Femme Fatale

Kauf-VÖ: 16.02.2004

Studio

Quinta Communication (2002)

Verleih

Universum Film (2004)

Laufzeit

109:36 min. (FSK 16)

Regie

Brian De Palma

Darsteller

Rebecca Romijn-Stamos, Antonio Banderas, Peter Coyote

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bitrate

7.53 Mbps (Video: ca. 6.4 Mbps)
DVD-Kapazitätsausnutzung: 7.80 GB / 7.95 GB (98 %)

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)

Untertitel

Deutsch, Englisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case
Inhalt

Beim Filmfestival in Cannes raubt die überaus hübsche Laura mit sehr perfiden Methoden den millionenschweren Schmuck eines Filmstars. Doch der perfekte Coup geht in letzter Minute schief. Während ihre Partner gefasst werden, entkommt sie mitsamt der Beute nach Amerika - dank der Hilfe eines ahnungslosen US-Ehepaars, dass Laura für seine vermisste Tochter hält. Sieben Jahre später hat es Laura zur Frau des Pariser US-Botschafters gebracht und lebt nun unter dem Namen Lily ein neues Leben. Als ein Foto des Paperazzo Nicolas auf der Titelseite einer Illustrierten erscheint, ist die neue Identität der Diamanten-Diebin gefährdet. Die Vergangenheit holt die Lady wieder ein. Bald sieht sie sich von den ehemaligen Komplizen gejagt und einem reumütig verliebten Fotografen verfolgt. Doch die "Femme Fatale" hat einen teuflischen Plan ...

Bewertung

Tobias Wrany: 
 

Beurteilte man den Film alleine an den Erwartungen, den sein Titel erweckt, hätte dieses Werk schon verloren. Die Figur der "Femme Fatale", die männermordend ihren Triumphzug in den Klassikern der schwarz-weißen Kriminalfilme der 30er und vierziger Jahren begann, als die größten Schauspielerinnen diese moralisch verwerflichen Geschöpfe verkörperten, die sich aller Bewunderung sicher sein konnten, ehe dann im Laufe der prüden Fünfziger die Frau im Film in Richtung Heimchen am Herd gedrängt wurde; ein herber Rückschlag, der immer noch nachwirkt und nun erst ganz langsam wieder jenen Typ auf die Leinwand zaubert, der mit den Waffen eienr Frau ihren selbstbewussten Willen durchzusetzen weiß, wobei moralische Schranken nichts als niedliche Scheinhürden darstellen, die es entweder elegant zu umschiffen oder noch besser überlegen für die eigenen Zwecke einzusetzen gilt.
Nun geht aber sowohl der Hauptdarstellerin Rebecca Romijn-Stamos, als auch ihrer Figur Laure diese ganz spezielle Aura der singulären Überlegenheit über den Rest der (Männer)welt ab, die ihre Opfer nur allzu willig in ihre süßen Fallen stürzen lässt. Die Darstellerin ist eine (nach Filmmaßstäben) "durchschnittlich" gutausehende junge Dame, ihre Figur ein cleveres Mädchen, das weiß was sie will, aber zur Erreichung ihrer Ziele eher Arbeit als Ausstrahlung einsetzen muss und deren Geheimnis in der verwinkelten Drehbuchkonstruktion, nicht in ihrer Persönlichkeit zu suchen ist.
Aber mal abgesehen von diesem Etikettenschwindel bleibt der Film zumindest nicht ganz ohne Schauwerte. Wer einfach nur elegante Kinobilder mag, die sich wohltuend von achtlos heruntergekurbelten Durchschnittwerken oder mit (pseudo)modischen Mätzchen überladenen Schnellschüssen absetzen, ist bei Brian De Palma schon von je her an der richtigen Adresse gewesen, zumindest dann, wenn ihm ein ausreichendes Budget zur Verfügung stand und er das passende Genre gewählt hatte. Dazu kommt ein Skript, das zu überraschen weiß, ohne durch eine oberschlaue Struktur nur zu nerven (wie zum Beispiel "Snake Eyes" (Spiel auf Zeit), einer der jüngeren Fehlgriffe des Regisseurs). Und auch wenn die Story und die Darsteller sich mehr oder weniger auf gehobenen B-Movie-Niveau bewegen, macht das gerade den Reiz des Films aus, der so weder an unerreichbaren Ambitionen scheitert, noch auf standardisierten Flachsinn zurückgreifen muss, um ein angemessenes Quantum an Unterhaltung hervorzubringen. Was dem Werk allerdings trotzdem fehlt, ist ein gewisses Quantum an erzählerischer Substanz, was sich vor allem im Mittelteil deutlich bemerkbar macht, wenn es zu so einigem Leerlauf kommt.

 

Karsten Serck 
 

Nach zwei ziemlichen Flops mit "Snake Eyes" und "Mission to Mars" präsentiert Brian de Palma wieder einmal einen Film, der wirklich sehenswert ist und nicht einfach nur eine schöne Verpackung für viel Langeweile darstellt. Zwar versteht es der Regisseur auch hier wieder, die Handlung in kunstvollen Kameraeinstellungen mitunter in die Länge zu ziehen und auch einige visuelle Tricks zu verwenden, die zur Story überhaupt nichts beitragen, doch trotz einiger Durchhänger ist "Femme Fatale" am Ende doch ein unterhaltsames Intrigenspiel mit vielen Wendungen geworden. Dazu trägt vor allem das überraschende Finale bei, welches in kurzer Zeit noch einmal alle Dinge auf den Kopf stellt. Die Stärke des Films ist vor allem die Verknüpfung verschiedener Fäden in den letzten Minuten. Das Drehbuch hätte aber noch etwas mehr Dichte vertragen können und auch die Darsteller wirken in ihren Rollen nicht immer überzeugend. Nichtsdestotrotz ist dieser Film aber auf jeden Fall eine Sichtung wert. Ob man nach der Auflösung des Films auch mehrfach an der "Femme Fatale" noch seine Freude finden wird, steht allerdings auf einem ganz anderen Blatt.

 

Bild 

Das Bild der DVD ist sehr sauber und ruhig. Rauschfilter werden zwar auch hier eingesetzt worden sein, fallen aber kaum durch Störungen auf. Das Bild ist zwar nicht hundertprozentig scharf, wirkt aber immer noch recht plastisch. Es ist zwar etwas weichgezeichnet, aber nicht matschig. Während der Kontrast gut ist, erscheint die leicht blass-grünliche Farbgebung etwas gewöhnungsbedürftig. Die Kompression produziert in dunklen Szenen leichtes Blockrauschen, fällt bei normalen Tageslichtaufnahmen aber kaum auf. Hier sorgt die hohe Videobitrate für ein sehr ruhiges Bild mit sauberen Flächen.

 

Ton 

Der Film bietet zwar eine angenehme räumliche Kulisse, setzt diese aber nur dezent ein. Surround-Effekte ertönen eher zufällig als bewusst platziert. Zum Großteil wird die Räumlichkeit durch Umgebungsgeräusche und die Musik erzeugt, kann dabei aber sogar stellenweise richtig gut gefallen. Der Klang ist ziemlich sauber und bietet auch eine passable Dynamik. Wirklich überdurchschnittliche Sound-Highlights erlebt man allerdings nicht. Die Bolero-ähnlichen Klänge der Musik, die sich durch den ganzen Film zieht, werden etwas durch Audio-Artefakte in Form von leichten Knacksern gestört, deren Ursache wohl in einer nicht ganz sauber durchgeführten Tonkorrektur im Rahmen des PAL-Speedups von 24 auf 25 Bilder pro Sekunde zu finden sein dürfte.

 

Special Features 
  • Making of (34:59 min.): Dies ist kein Promo-Making of, sondern eine sehr umfangreiche und sachliche Hintergrund-Doku über die Dreharbeiten mit vielen Statements von Brian de Palma zu einzelnen Details des Films.

  • Dressed to Kill (01:46 min.): Recht belangloser Zusammenschnitt verschiedener Filmszenen, der offensichtlich den Wandel von Rebecca Romijn-Stamos im Verlauf des Filmes demonstrieren soll.

  • Kinotrailer

  • Cast & Crew-Infos (Text)

29.01.2004

Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film)