A.I. - Künstliche Intelligenz

Original

A.I. - Artificial Intelligence

Studio

Dreamworks Pictures / Warner Bros. (2001)

Verleih

Warner Home Video (2002)

Laufzeit

139:50 min.

Regie

Stephen Spielberg

Darsteller

Haley Joel Osment, Jude Law u.a.

DVD-Typ

2 x DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

6.12 Mbps

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 EX (384 kbps)
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 EX (384 kbps)
3. Spanisch, Dolby Digital 5.1 Ex (384 kbps)

Untertitel

Englisch, Deutsch, Spanisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch, Portugiesisch, Hebräisch, Polnisch, Griechisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch, Isländisch, Kroatisch, Französisch

Regionalcode

2

Verpackung

Digipak

Preis

ca. 20-25 €
Film 

Die Welt in einer apokalyptischen Zukunft: Während die Polkappen der Erde geschmolzen und die großen Küstenstädte der Welt überschwemmt worden sind, hat sich die Gesellschaft immer mehr auf die Technik fixiert und nahezu perfekte Roboter geschaffen, die vor allem unbequeme Tätigkeiten übernehmen. Gleichzeitig ist es Paaren nur noch mit Genehmigung erlaubt, Kinder zu bekommen. Als der Sohn von Henry Swinton und seiner Frau Monica im Koma landet und kaum noch Aussicht auf ein Wiedererwachen besteht, entschließt sich Henry, einen Roboter als Kind zu adoptieren. David ist der erste Roboterjunge, der auf Liebe programmierbar ist. Nachdem Monica zunächst Schwierigkeiten hat, sich an David zu gewöhnen, gewinnt sie ihn immer mehr lieb und entschließt sich schließlich dazu, die Codesequenz zu übermitteln, die dafür sorgt, dass David unumkehrbar Monica als seine Mutter liebt. Das harmonische Leben, dass David ab nun führt, findet allerdings ein Ende, als der leibliche Sohn Martin doch aus dem Koma erwacht und in das Haus der Familie zurückkehrt. Martin intrigiert gegen David und erweckt in ihm die Furcht, seine Mutter würde "den Roboter" nicht lieben. Er provoziert David schließlich sogar zu Taten, die Henry Swinton dazu veranlassen, David wieder zurück zum Hersteller Cybertronics zu bringen, wo er wieder in seine Einzelteile verlegt werden soll. Monica bringt dies aber nicht fertig und entscheidet sich gebrochenen Herzens dafür, David in freier Wildnis auszusetzen. David ist verzweifelt, schließlich ist er ja auf Liebe zu Monica programmiert. Ebenso wie Pinocchio hofft er allerdings, dass ihn eine blaue Fee in einen echten Menschen verwandeln kann und ihn dann seine Mutter wieder aufnimmt. Also macht sich David auf die Suche nach der blauen Fee und trifft dabei auf den Liebesroboter Gigolo Joe (Jude Law), der David mit nach Rogue City nimmt, wo das Orakel Dr. Know die Frage nach dem Aufenthaltsort der blauen Fee verraten soll....

"A.I." basiert im Kern auf der Kurzgeschichte "Supertoys Last All Summer Long" des Science-Fiction-Autors Brian Aldiss, auf deren Grundlage "2001"-Regisseur Stanley Kubrick bereits in den achtziger Jahren einen ersten Drehbuchentwurf anfertigen ließ, von dem er später hoffte, dass er die Geschichte in Zusammenarbeit mit Steven Spielberg verfilmen konnte. Erst nach dem Tode Stanley Kubricks widmete sich Spielberg dem Projekt intensiver und rang sich schließlich durch, selbst das Drehbuch weiterzuentwickeln und für den Film auch Regie zu führen. "A.I." greift zwar einige interessante Ideen über künstliche Intelligenz auf, die dann aber im Ansatz verkümmern. Stattdessen kann es Spielberg wieder einmal nicht lassen, vor allem Kitsch und Pathos in langatmigen Filmsequenzen zu inszenieren. Hält man es anfangs nur für einen schlechten Scherz, so muss man sich langsam damit abfinden, dass ausgerechnet das Pinocchio-Thema, die Suche des künstlichen Wesens nach der Menschlichkeit, hier heruntergebetet wird, als ob man es nicht einfach darauf hätte beruhen lassen können, dass der auf Liebe programmierte Roboter unter der Trennung von seiner "Mutter" leidet. Spielberg hat mit sentimentalem Kitsch dieser Art jahrelang große Erfolge feiern können. Die Hoffnung, dass Spielberg nach ernsteren Filmen wie "Der Soldat James Ryan" endlich einmal die Tränendrüse als dramaturgisches Element in der Kiste stecken lässt, wird aber wieder enttäuscht. Zudem verstört der Film in der zweiten Hälfte durch ein Ende, mit dem man durchaus hätte leben können, welches dann aber gar keines ist, sondern nur die Einleitung für einen Showdown bildet, der außer dem Druck auf die Tränendrüse nicht viel zu bieten hat. Allerdings muss auch gesagt werden, dass "A.I." kein durchweg schlechter Film ist, sondern hier oft einfach nur die falschen Aspekte betont werden. Die Handlung bietet nämlich auch einige interessante Überraschungen und auch in visueller Hinsicht sind viele Filmsequenzen sehr gut gemacht. Zumindest liefert der Film einen besseren Beitrag zum Science-Fiction-Kino als andere nur auf Action fixierte Produktionen der jüngeren Zeit.

 

Bild 

"A.I." ist ein überwiegend sehr düsterer Film, der bis auf den Mittelteil in "Rogue City" nur wenig Farbe zeigt. Prinzipiell ist das Bild ganz ordentlich. Wer "A.I." auf größeren Bildschirmdiagonalen betrachtet, der wird sich aber an ein körniges Grundrauschen gewöhnen müssen, dass durch leichte Rauschfilterbehandlung mitunter auch etwas suppig erscheint. Überdramatisieren sollte man das Rauschen aber auch nicht, denn es ist etwas, an dass man sich noch am ehesten von allen Störeffekten gewöhnen kann, die prinzipiell bei einer DVD auftreten können. Die Schärfe ist nicht ganz optimal, aber noch im grünen Bereich. Erstaunlich ist, dass die Kompression trotz einer effektiven Video-Bitrate von nur rund 4.9 Mbps bei einer Überlänge von 139:50 Minuten kaum deutliche Störungen wie Blockrauschen oder Artefakte aufzeigt. Der Kontrast unterliegt häufig ein wenig dem Einfluss der künstlerischen Verfremdung. So lässt der eingeschränkte Kontrastumfang schon manchmal ein paar Details im Dunkel verschwinden. An anderen Stellen wiederum überdreht Kameramann Janusz Kaminski den Kontrastumfang so stark, dass man glaubt, eine Art bunte Version von "Der Soldat James Ryan" zu sehen. Auch wenn dies ein bewusstes Stilmittel sein mag, so rutscht die Qualität gerade am Ende des Films (116:40 min.) kurzzeitig noch etwas ab.

 

Ton 

Obwohl "A.I." ein Dolby Digital EX-Film ist, scheint Warner noch keinen Encoder einzusetzen, der im Bitstream das entsprechende Flag setzt, so dass man den Verstärker/Receiver manuell auf 6.1-Wiedergabe stellen muss. Wer das vergessen hat, muss "A.I." allerdings nicht gleich noch einmal sehen, denn vom EX-Sound ist nur wenig zu vernehmen. Das hängt damit zusammen, dass der Film nur wenige auffällige Surround-Effekte nutzt, sondern für die akustische Untermalung hauptsächlich der Music Score von Spielbergs "Haus-Komponisten" John Williams sorgt, der zwar mit einem diffusen Klangbild für räumliche Atmosphäre sorgt, aber eben nicht mehr macht, als den Zuschauer darin einzulullen. Etwas abwechslungsreicher wird der Film während des "Rogue City"-Aufenthaltes ab der 80. Minute, wo zumindest die Umgebungsgeräusche sehr sauber und klar wiedergegeben werden.

 

Special Features 

Einen Audio-Kommentar gibt es nicht. Weder von dem prinzipiell dagegen abgeneigten Steven Spielberg noch von sonst einem Mitglied der Crew. Der Großteil der Extras besteht aus kleinen Dokumentationen. Hierbei werden technische Aspekte allerdings etwas überbetont, wobei gerade bei einem Film, an dem über viele Jahre inhaltlich gefeilt wurde, auch die Story einen wichtigen Stellenwert einnehmen sollte.

  • "Die Entstehung von A.I.": Diese Dokumentation klärt in rund 12 Minuten die Hintergrundgeschichte von A.I. auf. Wer vorher noch nicht genau wusste, wie genau Stanley Kubrick und Steven Spielberg miteinander an der Geschichte feilten, die Spielberg schließlich nach Kubricks Tod verfilmte, wird hierüber anschließend mehr wissen.

  • "Die Schauspielkunst in A.I.": In zwei Dokumentationen mit insgesamt rund 15 Minuten Laufzeit werden hier die beiden Hauptfiguren David und Gigolo Joe vorgestellt. Das Ganze ist ein Mix aus Erläuterung der Charaktere und Portraits der beiden Darsteller Haley Joel Osment und Jude Law.

  • "Das Design von A.I.": Aufgeteilt in die Themen "Von der Zeichnung zum Set" und "Die Kostüme in A.I." wird hier etwas über die Ausstattung erzählt. Während die erste Doku noch recht interessant ist, weil sie recht nah an der Story bleibt, so ist die zweite Doku über die Kleidung der Darsteller eher von belangloser Art.

  • "Die Beleuchtung von A.I.": In dieser rund fünf Minuten lange Doku erzählt Kameramann Janusz Kaminski, wie er mit dem Thema "A.I." vertraut gemacht und worauf in Bezug auf filmtechnische Effekte beim Dreh geachtet wurde.

  • Special Effects: Dieser sieben Minuten lange Clip ist eine längere Ansammlung von B-Roll-Matrerial, welches von Special Effects Supervisor Michael Lantieri kommentiert wird. 

  • "Die Roboter von A.I": Dieses rund 14 Minuten lange Feature widmet sich den zahlreichen verschiedenen Robotern oder "Mechas", die im Film auftauchen (davon einer mit der Stimme von Chris Rock) und zeigt Bilder von der Entstehung der Masken. Als Roboter wird dabei auch die Entstehung von "Teddy" gezeigt, der David durch den ganzen Film begleitet.

  • Spezielle visuelle Effekte und Animation von ILM: In vier verschiedenen Abschnitten werden hier nach einer umfassenden Einleitung einige besondere Special Effects-Sequenzen "zerlegt". Das Schöne dabei ist, dass hier nicht einfach nur Clips abgenudelt werden, sondern sehr plausibel Vorbereitungen und Aufnahmen aus verschiedenen Perspektiven vorgestellt und auch kommentiert werden. Am interessantesten ist hierbei die utopische Darstellung des überschwemmten New York, aus dem lediglich noch ein paar Wolkenkratzer inklusive des World Trade Centers herausragen.

  • Der Ton und die Musik von "A.I.": John Williams und Steven Spielberg sind bereits seit Jahren ein eingespieltes Team. Und so bekommt hier auch John Williams seinen Part eingeräumt, etwas über seine Kompositionen für A.I. zu erzählen (die es sogar als DVD-Audio zu kaufen gibt). Neben dem Film-Score werden auch die Soundeffekte von Sound Effects Designer Gary Rydstrom vorgestellt.

  • Abschließende Worte von Stephen Spielberg: Parallel zu durch den Bildschirm laufenden DVD Credits erläutert Steven Spielberg hier eine Art Fazit dessen, was er an wichtigen Lehren aus dem Film zieht.

  • "Das A.I.-Archiv" mit Trailern, Storyboards, mehreren Foto-Galerien, Behind The Scenes-Aufnahmen mit Steven Spielberg.

  • Text-Infos zu den Filmemachern und der Besetzung.

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-NS900V
AV-Receiver Yamaha RX-V3000RDS

11.04.2002