Alles auf Zucker! |
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Kauf-VÖ: 29.09.2005 |
Original |
Alles auf Zucker |
Anbieter |
X-Filme / Warner Home Video (2005) | |
Laufzeit |
91:24 min. | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
TV-Norm |
PAL | |
Bitrate |
7.17 Mbps (Video: ca. 6.3 Mbps) Kapazitätsausnutzung: 7.56 / 7.95 GB (95 %) |
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Bildformat |
1,78:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps) 2. Audio-Kommentar (224 kbps) |
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Untertitel |
Deutsch | |
Regionalcode |
2 |
Film 





Das ist wirklich nicht die ideale Woche für Jakob Zuckermann, Jaecki Zucker
für seine Freunde und Bekannten. Seine Spielschulden sind ihm endgültig über
den Kopf gewachsen, weshalb er von mehr als einer Seite in die Mangel genommen
wird, seine bessere Hälfte Marlene (Hannelore Elsner) hat den unsteten Lebenswandel
ihres Gatten endgültig über und schmeißt ihn hochkant raus, angekündigte
Scheidung inklusive und dann erreicht ihn auch noch die Nachricht vom Tod seiner
Mutter. Mit der hatte Jaeckie zwar seit Jahren keinen Kontakt mehr, aber das
Erbe, welches eine gewisse Linderung seiner pekuniären Nöte verspricht, ist an
ausgesprochen unangenehme Bedingungen geknüpft. So soll sich Jaeckie, nebst
eigener Familie verpflichten, zusammen mit seinem Bruder Samuel (Udo Samel) die
einwöchige Trauerwache für die Verstorbene zu halten, ansonsten geht der
gesammelte Nachlass an die Berliner Jüdische Gemeinde. Nun ist Jaeckie aber
nicht nur seit Jahren mit Samuel auf innigste verfeindet, sondern hat auch mit
seinen religiösen Wurzeln ganz und gar nichts am Hut, ganz anders als Samuel,
der selbst dem eher orthodoxen Flügel des Judentums anhängt, ganz zu schweigen
von dessen Sohn, der ganz und gar im Glauben aufgeht. Da Jaeckies Teil der
Mischpoke folglich gänzlich säkularisiert ist, müssen zunächst mal kräftig
"Koscher Kochen für Anfänger" und ähnliche Ratgeber zum Thema jüdisches
Leben konsultiert werden, um das angemessene Standesbewusstsein zumindest
kurzfristig unter Beweis zu stellen.
Dass natürlich trotzdem alles drunter und drüber geht, hat neben diversen
innerfamiliären Verwicklungen älterer und neuerer romantischer Art, auch mit
dem Umstand zu tun, dass sich Jaeckie nebenbei noch durch Teilnahme an einem
Billardturnier zu sanieren versucht und dies unter allen Umständen geheim
halten muss. So bleibt es nicht aus, dass nicht nur vorgetäuschte, sondern auch
echte Herzinfarkte ins Geschehen eingreifen und entscheidende Wendungen bewirken.
Gemessen an den Filmpreisen, mit denen "Alles auf Zucker" förmlich überschüttet
wurde, könnte man Dani Levys letztes Werk für ein wenig überschätzt oder
zumindest als Profiteur schwacher Konkurrenz halten. Da aber letzteres in
Hinblick auf das heimische Filmschaffen dieses und letzten Jahres schon gar
nicht zutrifft und die durchaus mit Tiefgang versehene Komödie doch einigen Spaß
macht, sei ihr der Lorbeer gegönnt.
Ein Drehbuch, das vor originellen Einfällen nicht unbedingt sprüht und an sich
interessante Nebenhandlungen etwas grobschlächtig ins Hauptgeschehen
integriert, wäre für sich genommen zwar allenfalls für das Verdikt "ganz
nett" gut; zudem Regisseur Dani Levy, dessen letzte Filme in großen
Kinobildern, aber reichlich verkopften Dialogen schwelgten, mit der Inszenierung
kaum über unterdurchschnittliches Fernsehfilmniveau hinauskommt. Aber dann gibt
es ja noch immer einige wirklich gelungene und witzige Szenen und Dialoge. Und
vor allem eine erlesene Schauspielerschar, die nicht nur fachlich am oberen Ende,
sondern vor allem voller Spiel- und Lebensfreude agiert. Herausragende Erwähnung
verdient dabei Hannelore Elsner, die darstellerisch ja schon lange nichts mehr
unter Beweis stellen muss, hier aber vor allem deshalb glänzt, weil sie nicht
den Fehler so manches seriösen Akteurs macht und - plötzlich ins Komödienfach
geworfen - hemmungslos überagiert. So sprühend voller Witz und Wärme, aber
auch notwendiger Scharfzüngigkeit hat man die Elsner lange nicht erlebt. In seiner versöhnlichen Atmosphäre qualifiziert sich "Alles auf
Zucker" als erstklassiges "Feel-good-Movie", das aber auch
anspruchsvolleren Gemütern genügend Substanz gibt, um einen Abend lang
anregend zu unterhalten.
Bild 





Das Master weist im Gegensatz zur TV-Ausstrahlung eine starke Körnung auf. Im Zusammenspiel mit Rauschfiltern wird die Körnung so stark verfremdet, dass sie als störend wahrgenommen wird. Denn sie ist nicht gleichmäßig im Bild sichtbar, sondern wirkt eher wie partiell auftretende kleine Artefakte. Bei Bewegungen werden auch Nachzieheffekte sichtbar. Der Kontrast ist sehr hoch, so hoch, dass helle Bildpartien leicht überstrahlen. Die Farbwiedergabe ist sehr gut. Es überwiegen kräftige und natürliche Farben. Die Bildschärfe ist gut. Die Kompression zeigt sich angesichts der hohen Körnigkeit leicht überfordert und produziert stellenweise Artefakte, ist aber insgesamt gut.
Ton 





Der Sound spielt keine übermäßig große Rolle und komödientypisch gibt es auch praktisch keine richtigen Surround-Effekte. Die räumliche Wiedergabe ist bei Außenaufnahmen aber stellenweise sogar sehr gut und die Dialoge wurden sehr deutlich und verständlich aufgenommen. Auch die Musikwiedergabe ist sehr sauber und überzeugt durch sehr transparente Höhen.
Special Features
-
Audiokommentar: von Regisseur Dani Levy
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Biografien
-
Dokumentation: "Wie die Musik entstand" (07:10 min.)
-
Making Of: "Alles auf Zucker!" (50:49 min.)
- Trailer:
Review von Karsten
Serck und Tobias Wrany (Film)
05.10.2005