XXL-TEST: Pioneer Digital Music Player XDP-02U - Hi-Res-Klangkünstler für unterwegs?

Pioneer DMP Front2

Schon vor kurzem berichteten wir im Rahmen eines ausführlichen Specials vom neuen Pioneer XPD-02U HiRes Audio Player für den mobilen Einsatz. Mit knapp 300 EUR ist dieses Modell innerhalb der Digital Music Player von Pioneer und auch insgesamt auf den Markt bezogen im Einstiegssegment angesiedelt.

Dank dem kompakten Formfaktor, der intuitiven Bedienung und natürlich der überragenden akustischen Qualitäten soll sich der in drei Farben erhältliche Neuling als perfekter mobiler Begleiter in Sachen „Music on the go“ auszeichnen.

Pioneer DMP In_der_Hand

Der XDP-02U liegt kompakt in der Hand

Flexibilität steht neben der akustischen Leistungsstärke im Mittelpunkt: Ob WiFi-Streaming oder die Wiedergabe vom 512 GB MicroSD-Speicher, ob MP3-Dateien oder hochauflösende Formate, der Pioneer Player meistert viele Situationen, die in der täglichen Praxis vorkommen können. Bluetooth und WLAN sind ebenfalls an drahtlosen Anschluss- und Verbindungsformen vorhanden. Neben 2,5 und 3,5 mm Kopfhöreranschlüssen gibt es die Möglichkeit via USB Musik zu sharen.

Pioneer XDP-02U

Drei Farben stehen zur Auswahl

Wie schon erwähnt, ist der Player in drei Farben zu haben: Pink, Weiß und Navy Blau, wie unser Testgerät.

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Econik Speakers Interstitial

Pioneer DMP back style

Gerundete Ecken - der XDP-02U "zerstört" weder Hosen- noch Jackentaschen

Besonderen Wert bei der Entwicklung des HiRes Players wurde auf ein kompaktes und für das Handling sinnvolles Design gelegt, ohne bei der technischen Ausstattung Kompromisse eingehen zu müssen. Die runden Kanten sollen bei der Unterbringung in der Hosentasche klare Vorteile bringen und das integrierte Display die perfekte Kombination aus Handlichkeit und Bedienkomfort.

Pioneer DMP Side_Bedienelemente_NEU

Bedienelemente

Pioneer DMP Tidal Style

Display

Auch die Tasten sind so angeordnet, dass eine intuitive Bedienung mit nur einer Hand problemlos möglich ist. Die Farbgebung zeigt individuellen Charakter, ohne zu extravagant zu wirken – zudem passen die Farben zu ausgewählten Pioneer-Kopfhörern. Das Gewicht beträgt leichte 125g. Ob die hoch gesteckten Ziele auch erfüllt wurden, beleuchten wir später in der Handhabungs- und Verarbeitungswertung.

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Aufbau und Technik

Technisch ist der XPD-02U mit aktuellsten Wandlern und streng selektierten Bauteilen ausgerüstet. Schließlich möchte er die Brücke schlagen zwischen herkömmlichen portablen Playern und der stationären HiFi-Anlage zuhause. Mit bis zu 528 GB Speicher (16 GB intern, per 2x MicroSD erweiterbar), Dual Band WiFi, Bluetooth, analogem Line-Out und digitalem Ausgang via USB/OTG ist er ein wahres Allround-Paket. Natürlich dürfen auch aktuellste Streaming-Dienste nicht fehlen, darunter TIDAL, Deezer, TuneIn und natürlich Onkyo Music, letzterer erlaubt auch das Herunterladen von hochauflösenden Musik-Alben (auch MQA). Die Wiedergabe von Flac-Dateien in 192 kHz/32-Bit ist ebenso möglich wie DSD 5.6 MHz. Bei unserem Test-Sample fand sich kein Zugang zu Onkyo Music, auch nicht mit neuester Firmware. Hier halten wir Rücksprache mit Pioneer.

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Getrenntes Platinenlayout mit Twin DAC | © Pioneer

Auch in vergleichsweise günstigen Preisklassen muss der Kunde nicht auf hochwertige sowie aktuelle Technik verzichten. Für die Wandlung sitzen Twin-Wandler von ESS SABRE mit der Bezeichnung ES9018C2M im Gerät, außerdem Hochleistungsverstärker vom Typ SABRE ESS9601K.

Pioneer DMP TwinDac

"Twin Dac"

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Für höchste Taktpräzision befinden sich zwei „Clocks“ im Pioneer-Player: eine erkennt 44.1 kHz-Signale für die native Wiedergabe von CD-Audio und skaliert auf bis zu 176.4 kHz, die zweite skaliert 48 kHz Signale bis zum Maximum von 196 kHz. Separate Kondensatoren speisen die symmetrisch aufgebauten Kanäle. Kopfhörer mit bis zu 600 Ohm betreibt der XDP-02U mühelos, der Hörer hat die Wahl zwischen herkömmlicher und symmetrischer Tonausgabe über die zwei Klinkenausgänge – in Kombination mit einem HiRes Audio-Kopfhörer sollen hier laut Pioneer keinerlei Wünsche offen bleiben. 

Trotz der kompakten Abmessungen ist es Pioneer gelungen ein getrenntes Platinenlayout für Signalverarbeitung und Stromversorgung zu realisieren. Damit werden mögliche Störsignale effektiv minimiert und eine unverfälschte Klangreproduktion gewährleistet.

Individuelle Klanganpassung wird mit einem 10-Band Equalizer möglich, der sechs vorgefertigte Presets sowie drei Speicherplätze für benutzerdefinierte Modi mitbringt. Außerdem gibt es eine Bassoptimierung und einen schaltbaren 3-stufigen Gain für die Kopfhörerlautstärke. Auch drei digitale Ausgangsfilter (Sharp/Short/Slow) stehen zur Auswahl. Wir gehen später genau auf die Justage-Möglichkeiten ein. 

Der Hi-bit 32-Modus kann sowohl bei komprimierten als auch bei verlustfreien Audio-Dateien angewendet werden und soll insbesondere bei älteren Titeln ein verbessertes Klangerlebnis ermöglichen.Aber auch für aktuelle Titel in guter Qualität, so zeigen unsere Testreihen später, taugt der Filter. 

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Flexibilität beweist der XPD-02U auch bei der Bedienung. Die Oberfläche des Touchscreens kann nach Belieben angepasst werden, so kann der Anwender die favorisierten Anwendungen in erster Reihe platzieren. Natürlich können Playlisten erstellt und bearbeitet, gesamte Ordner wiedergegeben und sämtliche Streaming-Angebote durchforstet werden. Die Navigation durch große Archive sollen Indexanzeige und Scroll-Balken erleichtern.

Pioneer DMP Tidal Wiedergabe1

2,4 Zoll Display

Der Touchscreen selbst ist 2,4 Zoll groß und natürlich kann der Player auch über kompatible Kopfhörer mit integrierter Fernbedienung gesteuert werden. Auch mit dem Smartphone und Pioneers kostenloser „DuoRemote App“ für iOS und Android kann man das Gerät bedienen. Die App stellen wir später vor. 

Geladen wird der Pioneer Player mit dem mitgelieferten USB Kabel. Bei voller Akku-Kapazität hält der XDP-02U rund 15 Stunden durch.

Installation/erste Inbetriebnahme

Zunächst wird im Display die Sprache gewählt. Anschließend wird, in unserem Falle auf Deutsch, gefragt, ob die erste Einrichtung starten soll.

Pioneer DMP OSD Passcode

Passcode ja oder nein?

Pioneer DMP OSD WiFi Einrichtung

WiFi-Einrichtung

Pioneer DMP OSD Ersteinrichtung abgeschlossen

Ersteinrichtung abgeschlossen

Die erste Einrichtung umfasst zwei Schritte: Man kann eine Passcode-Sperre einrichten und anschließend den XDP-02U ins Drahtlos-Netzwerk einbinden. Bei der Eingabe des Passworts für den Router scheinen Unzulänglichkeiten durch. Gut, dass das Display recht klein ist, möchten wir gar nicht groß negativ bewerten, es geht vielmehr um das träge Ansprech- und Reaktionsverhalten der Tastatur. So dauert es dann eine Zeit, bis das Passwort korrekt eingegeben wurde.

Pioneer DMP OSD Warnhinweis

Warnhinweis

Nachdem der XDP-02U dann im heimischen WLAN-Netzwerk eingebunden wurde, taucht auf dem Display zuerst der Hinweis auf, dass die Ersteinrichtung nun beendet sei, anschließend gibt es eine Warnung, dass bei gleichzeitiger Nutzung von 2,5 und 3,5 mm Kopfhörersteckern der Player Schaden nehmen kann. Auch erscheint ein weiterer Hinweis, dass man zum Sperren/Entsperren des Players die Taste Wiedergabe/Pause gedrückt halten soll.

Pioneer DMP OSD Update1

Neue Firmware vorhanden

Pioneer DMP OSD Update2

Download aktueller Firmware

Wie es sich für ein modernes Gerät gehört, wird bei bestehender Internetverbindung erst einmal gecheckt, ob ein Update für die Firmware bereit steht. In unserem Falle war es so, und ohne Probleme wurde die neue Firmware heruntergeladen und anschließend installiert. Was wirklich stört: Nachdem der Player im Ruhezustand war und nun wieder den Betrieb aufnimmt, dauert es zu lange, bis der Kontakt zum WLAN-Netzwerk wieder hergestellt wurde.

Pioneer DMP OSD Hauptmenue

Hauptmenü

Wenden wir uns dem Betrieb zu. Der Hauptbildschirm umfasst die Punkte Bibliothek (eigene Musik), Online (Zugang zu den verfügbaren Online-Diensten wie Tidal, Tune In oder Deezer), Wahl des Kopfhörerausgangs, (Line Out/Balanced), EQ/Klangeinstellungen, WLAN, Bluetooth und Systemeinstellungen.

Pioneer DMP OSD Bibliothek

Bibliothek

Die Bibliothek kann nach Ordnern, Playlisten, Künstlern, Album-Künstlern, Alben, Titeln oder nach Genres durchstöbert werden.

Pioneer DMP OSD Klangeinstellungen

Klangeinstellungen in der Übersicht

Pioneer DMP OSD EQ Modi

EQ-Modi während des Betriebs

Umfangreich fallen die Klangeinstellungen aus. Zunächst, um etwas personalisieren zu können, muss der Schalter für den „individuellen Klang“ umgelegt werden. Es finden sich verschiedene vorgefertigte EQ-Klangfelder: Flat, Pop, Rock, Jazz, Dance, Vocal, sowie drei individuell konfigurierbare Klangfelder (eigene Einstellungen 1/2/3).

Pioneer DMP OSD EQ

EQ mit Nachbearbeitungsmöglichkeit

Übrigens: Auch die Settings der vorgefertigten Klangfelder können nachbearbeitet werden. Weiter geht es mit einem in fünf Stufen schaltbaren Bass Enhancer und mit dem „Upsampling Modus“.  Aus, 96k/88,2 k oder 192k/176,4 k sind hier auszuwählen.

Das Hi-Bit 32 Upsampling für 32 Bit Tiefe kann ab- oder angeschaltet werden. Der Digitalfilter kann zwischen scharf, langsam und kurz umgeschaltet werden. Fehlt noch der letzte Punkt, die Anpassung des Lock-Range. Breit, Normal und Schmal stehen hier zur Auswahl.

DuoRemote App

Pioneer DMP App im Store

DuoRemote App

Via Bluetooth kann der XDP-02U mit dem Smartphone gekoppelt werden. Dazu benötigt man auf dem Smartphone die „Pioneer DuoRemote“ App, die nach sehr kurzer Zeit schon installiert und betriebsbereit ist. Es läuft bei uns (aktuellste Firmware auf iPhone X  und XDP-02U) nicht ganz rund mit der BT-Kopplung, erst, nachdem Bluetooth mehrmals deaktiviert und wieder aktiviert wurde auf beiden beteiligten Devices, hatten unsere Bemühungen Erfolg.

Pioneer DMP App Verbindung BT

Es dauerte etwas, bis die BT-Verbindung funktionierte

Pioneer DMP App Wiedergabe

Wiedergabe 

Was genau die Verwendung der App bringen soll, verstehen wir nicht so ganz, gut, man kann die Musikauswahl, also was auf dem Pioneer Digital Music Player läuft, über das Smartphone bestimmten und den Player demnach in der Tasche lassen, aber so ein sensationeller Nutzen ist dies nicht. Unserer Meinung nach kann man durchaus auf die App verzichten.

Verarbeitung

Pioneer DMP Backside

Rückseite

Pioneer DMP Logo

Pioneer-Schriftzug

Pioneer DMP Lautleiser

Laut-/Leiser-Taste

Wie ist denn der kleine Player verarbeitet? Im Zeitalter dünner, aber recht langer Smartphones wirkt der XDP-02U wie aus einer anderen Welt. Er ist kompakt und recht dick, aber gut verarbeitet. Ist bei aktuellen Smartphones ein nahezu rahmenloses Display „in“, setzt Pioneer offenbar andere Schwerpunkte.

Pioneer DMP Front1

Das kleine Display wirkt etwas verloren auf der Front

Pioneer DMP Tidal Wiedergabe2

Cover-Anzeige

Mit dem Display ist die ansonsten leere Gerätefront bei weitem nicht ausgefüllt. Das Reaktionsverhalten des Touch-Displays ist gut, aber nicht so sensibel wie bei modernen Smartphones. Die Schrift erscheint hinsichtlich der Auflösung als scharf genug, auch bei der Anzeige von Album-Covern ist die Darstellung zufriedenstellend.

Pioneer DMP Anschluesse_Headphones

Kopfhöreranschluss

Pioneer DMP Style Kopfhoeraranschluss

Ultrasone Edition 8 EX angeschlossen

Pioneer DMP Ultrasone 1

Später muss sich der Pioneer beweisen, was er am Edition 8 EX angeschlossen kann

Das Gehäuse vermittelt einen sehr soliden Eindruck, die Materialgüte ist gut, die Spaltmaße gering und gleichbleibend. Die beiden 2,5 und 3,5 mm Kopfhöreranschlüsse sind nicht besonders nobel oder hochwertig integriert. Die Lautstärke-Wipptaste, bei unserem Navy-farbenen-Modell in Kupfer gehalten, wirkt äußerst hochwertig. Die Lautstärkeregelung allerdings ist uns persönlich etwas zu träge.

Pioneer DMP MicroSD Anschluss

MicroSD-Slots

Pioneer DMP MicroUSB

Micro USB-Anschluss zum Laden

An einer Gehäuseseite sind, ohne weiteren Schutz oder Abdeckungen, die beiden MicroSD-Slots ins Gehäuse eingelassen. 

Klang

Pioneer DMP Tidal Menu

Tidal Neuheiten

Pioneer DMP Tidal Wiedergabeliste

Unsere Wiedergabeliste

Wir testen den Player mit unserem Tidal „HIFI“ Zugang, dem hochwertigsten derzeit erhältlichen Tidal-Abonnement. Natürlich kommt als Kopfhörer nicht irgendein Headphone, sondern nur ein besonders hochwertige Exemplar aus dem Hause Ultrasone zum Einsatz. Knapp 1.800 EUR  kostet der Edition 8 EX. Was bekommt man für die nicht eben geringe Summe an Geld?  

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Ultrasone 8 EX

Zunächst einmal eine sehr solide und mit Sorgfalt und Detailverliebtheit versehene Verarbeitungsqualität mit ausgewählten, bewährten Materialien mit Bedacht auf Nachhaltigkeit. Nach dem Motto „Form follows Function“ bieten sich auch praktische Vorteile, wie z.B. der sehr einfache Ohrpolsteraustausch dank magnetischer Befestigung.

Pioneer DMP Macbook Style2

Starkes Team - Ultrasone, Pioneer und Tidal

Aufgrund der leichten Materialien erreicht der Edition 8 EX für einen High-End-Kopfhörer ein sehr geringes Gesamtgewicht, was zur angenehmen Passform und hohem Tragekomfort auch bei längeren Hör-Sessions in großem Maße beiträgt. Allem voran aber steht natürlich die akustische Performance, bei der der Edition 8 EX voll auf die bereits erprobten Charakteristika früherer Ultrasone-Hörer setzt: Exzellente Dynamik, offener, detailreicher Sound und eine überdurchschnittliche Räumlichkeit und Bühnendarstellung mit hoher Authentizität dank der hausintern entwickelten S-Logic EX-Technologie. Diese Armada an positiven Eigenschaften weiß der Kopfhörer zudem flexibel einzusetzen und bietet auch bei akustisch nicht so potenten Zuspielern ein sehr gutes Ergebnis. Also genau der richtige Kopfhörer, um dem Pioneer-Player auf den akustischen Zahn zu fühlen.

Unsere Tidal-Wiedergabeliste enthält zahlreiche 44kHz/16-Bit Tracks ganz unterschiedlicher Stilrichtungen. Der Pioneer poliert sie auf 176,4 kHz/32-Bit auf.  Das gelingt sehr gut, die Konturenschärfe sowie die Detailtreue nehmen zu, ebenso wie die Genauigkeit bei der räumlichen Ausbreitung. Der Hi-Bit-„Tiefen-Extender“ auf 32-Bit ist ebenfalls aktiv. Bei Diana Kralls Variante von „California Dreamin“ spielt der Pioneer in Verbindung mit dem Ultrasone-Kopfhörer sehr sauber und lebendig auf. Der straffe Bass trifft genau den richtigen Punkt, Dianas Stimme ertönt exakt ausbalanciert. Insgesamt ein wahrhaft „high-fideler“ Hörspass. Weiter geht es mit „Desperado“, ebenfalls aus Diana Kralls Wallflower-Album. Das Piano, die Stimme – der Pioneer-Player schafft es erneut, allem äußerst präzise Konturen mit auf den Weg zu geben. Der Ultrasone Edition 8 EX passt hier mit seiner räumlich sehr weitläufigen, authentischen Darstellung optimal. Die harmonische, aber gleichzeitig präzise Art, zu hören, gefällt uns enorm gut. Für knapp 300 EUR übertrifft der Pioneer souverän aktuelle Oberklasse-Smartphones, was seine klangliche Leistungsfähigkeit angeht. Feiner, differenzierter, mit trockenerem Bass und insgesamt besserem Timing, stellt er deutlich heraus, warum anspruchsvolle Muskkfreunde für den mobilen Musikgenuss am besten auf ein Geräte wie den XDP-02U zurückgreifen sollten. So weit, so gut, aber es gibt ja noch sehr viel teurere portable digitale Music-Player. Und hier wirft unser Pioneer-Testgerät die Frage auf, warum man noch mehr investieren sollte. Sicherlich, bessere Displays, opulentere Materialwahl und Verarbeitung, alles gut und schön – aber eigentlich MUSS es nicht sein. Der XDP-02U reicht nicht nur aus, sondern erweist sich als sehr leistungsfähig.

Pioneer DMP Ultrasone 2

Bestechend bei jeder Musikrichtung: Pioneer-Ultrasone-"Gespann"

„A Thousand Kisses Deep“ von Till Brönner steht nun an, und der Pioneer-Player erfreut das Ohr mit einer sehr feinfühligen Wiedergabe des Saxophons. Der Bass, der parallel noch wiedergegeben wird, ist exzellent hinsichtlich Struktur und Timing. Und auch „Nightfall“, zweiter Till Brönner-Titel, bringt viel Hörfreude mit, wenn der XDP-02U zusammen mit dem Ultrasone Edition 8 EX die Darstellung übernimmt: Wieder ist es das enorme Feingefühl, das uns begeistert.

Die Ouvertüre zu Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“ ertönt etwas gedämpft und müde, was wohl am Quellmaterial liegt. Dieses Freude strahlende, Spritzige kommt leider nur im Ansatz heraus, die Dynamiksprünge wirken etwas lau und keinesfalls so beeindruckend, wie wir sie aus Live-Vorführungen in der Bayerischen Staatsoper kennen. Bis auf ein leichtes Grundrauschen vom Quellmaterial überzeugt uns die Darstellung von Mozarts Klavierkonzert Nummer 21 absolut. Hier ist es wieder, dieses Feine, sauber Differenzierte, diese akkurate Gliederung kleiner dynamischer Unterschiede und die vorzügliche Trennung der einzelnen Instrumente voneinander.

„Time To Say Goodbye“ von Andrea Bocelli und Sarah Brightman ist ein wahrer Evergreen, und der Song beweist einmal mehr, wie genau es der XDP-02U mit musikalischen Feinheiten nimmt. Besonders Sarahs Stimme wird auf absolutem Top-Niveau wiedergegeben. Facettenreich, mit dem richtigen Maß an authentischer Strahlkraft, extrem gut. Andrea ertönt auch natürlich und klar, diese enorme Detail-Dynamik ist aber nicht ganz so ausgeprägt wie bei Sarah. Immer funktioniert die Loslösung der Stimme vom Background sehr gut, sie verteilt sich fein dosiert im virtuellen Raum.

Kompletter Wechsel des Musikstils. „Living On A Prayer“ von Bon Jovi ertönt nun mit straffem, nachdrücklichem Bass aus dem Ultrasone Edition 8 EX. Der Bass hat Wucht, ist überdies schnell, und überdeckt weder andere instrumentale noch vokale Elemente. So kann sich die charakteristische Stimme Jon Bon Jovis voll entfalten, der Pioneer-Player liefert eine ungemein detailreiche sowie dynamische Vorstellung ab. Die Stimme „mischt“ sich auch bei höherer Lautstärke nicht mit Geräuschen aus dem Background, sondern bleibt immer sehr akkurat hinsichtlich der Differenzierung. Das gleiche Bild bei „It’s my Life“, ebenfalls von Bon Jovi. Mit exakt passend dosiertem Nachdruck und einer wieder sehr charismatischen Stimmwiedergabe „rockt“ der Pioneer-Player diesen legendären Song.

"I’m Still Standing" von Elton John genehmigen wir uns als nächsten Titel. Und der Pioneer trumpft mit den mittlerweile bekannten Tugenden auf. Enorme Klarheit, gleichzeitig diese angenehm füllige, aber nicht übertriebene Auslegung – wer Basskraft und Volumen mag, kann den Bass Enhancer noch auf die erste oder die zweite Stufe stellen. Die Stimme von Elton wirkt spritzig und frisch.

Der „King Of Pop“ ist mit „Remember The Time“ noch in unserer aller Gedächtnis. Und hören wir den Track über den XDP-02U, dann sehen wir im Geise wieder die Maßstäbe setzenden Bühnen-Shows von Michael Jackson vor uns und hören die begeisterten Massen kreischen. Standhaft der Bass, charismatisch die Stimme, und insgesamt trifft der Pioneer dank der vorbildlichen Impulstreue wieder genau den richtigen Punkt.

Und es gibt moderne Remixes angesagter Star-DJs, die verblüffend genial sind: „Thriller“ vom King Of Pop ging durch die Hände von Steve Aoki. Das „Midnight Hour“ Remix hat nicht nur Druck und macht Spaß ohne Ende, sondern untermalt die extremen Qualitäten der Pioneer/Ultrasone-Kette wie kaum ein zweiter Song vom Test-Parcours. Rhythmus-Wechsel, massive Basseinsätze – ganz gleich, um was es auch geht, souverän und locker werden alle Hürden genommen, und mit enormer Dynamik und gleichzeitig harmonischer Auslegung Maßstäbe gesetzt.

Nun geht es weiter mit dem Technotronic-Klassiker „Get Up“. Lautere Pegel gehen dem Pioneer locker von der Hand, die über jeden Zweifel erhabenen Ultrasone-Kopfhörer gehen höhere Lautstärken so „easy“ mit, als gäbe es nichts Leichteres. Kraftvoll ertönt der Beat, der Bass-Enhancer erhöht dessen Reichhaltigkeit gekonnt, und die Vocals haben genau das richtige Maß an Betonung.

Klar, auch die Musik von heute hat unseren Pioneer intensiv beschäftigt. So „Be My Now“ von Gestört Aber Geil. Kraftvoll, mit Punch, lebendig, solide, exakt den richtigen Punkt treffend: Der Pioneer bringt auch bei typischen Charts-Hits, die eigentlich auf jedem Device irgendwie anständig klingen, einen klaren Benefit in Verbindung mit einem entsprechend geeigneten Kopfhörer. Es muss bestimmt kein Modell für 1.800 EUR sein, aber einen guten Kopfhörer der 300 EUR+ Liga sollte man dem sehr hochwertigen Digital Audio-Player von Pioneer schon gönnen, damit dieses immense Differenzierungsvermögen und die überragende Feindynamik ausschöpfen kann.

„In And Out Of Love“  von Armin van Buuren wird geschmückt durch den Gesang der Nightwish-Frontfrau Sharon den Adel und begeistert absolut bei der Wiedergabe durch den Digital Audio Player von Pioneer. Klar werden dynamische Differenzen herausgearbeitet, sehr gut hinsichtlich der exakten Tonalität und der Strahlkraft ist die Stimmwiedergabe zu nennen. Rhythmische Wechsel werden impulstreu herausgestellt.

Wie sieht es mit „Rooftop“ von Nico Santos aus“ Keine Berühungsängste beim Pioneer-Player, kraftvoll der Bass, mit solider Struktur, und sehr gut ausgeprägt die Stimmdarstellung. So macht Hören Freude, einfach präzise, direkt, ungefiltert, und gleichzeitig angenehm.

Fazit 

Pioneer DMP Liegt_gut_in_der_Hand

Kann was: Pioneer XDP-02U

Akustisch liefert der Pioneer XDP-02U eine "outstanding Performance" - dank der ESS-Wandlerbestückung, den hervorragenden Filtern und dem gesamten, für die Preisklasse überdurchschnittlich hochwertigen Aufbau fragt sich auch der anspruchsvolle Hörer, warum man mehr in einen Digital Music Player investieren soll. Auch First-Class-Kopfhörer der Premium-Liga werden hervorragend vom Pioneer Digital Music Player bedient. Die Verarbeitung ist für die Preisklasse tadellos, zudem liegt der Player auch prima in der Hand. Kritikpunkte: Optisch ist der XDP-02U nicht hitverdächtig. Das Display ist schlichtweg zu klein und wirkt verloren auf der Front. Aber klar, würde Pioneer ein flächendeckendes Display integrieren, könnte man den Preis nie halten. Dass das Eingeben z.B. des WLAN-Passworts Geduld erfordert und dass es kleine "Ecken" auch sonst im Handling gibt, kann dem Pioneer letzten Endes aber die Bilanz nicht verhageln. Die DuoRemote App muss man nicht haben, wer alles übers Smartphone steuern möchte, wird sich aber freuen. 

Portabler First-Class-Klangkünstler zum Schmalspurpreis
ueberragend
Digitale Music-Player bis 500 EUR
Test 20. April 2018

Test: Carsten Rampacher
Datum: 20. April 2018

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