XXL-PREVIEW: Philips 55 Zoll Ultra HD-TV OLED+ 903

Für Marktpreise um 2.150 EUR - relativ üppig nach aktuellen Maßstäben - gibt es den Philips OLED+ 903 im beliebten 55 Zoll-Format. Was zeichnet den Ultra HD-TV im Besonderen aus? Zunächst verfügt der OLED+ über die neueste Generation des leistungsfähigen P5 Bildprozessors. Es finden sich in der Peripherie dieses extrem leistungsstarken Bildprozessors die Auflösungs-Optimierung Ultra Resolution, Perfekt Natural Motion, Micro Dimming Perfekt und HDR Perfect. HDR10, HDR10+ und HLG werden laut Hersteller unterstützt, Dolby Vision fehlt.

Hauptmenü

Zweiter Teil

Aktuell läuft der Ultra HD-TV noch unter Android 7.0 Nougat. Zwar ist Philips schon mit dem Rollout für Android 8.0 "Oreo" durchgestartet, für den OLED+ 903 ist das Betriebssystem derzeit aber noch nicht verfügbar. Intern hat der OLED+ 903 16 GB Speicher. Mit an Bord ist auch ein Doppeltuner für DVB-T2/DVB-C/DVB-S2. Für genug Rechenleistung sorgt ein starker Quad Core-Prozessor. 

Exkurs: Das Bowers&Wilkins-Soundsystem im Philips OLED+ 903

Komponenten des B&W-Soundsystems

Zudem bringt der OLED+ ein Bowers&Wilkins-Audiosystem mit. Dieses verfügt über 50 Watt Ausgangsleistung und ist in 2.1-Konfiguration ausgelegt. Und hier halten wir sofort inne und checken, was B&W-Sound im Philips-TV bedeutet. Natürlich haben wir es zunächst mit Musik versucht, schließlich rühmen sich die Briten von B&W mit einer besonders imposanten Audiowiedergabe. "I'm Not In Love" (Flac, 48 kHz/24-Bit) in der Adaption von Diana Krall soll es sein. Wir sind überrascht von der sehr guten Auflösung, besonders im Hochtonbereich. Hier erzielt der OLED+ 903 eine ausgezeichnete Leistung, einzigartig für einen TV. Der Bassbereich ist spürbar, aber trotz Subwoofer auf der Rückseite nicht enorm ausgeprägt. Trotzdem, auch, was die Basspräsentation angeht, liegt der OLED+ vor der Konkurrenz. Ser DSP-Modus "Musik" ist äußerst treffend ausgelegt und gefällt durch prima Räumlichkeit und eine gute Loslösung der Stimme von Diana vom Lautsprecher-Riegel unterhalb des TVs.

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Bowers&Wilkins-Logo auf dem Fuß

Hochwertiger Bezugsstoff

2.1-Konfiguration

Treiber im Detail

Subwoofer

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Eingebaut auf der Rückseite

Soundmodi

Erweiterte Toneinstellungen

Höhere Pegel gehen dem kräftigen Lautsprechersystem ohne Schwierigkeiten von der Hand. Da macht sich die hochwertige Bestückung mit zwei Titankalotten-Hochtönern, zwei Kegeltreibern mit einer glasfaserverstärkten Membran für vehemente Mitten und die beiden passiven Basschassis bemerkbar. Dolby Digital, Dolby Digital Plus, Kompatibilität zu Dolby Atmos und zu AC-4, DTS-HD sowie DTS Studio Sound II - der OLED+ 903 kommt so ziemlich mit allem klar. Top-Noten in unserer Bewertung sind die Folge.

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Setzen wir unsere Sound-Checks mit der legendären Arie "Nessun Dorma" aus Puccinis Turandot fort. Es singt Startenor Jonas Kaufmann, Dateiformat und Auflösung: Flac 96/24. Und höre da, der OLED+ 903 blamiert sich auch hier nicht. Gut, Jonas' Stimme ertönt etwas zu hell, aber ansonsten haben wir eine so überzeugende vokale Präsenz noch nie von einem Lautsprecher-System gehört, das in einem TV-Gerät verbaut ist. Nun lassen wir es nochmal "krachen": Mit "I Have A Dream" von DJ Quicksilver. Und auch hier zieht das B&W-Soundsystem alle Register seines Könnens: Erstaunlich pegelfest, mit einer tollen Dynamik und einer überraschenden Klarheit lässt es die Kontrahenten vor Neid erblassen. Immer präzise, immer souverän - hier haben die Experten von B&W ganze Arbeit geleistet.

Taugt das System aber auch für eine mitreißende Filmtonwiedergabe? Wir hören uns die Eröffnungssequenz aus "James Bond 007 - Ein Quantum Trost" an. Der Aufbau des Music Scores direkt zu Beginn gelingt gut, nun geht es um die Auto-Verfolgung rund um den Gardasee. Und das Hochdrehen des Motors in Bonds Aston Martin DBS, das Quietschen der Räder und das MP-Feuer bringt der Philips gut zu einem intensiven Hörerlebnis zusammen. Klar, unten herum fehlt es, wie man besonders bei den Crashs merkt, schon an Fundament, aber zaubern kann auch B&W nicht. Der OLED+ schafft aber insgesamt viel Atmosphäre im Modus "Film", der recht frisch und lebendig abgestimmt ist. Zahlreiche parallel stattfindende akustische Ebenen - Music Score, Fahrgeräusche der Autos und MP-Feuer - differenziert der OLED+ ordentlich auseinander.

Ambilight

Der Ambilight-Effekt ist gerade bei Dunkelheit gut erkennbar

Ambilight-Untermenü

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Ambilight-Stil

Ambilight ISF-Justage

Wahl der Wandfarbe

Weiteres, Philips-typisches Merkmal des OLED+ 903 ist Ambilight, natürlich in aktuellster Version im Topmodell eingebaut. Man kann zahlreiche Einstellungen vornehmen (z.B. nach was sich Ambilight richten soll,, Video oder Audio folgen, Festlegung der Wandfarbe, ISF-Farbkalibrierung).

Fernbedienungen und Handling

Stabfernbedienung sowie erste Seite der doppelseitigen Haupt-Remote

Stabfernbedienung und zweite Seite der Haupt-Remote mit vollwertiger Tastatur, sehr praktisch und schon in vielen Tests gelobt

Fernbedienungen seitlich

Der OLED+ 903 wird mit zwei Fernbedienungen ausgeliefert. Eine sehr schicke Stabfernbedienung, in die auch in Mikrofon für die Google Assistant-Sprachsteuerung eingebaut ist, und eine zweiseitige Hauptfernbedienung sind im Lieferumfang. Die beiden Fernbedienungen lassen ein zuverlässige und meist reaktionsschnelle Bedienung zu. Störend ist im TV-Betrieb nur, dass das Umschalten zwischen den einzelnen Fernsehsendern unserer Meinung nach etwas zu lange dauert. Ansonsten: Keine Kritik, der klar definierte Druckpunkt aller Tasten auf der zweiseitigen Hauptfernbedienung und der tadellose Arbeitswinkel bringen Pluspunkte.

Anschlüsse

Anschlüsse seitlich

Anschlüsse hinten

Der OLED+ 903 bringt vier HDMI-Eingänge (alle vier mit HDCP 2.2) und zwei USB-Anschlüsse mit. Zahlreiche Konkurrenten verfügen über drei USB-Slots. Ein Dualband-WiFi-Modul ist eingebaute (WiFi 802.ac 2x2). Weitere Anschlüsse umfassen eine Ethernetschnittstelle, einen Common Interface-Slot, die Verbindungen für den TV-Doppeltuner (Achtung: Wer im DVB-S2 Betrieb alle Funktionen des Doppeltuners nutzen möchte, benötigt eine doppelte Sat-Kabelverbindung), Antenne IEC75, Linker/rechter Audioeingang, ein optischer Digitalausgang und ein Kopfhörerausgang. 

Installation DVB-S2-Tuner und Bildqualität bei 720p

Natürlich gibt es einen komfortablen Installationsassisten für die Installation der Sender. Wir haben den DVB-S2 Tuner verwendet:

Der OLED+ 903 verfügt über einen Doppeltuner

Es geht gleich los

ASTRA 19,2E wurde gefunden

Wahl des Senderpakets

Suche nach Sendern läuft

Installation abgeschlossen

Der DVB-S2Tuner liefert bei 720p-Signalen (Das Erste HD, ZDF HD) eine saubere, sehr ansprechende Bildgüte. Die Betriebsart "ISF Tag" ist bei normalem Lichteinfall am Tag sehr zu empfehlen. Realistische Farben und Kontraste sowie eine angenehme Schärfe stehen hier auf der Habenseite. Prima: Der TV-Tuner rauscht nur recht geringfügig. Neu gedrehte Sendungen im ZDF und ARD werden scharf und detailreich auf die native Panelauflösung hochskaliert. Das OLED-Panel rauscht geringfügig, wenn man sehr nahe vor dem OLED+ 903 sitzt. 

Bild Blu-ray, James Bond 007, ein Quantum Trost, ab Filmbeginn, Zuspielung in 1.080p/24 Hz

Bildeinstellungen in der Übersicht

Untermenü "Farbe"

Farbtemperatur

Wir haben folgende Einstellungen getroffen wichtige Parameter finden sich im Bild-Submenü "Erweitert"):

  • Bildfeld ISF Day
  • Perfekt Reality auf "Mittel"
  • Ultra Resolution auf "on"
  • Rauschunterdrückung auf "Minimum"
  • MPEG-Artefakteunterdrückung auf "Minimum"
  • Bewegungseinstellungen auf "Film"

Das leichte Bildrauschen geht auch bei auf niedriger Stufe aktivierter Rauschunterdrückung nicht weg. Die Bewegungswiedergabe ist sauber, die wilde Verfolgungsfahrt kommt stabil und scharf heraus. Die Auflösung und die Bildschärfe sind gut, "Ultra Resolution" in aktivierter Form wirkt sich natürlich kontraproduktiv bezüglich des bereits erwähnten Bildrauschens aus. Daher empfehlen wir bei dieser Blu-ray, diesen Parameter zu deaktivieren. Ansonsten liefert der OLED+ 903 ein dynamisches und farblich sehr echtes Bild mit OLED-typischem satten Schwarz. Der ISF Day-Modus ist für Situationen an grauen Wintertagen, wie aktuell, sehr zu empfehlen und bringt ein angenehmes, zugleich präzises Bild zustande. Der Philips produziert eine gleichbleibende Bildschärfe bis in die hintersten Bildebenen, das recht helle OLED-Panel ist für nahezu alle "Lebenslagen" hinsichtlich der maximal möglichen Helligkeit als ausreichend zu bezeichnen.

Bild Ultra HD Blu-ray, Independence Day, Die Wiederkehr (HDR10)

Nun ändert der Philips, da es sich um HDR-Material handelt, seine Bildfelder wie folgt:

  • HDR-persönlich
  • HDR-Lebendig
  • HDR-Natürlich
  • HDR-Film
  • HDR-Spiel
  • ISF Tag
  • ISF Nacht

Wir haben uns diesmal entschieden, den Modus "HDR-Film" im abdunkelten Raum zu verwenden. Alle oben im ersten Beispiel verwendeten Zusatzparameter und Filter schalten wir ab. Allerdings läuft "HDR Perfect" auf der Stufe "Mittel". Wir schauen das dritte Kapitel, als David Levinson mit seinem Konvoi mitten in der Wüste auf dem Hoheitsgebiet eines Warlords ankommt. Der OLED+ macht seinem Arbeitsprinzip alle Ehre und stellt auch kleine Kontrastunterschiede innerhalb des fast dunklen Bildes akkurat dar. Im abgedunkelten Raum zeigt der Philips deutlich die Vorzüge von HDR. Sehr gut sichtbar, als das gestrandete Alien-Raumschiff in Panorama-Aufnahme auftaucht. Als sich die Crew dann dem Schiff nähert, arbeitet der OLED+ in der Dunkelheit viele Details des Raumschiffes inklusive der großen Anzahl kleiner Lichter heraus. Der OLED+ 903 schafft es stets, ein tiefes räumliches Gefühl zu vermitteln - so "fiebert" man richtig mit, als die Gruppe um David durch das Raumschiff marschiert. Ganz rauschfrei ist das Panel des OLED+ 903 allerdings nicht. Wer sich direkt vor dem TV befindet, erkennt leichte Rauschmuster.  Wer besonders tief in die Atmosphäre des Films eintauchen möchte, kann auch hier Ambilight aktivieren, wir finden den Eindruck, den Ambilight vermittelt, überzeugend, aber das ist natürlich absolute Geschmackssache. Viele Filmfans deaktivieren die Funktion. 

Erstes Fazit

Der Philips OLED+ 903 im 55 Zoll-Format ist ein kostspieliges Vergnügen - es werden aber auch einige große Vorzüge geboten: So das klangstarke B&W-Soundsystem, die beiden hochwertigen und praktischen Fernbedienungen, das sehr einfache Handling, sehr gute Bild- und Ton-Betriebsarten, die hervorragende Verarbeitung und natürlich auch Ambilight. Visuell schlägt sich der OLED+ 903 vielversprechend, wenngleich neue Maßstäbe nicht gesetzt werden.

Preview: Carsten Rampacher
Datum: 15. Januar 2019

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