Spider-Man 2 |
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Kauf-VÖ: 02.12.2004 |
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Anbieter |
Columbia TriStar Home Entertainment (2004) | |
Laufzeit |
122:12 min. (FSK 12) | |
Regie |
Sam Raimi | |
Darsteller |
Tobey Maguire, Kirsten Dunst | |
DVD-Typ |
2 x DVD-9 | |
TV-Norm |
PAL | |
Bitrate |
5.65 Mbps (Video: ca. 3.8 Mbps) Kapazitätsausnutzung: 6.54 / 7.95 GB (82 %) |
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Bildformat |
2,40:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps) 2. Englisch, Dolby Digital 2.0 (192 kbps) 3. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps) 4. Englisch, Dolby Digital 2.0 (192 kbps) 5. Audio-Kommentar (192 kbps) 6. Audio-Kommentar (192 kbps) |
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Untertitel |
Englisch, Deutsch, Türkisch | |
Regionalcode |
2 |
Film 





Nebenjobs können ganz schön schlauchen, selbst wenn sie nur so
untergeordnete Tätigkeiten, wie Rettung der Menschheit (oder zumindest einer
Metropole) vor allerlei bösem Gelichter, umfasst. Peter Parker (Tobey Maguire)
sieht sich jedenfalls reichlich ausgelastet mit seiner zweiten Existenz als
maskierter Spinnenmann, aber als dann (abgesehen davon, dass das Ganze für lau
und ohne jeden Versicherungsschutz abläuft) auch noch sein Privatleben massiv
beeinträchtigt wird, denkt Peter ernsthaft darüber nach in der
Superheldenbranche ein kräftiges Stück kürzer zu treten. Immerhin hat sich
seine große Liebe Mary Jane (Kirsten Dunst), inzwischen beruflich recht
erfolgreich im darstellerischen Bereich unterwegs, einen feschen Verlobten
angelacht, der auch noch mit einem beeindruckenden Karriereweg als
Weltraumfahrer glänzen kann. Hinzu kommen die Komplikationen betreffend seinen
besten Freund Harry, der nach dem Tod seines Vaters dem Verursacher von dessen
vorzeitigen Ablebens, Spiderman, ewige Rache geschworen hat.
Dann allerdings ist es ausgerechnet der renommierte Wissenschaftler Dr. Octavius
(Alfred Molina), dessen fachliche Reputation Peter nicht ganz unbeeindruckt
gelassen hat, der aufgrund unglücklicher Umstände zu einer Gestalt wird, die
sich krakenarmbewehrt bald zur Nemesis der ganzen Stadt entwickelt, der niemand
Widerstand entgegensetzen kann; es sei denn, der im roten Trikot auftretende Kämpfer
für Recht und Gesetz träte eben doch wieder auf die Bühne zurück.
Hatte der erste Spiderman Film von schon für Unterhaltung der (in diesem
Genre und in dieser Budgetebene nicht unbedingt selbstverständlichen) oberen Güteklasse
gesorgt, kann die Fortsetzung an diese Voraussetzungen relativ nahtlos anknüpfen
und das ist angesichts der altbekannten Tendenz zur Verflachung bei
Nachfolgewerken schon eine positive Überraschung. Vor allem gelingt es dem
Film, die bereits im Vorgänger angelegten Konfliktlinien der Hauptfiguren
aufzugreifen und glaubhaft weiterzuführen, statt einfach rücksichtslos
dramatisch loszuholzen, nur um den notwendigen Steigerungseffekt zu erreichen.
Dazu sind dann eher die Spezialeffekte zuständig, die erkennbar teuer waren,
sich aber ebenfalls nicht allzu lärmig in den Vordergrund schieben. Im
zwischenmenschlichen Bereich kommt der Herzschmerz (wenn auch glücklicherweise
schmalzfrei) ebenso zum Zuge, wie der Gegenpol, die gutportionierten Hassgefühle;
bei einem Comic geht es nun einmal immer um die Extreme. Dass bei dem Ganzen
aber auch der Hauptbösewicht seine menschliche Komponente behält, ist neben
dem Drehbuch auch dem stark aufspielenden Alfred Molina zu verdanken.
"Spiderman 2" mag vielleicht keinen eingefleischten Kunstfilmkenner
bekehren, aber er ist nicht lediglich Programm für die reinen Popcorncineasten
(die kommen natürlich sowieso auf ihre Kosten), sondern sollte auch solchen
Zuschauern entgegenkommen, die auch beim Thema Unterhaltung ihren Anspruch nicht
einfach ausknipsen möchten.
Bild 





Stilistisch entspricht "Spider-Man 2" dem Vorgänger. Das Master ist tadellos und ohne Kratzer. Der Kontrast erscheint überzogen, weswegen helle Szenen schnell überstrahlen und in dunklen Szenen kaum Nuancen auszumachen sind. Das gesamte Bild weist einen nicht zu übersehenden Rotstich auf, der für recht erdige Farben sorgt. Die Farbsättigung ist aber gut. Als deutlichste Schwäche fällt die geringe Bildschärfe aus. Das gesamte Bild wirkt recht schwammig und sieht stellenweise sogar schlechter aus als Digitalfernsehen via DVB-T in guter Qualität. Die Konturen verlaufen sehr weich und Details sind praktisch nicht auszumachen. Lediglich bei extremen Nahaufnahmen im Makro-Bereich bietet das Bild eine vernünftige Schärfe. Die Kompression verursacht ein leichtes Blockrauschen, welches sich über das gesamte Bild legt. Dennoch weist das Bild insgesamt noch eine recht hohe Bildruhe auf.
Nichtsdestotrotz hätte sich ohne viel Aufwand wesentlich mehr aus dem Bild
machen lassen können. Die Videobitrate liegt bei gerade einmal rund 3.8 Mbps,
so dass es naheliegend wäre, wenn hier mit Filtern gearbeitet wäre, um die
Artefakte nicht aus dem Ruder laufen zu lassen. Dabei ist die Speicherkapazität
der DVD gerade einmal zu rund 82% ausgenutzt worden und die beiden unnützen
Dolby Digital 2.0-Audiotracks würden auch noch einmal knapp 400 Mbps mehr
Datenrate freigeben.
Man könnte ja fast auf die Idee kommen, dass Columbia die eigene Kundschaft
vergraulen möchte, so frei nach dem Motto: Unsere DVDs können so schlecht sein
wie wir wollen, ihr habt ja eh keine Alternative. Aber wer würde so etwas schon
unterstellen wollen. Leider mutet Columbia seiner Kundschaft ausschließlich
diese DVD zu. Eine "SuperBit"-Version ohne Extras und mit optimierter
Bildqualität ist in Deutschland leider nicht erhältlich.
Ton 





Wie bereits vom ersten Teil gewohnt, präsentiert sich auch "Spider-Man 2" über weite Strecken sehr ruhig. Sieht man einmal von den Action-Szenen ab, gibt es nur dezente Umgebungsgeräusche sowie den Music Score von Danny Elfman zu hören. Der Sound klingt hier meistens recht dünn. Wenn Spider-Man aber wieder aus dem Superhelden-Tiefschlaf erwacht ist, gewinnt der Film deutlich an Dynamik. In den Action-Szenen donnert es aus allen Ecken und es kommen recht eindrucksvolle Surround-Effekte zum Einsatz. Diese erscheinen sehr weiträumig und bieten auch viele Einlagen, die diskret mit den getrennten Kanälen im Surround-Bereich spielen. Zwar kann der Film mit einer guten Basswiedergabe aufwarten, doch bei den Höhen wünscht man sich ein wenig mehr Transparenz, da Effekte wie z.B. Glassplitter recht dumpf ertönen.
Special Features
DVD 1
-
Audiokommentar von Stab und Besetzung
-
Audiokommentar der Technik-Crew
-
Spinnen-Sinn 2: Interaktiver Abspielmodus, der es ermöglicht, direkt aus dem
Film heraus auf kurze Info-Clips zuzugreifen
-
Netz-Clips: Kurze Promo-Clips, die für die Internet-Film-Kampagne genutzt
wurden
- Spideys neues Kostüm-Design (01:25 min.)
- Comic-Con 2003 (02:27 min.)
- J.K. Simmons ist J. Jonah Jameson (01:50 min.)
- Peter Parker und Mary Jane Watson (02:38 min.)
-
Die besten Versprecher (07:31 min.)
-
Musik-Video "Ordinary" von Train
- Trailer zu Spider-Man 2, Hellboy und anderen Superhelden-Filmen
DVD 2
- Amazing Spider-Man (126:13 min.): Längeres Making of mit den Kapiteln:
- Größere Kraft, größere Verantwortung
- Story und Charaktere
- Optisches Design
- Kostüm-Design
- Regie
- Die Spydercam
- Stunts
- Reale Effekte
- Der Schnitt
- Visuelle Effekte
- Sound und Musik
- Lektionen gelernt (Epilog)
- Ein Held in der Krise (14:51 min.)
- D"Ock"umentation (22:11 min.)
- Umsponnen: Spider-Mans Frauen (15:27 min.)
- Vernetzt (14:18 min.): Multi-Angle-Feature der Filmszene am Pier, deren
Dreh aus drei verschiedenen Perspektiven zu betrachten ist.
- Bilder-Galerie mit Zeichnungen für den Vorspann
- "Spider-Man 2" Activision Game-Trailer
- "Spider-Man 2" Activision Game-Making of (03:33 min.)
Review von Karsten
Serck und Tobias Wrany (Film)
02.12.2004