Swimming Pool |
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Studio |
Fidélité (2003) | |
Verleih |
Constantin (2004) | |
Laufzeit |
98:25 min. (FSK 16) | |
Regie |
Francois Ozon | |
Darsteller |
Charlotte Rampling, Ludivine Sagnier, Charles Dance | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
Fernsehnorm |
PAL | |
Bildformat |
1,85:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 2. Englisch/Französisch, Dolby Digital 5.1 3. Französisch, Dolby Digital 2.0 |
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Untertitel |
deutsch | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case |
Film 





Die britische Schriftstellerin Sarah Morton (Charlotte Rampling) plant unter zweierlei Gesichtspunkten einen Ausstieg. Zum einen will sie zumindest temporär dem ewiggleichen Anblick der eigenen vier Wände und allzu aufdringlichen Mitmenschen entfliehen. Zum anderen trägt sie sich schon seit langem mit dem gedanken, beruflich die Zwei-Felder-Wirtschaft einzuführen und statt, wie bislang zwar finanziell erfolgreich, aber künstlerisch weniger befriedigend, das Feld des Kriminalromans zu beackern, sich anderen literarischen Erntegaben zuwenden. Von ihrem verständnisvollen Verleger John Bosload (Charles Dance) kommt die Lösung für beide Probleme. Er stellt seiner Starautorin sein Feriendomizil im schönen Süden Frankreichs zur Verfügung und lässt ihr freie Hand bei der Themen-Auswahl für ihr nächstes Buch. Die entspannte Atmosphäre im abgeschirmten Ferienparadies lassen zunächst die erwünschten positiven Impulse auf Sarahs Gemütsverfassung nicht missen. Dann jedoch schneit unverhofft buchstäblich ein neuer Störfaktor ins Haus. Bosloads Tochter Julie (Ludivine Sagnier) quartiert sich mir nichts dir nichts ein und lässt sich auch von Sarahs unverkennbar frostigem Auftreten ihr gegenüber nicht davon abhalten, sich längerfristig wohnlich einzurichten. Und es bleibt bei weitem nicht bei den vergleichsweise harmlosen Irritationen durch die zerstörte Einsamkeit und insbesondere der minimalen Zurückhaltung Julies beim Thema "Herrenbesuch"; durch unvorhergesehene Wendungen bekommt das Ganze eine kriminalistische Note, mit dem positiven Seiteneffekt allerdings, dass zumindest zwischen den beiden Frauen die gegenseitigen Antipathien gezwungenermaßen ein wenig abschmelzen.
Viele Filme zehren von einer ganz speziellen Pointe, die am Schluss das vorherige
Geschehen auf den Kopf oder in Frage stellt. Bei durchschnittlichen Werken lohnt sich dann
allenfalls ein zweites Ansehen, danach hat sich der Reiz des Ganzen allerdings auch schon
verflüchtigt. Ein richtig guter Film, bleibt dagegen weiter bestehen. Und manchmal, wie
auch bei "Swimming Pool", ist die übrige Darbietung so gelungen, dass der Clou
mehr oder minder eine nette, aber alles andere als ausschlaggebende Randnotiz bleibt.
Seine große Stärke bezieht die Produktion, die auf ein gut geschriebenes, für sich
genommen allerdings nicht außergewöhnliches Drehbuch zurückgreifen kann, zum einen aus
der Kunstfertigkeit Francois Ozons, der wie schon bei "8 Femmes" demonstriert,
wie wichtig ihm große, kraftvolle Kinobilder sind, wenn er auch diesmal weniger auf den
kecken Charme großer Technicolor-Dramen setzt, als vielmehr eine eigenständige,
eindringliche Inszenierung. Ohne seine beiden Hauptdarstellerinnen wäre das allerdings
nicht mehr als ein künstlerisch-cineastisch anspruchsvolles, aber leeres Spiel geworden.
Mit Charlotte Rampling allerdings, der wieder einmal mit spröder Ausstrahlung und
selbstbewusst/selbstbezogenen Gemütsregungen die Zuneigung des Zuschauers herzlich egal
ist, sofern dieser nur seine permanente Aufmerksamkeit investiert, ist die Rolle der zur
Egozentrik tendierenden Schriftstellerin ideal besetzt. Als ihr Gegenpart ist Ludivine
Sagnier für alle Anhänger von "8 Femmes" nicht wieder zu erkennen. Aus dem
knuddeligen Töchterlein ist eine ausgekochte junge Dame mit einem gehörigen Hauch von
Femme Fatale geworden, die ihrer großen Mitspielerin bei allem Rückstand der
(Film)lebenserfahrung in ihrer Präsenz durchaus Paroli zu bieten weiß. Neben den beiden
Schauspielerinnen bleibt den übrigen Mitspielern, insbesondere denjenigen des anderen
Geschlechts, nur undankbare Schattenrollen übrig, dies gilt selbst für den sonst ohne
charismatischen Auftritt kaum denkbaren Charles Dance.
Bild 





Die Bildqualität zeigt lediglich ein paar geringfügige Schwächen auf. So kommt es gerade bei Bewegungen der Kamera immer wieder einmal zu verwischenden oder zittrigen Bildelementen. Die Kantenschärfe, zwar überwiegend ordentlich, weist gelegentlich leichte Aufweichungen auf. Schließlich zeigt sich in einigen Szenen ein zarter Grünstich. Ansonsten aber ist die Farbgebung gelungen und zeigt gerade in den Sequenzen am titelgebenden Schwimmbecken eine klare, natürliche Sättigung. Im übrigen ist der Kontrastumfang ohne Mangel und die Rauschtätigkeit hält sich angenehm zurück.
Ton 





Da die hinteren Kanäle praktisch durchweg zum Schweigen verdammt werden und auch von vorne keine überragenden Impulse kommen, bleibt das akustische Geschehen alles in allem ausgesprochen matt. Allerdings kommen die Dialoge (in der Originalfassung noch wesentlich natürlicher) gut zur Geltung und die zwar eher minimalistisch, aber umso wirkungsvoller eingesetzte Begleitmusik kann vollkommen überzeugen.
Special Features 





Außer biografischen Daten und ein paar ausführlichen Interviewausschnitten mit dem Regisseur, sowie seinen beiden Hauptdarstellerinnen sind keine Zugaben enthalten.
02.05.2004
Review von Tobias Wrany