Antwone Fisher

Original

Antwone Fisher

Produktion

2003

Anbieter

20th Century Fox Home Entertainment (2004)

Laufzeit

115:16 min. (FSK 6)

Regie

Denzel Washington

Darsteller

Denzel Washington, Derek Luke u.a.

DVD-Typ

DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

5.98 Mbps (Video: ca. 4.8 Mbps)
Kapazitätsausnutzung: 6.71 / 7.95 GB (84 %)

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)
3. Audio-Kommentar (192 kbps)

Untertitel

Englisch, Deutsch

Regionalcode

2
Film 

Für Seaman Antwone Fisher (Derek Luke) ist die U.S. Navy alles, was er hat. Seine Familie kennt er nicht, eine Karriere in der Navy war für ihn der einzige Ausweg aus einer perspektivlosen Jugend. Doch der schüchterne junge Mann fällt immer wieder durch aggressives Verhalten seinen Kameraden gegenüber auf. Weil Strafen nicht fruchten, wird er zu Sitzungen mit dem Armee-Psychologen Dr. Davenport (Denzel Washington) verpflichtet. Doch Antwone denkt gar nicht daran, sich diesem zu öffnen oder ihm die Gründe für sein aggressives Verhalten mitzuteilen. Eines Tages aber gelingt es Davenport, zu Fisher durchzudringen. Antwone erzählt von seiner Kindheit bei den Pflegeeltern. Von Prügeln, Misshandlungen, Angst, Demütigungen und Gehässigkeiten, die schlechter verheilen als jede Wunde. Nach einer Hand voll Sitzungen rät der Psychologe den Vorgesetzten, Antwone noch eine zweite Chance zu geben. Doch kurze Zeit später bricht der junge Heißsporn wieder alle Regeln und landet erneut in Davenports Praxis.

Das Regiedebut von Denzel Washington erzählt eine Geschichte, die man vorschnell als sentimentalen Kitsch ohne Bezug zur Realität abtun könnte, wenn sie bloße Fiktion wäre. Da Antwone Fisher aber eine reale Person ist, gewinnt dieses Drama an Relevanz. Denn der Film zeigt, wie es ein Mensch schafft, trotz einer von Ablehnung und Demütigung geprägten Kindheit nicht auf die schiefe Bahn zu geraten und sein persönliches Glück zu finden. Und da sich der Film mit der Heroisierung seiner Hauptfigur und überstilisierter Symbolik ziemlich zurückhält, ist der Film recht sehenswert. Man mag die Objektivität des Filmes etwas anzweifeln, weil Antwone Fisher selbst das Drehbuch geschrieben hat. Dagegen ist aber nichts einzuwenden, weil Fisher sich selbst nicht in ein besseres Licht stellt, bemitleidet oder heroisiert und die überwiegend recht demütigenden Erlebnisse seines Lebens recht offen schildert.

 

Bild 

Analog zur Handlung des Films ist auch die Optik meist recht düster. Nur in wenigen Momenten bietet das Bild einen hohen Kontrast und kräftige Farben. Es überwiegend die Szenen mit finsterer Winter-Atmosphäre. Das Bild erscheint trotz sichtbarer Rauschfilter noch recht sauber. Die Schärfe ist gerade noch passabel, es fehlt hier aber doch deutlich an Kanten- und Detailschärfe. Die Kompression produziert in leichtem Maße Blockrauschen und insgesamt ruckelt das Bild auch immer wieder ein wenig.

 

Ton 

Dem Genre entsprechend, reduzieren sich die Soundelemente vorwiegend auf die Musik und Umgebungsgeräusche. Der Musik-Score ist zwar zumeist recht dezent, bietet aber auch an mehreren Stellen einen prägnanteren Einsatz der Instrumente. Durchweg werden die Surroundkanäle angesprochen und sorgen so für eine angenehme räumliche Atmosphäre. Die Umgebungsgeräusche sind meist etwas zurückhalten eingebunden. An verschiedenen Stellen wird aber z.B. der Einsatz von Regen sehr räumlich wiedergegeben und bietet hier auch in den Höhen ausreichend Präzision. Der Subwoofer wird zwar nicht übermäßig gefordert. Einzelne Szenen wie z.B. der Kneipenbesuch (ab 46:56 min.) sorgen dennoch immer wieder für eine angenehme Bassunterlage mit warmem Klang.

 

Special Features 
  • Audiokommentar von Regisseur Denzel Washington

  • Die Person Antwone Fisher (14:14 min.): Der echte Antwone Fisher erzählt hier, wie er seine Lebensgeschichte nach Hollywood verkaufen konnte und trotz anfänglicher Skepsis des Studios auch selbst das Drehbuch für den Film schreiben durfte.

  • Offizielles Making of (22:17 min.)

  • Hollywood und die Navy (04:43 min.): Solange man das amerikanische Militär in Filmen positiv darstellt, können Hollywood-Produzenten auf offizielle Unterstützung während der Dreharbeiten setzen. Im Pentagon gibt es hierfür sogar eine eigene Abteilung, die sich nur mit Image-Arbeit in Hollywood-Filmen befasst. Dieser kurze Clip zeigt, wie konkret die Navy bei "Antwone Fisher" mitgeholfen hat. Im Vergleich zu Filmen wie "Black Hawk Down" macht sich bei "Antwone Fisher" die Handschrift des Pentagons im Drehbuch nicht bemerkbar, was auch daran liegen dürfte, dass die Handlung des Films zum Großteil außerhalb des Militärs stattfindet.

Review von Karsten Serck

24.02.2004