Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt

Original

Alien

Anbieter

20th Century Fox Home Entertainment (2010)

Laufzeit

ca. 117 min. (Kinofassung) ca. 115 min. (2003 Director's Cut)

Bildformat

2,35:1 

Audiokanäle

DTS HD Master Audio 5.1 - Englisch
DTS 5.1 - Deutsch u.a.
Dolby Digital 5.1 - Final Theatrical Isolated Score
Dolby Digital 5.1 - Composer's Original Isolated Score

Untertitel

Englisch, Deutsch u.a.

Regionalcode

A,B,C

VÖ-Termin

26.10.2010
Film  95 %

Ridley Scott's "Alien" ist mehr als 30 Jahre nach seiner Uraufführung ein Stück Filmgeschichte und fällt auch heute noch durch seinen ungewöhnlichen Stil auf. Die sieben Hauptpersonen in diesem düsteren Science Fiction-Horrorthriller sind keine Wissenschaftler wie in Stanley Kubrick's "2001", die vom Forschungsgeist beseelt sind, sondern ganz einfache Arbeiter, deren Routinejob es ist, als interstellare Kraftfahrer des 21. Jahrhunderts Waren von Planet A nach Planet B zu bringen. Ihr Frachttransporter Nostromo ist gerade auf dem Weg zurück zur Erde mit 20 Millionen Tonnen Erz an Bord, als die sich im Tiefschlaf befindliche Crew geweckt wird, weil von einem Planeten aus unmittelbarer Nähe ein Funksignal aufgefangen wurde, das außerirdischen Ursprungs zu sein scheint. Mit einer kleinen Landefähre begibt sich die Crew der Nostromo auf die Oberfläche des Planeten. Dort findet sie ein rätselhaftes hufeisenförmiges Raumschiff, dessen außerirdische Besatzung bereits seit Jahrhunderten tot zu sein scheint. Sie finden im Inneren eine versteinerte Leiche, die durch eine Explosion im Inneren ihres Körpers ums Leben gekommen ist. Kane, ein Mitglied der Crew, findet einen großen Raum, auf dessen Boden Dutzende von Eiern verteilt sind. Als er sich eines dieser Objekte näher betrachtet, springt ein eigenartig glibberiges Wesen heraus und setzt sich bei Kane am Kopf fest. Zurück an Bord scheitert der Versuch, das "Alien" wieder von Kane's Kopf zu entfernen. Nachdem Kane in der Krankenstation alleine liegen gelassen wird, ist das Geschöpf plötzlich verschwunden. Es wird nach kurzer Suche in einer Ecke der Krankenstation leblos aufgefunden. Alles scheint wieder in Ordnung zu sein, bis die Crew vor der Rückkehr in den Tiefschlaf noch eine letzte Mahlzeit einnehmen will. Nach den ersten Bissen fängt Kane fürchterlich zu Husten an. Plötzlich explodiert sein Brustkorb, aus dem das "Alien" herausspringt und sich im Inneren des Schiffs verdrückt. Nachdem Kane bestattet worden ist, macht sich die Crew auf die Suche nach dem Alien. Doch dieses hat sich bereits innerhalb von kürzester Zeit zu einem mannshohen Ungeheuer entwickelt, das in den dunklen Gängen des riesigen Raumschiffs seinerseits auf der Suche nach menschlicher Beute ist...

Während bei vielen, auch richtig guten Filmen, die Spannung raus ist, wenn man sie einmal gesehen hat, ist "Alien" auch nach dem x-ten Male immer noch sehenswert. Und obwohl man die Szenen, in denen das Alien zuschlägt, vielleicht bereits viele Male gesehen hat, ist der Schauder, den es mit seinem metallischen Doppelgebiss einjagt, immer noch der Gleiche. Ridley Scott verhindert die Gewöhnung an den Blick des vom schweizer Künstler H.R. Giger entworfenen Aliens, indem er es fast nie in ganzer Form, sondern nur kurzzeitig und schemenhaft aus dem Dunkel herausholt. Genauso wie in "Blade Runner" versteht er es zudem, ein grandioses Lichtspiel zu veranstalten, welches dem Film sein unverwechselbares Charisma verleiht. Obwohl eigentlich nur wenig "Action" passiert, ist "Alien" einer der spannendsten und unheimlichsten Filme des 20. Jahrhunderts. In heutigen Zeiten, wo möglichst teure Special Effects in Filmen weitaus mehr Bedeutung beigemessen wird als der Entwicklung von Story und Atmosphäre, würde es wahrscheinlich gar keine Chance mehr für einen solch unspektakulären Film geben. Dabei beweist "Alien" doch hervorragend, wie sehr der Reiz doch gerade aus dem bestehen kann, was man nicht sieht und damit der eigenen Phantasie überlassen bleibt. 

Auf der Blu-ray Disc kann man sich sowohl die ursprüngliche Kinofassung des Films von 1979 als auch den "Director's Cut" von 2003 ansehen. Vorab gibt es auch noch eine kurze Einleitung von Regisseur Ridley Scott zu sehen. Der Director's Cut wurde um einige Szenen erweitert. Zugleich wurde der Film aber an einigen Stellen gekürzt, die für Ridley Scott - aus heutiger Zeit betrachtet - etwas zu langatmig erschienen. Deswegen ist dieser Director's Cut auch insgesamt geringfügig kürzer als die Originalfassung. Das mag nicht jedermanns Geschmack sein, aber der Director's Cut ist ja zum Glück auch nur eine Option, so dass man sich auch die Originalversion des Filmes mit ihren lang gezogenen Momenten der Ruhe und Gelassenheit ansehen kann.

 

Bild  86 %

Mehr als 30 Jahre nach der Uraufführung sieht man dem Film zwar schon sein Alter an, er macht aber trotzdem noch eine gute Figur und lohnt auf jeden Fall die Investition in die Blu-ray Disc. Denn das Master bietet praktisch keine Störungen sondern wirkt sehr sauber und zeigt nur ein minimales Filmkorn - lässt aber ebenso wenig den Einsatz von Rauschfiltern erkennen. Der Bildstand ist mit der neuen HD-Abtastung perfekt und man sieht auch nur ganz selten kleine Kratzer im Bild. Auch der Kontrast ist für das Alter noch ziemlich gut. Er sorgt einerseits für ein Bild mit guter plastischer Tiefe und bietet gleichzeitig in den dunklen Bildbereichen genügend Feinzeichnung um auch in Schatten noch die wichtigsten Details erkennbar zu machen. Die Farben sind etwas düster. Vereinzelte Momente mit kräftigen Neon-Elementen verraten aber, dass dies nicht am Film liegt sondern durchaus so gewollt ist. Die Bildschärfe bewegt sich konstant auf einem sehr hohen Niveau. Die vielen Nahaufnahmen bieten eine enorm hohe Detailschärfe, die viele kleine Einzelheiten im Bild deutlich erkennbar macht. Dabei ist erstaunlich wie selbst die nach heutigen Maßstäben recht simplen Effekte in HD-Auflösung immer noch optisch überzeugen können. Die vielen kleinen Details, die der Film in fast jeder einzelnen Szene zeigt, lassen sich auf dieser Blu-ray Disc wunderbar entdecken. Das Bild wurde sorgfältig komprimiert und lässt keine Störungen erkennen.

Ton  50 %

Beim Ton merkt man am ehesten, das sich die Technik in 30 Jahren weiterentwickelt hat. Trotz einiger kräftiger Subwoofer-Einsätze während der Landung auf dem Alien-Planeten ist die Dynamik des Films nur durchschnittlich. Der Raumklang ist nur minimal, gerade auch weil die Surroundlautsprecher immer etwas monoton aufspielen. Große direktionale Effekte sollte man nicht unbedingt erwarten, höchstens eine dezente Atmosphäre. Aber selbst die Umgebungsgeräusche sind bei der recht frontbetonten Abmischung nur sehr leise wahrnehmbar.

Special Features
  • 1999 Audiokommentar von Ridley Scott (Nur für Kinofassung von 1979)
  • 2003 Audiokommentar von Ridley Scott, den Schauspielern und dem Filmteam
  • Isolierte Filmmusik (nur für Kinofassung von 1979)
  • 7 entfallene Szenen

Bonusmaterial auf Disc 5 der "Alien Anthology"

MU-TH-UR 6000 Modus: Die komplette, digitale, interaktive Enzyklopädie über das Alien Universum

Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt:

Die Bestie im Inneren: Hinter den Kulissen von „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“

  • Star Beast: Die Entwicklung der Geschichte
  • Die Visualisierung: Richtungsfindungen und Design
  • Trucker im All: Casting
  • Die Angst vor dem Unbekannten: Sheppertin Studios, 1978
  • Die dunkelsten Orte: Nostromo und der Alien-Planet
  • Der achte Passagier: Design der Kreatur
  • Die Zukunft: Schnitt und Musik
  • Outward Bound: Visuelle Effekte
  • Ein Alptraum wurde Wirklichkeit: Reaktionen auf den Film

Exklusive Blu-ray Extras (zusätzliche Videoclips)

  • Ersinnung des Alien-Lebenszyklus
  • Der Einfluss von Jodorowskys „Dune"
  • O´Bannon arbeitet mit Shusett
  • Ridley Scotts Erleuchtung
  • Jon Finch rückt die Dinge ins rechte Licht
  • Auf der Suche nach der richtigen Ripley
  • Schauspieler als Requisiten
  • Sigourney Weaver arbeitet sich ein
  • Die funktionelle Kunst von Rob Cobb
  • Improvisationen von Parker und Brett
  • Dieser gebrauchte Zukunftslook
  • Alien-Bewegungstest mit Bolaji Badejo
  • Die Entdeckung von Bolaji Badejo
  • Giger über Giger
  • Die erschreckende Bilanz des H.R. Giger
  • James Cameron analysiert „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt"
  • Liebeskokon
  • Jerry Goldsmith erinnert sich an „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt"
  • Goldsmith über die Stille
  • Das Für und Wider von Temp Tracks
  • Gleichgeschlechtliche Beziehungen im All
  • Spielzeugvögel der Zerstörung
  • Erinnerungen an die Oscar-Nacht
  • Test-Filmmaterial: Nostromo auf einem Gabelstapler
  • Das Ende eines Genres
  • Erste Eindrücke
  • O´Bannons Kampf um Anerkennung

Bonusmaterial auf Disc 6 der "Alien Anhology"

MU-TH-UR 6000 Modus: Die komplette, digitale, interaktive Enzyklopädie über das Alien Universum

Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt
Vorproduktion

Entwicklung

  • Erster Drehbuchentwurf von Dan O'Bannon

Prävisualisierung

  • Ridleygramme: Originale Bilder und Notizen
  • Storyboard-Archiv: Aufwachen, Landung, Expedition, Durchbruch, Narcissus, Spezielle fotografische Effekte, VFX-Storyboards

Konzeptkunst

  • Die Kunst von Alien: Konzeptkunst-Portfolio: Ron Cobb, Chris Foss, H.R. Giger, Jean „Moebius“ Giraud

Casting

  • Sigourney Weaver Probeaufnahmen: 1. Parker ärgern, 2. Gänge & Kokons, 3. Abmeldung, 4. Planung, 5. Ripley & Dallas
  • Besetzung Porträt-Galerie

Produktion

  • Filmmaterial
    • Der Chestburster: Multi-Angle-Sequenz:
      (Winkel 1: Kamera 1, Winkel 2: Kamera 2, Winkel 3: 2 Kamera-Composite, Tonspur 1: Unbearbeiteter Drehton, Tonspur 2: Kommentar von Ridley Scott)
  • Videografik-Galerie
  • Fotografie
    • Produktionsgalerien: Fotos von Bob Penn, Die Nostromo, Eierkammer, Kanes Schicksal, Bretts Tod und MU-TH-UR, Ash, Parker und Lamberts Tod, Im Kokon, Die Narcissus, Filmen im Gange
    • Kontinuität-Polaroids
    • Die Sets von „Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt"
    • H.R. Gigers Werkstatt

Nachbearbeitung und Auswirkungen

  • Filmmaterial
    • Zusätzliche entfallene Szenen: Kane am Morgen, Das Wrack, Kanes Zustand Unterbrochene Reparaturen, Umgruppierung, Ripley beruhigt Lambert, Luftschleusensequenz
  • Fotografie
    • Bildergalerien: In der Modellwerkstatt, Visuelle Effekte, Extra-Aufnahmen: Werbefoto-Archiv, Poster-Erforschung, Premiere, Die Party danach
  • Diverses
    • Erfahrung mit dem Grauen (1979)
    • Laserdisc-Archive
    • Das Alien-Vermächtnis (1999)
    • American Cinematheque: Ridley Scott Fragestunde (2001)
    • Schock & Ehrfurcht: Die Rückkehr von 'Alien' (mit Moderator Danny Boyle)
    • Movie Magic: Ausserirdische Lebensformen
    • Trailer und TV-Spots

Review von Karsten Serck 13.10.2010