XXL-TEST: Dali Oberon On-Wall + SUB E-12F - hervorragendes 2.1-System für rund 1.150 EUR?

Dali hat im Rahmen der IFA 2018 erstmals die neue Lautsprecher-Baureihe Oberon präsentiert. Als erste Dali-Lautsprecher der gehobenen Einsteigerklasse bringen die Boxen der Oberon-Serie Dali patentierte SMC-Technologie mit, die im Magnetantrieb auftretende Verzerrungen drastisch herabsetzt. Weitere Merkmale aller Oberon-Schallwandler sind neue, absichtlich groß ausgelegte Hochtöner und die sehr breitwinkelig abstrahlenden Mittel- und Tieftöner, typisch für Dali mit der schon optisch charakteristischen Holzfasermembran. Die zeitlos gehaltenen Gehäuse, die in attraktiven Farben verfügbar sind, ergänzen das Konzept. Wir haben nun den ersten kompletten Test angefertigt, und zwar von der Oberon On-Wall, die auf einen Stückpreis von 249 EUR kommt.

Hochwertiges Stoffgitter mit Logo

Sauber aufgebrachte Vinylfolie

Optisch kommen die speziellen Merkmale der Oberon-Serie bei der On-Wall besonders gut zur Geltung. Dänische Designer haben den Boxen eine nordisch-schnörkellose, klare Optik mit auf den Weg zum Kunden gegeben. Ok, unser Testmuster ist in schlichtem Schwarz-matt gehalten, es gibt spannendere Farben im Oberon-Portfolio (zusätzlich finden sich die Farbvarianten Eiche hell, Nussbaum sowie Weiß), aber die abgerundeten Gehäuseecken und der hochwertige, bewusst grobmaschige Stoff des Abdeckgitters kommen sehr gut heraus.

Die Chassis sind exakt eingepasst

Hochwertige Anschlussterminals

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Für die Preisliga ist die Verarbeitung wirklich ordentlich, nirgendwo scheinen echte Schwächen durch. Das Gehäuse besteht aus CNC-gefrästen MDF-Platten, die Folierung wird mittels hochwertigen Vinylfolien bewerkstelligt. Die Chassis sind präzise eingepasst, die Folierung ist ohne erkennbare Fehler aufgetragen und typisch für Dali kann man auch die Lautsprecherkabel-Anschlussterminals kaum kritisieren.

Tiefmitteltöner mit Holzfasermembran

Wir haben einführend schon kurz die patentierte SMC-Technologie erwähnt und wollen nochmals darauf eingehen. Das Polstück der in den Oberon Tiefmitteltönern eingesetzten Magnetsystem ist aus einer Kombination aus Eisen und dem patentierten SMC-Magnetmaterial gefertigt. Aufgrund der dadurch reduzierten Verzerrungen dritter Ordnung stellen die Oberon-Lautsprecher gerade bei mehrstündigen Hörsessions ein besonders entspanntes, klares Hörerlebnis mit sauber integrierten, nicht überspitzten Mitten und einem für die Preisliga hervorragenden Detailreichtum zur Verfügung.

Dali führt auch die einfache Platzierung als einen Vorzug der Oberon-Baureihe an. Bei der Konstruktion der Frequenzweichen und der Chassis und auch bei der Auswahl aller verwendeten Materialien stand ein extrem breites Abstrahlverhalten im Fokus der Bemühungen. Auch außerhalb des klassischen Stereo-Dreiecks, das auch ein Anwinkeln der Lautsprecher beinhaltet (was gerade bei On-Wall-Lautsprechern, die an der Wand Platz nehmen, praktisch unmöglich ist), steht so ein räumlich dichtes, präzises Klangbild zur Verfügung.

Natürlich behandeln wir auch die Holzfasermembran etwas genauer. Die Membranen der Tiefmitteltöner fertigt Dali aus einer Mischung aus einem feinkörnigen Papierbrei und Holzfasern, die diesem Brei beigemischt werden. Das hat eine besonders steife und leichtgewichtige Struktur als Folge. Die Dänen kombinieren dieses spezielle Membranmaterial mit außerordentlich verlustarmen Sicken und Zentrierspinnen. Diese ganzen konstruktiven Maßnahmen führen zu einem präzisen und homogenen Klangbild.

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29 mm Hochtöner

Der On-Wall ist mit dem neu entwickelten 29 mm messenden Kalottenhochtöner und einem 130 mm Tiefmitteltöner bestückt. Zum Hochtöner möchten wir noch hinzufügen, dass er dank der verhältnismäßig großen Membran einen höheren Schalldruck bei kleinerer Ausrenkung realisiert, was der Präzision bei hohem Pegel zuträglich ist. Die Membran selbst ist aus einem besonders leichten Gewebe gefertigt, das im Vergleich zu den meisten anderen Kalottenhochtönern, die der Markt bereit hält, mit nur 0,060 mg pro mm2 weniger als die Hälfte wiegt - gut für eine ansprechende Impulstreue. Auch einer hohen Belastbarkeit kommt die Kühlung des Hoctöners mit Ferrofluid zugute. Der Hochtöner wird von Dali selbst gefertigt und ist überdies für eine größere Bandbreite in unteren Arbeitsbereich optimiert. Das hat einen praktisch nicht spürbaren und somit nahtlosen Übergang zum Tiefmitteltöner als Folge.

Rückseite komplett

Typisch ist zudem die von Dali entwickelte, nach unten abstrahlende Bassreflexöffnung. Durch konstruktive Kniffe sowie anspruchsvolle Technik verfolgte Dali bei der Entwicklung der Oberon On-Wall das Ziel, dass die Box deutlich "größer" klingen soll, als sie tatsächlich ist. Dass diese Mission erfolgreich zu Ende geführt wurde, beweisen später unsere Hörtestreihen. Dali selbst sieht zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für die Oberon On-Wall: Als 2.1-Lösung oder auch in Heimkinosystemen.

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Schicke und technisch für die Preisklasse aufwändige On-Wall-Boxen - hier ohne Frontgitter

Hier mit Frontgitter

Die Oberon On-Wall gibt (bei +/- 3dB) Frequenzen zwischen 55 Hz und 26 kHz wieder und weist eine Empfindlichkeit von 86,5 dB auf. Die Nennimpedanz beträgt 6 Ohm. Der maximale Schalldruckpegel liegt bei 107 dB, die vom Hersteller empfohlene Verstärkerleistung bewegt sich zwischen 25 und 100 Watt. Die Übergangsfrequenz liegt bei 2.100 Hz. Der 2-Wege-Bassreflex-Lautsprecher ist 385 mm hoch, 245 mm breit und nur 120 mm tief. Das Gewicht beträgt 4,9 kg pro Box.

Sub E-12F

Kompakt und leistungsstark

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Kommen wir nun zum aktiven Subwoofer E-12F, der für 649 EUR in der Preisliste steht. Der kompakte aktive Subwoofer ist mit einer Endstufe ausgestattet, die  170 Watt Sinusleistung mitbringt. Ein 300 mm Treiber setzt die Kraft akustisch um.

Rückseite komplett

Der E-12F ist mit einem formschönen Aluminium-Sockel ausgestattet, was ihn optisch edler macht. Nach unten strahlt die Bassreflex-Öffnung ab, störende Strömungsgeräusche leistet sich der aktive Däne auch bei hohem Pegel nicht.

Detailverarbeitung

Das massive und robust wirkende MDF-Gehäuse hat eine separate, eng sowie präzise sitzende Schallwand, die Lautsprecher-Abdeckung haftet magnetisch. So kann man den aktiven Subwoofer auch ohne Abdeckung aufstellen, und keine unschönen Vertiefungen stören das Gesamtbild.

Bassreflexöffnung unten

Wahlweise erhältlich ist der SUB E-12F in Esche Schwarz, Nussbaum Hell oder Weiß laminiert, die Schallwand bei den beiden ersten Varianten ist in hochglänzendem Schwarz, bei der letztgenannten Version in passendem, hoch glänzendem Weiß ausgeführt. Der SUB E-12F bringt 14,7 kg auf die Waage und ist 370 mm hoch, 340 mm breit und 380 mm tief.

Elektronik

Der im Basslautsprecher integrierte digitale Class D-Verstärker verfügt über eine Sinusleistung von 170 Watt und wurde in Hinblick auf eine besonders lineare und verzerrungsarme Wiedergabe genau für den E-12F konzipiert. Er erzielt eine Spitzenleistung von 220 Watt, was auch für größere Lokalitäten ausreicht. Digitale Verstärker werden mittlerweile beinahe ausschließlich in aktiven Subwoofern einsetzt, sie sind kompakt und entwickeln sehr wenig Verlustwärme, so dass man mit einem satten Wirkungsgrad von rund 70 Prozent im Falle des E-12F rechnen kann. Ein üppig dimensioniertes Schaltnetzteil stellt die notwendige Stromlieferfähigkeit unter allen Betriebsbedingungen zur Verfügung. Das Schaltnetzteil sorgt des Weiteren dafür, dass der Subwoofer im Stand-by-Modus lediglich 0,4 Watt verbraucht.

Der SUB E-12 F soll unter allen Umständen immer erstklassig klingen. Daher hat Dali im Verstärkerteil einen Limiter integriert. Dieser arbeitet auf zweierlei Weise: Er vergleicht die Amplitude des Eingangssignals mit dem potenziellen Ausgangssignal sowie die verfügbare Versorgungsspannung des Netzteils mit dem zu erwartenden Ausgangssignal. Zeigt einer dieser Vergleiche ein Problem, reduziert der Limiter den Signalpegel sorgfältig und wohldosiert, so dass praktisch keine Einbußen hinsichtlich der Impulswiedergabe wahrzunehmen sind.

300 mm Treiber

Bedienelemente, Einstellmöglichkeiten und Anschlüsse

Die 300 mm messende Alu-Membran des SUB E-12 F soll sich laut Hersteller durch  ein hervorragendes Impulsverhalten auszeichnen, da Aluminium gleichermaßen steif wie leicht ist. Nicht umsonst gibt es zahlreiche Hersteller wie z.B. auch Canton, die viele Membrane aus Aluminium fertigen und in ihren Lautsprechern verwenden. Durch das präzise Ein- und Ausschwingverhalten integriert sich der E-12F harmonisch in die Front-Klangkulisse, argumentiert Dali. Stimmt, konstatieren wir, die Zusammenarbeit mit den Oberon On-Wall wird, so zeigen die Testreihen, ausgezeichnet funktionieren.

Dali verzichtet beim E-12F auf eine separate Staubschutzkappe im Zentrum der Membran. Vielmehr besteht die Membran aus einem Stück - das hat zur Folge, dass sich die Schwingbewegung dem Ideal eines Kolbens annähert. Vor allem in den untersten Frequenzbereichen, die der Subwoofer wiedergeben soll, werden Verzerrungen deutlich reduziert.

Passt der E-12F zu den Oberon On-Wall?

Der Antrieb des Tieftöners besteht aus einem groß dimensionierten Ferritmagneten, der ein kräftiges Magnetfeld innerhalb des Schwingspulenbereichs bereitstellt. Aufgrund dieser konstruktiven Rahmenbedingungen reicht der Frequenzgang des SUB E-12 F bis auf 28 Hertz herunter, was für einen recht kompakt gehaltenen aktiven Subwoofer als hervorragend einzustufen ist. Im Interesse möglichst geringer Signalverluste kommt eine enorm flexible Sicke zum Einsatz, die große, aber zugleich lineare Auslenkungen ermöglicht.

Klang

Frage nun: Überzeugt aus akustischer Perspektive die Kombination aus Oberon On-Wall und SUB E-12F? Wir starten mit "Sheep" von LAY (Alan Walker Relift) durch und hier spielt sich durch massiven, energiegeladenen Bass erstmal der SUB E-12F in den Vordergrund, der sich schon damals im Test sehr gut in Szene setzen konnte. Die Oberon On-Wall machen das, was Dali auch verspricht: Eine recht präzise, sich nicht in den Vordergrund schiebende, aber doch präsente Mitteltonwiedergabe und eine ordentliche Auflösung im Hochtonbereich. So kommt bei diesem bass- und affektgewaltigen Hip Hop-Track nirgendwo das Gefühl auf, dass man "zu wenig" hat: Das geschickte Zusammenspiel zwischen Satelliten und Subwoofer, die ausgezeichnete Pegelfestigkeit und die saubere Grob- und Feindynamik schaffen einen rundherum gelungenen Gesamteindruck.

Bei Calvos Club-Track "Need U" schiebt der E-12F wieder massiv an, während die auch bei großem Pegel überraschend souveränen Oberon On-Wall eine tadellose Integration der vokalen Elemente sicherstellen. Hohe Pegel sind in Hörräumen zwischen rund 15 und rund 25 Quadratmeter kein Problem. Die Zusammenarbeit zwischen den On-Wall und dem aktiven Subwoofer bleibt stets hervorragend, die Souveränität ist demnach auch bei hoher Lautstärke eindrucksvoll gegeben. Die homogene, in sich schlüssige Auslegung der On-wall macht sich bezahlt, denn so kann man auch längere Zeit bei höheren Pegeln hören, ohne dass der Klang in irgendeiner Weise als störend empfunden wird.

Homogen, klar, kraftvoll: Auch das nur durchschnittliche Quellmaterial von Elton Johns "I'm Still Standing" behandelt das Dali 2.1-System äußerst erfolgreich: Eltons Stimme ist fast frei vom überspitzten Dröhnen, das wir, ebenso wie bei der E-Gitarre, gerade bei höheren Lautstärken schon bei vielen Boxen und Boxen-Kombinationen heraushörten. Wie gelassen und souverän das Dali-Ensemble hier agiert, verdient Respekt, zumal zwei Oberon On-Wall und der E-12F zusammen mit rund 1.150 EUR beileibe nicht zu teuer bezahlt werden müssen.

Setzen wir unsere Hörtestreihen fort mit "Royal Philharmonic Orchestra – James Bond Themes, Golden Eye". Auffällig ist auch hier die sehr homogene Frontkulisse trotz der recht kompakten Satelliten. Das hat eine geschlossene Bühne mit gutem Aufbau zur Folge, die eine sehr saubere und klare Instrumentaldifferenzierung bereithält. Zu loben ist das hervorragende Zusammenspiel mit dem Dali Sub E-12F, der im Bedarfsfall mächtig anschiebt und auch bei hohem Pegel noch genug Reserven besitzt.

So hört man auch über längere Zeit sehr harmonisch und gefällig, der kultivierte, erwachsene Klang macht dieses 2.1 Ensemble auch für Musikhörer mit gehobenen Ansprüchen attraktiv. Die beiden Oberon On-Wall erzielen durch den breiten Abstrahlwinkel eine erstaunlich dichte Atmosphäre. Ausgewachsene Standlautsprecher treten in der Bühnendarstellung natürlich noch etwas mächtiger auf, Dali+Sub liefern hier aber ein überraschend gutes Ergebnis bei breiter und tiefer Bühne, gerade, wenn man die günstige Preisliga mit ins Kalkül zieht.

Der Hochtonbereich ist angenehm und wirkt für Dali-Verhältnisse recht sanft, aber keinesfalls verwaschen oder zu wenig detailliert - die exzellente Homogenität fiel schon beim ersten Kennenlernen auf der IFA 2018 auf. Hier waren die On-Wall in Betrieb. Was gibt es zum Handling hoher Lautstärken zu sagen? Die kompakten Satelliten zeigen sich wenig beeindruckt von hohen Pegeln und bleiben souverän, auch an der Tonalität ändert sich nichts, weiterhin angenehm im Hochtonbereich und dank des E-12F kräftig im tieffrequenten Bereich: Bass-Schläge kommen auf den Punkt und wirken dem Gesamtgeschehen zugehörig.

Wir setzen mit Ed Sheerans "I See Fire" fort. Die überdurchschnittlich gute Stimmdarstellung in den ersten Sekunden, während denen Ed Sheeran ohne Instrumentalbegleitung singt, hat uns überrascht. Hier schaffen die kompakten und schlanken Dali-Satelliten eine umfassende räumliche Darstellung mit exzellenter Loslösung vom Lautsprecher - das hätten wir nicht erwartet. Die klassische Gitarre wird gut präsentiert, ein paar wenige feindynamische Details sind nicht ganz klar zu vernehmen. An solchen Feinheiten merkt der erfahrene Hörer dann doch die Preisklasse. Sehr zu loben: Das Klopfen auf der Gitarre, welches als Rhythmus-Element dient.

Hier kann man klar nachvollziehen, wie der Gitarrenkörper mitschwingt - das ist wohl diese überdurchschnittlich gute Detailarbeit, die Dali bei der Konstruktion der Oberon-Lautsprecher umsetzen wollte. Gratulation, das ist geglückt. Das exzellente Zusammenspiel zwischen den Satelliten und dem sehr kräftigen Subwoofer, der stets impulstreu agiert und jederzeit sofort präzise zur Stelle ist, beherrscht auch bei diesem Stück unsere Eindrücke. Trotz der schlanken Schallwandler wird die Atmosphäre als sehr realistisch empfunden und die gesamte Bühnenkulisse präsentiert sich räumlich akkurat aufbereitet und authentisch-greifbar. Lediglich im Bereich der Mitten lassen sich Vorteile bei ausgewachsenen Lautsprechern erkennen, hier wird teilweise noch differenzierter und strukturierter agiert.

Es folgt ein Titel von den Eagles von der "Farewell Tour", live aus Melbourne: "Heartache Tonight". Kopfschmerzen bereiten uns die Oberon On-Wall auch bei diesem Titel keine, ganz im Gegenteil. Die breite, strukturierte Bühne hört man direkt heraus, die passende und mitreißend dichte Atmosphäre trotz der schlanken Komponenten gefällt uns, auch wenn hier natürlich auch noch etwas Potential nach oben vorhanden ist - vergleichen wir mit großvolumigen Regal- oder gar Standboxen.

Wieder überzeugen die On-Wall durch eine hervorragende, weil charakteristische  und sorgfältig aufbereitete Stimmwiedergabe der Alt-Rocker. Zudem ist die Stimme ausgezeichnet in die Gesamtkulisse integriert, sie steht zentral und löst sich sehr gut von den Lautsprechern. Die Blechbläser ertönen geringfügig scharf, aber nicht unangenehm. Damit halten die On-Wall noch eine akkurate Balance. Dazu passt, dass der Hochtonbereich klar und detailliert auftritt.

Die Percussion-Elemente präsentieren sich sauber integriert und werden impulstreu wiedergegeben. Das Schlagzeug ist auch klar Teil der Kulisse und wirkt nicht wie ein separates zusätzliches Instrument, was wiederum für das erstklassige Integrationsvermögen spricht. Die authentische Präsentation der Stahlsaiten-Gitarren, die sorgfältige Einarbeitung des Saxophons und die Wahrnehmung des Keyboards als einzelnes Instrument belegen das ausgezeichnete Differenzierungs- und Detaillierungsvermögen. Der E-12F überzeugt bei diesem Beispiel durch stimmigen Nachdruck und untadelige Präzision.

Wir bleiben bei den Eagles, wenden uns aber dem "Hotel California" zu. Und zwar der speziellen Version von der "Farewell Tour", mit dem langen Trompetensolo direkt zu Beginn. Dieses wird mitreißend und mit überraschend feiner Detaillierung  zum Ausdruck gebracht. Der Zuhörer bekommt einen klaren Eindruck der örtlichen Position des Trompeters auf der Bühne. Im weiteren Verlauf des Songs zeigen die On-Wall sowie der E-12F weitere Stärken. Auch de Unterschied zwischen den elektronischen und der einen akustischen Gitarre auf der Bühne kommt sauber heraus, und Don Henleys charakteristische Stimme gelingt den Dali-Satelliten ausgezeichnet. Der E-12F steht mit klarer und akkurat strukturierter Basswiedergabe auch bei höheren Lautstärken jederzeit bereit.

Nun kommt zum Schluss unserer akustischen Betrachtungen noch völlig andere Musik, nämlich Julian Wassermanns "Surreal", ein Oldschool Techno-Track. Die extrem harten Bässe stellen für den Sub E-12F kein Problem dar, es werden stets kraftvolle, präzise Punches geliefert. Erstaunlich ist ein weiteres Mal das harmonische Zusammenspiel zwischen Subwoofer und Satelliten. Extrem schnell werden sämtliche akustischen Elemente umgesetzt. Die gesamte Atmosphäre erscheint räumlich weitläufig und atmosphärisch dicht. Die geschlossene Frontkulisse fällt besonders positiv auf. Auch bei diesem Track gefällt die Loslösung einzelner Elemente und des gesamten Klanggeschehens von den Lautsprechern, die Synthesizer-Sounds werden über die gesamte frontale Kulisse verteilt. Erstaunlich ist auch wieder, wie souverän die schlanken Dali On-Walls mit hohen Pegeln umgehen, hier sind selbst in höchsten Bereichen keine Einbußen zu erkennen.

Konkurrenzvergleich

Wir starten mit den Saxx coolSound CX-25 für einen Stückpreis von 299 EUR. Sehr hochwertig verarbeitet und mit tadelloser Akustik, konnten uns die Boxen im damaligen Test überzeugen. Wo liegen die Unterschiede zu den günstigeren Dali Oberon On-Wall? Die Dali-Speaker spielen im Hochtonbereich noch etwas räumlicher auf und sind noch etwas pegelfester. Stimmen umreißt auch der CX-25 ausgezeichnet, zudem ist die Verarbeitung im Detail etwas opulenter.

Die Elac WS 1665 sind On-Wall-Lautsprecher der Oberklasse und kosten mit 1.000 EUR Stückpreis so viel wie zwei Paare Oberon On-Wall. Für die 2.000 EUR, die für die beiden WS 1665 fällig werden, kann man sich bequem ein Oberon 5.1-Set inklusive Dali-Subwoofer zusammenstellen. Für den deftigen Kaufpreis bieten die Elac aber auch eine Menge: feine, sehr detaillierte Höhen, eine tolle Loslösung aller akustischen Anteile von den Chassis und eine überragende Pegelfestigkeit. Trotzdem beeindruckt auch, wie gut die Oberon On-Wall selbst im Vergleich zu den WS 1665 agieren.

Fazit

Für einen Gesamtpreis von rund 1.150 EUR liefert das 2.1 System, bestehend aus zwei Oberon On-Wall und dem kompakten, aber kraftvollen SUB E-12F, eine eindrucksvolle Performance ab. Alle Komponenten sind tadellos verarbeitet und bringen sorgfältig entwickelte technische Komponenten mit. Akustisch beeindrucken das sehr harmonische Zusammenwirken von Subwoofer und Satelliten sowie die charismatische Stimmwiedergabe und das atmosphärisch dichte räumliche Gefühl. Die Pegelfestigkeit aller Komponenten ist hervorragend. Zum fairen Kaufpreis kann man sich hier ein überraschend kultiviertes und zugleich leistungsstarkes Set ins Haus holen, das in allen Testbeispielen einen rundherum überzeugenden Eindruck hinterließ.

Harmonischer, kultivierter Klang trifft auf eine zeitlos-schicke Optik und eine tadellose Verarbeitung

2.1-Systeme Mittelklasse
Test 15. Oktober 2018

Test: Carsten Rampacher, Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 15. Oktober 2018

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