A Beautiful Mind

Original

A Beautiful Mind

Studio

Imagine Entertainment / Dreamworks / Universal Studios (2001)

Anbieter

Universal Pictures Video (2002)

Laufzeit

129:51 min.

Regie

Ron Howard

Darsteller

Russell Crowe, Jennifer Connelly u.a.

DVD-Typ

2 x DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

6.65 Mbps (Video: 5.4 Mbps)

Bildformat

1,78:1 (anamorph)

Audiokanäle

Englisch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)
Deutsch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)
Audio-Kommentar Ron Howard (192 kbps)
Audio-Kommentar Akiva Goldsman (192 kbps)

Untertitel

Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Hebräisch (Deutsch/Englisch für Audiokommentar)

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20-25 €
Film 

Ron Howards "A Beautiful Mind" soll den Lebensweg des exzentrischen Mathematikers John Nash (Russell Crowe), erzählen, dessen zunächst erfolgreiche wissenschaftliche Karriere einen großen Knick bekam, nachdem der Doktor der Mathematik immer stärkere Wahnvorstellungen entwickelte und wegen seiner Schizophrenie psychiatrisch behandelt werden musste. In den achtziger Jahren bekam Nash seine Krankheit insoweit in den Griff, als dass er sich wieder seiner Forschung widmen konnte und erhielt 1994 sogar den Wirtschafts-Nobelpreis für seine frühen mathematischen Thesen der Spieltheorie. Während der Film zunächst wie ein Agententhriller erscheint, erlebt der Zuschauer dann später hautnah aus der eigenen Perspektive von Nash die Verzweiflung, als dieser selbst das Ausmaß seiner Krankheit erkennen muss. 

Bis zu diesem Moment ist "A Beautiful Mind" ein sehr packendes Drama, welches mit einem hervorragenden Russell Crowe sehr bildhaft das mathematische Genie und dessen Gedanken darstellt. Hier gelingt dem Film zumindest ein Erfolg: So einfühlsam und anschaulich wie hier, wo der Zuschauer zeitgleich mit dem Betroffenen dessen Krankheit miterlebt, wird man wahrscheinlich noch nie die Sichtweise eines Schizophrenen erlebt haben. Im Verlauf des Films wird der Zuschauer dann aber unwissend Opfer der Vereinfachungen und Beschönigungen, mit denen Ron Howard seinen Film oscartauglich auf Harmonie trimmte. Das mag zwar ein Mittel sein, mit dem man viele Probleme umschifft, wird aber der Lebenswirklichkeit von John Nash nicht gerecht, die viel dramatischer und schwieriger ist, als dies im Film dargestellt wird: Von der Flucht Nashs nach Europa und der Scheidung von seiner Frau Alicia (Jenniffer Connelly), die er erst 2001 erneut heiratete, erfährt der Zuschauer überhaupt nichts, ebenso wenig davon, dass Nash zuvor bereits eine Beziehung hatte, aus der ein Kind hervorging und Nash anschließend Mutter und Baby einfach im Stich ließ. Stattdessen werden ein paar Jahre einfach überschlagen, in denen Nash dank der ihn in der Film-Realität treu unterstützenden Alicia langsam wieder sein Leben in den Griff bekommt. Gerade in den letzten 20 Minuten reduziert sich der Film leider immer stärker auf eine Aneinanderreihung zunehmender Kitsch-Szenen mit übertriebener Symbolik. Diese Bilder wirken weniger authentisch als vielmehr berechnend, zumal Ron Howard so lange auf die Tränendrüse drückt, bis wirklich kein Auge mehr trocken bleibt. Anstelle hier auf die Oscartauglichkeit des Films zu schielen und dabei eine falsche Authentizität vorzugaukeln, wäre es ehrlicher gewesen, gleich eine fiktive Geschichte zu erzählen, die sich solch einen Vorwurf erst gar nicht gefallen lassen muss. Die Tatsache, dass Ron Howard mit dieser Methode dennoch erfolgreich durchgekommen ist und der Film nicht nur den begehrtesten "Best Picture"-Oscar sondern ausgerechnet noch den Oscar für das beste Drehbuch erhalten hat, zeigt wieder einmal, dass der Oscar nicht der Pulitzer-Preis ist und man in Hollywood nicht unbedingt bei der Wahrheit bleiben muss, sondern eine möglichst emotional erzählte amerikanische Heldengeschichte immer noch das beste Mittel ist, um Ruhm und Ehre zu ernten.

 

Bild 

Das Filmmaster ist sehr sauber und überzeugt mit kräftigen Farben, die stellenweise (z.B. am Anfang) einen leichten Gelbstich aufweisen. Der Kontrast des Films ist nur befriedigend. Selbst das Licht von Tageslichtaufnahmen fällt überwiegend sehr dunkel aus. Leider wurde auch bei "A Beautiful Mind" nicht auf einen Rauschfilter verzichtet, der zwar nur dezent wirkt, aber bei Bewegungen für ein leichtes Nachziehen sorgt. Die Kanten- und Detailschärfe ist meist befriedigend und nur bei wenigen Nahaufnahmen wirklich gut. Zum Glück wurde auf einen DTS-Track verzichtet, so dass die Videobitrate immerhin rund 5.4 Mbps erreicht. So lassen sich im Bild kaum Störungen erkennen. Die wenigen leichten Unregelmäßigkeiten dürften eher auf den Rauschfilter zurückzuführen sein.

 

Ton 

"A Beautiful Mind" ist sehr dialogorientiert und daher ist auch der Ton vorwiegend im Frontbereich angesiedelt. Surround-Effekte gibt es selten, lediglich an einigen Stellen, die zeigen sollen, wie John Nash aus einer Flut von Daten einen Code entschlüsselt oder z.B. bei der Verfolgungsjagd in Kapitel 12. Der Music Score von James Horner sorgt aber zumindest an ein paar Stellen für ein wenig Räumlichkeit auf den Surround-Kanälen. Die Musik besteht vorwiegend aus leisen Harmonien oder Klavierspiel und bleibt meist etwas leiser als die Dialoge.

 

Special Features 

Universal bietet "A Beautiful Mind" wieder in zwei Varianten an: Für rund 3 EURO mehr bekommt man die Doppel-DVD mit weiteren Extras, während auf der einfachen DVD nur die Audio-Kommentare und die Deleted Scenes sind.

  • Audio-Kommentare mit Ron Howard und Akiva Goldsman: Ron Howard gibt sich in seinem Audio-Kommentar trotz einiger Pausen sehr auskunftsfreudig und erzählt sowohl über die Story, die Dreharbeiten als auch seine Begegnungen mit John Nash, wodurch sich eine recht große Themenvielfalt ergibt. Drehbuchautor Akiva Goldsman widmet sich naturgemäß etwas mehr der eigentlichen Story, greift aber auch andere Themen wie z.B. die Musik auf.

  • Deleted Scenes: Die aus dem Film herausgenommenen Szenen sind zum Großteil wirklich neue und zumeist auch recht interessante Szenen, die im Nachhinein den Verlauf der Krankheit noch etwas verdeutlichen, aber jemandem, der "A Beautiful Mind" noch nicht kennt, zu schnell einige Geheimnisse verraten.

  • Eine wunderbare Partnerschaft: Ron Howard und Brian Grazer - Ron Howard und sein langjähriger Produzent Brian Grazer setzten sich in diesem Featurette ein eigenes Denkmal. Für Außenstehende sieht das Ganze vornehmlich aus wie Selbstbeweihräucherung und bietet kaum etwas Interessantes. Selbst die Aussagen von Grazer und Howard beschränken sich auf inhaltsleeres Gerede.

  • Die Entwicklung des Drehbuchs: Drehbuchautor Akiva Goldsman darf sich hier rund acht Minuten über das Drehbuch äußern und nutzt diese Zeit eigentlich ganz gut um die Methoden zu erläutern, mit denen er die Schizophrenie John Nashs so darstellt, dass sie für den Zuschauer möglichst nachvollziehbar bleibt.

  • Treffen mit John Nash & Empfang des Nobelpreises: Es wäre fatal, einen Film über eine noch lebende Person zu drehen und diesen selbst dabei total außer Acht zu lassen. So sieht man nach einer kurzen Einleitung hier einen Besuch Ron Howards bei dem Professor, der versucht, Howard einen kurzen Einblick in seine Theorien zu geben. Dabei fällt auf, dass der "echte" John Nash weitaus weniger verwirrt erscheint und herumgestikuliert, als dies von Russell Crowe am Ende des Films dargestellt wird.

    Anschließend ist noch ein kurzer TV-Bericht des schwedischen Fernsehens über die Nobelpreisverleihung 1994 zu sehen, der eine weitere Verkürzung der Story offenbart, nämlich dass Nash den Nobelpreis nicht alleine, sondern zusammen mit dem Amerikaner John C. Harsanyi und dem Deutschen Reinhard Selten erhalten hat.

  • Die Besetzung von Russell Crowe und Jennifer Connelly: Regisseur Ron Howard redet hier über die Auswahl von Russell Crowe und Jennifer Connelly für die zwei wesentlichen Rollen des Films. Für den Zuschauer klingt dieser Beitrag aber nur eingeschränkt interessant, weil er sich etwas zu sehr auf reine Begeisterungsarien beschränkt.

  • Der Alterungsprozess: Der Maskenbildner des Films erläutert an dieser Stelle die Methoden, mit denen Russell Crowes Gesicht im Verlauf des Films langsam älter gemacht wurde und veranschaulicht dies ganz gut mit direkten Überblendungen zwischen den verschiedenen Stadien.

  • Vergleich mit dem Storyboard: Nach einer Einleitung von Ron Howard stehen hier sechs Szenen zur Auswahl, die man entweder als Storyboards direkt betrachten oder als Split-Screen mit der Film-Szene vergleichen kann.

  • Die Spezialeffekte: Ja, es gibt in der Tat auch in "A Beautiful Mind" einige Special Effects, die natürlich nicht so spektakulär wie in einem Action-Film sind, aber trotzdem zur Verdeutlichung der Handlung beitragen. Wo genau diese Szenen zu finden sind, soll hier allerdings nicht verraten werden, sonst wäre dieses immerhin rund 10 Minuten lange Feature ja absolut witzlos.

  • Das Komponieren der Filmmusik: Wenn es um Filme mit viel Pathos und Emotionen geht, dann ist James Horner immer ein gefragter Mann für den Soundtrack. Zusammen mit Ron Howard verschafft Horner in diesem Clip einen kurzen Einblick in seine Arbeitsweise.

  • Einblick in "A Beautiful Mind": Recht weit hinten ist dieses Promo Making of untergebracht, welches immerhin knapp 20 Minuten lang ist, aber im Wesentlichen nur in Kürze die Geschichte des Films erzählt und diese in lobpreisende Worte verpackt. In kurzen Ausschnitten ist hier auch der echte John Nash zu sehen.

  • Oscar-Verleihung: Für jeden der vier Oscars, die "A Beautiful Mind" dieses Jahr erhielt, steht hier die jeweilige Dankesrede zur Auswahl.

  • Kinotrailer & Soundtrack-Werbetrailer

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-NS900V
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

20.09.2002