XXL-TEST: Philips 55 Zoll Ultra-HD-TV OLED+ 903

Für Marktpreise ab rund 1.900 EUR ist es den Philips OLED+ 903 im beliebten 55 Zoll-Format erhältlich. Was zeichnet den Ultra HD-TV im Besonderen aus? Zunächst verfügt der OLED+ über die 2018er Generation des leistungsfähigen P5 Bildprozessors. Mittlerweile gibt es den P5 in dritter Auflage, die 2019er Modelle sind aber derzeit noch nicht im Handel.

Es finden sich in der Peripherie dieses extrem leistungsstarken Bildprozessors die Auflösungs-Optimierung Ultra Resolution, Perfekt Natural Motion, Micro Dimming Perfekt und HDR Perfect. HDR10, HDR10+ und HLG werden laut Hersteller unterstützt, Dolby Vision fehlt. Das reicht Philips erst bei den 2019er Ultra HD-TVs nach, diese werden zu HDR10, HDR10+, HLG und Dolby Vision kompatibel sein. 

Aktuell läuft der Ultra HD-TV immer noch unter Android 7.0 Nougat. Zwar ist Philips schon mit dem Rollout für Android 8.0 "Oreo" durchgestartet, für den OLED+ 903 ist das Betriebssystem derzeit aber noch nicht verfügbar. Laut Philips steht das Update aber innerhalb der nächsten drei Wochen an.  Wenden wir uns wieder den weiteren Daten zu. Intern hat der OLED+ 903 16 GB Speicher. Mit an Bord ist auch ein Doppeltuner für DVB-T2/DVB-C/DVB-S2. Für genug Rechenleistung sorgt ein starker Quad Core-Prozessor.

Hochwertiger Bezugsstoff vor den Chassis des B&W-Soundsystems

Für erstklassigen Klang ist ein 2.1-Lautsprechersystem von Bowers&Wilkins an Bord. Dieses beleuchten wir später in der Klangwertung noch einmal ausführlich. In aller Kürze sei jetzt erwähnt, dass es wohl noch nie in einem TV ein so aufwändiges Soundsystem gegeben hat. Natürlich verfügt der Philips auch über verschiedene Soundmodi, z.B. für Film und Musik. Nun präsentieren wir den OLED+ 903 in vielen Einzelheiten, natürlich auch mit großer Bild- und Tonwertung.

Verarbeitung

Philips-Logo auf dem einen Standfuß

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Bowers&Wilkins-Schriftzug auf dem zweiten Fuß

Rückseite

Der OLED+ präsentiert sich äußerst elegant. Auch an Details wurde gedacht, so fällt der edle Kvadrat-Bezugsstoff vor dem B&W-Soundsystem direkt auf. Ebenso die beiden Füße des Standfußes, auf einem ist das Philips-Logo, auf dem zweiten prangt stolz der Bowers&Wilkins-Schriftzug. Die Materialqualität ist generell hoch, das sieht man auch z.B. an der Rückseite. 

Ambilight

Wie es sich für einen Philips-TV gehört, besitzt auch der OLED+ Ambilight. 

Ambilight-Einstellungen

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Wahl der Wandfarbe

Ambilight-LEDs an den Seiten

Natürlich ist Ambilight in aktuellster Version im Topmodell eingebaut. Man kann zahlreiche Einstellungen vornehmen (z.B. nach was sich Ambilight richten soll,, Video oder Audio folgen, Festlegung der Wandfarbe, ISF-Farbkalibrierung).

Fernbedienungen und Handling

Stabfernbedienung sowie erste Seite der doppelseitigen Haupt-Remote

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Stabfernbedienung und zweite Seite der Haupt-Remote mit vollwertiger Tastatur, sehr praktisch und schon in vielen Tests gelobt

Fernbedienungen seitlich

Der OLED+ 903 wird mit zwei Fernbedienungen ausgeliefert. Eine sehr schicke Stabfernbedienung, in die auch in Mikrofon für die Google Assistant-Sprachsteuerung eingebaut ist, und eine zweiseitige Hauptfernbedienung sind im Lieferumfang. Die beiden Fernbedienungen lassen ein zuverlässige und meist reaktionsschnelle Bedienung zu. Störend ist im TV-Betrieb nur, dass das Umschalten zwischen den einzelnen Fernsehsendern unserer Meinung nach etwas zu lange dauert. Ansonsten: Keine Kritik, der klar definierte Druckpunkt aller Tasten auf der zweiseitigen Hauptfernbedienung und der tadellose Arbeitswinkel bringen Pluspunkte.

Installation

Sprachwahl

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Wer schon ein Google-Konto hat, kann sich mit den entsprechenden Daten anmelden

Sender und Schnelleinstellung

Auswahl des Landes

Ein oder zwei Tuner?

Nun geht es gleich los

Auswahl des Abonnements

DVB-S2 Installation abgeschlossen

Verfügbar: Schnelleinstellungen für Bild und Ton

Schnelleinstellung Ton

Einstellungen für Ambilight

Der OLED+ 903 ist dank des Einrichtungsassistenten schnell betriebsbereit. For Bild, Ton und Ambilight finden sich zudem praktische Schnelleinstellungen.  Der TV läuft noch unter Adroid 7.0, hier haben wir einige Screenshots von den Menüs erstellt.

Bekannte Android-Menüs

App-Galerie

VoD-Dienste wie Amazon Video, Netflix oder Maxdome fehlen natürlich auch nicht

Unterste Menüzeile, hier findet sich z.B. der Zugriff auf alle Systemeinstellungen

Der OLED+ 903 lässt sich einfach handhaben, insbesondere dann, wenn man bereits Erfahrungen mit Android-basierten TVs hat. Die sehr praktische Fernbedienung mit zwei Seiten ermöglicht eine komfortable Navigation. 

Anschlüsse

Anschlüsse seitlich

Anschlüsse hinten

Der OLED+ 903 bringt vier HDMI-Eingänge (alle vier mit HDCP 2.2) und zwei USB-Anschlüsse mit. Zahlreiche Konkurrenten verfügen über drei USB-Slots. Ein Dualband-WiFi-Modul ist eingebaute (WiFi 802.ac 2x2). Weitere Anschlüsse umfassen eine Ethernetschnittstelle, einen Common Interface-Slot, die Verbindungen für den TV-Doppeltuner (Achtung: Wer im DVB-S2 Betrieb alle Funktionen des Doppeltuners nutzen möchte, benötigt eine doppelte Sat-Kabelverbindung), Antenne IEC75, Linker/rechter Audioeingang, ein optischer Digitalausgang und ein Kopfhörerausgang. 

Bild Video-EQ 

Bildmodi

"Ultra Resolution"

Farbeinstellungen

Gehen wir auf den Video-EQ beim OLED+ 903 ein. Wir haben die Ultra HD Blu-ray "Mord im Orientexpress (HDR10) eingelegt, im HDR-Betrieb gibt es die folgenden Bildprogramme und einstellbaren Parameter (in anderen Betriebsarten, z.B. Tuner- oder Blu-ray-Betrieb ergeben sich Unterschiede):

  • HDR-persönlich
  • HDR-Lebendig
  • HDR-Natürlich
  • HDR-Film
  • HDR-Spiel

Hinzu kommen:

  • ISF Tag
  • ISF Nacht

An weiteren Bildeinstellungen finden sich:

  • Farbe
  • Kontrast
  • Schärfe
  • Helligkeit
  • Erweitert
  • Bildformat
  • Schnelleinstellungen fürs Bild

Zu den erläuterungsbedürftigen Punkten.

Bei "Bildformat" ist anwählbar:

  • Breitbild
  • Bildschirm ausfüllen
  • Vollbild
  • Original
  • Erweitert (Verschieben, Zoom, Ausdehnen, Rückgängig)

Das Menü "Erweitert" umfasst:

  • Farbe: Farboptimierung, Farbspektrum (bei UHD-BD nicht anwählbar), Farbtemperatur, personalisierte Farbtemperatur (in dieser Betriebsart nicht anwählbar), Farbsteuerung (nicht anwählbar), Modus nur RGB
  • Kontrast: Kontrastmodus (Normal, optimiert für Bilder, optimiert für Energiesparen), Perfect Natural Reality (bei HDR nicht anwählbar), HDR Perfect (Aus, Minimum, Mittel, Maximum Automatisch),, Dynamischer Kontrast (in dieser Betriebsart nicht anwählbar), Videokontrast, Lichtsensor, Gamma (mit virtuellem Schieberegler von -4 bis +4)
  • Schärfe (Ultra Resolution aus oder ein)
  • Scharfe Bilder (Rauschunterdrückung, MPEG-Artefaktunterdrückung)
  • Bewegung: Bewegungseinstellungen (Aus, Film, Sport, Standard, Gleichmäßig, Persönlich). Perfect Natural Motion und Perfect Clear Motion sind nicht anwählbar.

Unter den "Schnelleinstellungen" finden wir eine einfache Möglichkeit, die Grundparameter einzustellen. 

Helligkeit

Kontrast

Farbe

Schärfe

  • Bildhelligkeit
  • Kontrast
  • Farbe
  • Schärfe

Es werden  immer verschiedene Beispielbilder gezeigt,, und der Anwender kann dann die Einstellung aussuchen, die seiner Meinung nach am besten passt. 

Bild TV-Tuner, DVB-S2, ARD 720p

Wir setzen auf den Bildmodus "Film", den man auch bei TV-Sendungen aufgrund seiner authentischen Wiedergabe verwenden sollte. "Ultra Resolution" würden wir bei 720p Tuner-Signalen nicht verwenden. Die MPEG-Rauschunterdrückung und die generelle Rauschunterdrückung setzen wir auf "Minimum". Wir lassen die Schärfe bei "5" und verwenden den Bewegungsmodus "gleichmäßig". Das Bild des Tuners ist extrem gut. Scharf, klar und im gewählten ISF-Bildmodus auch farblich realistisch. Bei aktuell produzierten Quizsendungen, die ein 720p ausgestrahlt werden, findet sich kaum Bildrauschen. Die Gesichter der Quiz spielenden Prominenten kommen vielschichtig heraus, auch Hauttöne stellt der OLED+ farblich passend dar. Hohe Bildruhe und enorme visuelle Tiefe sind weitere Vorzüge. Keine Frage, was die Güte des Tuners angeht, spielt der OLED+ 903 weit oben mit. Schaut man mit mehr externem Lichteinfall, eignet sich ISF Tag sehr gut. Das OLED-Panel rauscht weniger als bei älteren Modellen, wenn man direkt vor dem TV sitzt, erkennt man aber noch leichtes Panelrauschen. 

Bild Blu-ray, James Bond 007, ein Quantum Trost, ab Filmbeginn, Zuspielung in 1.080p/24 Hz

Wir haben folgende Einstellungen getroffen:

  • Bildfeld ISF Day
  • Perfect Reality auf "Mittel"
  • Ultra Resolution auf "on"
  • Rauschunterdrückung auf "Minimum"
  • MPEG-Artefakteunterdrückung auf "Minimum"
  • Bewegungseinstellungen auf "Film"

Das leichte Bildrauschen geht auch bei auf niedriger Stufe aktivierter Rauschunterdrückung nicht weg. Die Bewegungswiedergabe ist sauber, die wilde Verfolgungsfahrt kommt stabil und scharf heraus. Die Auflösung und die Bildschärfe sind gut, "Ultra Resolution" in aktivierter Form wirkt sich natürlich kontraproduktiv bezüglich des bereits erwähnten Bildrauschens aus. Daher empfehlen wir bei dieser Blu-ray, diesen Parameter zu deaktivieren. Ansonsten liefert der OLED+ 903 ein dynamisches und farblich sehr echtes Bild mit OLED-typischem satten Schwarz. Der ISF Day-Modus ist für Situationen mit normalem externen Lichteinfall (natürlich nicht bei gleißendem Sonnenlicht draußen) sehr zu empfehlen und bringt ein angenehmes, zugleich präzises Bild zustande. Der Philips produziert eine gleichbleibende Bildschärfe bis in die hintersten Bildebenen, das recht helle OLED-Panel ist für nahezu alle "Lebenslagen" hinsichtlich der maximal möglichen Helligkeit als ausreichend zu bezeichnen.

Bild Blu-ray "The Commuter", ab Filmbeginn

Wir haben folgende Einstellungen getroffen:

  • Bildfeld ISF Night
  • Perfect Reality auf "Mittel"
  • Ultra Resolution auf "on"
  • Rauschunterdrückung auf "Minimum"
  • MPEG-Artefakteunterdrückung auf "Minimum"
  • Bewegungseinstellungen auf "Film"

Der OLED+ liefert ein äußerst scharfes, knackiges Bild bei aktivierter Funktion "Ultra Resolution". Wer höchsten Wert auf maximale visuelle Homogenität legt, deaktiviert die Funktion, wer allerdings ein plastisch-scharf-dynamisches Bild schätzt, aktiviert die Funktion. Die Schlafzimmereinrichtung, das Gesicht von Michael McCauley (Liam Neeson) beim Rasieren, das Innere des Zuges, der ihn zu seinem Arbeitsplatz bringt: Das Upscaling von 1.080p auf die native Panelauflösung gelingt dem OLED+ 903 überzeugend. Das Bild des recht aktuellen Films gefällt uns richtig gut, nur ab und zu stören leichte Rauschmuster, die man auch dann nicht wirklich entfernen kann, wenn man die Intensität der verbauten Rauschfilter erhöhnt. Das Innere des Büros von McCauley kommt detailreich zum Ausdruck, das sieht man z.B. an den einzelnen Stäben der Jalousie. Als McCauley kurz darauf durch die Firma läuft, sieht man leichte Unstimmigkeiten bei der Bewegungswiedergabe, der Hintergrund steht nicht immer völlig stabil. Im Gesprüch mit seinem Chef, als McCauley die Kündigung erhält, zeigt die Vorzüge von Ultra Resolution: Im Gesicht von McCauley ist jede Hautpore exakt zu erkennen. Der ISF Nacht-Modus, der nur bei sehr geringem externen Lichteinfall verwendet werden sollte, realisiert ein kontrastreiches, sehr angenehmes und zudem authentisches Bild.

Bild Ultra HD Blu-ray, Independence Day, Die Wiederkehr , Kapitel 3 (HDR10)

Wir haben uns diesmal entschieden, den Modus "HDR-Film" im abdunkelten Raum zu verwenden. Alle oben im ersten Beispiel verwendeten Zusatzparameter und Filter schalten wir ab. Allerdings läuft "HDR Perfect" auf der Stufe "Mittel". Wir schauen das dritte Kapitel, als David Levinson mit seinem Konvoi mitten in der Wüste auf dem Hoheitsgebiet eines Warlords ankommt. Der OLED+ macht seinem Arbeitsprinzip alle Ehre und stellt auch kleine Kontrastunterschiede innerhalb des fast dunklen Bildes akkurat dar. Im abgedunkelten Raum zeigt der Philips deutlich die Vorzüge von HDR. Sehr gut sichtbar, als das gestrandete Alien-Raumschiff in Panorama-Aufnahme auftaucht. Als sich die Crew dann dem Schiff nähert, arbeitet der OLED+ in der Dunkelheit viele Details des Raumschiffes inklusive der großen Anzahl kleiner Lichter heraus. Der OLED+ 903 schafft es stets, ein tiefes räumliches Gefühl zu vermitteln - so "fiebert" man richtig mit, als die Gruppe um David durch das Raumschiff marschiert. Ganz rauschfrei ist das Panel des OLED+ 903 allerdings nicht. Wer sich direkt vor dem TV befindet, erkennt leichte Rauschmuster.  Wer besonders tief in die Atmosphäre des Films eintauchen möchte, kann auch hier Ambilight aktivieren, wir finden den Eindruck, den Ambilight vermittelt, überzeugend, aber das ist natürlich absolute Geschmackssache. Viele Filmfans deaktivieren die Funktion. 

Bild Ultra HD Blu-ray, Mord im Orient-Express, ab Kapitel 5 (HDR10)

Zunächst zu den Einstellungen. Wie üblich lassen wir die Schärfe auf "5". Nachschärfen bringt nur erkennbare Doppelkonturen, unterhalb der "5" geht Knackigkeit im Bild verloren. Wir verwenden wie auch zuvor den HDR-Film-Modus. Ultra Resolution lassen wir aus. Beide Rauschunterdrückungen sind abgeschaltet. HDR-Perfect stellen wir auf "Mittel". Bei den Bewegungseinstellungen verwenden wir "Film", und los geht es. Der OLED+ realisiert ein plastisches und scharfes Bild, OLED-typisch punktet er mit breitem Blickwinkel und sattem Schwarz. Das Gesicht von Natalia Dragomiroff, gespielt von Judy Dench, überzeugt durch Klarheit und Facettenreichtum. Nur selten ist, z.B. beim Bezugsstoff der Couch im Salonwagen, leichtes Flimmern erkennbar. Bewegungen werden meist flüssig und mit gleichbleibender Bildschärfe wiedergegeben. Das Leder der Jacke des späteren Mordopfers Edward Ratchett, als er vor dem Spiegel steht, kommt in allen Einzelheiten heraus. Die Holzvertäfelungen in den Abteilwagen bringt der OLED+ 903 ebenfalls gelungen zur Geltung. Im HDR-Modus "Film" erscheint das Bild sehr kinolike, angenehm und homogen. Der charakteristische Bart des Hauptakteurs, Hercule Poirot (gespielt von Kenneth Branagh) zeigt praktisch jedes einzelne Härchen, das Frühstück, welches er in sein Abteil serviert bekommt, wird auf dem Bett abgestellt, so dass man kurz einen Blick auf das makellos dargestellte Porzellan werfen kann. Panoramauafnahmen, die den Orient-Express in voller Fahrt von Außen zeigen, gefallen durch die hohe Bildtiefe. Das Unwetter bei Nacht (Kapitel 7) mit Blitz und Donner punktet mit einer kontrastreichen Darstellung, der Berggipfel ist in praktisch allen Einzelheiten erkennbar. Der Vorteil von HDR wird in dieser Sequenz einmal wieder deutlich. Ohne Frage, was die Natürlichkeit des Bildes angeht, lässt sich der Philips nichts vorwerfen. Würde Flimmern noch seltener auftreten, hätten wir praktisch keine Kritik. 

Klang: Das Bowers&Wilkins-Soundsystem im Philips OLED+ 903

Komponenten des B&W-Soundsystems

Wie schon oben erwähnt, bringt der OLED+ ein Bowers&Wilkins-Audiosystem mit. Dieses verfügt über 50 Watt Ausgangsleistung und ist in 2.1-Konfiguration ausgelegt. Wie ist es um die Qualität bestellt? Es finden sich zudem die Ton-Modi Original, Film, Musik, Spiel, nachrichten, sowie persönlicher Modus. Natürlich haben wir es zunächst mit Musik versucht, schließlich rühmen sich die Briten von B&W mit einer besonders imposanten Audiowiedergabe. "I'm Not In Love" (Flac, 48 kHz/24-Bit) in der Adaption von Diana Krall soll es sein. Wir sind überrascht von der sehr guten Auflösung, besonders im Hochtonbereich. Hier erzielt der OLED+ 903 eine ausgezeichnete Leistung, einzigartig für einen TV. Der Bassbereich ist spürbar, aber trotz Subwoofer auf der Rückseite nicht enorm ausgeprägt. Trotzdem, auch, was die Basspräsentation angeht, liegt der OLED+ vor der Konkurrenz. Der DSP-Modus "Musik" ist äußerst treffend ausgelegt und gefällt durch prima Räumlichkeit und eine gute Loslösung der Stimme von Diana vom Lautsprecher-Riegel unterhalb des TVs.

Philips-Logo auf dem einen Fuß

Bowers&Wilkins-Logo auf dem anderen Fuß

2.1-Konfiguration

Treiber im Detail

Subwoofer

Eingebaut auf der Rückseite

Erweiterte Toneinstellungen

Hi-Res-Audio-Wiedergabe

Höhere Pegel gehen dem kräftigen Lautsprechersystem ohne Schwierigkeiten von der Hand. Da macht sich die hochwertige Bestückung mit zwei Titankalotten-Hochtönern, zwei Kegeltreibern mit einer glasfaserverstärkten Membran für vehemente Mitten und die beiden passiven Basschassis bemerkbar. Dolby Digital, Dolby Digital Plus, Kompatibilität zu Dolby Atmos und zu AC-4, DTS-HD sowie DTS Studio Sound II - der OLED+ 903 kommt so ziemlich mit allem klar. Top-Noten in unserer Bewertung sind die Folge.

Setzen wir unsere Sound-Checks mit der legendären Arie "Nessun Dorma" aus Puccinis Turandot fort. Es singt Startenor Jonas Kaufmann, Dateiformat und Auflösung: Flac 96/24. Und höre da, der OLED+ 903 blamiert sich auch hier nicht. Gut, Jonas' Stimme ertönt etwas zu hell, aber ansonsten haben wir eine so überzeugende vokale Präsenz noch nie von einem Lautsprecher-System gehört, das in einem TV-Gerät verbaut ist. Nun lassen wir es nochmal "krachen": Mit "I Have A Dream" von DJ Quicksilver. Und auch hier zieht das B&W-Soundsystem alle Register seines Könnens: Erstaunlich pegelfest, mit einer tollen Dynamik und einer überraschenden Klarheit lässt es die Kontrahenten vor Neid erblassen. Immer präzise, immer souverän - hier haben die Experten von B&W ganze Arbeit geleistet.

Taugt das System aber auch für eine mitreißende Filmtonwiedergabe? Wir hören uns die Eröffnungssequenz aus "James Bond 007 - Ein Quantum Trost" an. Der Aufbau des Music Scores direkt zu Beginn gelingt gut, nun geht es um die Auto-Verfolgung rund um den Gardasee. Und das Hochdrehen des Motors in Bonds Aston Martin DBS, das Quietschen der Räder und das MP-Feuer bringt der Philips gut zu einem intensiven Hörerlebnis zusammen. Klar, unten herum fehlt es, wie man besonders bei den Crashs merkt, schon an Fundament, aber zaubern kann auch B&W nicht. Der OLED+ schafft aber insgesamt viel Atmosphäre im Modus "Film", der recht frisch und lebendig abgestimmt ist. Zahlreiche parallel stattfindende akustische Ebenen - Music Score, Fahrgeräusche der Autos und MP-Feuer - differenziert der OLED+ ordentlich auseinander.

Bei der Ultra HD-Blu-ray "Mord im Orientexpress" schlägt sich das B&W-Soundsystem ebenfalls sehr gut. Die Fahrgeräusche de Zuges, die zahlreichen Dialoge, die Schneelawine, die auf die Gleise stürzt und den Zug zum Anhalten zwingt: All das wird klar und erstaunlicher Gesamtdynamik akustisch zur Geltung gebracht. Zur Stimmwiedergabe möchten wir noch anmerken, dass wir immer wieder überrascht davon snd, wie charismatisch die Stimmen ertönen. Der Music Score kommt lebendig und mit einer guten Räumlichkeit heraus. Bei Pegeln leicht über der Zimmerlautstärke fühlt sich das Soundsystem am wohlsten, es kann aber auch mal etwas lautstärker zugehen - nur macht sich dann das Volumen, das verständlicherweise ganz unten im Frequenzkeller fehlt, bemerkbar. Am besten ist die Basswiedergabe bei Zimmerlautstärke und bei leicht gehobenem Pegel, bei sehr  leisen oder auch sehr hohen Lautstärken erscheint das Volumen etwas dünn. 

Im Modus "Original" macht der OLED+ 903 akustisch auch beim normalen Fernsehprogramm Spaß. Bei Quizsendungen ist die Klarheit der Stimmen sehr ausgeprägt, zugleich erfreut die Räumlichkeit: Wenn z.B. das Publikum im Studio klatscht, entfaltet der Philips eine glaubwürdige Weitläufigkeit. 

Fazit

Der Philips OLED+ 903 im 55 Zoll-Format ist nicht preiswert - es werden aber auch einige große Vorzüge geboten: So das enorm klangstarke B&W-Soundsystem, die beiden hochwertigen und praktischen Fernbedienungen, das sehr einfache Handling, sehr gute Bild- und Ton-Betriebsarten, die hervorragende Verarbeitung und natürlich auch Ambilight. Visuell schlägt sich der OLED+ 903 ausgezeichnet, auch wenn keine neuen Maßstäbe gesetzt werden. 

Edler, hervorragend verarbeiteter OLED-TV mit leistungsstarkem Soundsystem und Ambilight

OLED-TVs 55 Zoll Oberklasse
Test 20. Februar 2019

Test: Carsten Rampacher
Bilder: Sven Wunderlich
Datum: 20. Februar 2019

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