Das Halsband der Königin

Studio

Alcon Entertainment (2001)

Verleih

Universum Film (2004)

Laufzeit

113:07 min. (FSK 12)

Regie

Charles Shyer

Darsteller

Hilary Swank, Jonathan Pryce, Adrien Brody, Christopher Walken

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1
2. Englisch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

deutsch, englisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case
Film 

Als junges Mädchen muss Jeanne (Hilary Swank) miterleben, wie ihr Vater als Verräter bezeichnet, getötet und seine Familie all ihrer Besitztümer beraubt wird. Inzwischen zu einer Dame herangewachsen und in unglücklicher Ehe mit dem unstetigen Grafen Nicolas de la Motte (Adrien Brody) verheiratet, strebt sie noch immer danach, den herrschaftlichen Familienstammsitz und ihre Stellung in der französischen Adelsgesellschaft des ausgehenden achtzehnten Jahrhunderts zurück zu erlangen. Da all ihre Versuche, der Königin Marie Antoinette (Joely Richardson), der letztlich entscheidende Instanz, ihr Anliegen vorzutragen, kläglich scheitern, lässt sie sich schließlich von dem ebenso gewitzten, wie charmanten Gigolo Retaux de Vilette (Simon Baker) dazu breitschlagen, es auf etwas krummeren Wegen zu versuchen. Mit Hilfe von Retaux' intimen Kenntnissen der höfischen Gesellschaft, sowie fragwürdigen Verbündeten, wie dem sich äußerst mysteriös aufführenden Graf Cagliostro (Christopher Walken), gelingt es Jeanne ein trickreiches Komplott ins Gewerk zu setzen, in deren Mittelpunkt der Kardinal Rohan (Jonathan Pryce) steht. Dieser hofft (bislang äußerst vergeblich) auf die Gunst der Königin, um zum ersten Minister des Landes aufzusteigen. Der Plan sieht vor, ihm die Zuneigung Marie Antoinettes vorzugaukeln und ihn, sowie die anderen Beteiligten zu unbesonnenem Verhalten anzustiften. Eine entscheidende Rolle wird dabei einem wertvollen Halsschmuck zugedacht, der als vorgebliches Liebespfand zum kompromittierenden corpus delicti gemacht werden soll. Nicht vorausgesehen hatten die Verschwörer allerdings, dass sich ihr Tun schnell verselbständigt und zu einer ausgemachten Staatskrise führt, in welcher sich die ersten Anzeichen der späteren revolutionären Entwicklungen der Geschichte verkörpert.

Auch wenn die Hieb- und Stichwaffen nicht durchweg in ihren Scheiden bleiben, ist "The Affair Of The Necklace" (Das Halsband der Königin) alles andere als ein Mantel- und Degenfilm. Beinahe genauso weit entfernt ist er allerdings auch von jedem bedächtigen Historienepos. In eigentlich nicht viel mehr als solider Routine, was Buch und Regie angeht, gelingt es dem Werk dabei jedoch gerade die besten Bausteine der genannten Genres aufzugreifen und zu einem packenden, wie unterhaltsamen Abenteuer-Drama zusammenzufügen. Dass die Macher ihren Stoff wirklich ernst genommen haben, mag daran erkenntlich sein, dass neben einigen humorvollen, wie actionorientierter Einlagen gerade gegen Ende hin das tragische Element überwiegt, ohne allerdings den Film zum Trauerspiel verkommen zu lassen. Und unter Verzicht auf bemühte Modernisierungen oder Trick- wie Schnitttechnische Spielereien zeigt sich der Film dennoch als vollkommen kompatibel mit den Erfordernissen an ein Produkt unserer Tage, in denen die Maxime bekanntlich lautet, den allzu flüchtigen Zuschauer in jedem Moment ans Geschehen zu bannen. Dies gelingt nicht zuletzt aufgrund seiner durchweg hervorragend agierenden Mitspieler, bei denen vor allem der eine oder andere Akteur durch eine Besetzung gegen das übliche Image hervorsticht. So darf die sonst häufig eher spröde Hilary Swank mit überaus lebendigen Leidenschaften glänzen, während der sonst auf den vergrübelten Intellektuellen prädestinierte Adrien Brody in einer prägnanten Nebenrolle als dynamischer Haudegen auftrumpft.

 

Bild 

Ein meist durchaus gutes Bild wird zwischenzeitlich immer wieder durch diverse Misshelligkeiten getrübt. So zeigt sich die Schärfe überwiegend in gutem Zustand, hier und da werden die Konturen allerdings stellenweise zu weich. Ebenso wird die sonst vollkommen zufrieden stellende Farbgebung in bestimmten Momenten durch blasse oder unnatürlich überkontrastierte Darstellung in Mitleidenschaft gezogen. Die Bildruhe ist allerdings durchweg in Ordnung, wobei jedoch die Vermutung nahe liegt, dass hier durch Filterarbeit nachgeholfen wurde, was leider nicht immer unbemerkt bleibt.

 

Ton 

Ohne atemberaubende Spezialitäten weiß die Akustik dennoch voll und ganz zu überzeugen. Vor allem beherrscht die DVD die hohe Kunst, räumliche Effekte, so beiläufig sie auch produziert seien, in optimaler Form zu Gehör zu bringen und dabei stets in Idealform ins Geschehen einzubinden. Dabei werden geringfügige Randgeräusche ebenso berücksichtigt, wie der eine oder andere lautere Moment.

 

Special Features 

Neben einem leidlich interessanten "Making Of" sind diverse Outtakes (allerdings in schlechter , da viel zu dunkler Bildqualität), sowie fünf geschnittene Szenen (mit mäßigem Bild) im Programm. Außerdem liefert Regisseur Shyer noch einen soliden Audio-Kommentar zum Film ab.

08.02.2004

Review von Tobias Wrany