Fanfan der Husar

Studio

Europacorp. (2003)

Verleih

Universum (2004)

Laufzeit

94:35 min. (FSK 6)

Regie

Gerard Krawczyk

Darsteller

Vincent Perez, Penelope Cruz

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1
2. Französisch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

deutsch, französisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case
Film 

Zwar hat König Ludwig XV von Frankreich ein wenig den Überblick verloren, wer gerade gegen wen zu Felde zieht, aber eins ist dem Monarchen schmerzlich bewusst: Die eigene Seite hat zuwenig Personal. Also werden die Rekrutenfänger losgeschickt, um die Zahlen entsprechend nach ober aufzurunden. Da ihnen schließlich nur noch ein Mann fehlt, kommt den Anwerbern der ungestüme Fanfan (Vincent Perez) gerade recht, der es vorzieht, sich unerschrocken den Gefahren auf dem Schlachtfeld des Krieges zu stellen, als vom Vater seiner jüngsten Eroberung für immer auf dem Kampfplatz der Ehe engagiert zu werden. Und schon sein erster Arbeitstag geht sich gut an, scheint sich doch die Prophezeiung der schönen Adeline (Penelope Cruz) zu erfüllen, er sei für höhere Weihen auserkoren, rettet Fanfan doch die Tochter des Königs aus den Klauen grimmiger Wegelagerer. Dann steht jedoch zunächst Dienst nach Vorschrift an und das bedeutet härtesten Drill auf dem Kasernenhof, was dem Freigeist schon viel weniger zusagt. Auf der Flucht vor den Zwängen der Armee gerät er dann allerdings Hals über Kopf in eine finstere Intrige gegen den König und muss sein ganzes akrobatisches Können mit Hieb- und Stichwaffen aufbieten, um aus der Affäre wieder mit heiler Haut herauszukommen, abgesehen davon, dass er sich auch in Herzensdingen vor schweren Entscheidungen stehen sieht, muss er doch zwischen dem Aufstieg in allerhöchste Adelskreise und der erdverbundenen Anmut Adelines wählen.

Im Genre des Mantel-und-Degen-Films sind die Franzosen Hollywood noch immer eine ganze Ecke voraus. Dass das Budget gemeinhin geringer ist, als bei den Blockbustern aus Übersee, macht sich dabei in der Praxis nie negativ bemerkbar, dass auch die Ausgaben für das Marketing merklich kleinere Ziffern aufweisen schon, indem die Werke unserer Nachbarn am Kino vorbeirauschen und auch im Zweit- und Drittverwertungsmarkt untergebuttert und vom Publikum ignoriert werden. "Fanfan La Tulipe" (Fanfan der Husar) ist insofern ein Musterbeispiel. Und dabei zielt die x-te Verfilmung dieses Stoffes durchaus auf ein breiteres Publikum, wie unschwer an der Besetzung mit international nicht unbekannten Darstellern, wie Penelope Cruz und Vincent Perez, der Musik, die sich deutlich an Hollywood-Größen, wie Hans Zimmer bis Danny Elfman orientiert, sowie der treibenden Kraft hinter Buch und Produktion, Luc Besson, zu erkennen ist. Handlung, Dialoge und Action nehmen heftige Anleihen am naiven Stil unbeschwerter Heldencomics. Das Resultat hat dementsprechend beiweiten nicht geistiges Format und Tiefe, wie der großartige "Le Hussard Sur Le Toit" (Der Husar auf dem Dach), aber von Anfang bis Ende wird rassige Unterhaltung geboten.

 

Bild 

Dem Grunde nach hätte das Bild gut sein können. Der Kontrast ist gut eingestellt, meist ist die Schärfe in Ordnung, die Farben sind kräftig, aber nicht überbetont und der Film bleibt erfreulich rauschfrei. Leider wirken sich weitere Zutaten weniger fördernd aus. So sind die Konturen allumfassend viel zu weich gezeichnet, was zu einem überwiegend sehr schwammigen Gesamteindruck führt. Angesichts der verwischten Abbildungen fallen dann spezielle Nachzieheffekte gar nicht mehr sonderlich auf. Da auch die ansonsten schönen Farben mit einem Schleier belegt sind, kommt zudem auch ihr Eindruck nicht optimal zur Geltung.

 

Ton 

Beim Donnern der Kanonen dröhnt es schon ordentlich und selbst das Blut spritzt deutlich hörbar aus den Wunden. Zudem kommen einige nette 360 Grad-Effekte gut zur Geltung, zum Beispiel bei sauber auf alle Himmelsrichtungen verteilte Rufe. Insofern darf sich die DVD durchaus zugute halten, die mehrkanaligen Tonsysteme ordentlich in Anspruch genommen zu haben. Im übrigen wird der Film dominiert von der einprägsamen und druckvollen Musik, sowie den Dialogen, die allerdings gelegentlich ein wenig zu isoliert stehen und sich nicht ganz ins übrige Geschehen einpassen wollen.

 

Special Features 

Das "Making Of" ist hier ausnahmsweise zu empfehlen, da der informative Teil überwiegt und die Dreiviertelstunde Laufzeit nicht zu lang ist. Daneben kann man sich auch ein Interview mit den beiden Hauptdarstellern Penelope Cruz und Vincent Perez anlässlich einer Pressekonferenz ansehen. Abgerundet wird das Programm mit einigen Outtakes, sowie dem deutschen und französischen Trailer.

16.06.2004

Review von Tobias Wrany