Sophie Scholl - Die letzten Tage

Kauf-VÖ: 23.09.2005

Anbieter

Warner Home Video (2005)

Laufzeit

115:32 min.

DVD-Typ

DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

6.38 Mbps (Video: ca. 5.2 Mbps)
Kapazitätsausnutzung: 7.69 / 7.95 GB (96 %)

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Audio-Deskription (224 kbps)
3. Audio-Kommentar (224 kbps)

Untertitel

Deutsch

Regionalcode

2
Film 

Februar 1943: Bei einer Flugblatt-Aktion gegen die Nazi-Diktatur wird die junge Studentin Sophie Scholl zusammen mit ihrem Bruder Hans in der Münchner Universität verhaftet. Nervenaufreibende Verhöre bei der Gestapo entwickeln sich zu Psycho-Duellen zwischen der Widerstandskämpferin und dem Vernehmungsbeamten Robert Mohr. Sophie kämpft zunächst um ihre Freiheit und um die ihres Bruders, stellt sich schließlich durch ihr Geständnis schützend vor die anderen Mitglieder der "Weißen Rose" und schwört ihren Überzeugungen auch dann nicht ab, als sie dadurch ihr Leben retten könnte...

Das Drehbuch von "Sophie Scholl - Die letzten Tage" konnte neben Aussagen von Zeitzeugen, Briefen und anderen Dokumenten vor allem auf die Verhörprotokolle der Vernehmung Sophie Scholls durch den Gestapo-Beamten Robert Mohr zurückgreifen und auf diese Weise eine für einen Spielfilm außergewöhnliche Authentizität in den Dialogen erreichen. So war die Gefahr gebannt, eventuell durch hollywoodmäßige Überhöhung Filmgefühle zu erzeugen, die vielleicht an der Oberfläche eine schnellere emotionale Wirkung gehabt hätten, aber um so früher auch wieder verschwunden wären. Der Film darf nun eine tiefgehende Wirkung für sich reklamieren; menschliche Größe kommt hier gerade durch die Darstellung einer "durchschnittlich" menschlichen, dass heißt nicht überirdisch perfekten Hauptperson besonders nachhaltig zur Geltung. Für die Umsetzung dieser schwierigen Vorgabe hat Hauptdarstellerin Julia Jentsch den Ruhm und die Ehre, mit der sie nach ihrer Rolle allenthalben überschüttet wurde allerdings auch tatsächlich verdient. Mit ihre konzentrierten, lebensnahem Spiel, dessen Zurückhaltung gerade ihre besondere Stärke ausdrückt, kann sie in jeder Szene vollkommen überzeugen und zieht den Zuschauer in ihren Bann. Dies führt zu einem bemerkenswerten Filmwerk auch deshalb, weil der Aspekt des persönlichen, menschlichen Schicksals die Funktion des Films als "Geschichtsstunde" nicht verfälscht oder zurückdrängt, sondern im Gegenteil eher noch intensiviert; auf der anderen Seite aber auch der historische Hintergrund weder bloße dramaturgische Kulisse bleibt, noch als lediglich mitgeschleppter Ballast dem Fluß der Erzählung entgegensteht.

 

Bild 

Wie bei den meisten Filmen über die NS-Zeit wurde auch "Sophie Scholl - Die letzten Tage" optisch sehr zurückhaltend gestaltet. Der Kontrast ist sehr hoch und die Farben kühl und dezent ausgeprägt. Da der Film überwiegend aus Innenaufnahmen im Gefängnis besteht, ist das Bild meist sehr dunkel und von tiefen Schatten gekennzeichnet. Das Master ist frei von Kratzern oder sonstigen Störungen. Die Bildschärfe ist leider unbefriedigend und liegt auf keinem höheren Niveau als bei einer TV-Ausstrahlung via DVB-T. Zudem zieht das Bild bei Bewegungen auch leicht nach. Richtige Artefakte werden nicht sichtbar, aber durchgängig lässt sich ein dezentes Blockrauschen beobachten.  

 

Ton 

Obwohl der Film vor allem durch die Dialoge bestimmt wird, haben es die Filmemacher sehr gut verstanden, die düstere Gefängnis-Atmosphäre auch akustisch zu vermitteln. So nimmt man die Umgebungsgeräusche in der Haftanstalt sehr deutlich von allen Seiten war und jede zufallende Tür ertönt mit lautem Knall. Auch die Musik wird sehr passend punktuell eingesetzt und ertönt sehr weiträumig und dynamisch. Die Dialoge bieten eine exzellente Verständlichkeit und wurden sehr sauber aufgenommen.

Special Features
  • Audiokommentar: von Regisseur Marc Rothemund, Hauptdarstellerin Julia Jentsch und Autor Fred Breinersdorfer
  • Biografien
  • DVD ROM Features
  • Dokumentationen:
    Zeitzeugen im Gespräch
    Dokumente, u.a. Flugblätter der Weißen Rose, Vernehmungsprotokoll Sophie Scholl, Urteil des Volksgerichtshof
    Originalaufnahme Roland Freisler im Prozess
    Thomas Mann und Winston Churchill zur Weißen Rose
    Brief von Else Gebel an Sophies Eltern
    Anmerkung zur Lektüre der Vernehmungsprotokolle
  • Fotogalerie
  • Making Of
  • Nicht verwendete Szenen
  • Szenenfotos
  • Trailer
  • verpatzte Szenen

Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film) 23.09.2005