Miami Vice |
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Kauf-VÖ: 29.12.2006 |
Original |
Miami Vice |
Anbieter |
Universal Pictures Video (2006) | |
Laufzeit |
126:40 min. | |
TV-Norm |
PAL | |
Bitrate |
7.1 Mbps (Video: ca. 5.8 Mbps) Kapazitätsausnutzung: 7.63 / 7.95 GB (95 %) |
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Bildformat |
2,40:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps) 2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps) 3. Italienisch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps) |
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Untertitel |
Englisch, Deutsch, Italienisch | |
Regionalcode |
2 |
Film 5/6
Die Sonne Floridas wirft dunkle Schatten: In der Unterwelt Miamis werden mit Drogen und Waffen tagtäglich Millionen von Dollar verdient. Um ein mächtiges Rauschgift-Kartell auffliegen zu lassen, schleusen sich die smarten Undercover-Cops Sonny Crockett (Colin Farrell) und Ricardo Tubbs (Jamie Foxx) mit schnellen Autos und modernsten Feuerwaffen als getarnte Drogenkuriere ein. Aber so richtig heiß wird es in Miami erst, als Sonny eine Affäre mit Isabella (Gong Li) beginnt, der Ehefrau des Drogen-Bosses. Doch auch die Verlockungen der Unterwelt gefährden die geheime Mission der beiden Cops - Crockett und Tubbs gehen so sehr in ihren Rollen auf, dass sie plötzlich nicht mehr sicher sind, auf welcher Seite des Gesetzes sie eigentlich stehen ...
Treue Fans pastellfarbener T-Shirts unter legeren Jacketts und unbekleideter
Waden in eleganten Slippern werden bei der Kinofassung von "Miami Vice"
leider nicht auf ihre Kosten kommen. Denn auch wenn die Herren Foxx und Farrell
natürlich cool gewandet daherkommen, schwimmen sie doch nicht gegen den
aktuellen Modestrom und zeigen sich darob in eher gedeckten Farben. Auch
ansonsten hat der Film außer dem Schauplatz, ein paar Namen und der
zugrundeliegenden Kriminalität wenig mit der Serie aus den guten alten 80ern
gemein. Was aber ganz und gar keinen Nachteil darstellt, denn was hätte man
schon als Zuschauer von einem bloßem Aufguss mit anderen Gesichtern gehabt.
Allerdings wird auch dem einen oder anderen Anhänger von Regisseur Michael Mann
der Hauch von Besonderheit fehlen, der bislang die meisten seiner Werke zu
speziellen Edelsteinen im Kinogeschäft machten. Auf der anderen Seite: Als
misslungen kann "Miami Vice" nun wirklich kaum bezeichnet werden. Er
ist zwar nicht mehr, aber eben auch nichts weniger, als ein von Anfang bis Ende
perfekt durchkomponierter Polizeifilm mit solidem Spannungsbogen, starken
Charakteren, angemessen düsterer Atmosphäre und gut dosierten Actioneinlagen,
die in keinem Moment zum reinen Effektezauber ausarten.
Bild 6/6
Michael Mann drehte "Miami Vice" wie bereits zuvor "Collateral" nicht mit klassischen Zelluloid, sondern auf HDTV-Video-Kameras. Vielfach hat das Bild gerade bei Nahaufnahmen mit schnellen, leicht nachziehenden Bewegungen einen leichten Homevideo-Look, der eine Schwäche der verwendeten Sony HDTV-Kamera noch deutlicher als in anderen Filmen sichtbar werden lässt und aufgrund der für "Miami Vice" typischen Nachtaufnahmen zeigt sich auch häufiger - beinahe unvermeidbar - Videorauschen im Bild. Dafür gelingt es Michael Mann aber, den Nachthimmel von Miami so leuchten zu lassen, wie man es sonst eigentlich nur von Aufnahmen mit Langzeitbelichtung kennt. Während der Kontrast aufgrund dieser Extrembedingungen bei den Nachtaufnahmen sehr gering ausfällt, bieten die Außenaufnahmen bei Tage ein sehr kontrastreiches Bild mit warmen, leuchtenden Farben. Bis auf leichte Farbeffekte wurde das Bild nicht künstlich verfremdet, was das Bild sehr sauber und plastisch erscheinen lässt. Rauschfilter sind nicht zu erkennen, was dafür sorgt, dass Konturen und Details sehr scharf wirken. Aufgrund der überdurchschnittlichen Videobitrate von rund 5.8 Mbps arbeitet die Kompression sehr sauber und zeigt keine auffälligen Artefakte.
Ton 5/6
"Miami Vice" bietet einen recht abwechslungsreichen Musik-Soundtrack, der allerdings kaum Ähnlichkeiten mit Jan Hammers Melodien und den sonstigen Pop-Sounds aus der TV-Serie aufweist. Auch auf dieser Ebene haben der Film und die Serie nur noch den Titel gemeinsam. Die Stärken des 5.1-Mixes zeigen sich vor allem bei Schießereien und Explosionen, die mit lautstarker Dynamik und guter Räumlichkeit wiedergegeben werden. Auch klanglich ist "Miami Vice" sowohl im Bassbereich als auch in der Höhenwiedergabe sehr gut. Insgesamt bietet der Film aber keine durchgängig räumliche Abmischung. In vielen Szenen ist die Abmischung sehr frontlastig und teilweise ist aus den Surroundkanälen auch kaum etwas zu hören, selbst wenn die räumliche Kulisse dafür durchaus Potential bieten würde.
Special Features
- Miami und Umgebung: Die Dreharbeiten vor Ort
- Miami Vice Undercover
- Musikvideo `In the Air Tonight` von Nonpoint
Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film) 02.01.2007