Alien Quadrilogy: Alien

Studio

20th Century Fox (1979)

Verleih

20th Century Fox Home Entertainment (2003)

Laufzeit

111:50 min. (Originalfassung)
111:05 min. (Director's Cut)

Regie

Ridley Scott

Darsteller

Sigourney Weaver, Tom Skerrit, u.a.

DVD-Typ

2 x DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Bitrate

7.84 Mbps (Video: ca. 6 Mbps)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)
3. Deutsch, DTS 5.1 (754 kbps)
4. Audio-Kommentar Ridley Scott (96 kbps)

Untertitel

Englisch, Deutsch

Regionalcode

2
Film  

Ridley Scott's "Alien" ist mehr als 20 Jahre nach seiner Uraufführung bereits ein Stück Filmgeschichte. Die sieben Hauptpersonen in diesem düsteren Science Fiction-Horrorthriller sind keine Wissenschaftler wie in Stanley Kubrick's "2001", die vom Forschungsgeist beseelt sind, sondern ganz einfache Arbeiter, deren Routinejob es ist, als interstellare Kraftfahrer des 21. Jahrhunderts Waren von Planet A nach Planet B zu bringen. Ihr Frachttransporter Nostromo ist gerade auf dem Weg zurück zur Erde mit 20 Millionen Tonnen Erz an Bord, als die sich im Tiefschlaf befindliche Crew geweckt wird, weil von einem Planeten aus unmittelbarer Nähe ein Funksignal aufgefangen wurde, das außerirdischen Ursprungs zu sein scheint. Mit einer kleinen Landefähre begibt sich die Crew der Nostromo auf die Oberfläche des Planeten. Dort findet sie ein rätselhaftes hufeisenförmiges Raumschiff, dessen außerirdische Besatzung bereits seit Jahrhunderten tot zu sein scheint. Sie finden im Inneren eine versteinerte Leiche, die durch eine Explosion im Inneren ihres Körpers ums Leben gekommen ist. Kane, ein Mitglied der Crew, findet einen großen Raum, auf dessen Boden Dutzende von Eiern verteilt sind. Als er sich eines dieser Objekte näher betrachtet, springt ein eigenartig glibberiges Wesen heraus und setzt sich bei Kane am Kopf fest. Zurück an Bord scheitert der Versuch, das "Alien" wieder von Kane's Kopf zu entfernen. Nachdem Kane in der Krankenstation alleine liegen gelassen wird, ist das Geschöpf plötzlich verschwunden. Es wird nach kurzer Suche in einer Ecke der Krankenstation leblos aufgefunden. Alles scheint wieder in Ordnung zu sein, bis die Crew vor der Rückkehr in den Tiefschlaf noch eine letzte Mahlzeit einnehmen will. Nach den ersten Bissen fängt Kane fürchterlich zu Husten an. Plötzlich explodiert sein Brustkorb, aus dem das "Alien" herausspringt und sich im Inneren des Schiffs verdrückt. Nachdem Kane bestattet worden ist, macht sich die Crew auf die Suche nach dem Alien. Doch dieses hat sich bereits innerhalb von kürzester Zeit zu einem mannshohen Ungeheuer entwickelt, das in den dunklen Gängen des riesigen Raumschiffs seinerseits auf der Suche nach menschlicher Beute ist...

Während bei vielen, auch richtig guten Filmen, die Spannung raus ist, wenn man sie einmal gesehen hat, ist Alien auch nach dem x-ten Male immer noch sehenswert. Und obwohl man die Szenen, in denen das Alien zuschlägt, vielleicht bereits viele Male gesehen hat, ist der Schauder, den es mit seinem metallischen Doppelgebiss einjagt, immer noch der Gleiche. Ridley Scott verhindert die Gewöhnung an den Blick des vom schweizer Künstler H.R. Giger entworfenen Aliens, indem er es niemals in ganzer Form, sondern nur kurzzeitig und schemenhaft aus dem Dunkel herausholt. Genauso wie in "Blade Runner" versteht er es zudem, ein grandioses Lichtspiel mit grellen Farbtönen zu veranstalten, die dem Film sein unverwechselbares Charisma verleihen. Obwohl eigentlich nur wenig "Action" passiert, ist "Alien" einer der spannendsten und unheimlichsten Filme des 20. Jahrhunderts. In heutigen Zeiten, wo möglichst teure Special Effects in Filmen weitaus mehr Bedeutung beigemessen wird als der Entwicklung von Story und Atmosphäre, würde es wahrscheinlich gar keine Chance mehr für einen solch unspektakulären Film geben. Dabei beweist "Alien" doch hervorragend, wie sehr der Reiz doch gerade aus dem bestehen kann, was man nicht sieht und damit der eigenen Phantasie überlassen bleibt. 

Auf dieser DVD kann man sich sowohl die ursprüngliche Kinofassung des Films von 1979 als auch den "Director's Cut" von 2003 ansehen. Vorab gibt es auch noch eine kurze Einleitung von Regisseur Ridley Scott zu sehen. Der Director's Cut wurde um einige Szenen erweitert, die bisher nur als Deleted Scenes auf DVD zu sehen waren. Zugleich wurde der Film aber an einigen Stellen gekürzt, die für Ridley Scott - aus heutiger Zeit betrachtet - etwas zu langatmig erschienen. Deswegen ist dieser Director's Cut auch insgesamt geringfügig kürzer als die Originalfassung. Das mag nicht jedermanns Geschmack sein, aber der Director's Cut ist ja zum Glück auch nur eine Option, so dass man sich auch die Originalversion des Filmes mit ihren lang gezogenen Momenten der Ruhe und Gelassenheit ansehen kann.

 

Bild 

Mehr als 20 Jahre nach der Uraufführung sieht man dem Film zwar schon sein Alter an, er macht aber trotzdem noch eine gute Figur. Denn das Master bietet nur wenige richtige Störungen. Der Bildstand ist zwar nicht ganz perfekt, dafür sieht man aber nur selten Kratzer im Bild. Auch der Kontrast ist für das Alter noch ziemlich gut. Der THX-Optimizer auf dieser DVD leistet gute Hilfe, Helligkeit und Kontrast des Wiedergabegeräts exakt so auf den Film abzustimmen, dass das Bild einerseits dunkel genug ist, man aber in den dunklen Winkeln der Nostromo überhaupt noch etwas erkennt. Die Farben sind etwas düster. Vereinzelte Momente mit kräftigen Neon-Elementen verraten aber, dass dies nicht am Film liegt sondern durchaus so gewollt ist. Obwohl die Gesamtkapazität der DVD gerade einmal zu 83 Prozent ausgenutzt wird, wurde leider statt einer extrem hohen Bitrate auf den Einsatz von Rauschfiltern gesetzt, die die prinzipiell ganz gute Schärfe beeinflussen. Konturen fransen leicht aus, Details in Geschichtern erscheinen etwas verschwommen und in schnellen Bewegungen werden auch häufiger Nachzieheffekte sichtbar. Auch wenn nicht direkt Blockrauschen sichtbar wird, wirkt die Kompression in geringem Maße unruhig. Trotz dieser Mankos im DVD-Mastering sieht "Alien" aber für einen mehr als 20 Jahre alten Film insgesamt immer noch recht vernünftig aus.

 

Ton  

Wenn der DVD eine Schwäche anzulasten ist, dann trifft dies auf den Ton zu. Hier merkt man am ehesten, das sich die Technik in 20 Jahren weiterentwickelt hat. Trotz einiger kräftiger Subwoofer-Einsätze während der Landung auf dem Alien-Planeten ist die Dynamik des Films nur durchschnittlich. Der Raumklang ist in Ordnung, auch wenn gerade die Surroundlautsprecher immer etwas monoton aufspielen. Große direktionale Effekte sollte man nicht unbedingt erwarten, höchstens eine dezente Atmosphäre. Während die deutsche Synchrofassung etwas weniger präzise die Surroundkanäle mit einbezieht, bietet sie dafür einen etwas besseren Klang im Tiefenbereich, klingt aber zugleich auch etwas centerbetonter.

Was leider nicht ganz so einfach zu ignorieren ist, sind die ohne eingeblendete Untertitel nur sehr schwer zu verstehenden Stimmen der englischen Originalfassung. Die Schauspieler nuscheln teilweise derart leise aus dem Hintergrund, das man nur schwer den Dialogen folgen kann.

Der deutsche DTS-Ton dürfte vor allem aus Marketing-Gründen auf dieser DVD untergebracht worden sein, einen hörbaren Vorteil erbringt er hier aber nicht.


 

Special Features  

Gegenüber der ersten "Alien"-Veröffentlichung auf DVD hat sich hier Einiges getan. Die Überarbeitung hatte allerdings auch zur Folge, dass Extras von der Erstauflage nicht übernommen wurden. Hierzu gehören der ursprünglich von Ridley Scott gesprochene Audiokommentar sowie die Audio-Tracks mit Musik und Effekten. Zwar enthält auch die "Alien Quadrilogy" neben Doppel-DVDs zu jedem Einzelfilm noch eine weitere Bonus-DVD. Die Making of-DVD "The Alien Legacy" von der ersten Alien-Box ist hier aber nicht dabei. Das Material wurde aber zum Teil in anderer Form in die Box integriert. Die Extras auf der Bonus-Disk zu "Alien" bestehen aus umfassenden Dokumentationen, die sich mit der Story, der Regie, den Special Effects, der Besetzung, aber auch für die Grundstimmung des Filmes mit entscheidenden Elementen wie der Musik und den Kulissen beschäftigen. Diese Dokumentationen bestehen zum Großteil aus Interviews mit den Crew-Mitgliedern und den Darstellern von "Alien". Optional gibt es hierfür auch einen "Play All"-Modus, mit dem man alle diese Dokumentationen direkt nacheinander ohne Unterbrechung sieht. Daraus ergibt sich eine Gesamtspielzeit von knapp drei Stunden, wobei hier die umfangreichen Galerien mit verschiedenen Bildern und Design-Entwürfen noch nicht berücksichtigt sind.

  • Audio-Kommentar mit Ridley Scott, den Hauptdarstellern und verschiedenen Crew-Mitgliedern.

  • Making of "Die Bestie im Innern" (178:01 min.):

  • Weltraumbestie - Entstehung der Story (18:13 min.)

  • Erster Drehbuchentwurf als Originaltext (in Englisch)

  • Die Visualisten - Regie und Design (16:45 min.)

  • Ridleygramme: Von anderen DVDs kennt man eventuell die "Ridleygramme" bereits, von Ridley Scott entworfene Zeichnungen und konkrete Kameraanweisungen. Mit der Fernbedienung kann man sich durch diese Konzeptentwürfe bewegen.

  •  Weitere Bildergallerien:
    - Storyboard-Archiv
    - Die Kunst von Alien - Entwurfmappe
    - Darsteller
    - Produktionsgalerie
    - Abschluss-Polaroid-Fotos
    - Die Sets von Alien
    - H.R. Gigers Workshop
    - Galerie der optischen Perfekte
    - Plakate
    - Special Shoot - Werbematerial
    - Premieren-Fotoarchiv

  • Brummifahrer im All - Besetzung (14:58 min.)

  • Sigourney Weaver Testaufnahme - Optional mit Kommentar von Ridley Scott (04:29 min.)s

  • Fürchtet das Unbekannte - Shepperton Studios 1978 (24:06 min.)

  • Die dunkelsten Orte - Die Nostromo und der Alien-Planet (17:27 min.)

  • Der achte Passagier - Die Kreatur (31:38 min.)

  • Austritt aus der Brust (05:14 min.): Multi-Angle Sequenz mit der "Geburt" des Alien aus zwei Perspektiven, optional mit Kommentar von Ridley Scott.

  • Düstere Zukunft - Schnitt und Musik (16:32 min.)

  • Sieben Deleted Scenes (05:42 min.)

  • Zu neuen Grenzen - Optische Effekte (18:55 min.)

  • Ein wahrgewordener Alptraum - Reaktionen auf den Film (19:24 min.)

Review von Karsten Serck

12.12.2003