolby
Digital 5.1 (auf DVD 1)
Hidden Feature "The Making of an
American Pie" (auf DVD 1)
DVD-ROM-Partition mit knappen Infos und
Weblinks
Durch die recht umfangreichen Extras und den DTS-Ton wurde auch bei dieser DVD wieder erreicht, die US-DVD zu übertrumpfen. Ein wenig über´s Ziel herausgeschossen wirken die recht umfangreich animierten 3D-Menüs, die nicht so recht zum Film passen und auch etwas altbacken wirken. Mit weniger aufwendigen Mitteln hätte man hier mehr erreichen können - die Menüs der US-DVD sind zwar auch kein Designwunder, aber doch etwas origineller und auch besser lesbar. Leider wird durch die vielen Animationen auch die Menüsteuerung erschwert: So muss man z.B. immer wieder neu "die Flasche drehen", um sich eine der Goofs-Szenen anzusehen, da eine direkte Anwahl nicht möglich ist.
Review von Karsten Serck
Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Yamaha DVD-S795
Dolby Digital / DTS - Receiver Sony STR-DA 50 ES
18.07.2000