Shade |
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Kauf-VÖ: 10.08.2004 |
Studio |
RKO Pictures (2003) |
Verleih |
Kinowelt Home Entertainment (2004) | |
Laufzeit |
90:50 min. (FSK 16) | |
Regie |
Damian Nieman | |
Darsteller |
Sylvester Stallone, Thandie Newton, Stuart Townsend, Gabriel Byrne | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
Fernsehnorm |
PAL | |
Bildformat |
2,35:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 2. Englisch, Dolby Digital 5.1 |
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Untertitel |
deutsch | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case |
Film 





Charlie Miller (Gabriel Byrne) und seine beiden Partner in Crime, Tiffany (Thandie Newton) und Vernon (Stuart Townsend) haben gerade einen unbeherrschten Spieler (Jamie Foxx) nach allen Regeln der Kunst abgezockt. Dass der nicht nur mit eigenen Barmitteln, sondern auch mit Geldvermögen eines Mafiabosses gespielt hatte, bringt zwar gewisse Probleme mit sich, lenkt die drei aber nicht wirklich von der Planung des nächsten, ganz großen Coups ab. Das Zielobjekt heißt Stevens (Sylvester Stallone) und ist seit Jahrzehnten die absolute Nummer Eins unter den Profizockern, aber das Trio hält seine Zeit für abgelaufen und will dies unter Beweis stellen, indem der Altmeister um eine runde Summe im siebenstelligen Bereich erleichtert werden soll. Doch auch wenn Stevens inzwischen mehr Gedanken an einen geruhsamen Lebensabend und vielleicht einen zweiten Frühling mit seiner alten Liebe Eve (Melanie Griffith) als an die nächste Pokerrunde verschwendet, heißt das nicht, dass ihm nicht immer noch das eine oder andere Ass im Ärmel verblieben ist.
Die Produktion eines Films und die Organisation eines Glücksspiels haben einiges
gemeinsam. Bei beiden kommt es auf die Auswahl der richtigen Leute, die stimmige
Organisation des passenden Ambientes und das treffende Marketing an. Und zum Schluss ist
das Glück ein entscheidender Faktor, denn das Verhalten der Zuschauer ist ähnlich
voraussagbar, wie der Lauf einer Roulettekugel oder die (taschenspielertrickfreie) Ausgabe
der Spielkarten. "Shade" hat vor der Kamera ein illustres Aufgebot an Talenten
jeder volljährigen Altersstufe, mit Erfahrung auch im Blockbusterbereich, zur Verfügung.
Das klappt bei manchen (zum Beispiel Stuart Townsend und Gabriel Byrne) mehr, bei anderen
weniger gut. Vor allem Sylvester Stallone hat den altersmäßig passenden Part des
"Elder Statesman" in anderen Filmen schon besser ausgefüllt. Beim Blick auf
Stallones Figur erweist sich Regisseur/Autor Nieman als ebenso unambitioniert, wie beim
Buch; dieses fasst in einer Art zusammenhanglosem "Best Of" alle möglichen
Schlüsseselszenen vergangener Spieler- und Trickverbrechensfilme zusammen, wobei man
gelegentlich selbst Dialogpassagen schon gehört zu haben meint, ohne nennenswert eigenen
inspirierten Antrieb. Eine einzelne Ausnahme in der Schwerpunktsetzung der Erzählung
schafft dann allerdings doch ein gewisses originelles Moment, da sich der Film nicht
vorzeitig auf ein bestimmtes Gut-Böse-Schema bei den handelnden Parteien festlegt, was
Spannung und Sympathieverteilung bis zum Schluss in einer gewinnbringenden Schwebe hält.
Das Resultat hat etwas von der kleinstädtischen Kopie eines gigantischen Las Vegas
Casinos: Zuviel billige Imitation für echtes Ambiente, nur ein gewisser Zeitvertreib,
wenn gerade nichts wichtigeres ansteht.
Bild 





Für eine Produktion, die nicht von einem der großen Studios vertrieben wurde, ist die Qualität wirklich gut. Gelungen ist vor allem die ebenso kräftige, wie natürliche Farbwiedergabe und der ordentliche Kontrastumfang. Da auch die Bildschärfe meist gute Ergebnisse abliefert, ist der Gesamteindruck recht plastisch. Neben einer verstärkten Rauschtätigkeit kommt es allerdings bei schnelleren Bewegungen zu leichten Verwischungen.
Ton 





Der akustische Eindruck bleibt durchweg ausgesprochen matt. Das liegt allerdings kaum an der DVD als solchen, sondern vielmehr einem Film, der außer einer sauberen Musikwiedergabe in Sachen Raumklang praktisch keine Anforderungen zu stellen hat. Kleine Ausflüge in die Breite oder Tiefe werden denn auch klaglos wiedergegeben.
Special Features 





Die Zugaben kann man sich eigentlich durchweg sparen, allenfalls die Interviewausschnitte mit einigen Mitwirkenden vor und hinter der Kamera bieten rudimentäre Informationen. Ansonsten bestehen die Zugaben aus einem "Promo-Reel", d.h., einer Art verlängertem Trailer, einem kurzen "Making Of" Featurette, dem Trailer in englisch und deutsch, sowie einiger unterbelichteter Aufnahmen mit der B-Roll.
20.05.2004
Review von Tobias Wrany