Man of Steel 3D

Original

Man of Steel 3D

Anbieter

Warner Home Video (2013)

Laufzeit

ca. 143 min.

Bildformat

2,40:1

Audiokanäle

DTS HD Master Audio 5.1 - Englisch
Dolby Digital 5.1 - Deutsch u.a.

Untertitel

Deutsch, Englisch u.a.

Regionalcode

A,B,C

VÖ-Termin

25.10.2013

Film  70 %

Clark Kent (Henry Cavill), der wohl behütet von seinen Adoptiveltern Martha (Diane Lane) und Jonathan Kent (Kevin Costner) aufgezogen wird, merkt schon in jungen Jahren, dass übernatürliche Kräfte in ihm stecken. Doch sein Vater hofft, dass Clark seine Kräfte bändigen kann, weil er befürchtet, dass dem Jungen Schaden droht, wenn auch die Öffentlichkeit das Geheimnis seiner Herkunft erfährt: Clark stammt ursprünglich vom Planeten Krypton und obwohl er sich darum bemüht, sein Leben als einfacher Mensch auf der Erde möglichst unauffällig auf die Reihe zu bekommen, lauert bereits eine Gefahr aus der alten Heimat, die Clark die Verantwortung für das Schicksal der gesamten Menschheit auferlegt…

Warner hat sehr geschickt seine PR-Kampagne für "Man of Steel" so inszeniert, dass die Trailer den Eindruck vermitteln, hier würde im Stile von Christopher Nolans "Dark Knight"-Trilogie jetzt auch "Superman" in etwas ernsterer Form und vielschichtigen Story-Elementen komplett neu interpretiert werden und neben Nolan als Produzent ist auch Drehbuchautor David S. Goyer ebenfalls wieder im Team dabei.

Doch weit gefehlt: Zack Snyders "Man of Steel" erzählt bis auf kleine Veränderungen lediglich die altbekannte Superhelden-Geschichte in neuer Form und ähnelt vom Stil auch mehr dem krawalligen "300" als Snyders atmosphärischer "Watchmen"-Verfilmung. Das Drehbuch ist meilenweit von der Ideenvielfalt der "Dark Knight"-Trilogie entfernt und bietet nur wenig Spannung – dafür aber um so mehr öde Dialoge und allzu offensichtliche Logik-Fehler.

"Man of Steel" ist vor allem ein hektischer Action-Overkill, der gerade am Anfang und Ende den Zuschauer mit einem penetranten audiovisuellen Dauerfeuer bombardiert. Die Action-Schnitte wechseln im Sekundentakt und der lärmende Soundtrack präsentiert jedes kleine Geräusch mit schrillem Krach. Dabei bieten die wie ein Blitzgewitter inszenierten Action-Szenen gleichzeitig kaum Dramatik und Spannung sondern wiederholen sich oft in einem öden Gebolze zwischen Clark Kent und seinen Gegnern. Gerade der Showdown ist viel zu lang geraten aber selbst durch das Kürzen des Films würde der Gesamteindruck wohl nicht anders ausfallen, da es "Man of Steel" vor allem an packenden (und neuen) Story-Elementen fehlt. Dem Hans Zimmer-Music Score gelingt es in diesem lärmenden Spektakel auch nicht, zumindest etwas Atmosphäre zu schaffen und selbst in den leiseren Szenen im zweiten Drittel wirkt der Film aufgrund der vielen ruckeligen Handkamera-Bewegungen sehr unruhig. 

Die insbesondere in der TV-Serie "Smallville" hervorragend inszenierte Geschichte des Erwachsenwerdens von Clark Kent wird in "Man of Steel" nur in merkwürdig arrangierten Rückblendungen erzählt und verfehlt dadurch die Möglichkeit, die Hauptfigur dem Zuschauer überhaupt näher zu bringen, der fast immer nur bedrückt und mürrisch wirkt. Hier wollte man sich wohl bewusst von der eher komischen Inszenierung der früheren Filme abgrenzen und auch der Name "Superman" wird weitgehend vermieden.

Zwar ist "Man of Steel" auch in den Nebenrollen sehr prominent besetzt. Doch nur wenige bekommen die Gelegenheit, neben Henry Cavill zu glänzen. Von Diane Lane und Kevin Costner würde man gerne etwas mehr sehen, doch ihre Auftritte sind immer nur von kurzer Dauer und insbesondere Costners lächerlicher Abschied erscheint ziemlich unwürdig. Die hübsche Amy Adams macht als Lois grundsätzlich einen guten Eindruck, hat aber nur eine untergeordnete Bedeutung und die unvermeidbare Romanze mit Clark Kent nimmt man ihr auch nicht so richtig ab. Russell Crowe überzeugt als leiblicher Vater des Superhelden und ist derjenige, der am meisten über die Hintergründe vermittelt, erscheint allerdings auch meist nur in einer komischen Rolle als künstliches Hologramm auf dem Bildschirm. Als größter Gegenspieler von Clark Kent tritt der grandios schmierige Michael Shannon auf, der als General Zod hier aber so eindimensional schurkenhaft wie lange nicht mehr wirkt.

 

Bild  87 %

Das 2D-Bild des Man of Steel-Transfers bietet durchweg hohe Detailschärfe. Panorama-Aufnahmen können vereinzelt, besonders im Bereich der Kantenschärfe, ein wenig verwaschen aussehen, bei Nahaufnahmen kommt aber eine saubere Durchzeichnung von feinen Strukturen sehr gut zur Geltung. Warner geht hier mit Rauschreduzierern erfreulicherweise eher sparsam um, das feine Filmkorn bleibt so erhalten und verleiht dem Blockbuster ein realitätsnahes Gesamtbild. Auch bei den Farben wird hier nicht auf strahlend leuchtendes Comic-Spektakel gesetzt. Ganz im Gegenteil, die Farben wirken eher dezent und sogar in ihrer Dynamik leicht eingeschränkt – einen unnatürlichen farblichen Stich können wir aber auf der Blu-ray Disc nicht erkennen. Ein satter Schwarzwert und der exzellente Kontrast kommt den nicht allzu seltenen dunklen Szenen zu Gute.

Das 3D-Bild können wir leider nicht in identischem Maße positiv bewerten. Zwar gehen die positiven Eigenschaften des 2D-Bildes kaum verloren, allerdings ist auch kein klarer Benefit der 3D-Wiedergabe zu erkennen. Klar, Man of Steel wurde erst in der Post-Production in 3D konvertiert, aber selbst in diesem Bereich durften wir schon bessere Beispiele betrachten. Die räumliche Tiefe wird kaum gesteigert und auch die ab und zu auftretenden Pop-Out Effekte gewinnen kaum an Plastizität. Lediglich einzelne Objekte im Bild bzw. die Schauspieler wirken etwas plastischer, allerdings bieten die zahlreichen Action-Szenen mit flinken Bewegungen natürlich auch Ghosting-Effekten Potential.

 

Ton  67 % (Deutsch)
Ton  87 % (Englisch)

Der englische Originalton liegt auf der Warner Blu-ray in DTS-HD Master Audio vor. Diese Tonspur weiß auch durchaus mit exzellenter Darstellung des Scores von Hans Zimmer zu überzeugen und bietet stets einen sehr räumlichen Eindruck. Auch bei der epischen Musikuntermalung werden die Surround-Lautsprecher häufiger mit einbezogen und hüllen den Zuschauer in gelungene Kino-Atmosphäre. Bezüglich der Effekte ist die Abmischung aber nicht unbedingt spektakulär, der Subwoofer wird zwar häufiger um Einsatz gebeten, wirkt dann aber ein wenig gehalten. Dialoge sind hier stets verständlich und wirken klar vom Score getrennt. Anders sieht es da bei der deutschen Tonspur in Dolby Digital 5.1 aus. Hier ist die Sprachverständlichkeit eher mäßig und die Stimmen wirken gar etwas dumpf. Auch die atmosphärische Dichte und im englischen exzellente Grobdynamik geht hier ein wenig verloren – Schade.

 

Special Features
  • STARKE CHARAKTERE, LEGENDÄRE ROLLEN: Erforsche die legendären Rollen des Superman-Mythos und deren Weiterentwicklung in dieser neuen Interpretation der Superman-Geschichte.
  • KRYPTON WIRD ENTSCHLÜSSELT: Erfahre von Dylan Sprayberry (Clark Kent als 13-Jähriger) die Fakten zu all den unglaublichen Technologien, Waffen und Raumschiffen Kryptons, die in Man of Steel zu sehen sind.
  • SUPER-ACTION: Erlebe Superhelden-Action so unglaublich realistisch wie noch nie zuvor.
  • "75 JAHRE SUPERMAN" – ANIMIERTER KURZFILM

Review von Philipp Kind und Karsten Serck (Film) 25.10.2013