Donnie Darko - Director's Cut

Kauf-VÖ: 06.10.2005

Original

Donnie Darko

Studio

Pandora / Newmarket Films (2001)

Anbieter

Mc One (2005)

Laufzeit

128:20 min. (FSK 16)

Regie

Richard Kelly

Darsteller

Jake Gyllenhaal, Jena Malone, Drew Barrymore u.a.

DVD-Typ

2 x DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

6.1 Mbps (Bild: ca. 4 Mbps)
DVD-Kapazitätsausnutzung: 7.08/7.95 GB (89 %)

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Deutsch, DTS 5.1 (754 kbps)
3. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
4. Audio-Kommentar Richard Kelly & Kevin Smith (192 kbps)

Untertitel

Deutsch, Englisch

Regionalcode

2

Verpackung

Tin-Box / Amaray-Case
Film 

Donnie Darko ist ein ganz normaler Teenager, der mit seiner Familie wohlbehütet in der amerikanischen Kleinstadt Middlesex lebt. Doch am 2. Oktober 1988 ändert sich alles für Donnie, als ihm aus dem Nichts eine Stimme mitteilt, dass die Welt am 30. Oktober untergehen wird. Die Stimme erweist sich als Frank, ein merkwürdiges Wesen, welches nur Donnie sehen kann und in einem furchterregenden Hasenkostüm herumläuft. Donnie beginnt Schlafzuwandeln und verlässt dabei auch das Haus, was ihm schon kurz darauf das Leben rettet, als plötzlich aus heiterem Himmel mitten in der Nacht ein Flugzeugtriebwerk in Donnies Zimmer stürzt. Den Behörden bleibt dieser Zwischenfall ein Rätsel, denn kein Flugzeug hat den Verlust eines Triebwerks gemeldet. Während dieses Mysterium zunächst niemand lösen kann, wird Frank für Donnie immer mehr zu einem ständigen Begleiter, mit dem zusammen er immer deutlicher den Bezug zur Realität verliert.....

"Donnie Darko" ist ein düsterer Science-Fiction-Trip, den sich der gerade erst 26 Jahre alte Regie-Debütant Richard Kelly ausgedacht hat. Es dreht sich in dem Film um Zeitreisen, den Weltuntergang und viele übersinnliche Dinge. Wie in einem David Lynch-Film wird in "Donnie Darko" eine bizarre Story erzählt, die total verrückt und faszinierend zugleich ist. Es dreht sich aber nicht nur um Donnie und seinen mysteriösen Besucher Frank, sondern auch um kleine verrückte und auch witzige Geschichten, die Donnie z.B. mit seiner Familie, einem schleimigen TV-Prediger (Patrick Swayze) oder einer alten Dame erlebt, die den ganzen Tag nur zu ihrem Briefkasten geht. Diese kurzen Episoden lenken zwar etwas vom eigentlichen Kern des Filmes ab, offenbaren aber zugleich eine Menge Gags in diesem an sich doch düsteren Drama. Dass "Donnie Darko" in den achtziger Jahren spielt, ist kein Zufall, denn Richard Kelly bringt so einige sentimentale Elemente dieser Dekade mit in den Film ein, was vor allem anhand des genialen Soundtracks mit Musik von Duran Duran oder The Church deutlich wird, der mit einer wunderbaren Neuinterpretation des Tears For Fears-Klassikers "Mad World" auch den krönenden Abschluss des Films begleitet. Auch stilistisch ist der Film eine Meisterleistung, dessen Kameraführung sichtlich von einigen Filmen der letzten 20 Jahre beeinflusst wurde und außer David Lynch neben der vielen nahtlosen Szenenwechsel auch ein wenig an Robert Altmans Filme erinnert. Richard Kelly übertreibt aber nicht und verschreckt sein Publikum, indem er nur Rätsel aufgibt, mit denen der Zuschauer alleine gelassen wird. Denn am Ende machen alle Verrücktheiten doch wieder so etwas wie einen Sinn, auch wenn es keine richtige Auflösung gibt, die wirklich alle Fragen beantwortet. Aber das macht auch den Reiz des Films aus.

"Donnie Darko" ist ein faszinierender Genre-Mix, der düstere Elemente aus Science-Fiction, Fantasy und Psycho-Thriller gekonnt mit einer Prise Humor und Achtziger Jahre-Sentimentalität vermischt und mit seiner bizarren Story eine ähnliche Bereicherung für den in den letzten Jahren etwas ideenarm gewordenen Science Fiction-Film bildet wie zuletzt Alex Proyas "Dark City". Nur leider hatte dieser kleine, von Drew Barrymore produzierte Exotenfilm keine Chance, sein Sleeper-Potential an der Kinokasse zu entwickeln, da der Film in den USA außer auf ein paar Festivals nur in wenigen Kinos lief. Hinzu kam natürlich der 11. September 2001, der noch mehr Probleme schaffte, einen Film an den Mann zu bringen, dessen Dreh- und Angelpunkt ausgerechnet ein abfallendes Flugzeugs-Triebwerk ist.

Der "Director's Cut" von Donnie Darko ist ganze 20 Minuten länger als die ursprüngliche Fassung. Doch länger muss nicht unbedingt auch besser sein. Denn zum einen sind viele der Szenen einfach nur Füllmaterial, die etwas mehr den zeitlichen Hintergrund des Films verdeutlichen. Zum anderen wird der Film aber auch etwas verständlicher gemacht - womit sich allerdings auch der Reiz der ziemlich bizarren Handlung reduziert, die "Donnie Darko" so interessant macht. Wer mit dem Film bislang überhaupt nichts anfangen konnte, wird mit dem Director's Cut vielleicht besser klar kommen, doch wer "Donnie Darko" genau wegen der geheimnisvollen Erzählweise mochte, dürfte auch weiterhin an der Kinofassung mehr Gefallen finden.

 

Bild 

Die Bildqualität von "Donnie Darko" ist aufgrund des verwendeten Filmmaterials nicht ganz perfekt. Das Bild bietet nur bei Makroaufnahmen eine richtig gute Schärfe und ist ansonsten etwas detailarm und verzerrt. Der Kontrast und die Farben sind überwiegend sehr kräftig, lediglich bei einigen Aufnahmen im Halbdunkel ist das Bild leicht matschig-grau. Stellenweise ist das Bild auch etwas überstilisiert und bunt gestaltet, was aber durchaus sehr gut aussieht. Auch die stellenweise zu sehenden Special Effects sind gut gemacht und lassen nicht erkennen, dass das Film-Budget gerade einmal bei rund 4.5 Millionen US-Dollar lag. Störungen wie Blockrauschen halten sich in Anbetracht der Überlänge des Films in Grenzen. Von der Bildqualität gibt es zwischen dem Director's Cut und der Kinofassung keine nennenswerten Unterschiede.

 

Ton 

Neben den Musikstücken bietet "Donnie Darko" auch einen sehr schön düsteren Musik Score, der sehr viel Atmosphäre erzeugt. Die Musik wird meist sehr weiträumig und in guter Qualität wiedergegeben. Ebenso effektiv ertönt die "Frank"-Stimme aus den Surround-Kanälen, sobald der merkwürdige Besucher mit Donnie Kontakt aufnimmt. Klanglich bietet der Film aber nicht unbedingt ein besonders nennenswertes Qualitätsniveau, weswegen man auf den DTS-Track ebenso hätte verzichten können wie die noch auf der DVD der Kinofassung vorhandenen "Dolby Headphone"-Tracks.

 

Special Features
  • Audiokommentar von Regisseur Richard Kelly und Kevin Smith
  • Trailer
  • Making of
  • Storyboard/Film-Vergleich
  • Darkomentary
  • Video Clip MAD WORLD performed by TEARS FOR FEARS
  • Fotogalerie; 15 Interviews mit Cast & Crew
  • "Cunning Visions"
  • "The Philosophy of Time Travel" Buch
  • theymademedoit.com Art Gallery und Making of (featuring "MAD WORLD" performed by Michael Andrews featuring Gary Jules)
  • Filmmusik
  • Wissenswertes; Biografien; Programmhinweise
  • 16-seitiges Booklet

Review von Karsten Serck

09.11.2005