TEST: Samsung AirTrack Soundbar HW-F751

Das Produkt

Für 699,-- EUR ist die 2.1 Samsung Soundbar AirTrack HW-F751 in silberner Version erhältlich. Zum gleichen Preis gibt es das gleiche Produkt HW-F750 auch in schwarz. Ganz gleich, welche Farbe man wählt, stets bekommt man für das investierte Produkt schicke Optik und aufwendige Technik geboten. Für warmen und angenehmen Klang ist eine eingebaute Röhrenvorstufe mit an Bord. Auch optisch kann man dies sehen, denn es ist ein Fenster eingelassen, in dem man die Röhre ausgiebig betrachten kann.

Die Gesamtsystemleistung gibt Samsung mit 310 Watt nach RMS-Norm an. Im Paket enthalten ist neben Soundbar und Fernbedienung auch ein drahtloser Subwoofer, der sich problemlos mit der Soundbar verbindet. Für eine einfache Installation kann man die HW-F751 in verschiedenen Positionen einsetzen. So ist es möglich, die Soundbar mit dann geringer Bautiefe unter dem Flachbildschirm an der Wand zu montieren, ebenso kann man die Soundbar mit dann geringer Höhe, aber größerer Tiefe in anderer Position auf ein Wrack oder ähnliches stellen. Automatisch wird die jeweils praktizierte Aufstellung erkannt, so dass es keinerlei akustische Einbussen gibt, ganz gleich wie die HW-F751 aufgebaut ist.

Praktisch: Display an der Soundbar

Röhren-Vorverstärker

Fernbedienung

Bei Samsung ist das Feature SoundShare sehr interessant. Auch die HW-F751 bringt SoundShare mit. Hierbei erfolgt die Verbindung zwischen Samsung Fernseher mit (entsprechender SoundShare Kompatibilität) und der AirTrack Soundbar kabellos mittels Bluetooth. Der Vorteil liegt auf der Hand, es gibt zwischen TV und Soundbar keine sichtbare Kabelverbindung mehr. Gerade bei Wandmontage ein nicht zu unterschätzender Vorteil. In unseren Testreihen funktionierte SoundShare stets problemlos. Doch die HW-F751 hat noch viel mehr zu bieten. So gibt es Decoder für Dolby Digital und DTS. Hinzu kommen verschiedene Samsung DSP-Programme. Bei 3D-Sound Plus für erweiterte Räumlichkeit in vertikaler und horizontaler Ausprägung gibt es die Programme Movie und Music. Eine eigene Taste links unten auf der Fernbedienung ist für die Bedienung der Funktion zuständig. Darüber befindet sich die Taste „Soundeffect“, die weitere DSP-Programme freischaltet. Man kann sie nicht in Verbindung mit 3D-Surround Plus nutzen. Die weiteren DSP sind: Music, News, Drama, Cinema, Sports, Game. Die Samsung Soundbar verfügt auch über ein ASC genanntes Lautsprechereinmesssystem. Geht man die Funktionen der Taste „Soundeffect“ durch, kann man im letzten Punkt ASC an- oder abschalten. Schliesst man das mitgelieferte Mikrofon an die eingeschaltete Soundbar an, beginnt automatisch der Einmessvorgang.

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USB-Anschluss

Weitere Anschlüsse

Einmessmikrofon

Die Samsung HW-F751 verfügt selbstverständlich über einen HDMI-Eingang und einen HDMI-Ausgang. Dank des Audio Return Channel (ARC) erkennt der TV bei Anschluss über HDMI automatisch, dass die Tonausgabe nun über die HW-F751 erfolgen soll. Desweiteren ist die Soundbar mit Bluetooth ausgestattet, so können Smartphone oder Tablet für die drahtlose Übertragung von Musikdateien verwendet werden. Ebenfalls kann die Soundbar Musik von einem USB-Medium wiedergeben. Unterstützt werden MP3, WAV, WMA, AAC, OGG und FLAC.

Mit Samsung Smartvolume werden Lautstärkeunterschiede z.B. beim Quellwechsel ausgeglichen. Mit Anynet + kann man eine gesamte über HDMI verbundene AV-Anlage mit nur einer Fernbedienung steuern. Die HW-F751 ist kompatibel zu Anynet +.

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Der drahtlose aktive Subwoofer wirkt von vorne edel

Auch von hinten ist der Bassist ordentlich verarbeitet


Bassreflexöffnung des Subwoofers


Subwoofer von unten

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Die HW-F751 ist eine elegante Erscheinung

Subwoofer und Soundbar passen optisch sehr gut zusammen


Finish im Detail sehr gut

Nun haben wir eine Menge über Technik und Features erfahren, es wird Zeit auf Optik und Verarbeitung einzugehen. Samsung hat bezüglich haptischer und optischer Qualität einen großen Fortschritt gemacht, das zeigt die HW-F751 deutlich. Sorgfältige Materialwahl und penibles Finish heben den Gesamteindruck auf Premium-Niveau. Die mitgelieferte Fernbedienung kann den Eindruck von Hauptgerät und drahtlosem Subwoofer nicht ganz mitgehen, schlechter als die Fernbedienung der Konkurrenz ist sie aber auch nicht.

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Die Soundbar wiegt 3,5 kg und ist 943 mm breit, 57 mm hoch und 117 mm tief. Der Subwoofer wiegt 7,25 kg und ist 291 mm breit, 369 mm hoch und 291 mm tief. Im Standby-Betrieb benötigt die Soundbar lediglich 0,45 Watt, der Subwoofer sogar nur 0,3 Watt.

Testequipment
Klang

Samsung liefert bei der HW-F751 ein Mikrofon fürs Einmesssystem mit. Das Einmesssystem arbeitet bei beiden möglichen Positionierungen der Soundbar. Rund 2 Minuten dauert der an einer Hörposition stattfindende Einmessvorgang. In der Praxis jedoch zeigen sich funktionale Mängel, die gar nichts mit dem eigentlichen Einmesssystem, sondern mit der Fehlpositionierung des Mikrofoneingangs zu tun - und mit einem weiteren Problem: Das Einmesssystem lässt sich manuell nicht starten, sondern die Soundbar muss zunächst in Betrieb genommen werden, anschließend wird das Mikrofon eingesteckt, dann wird das Mikro automatisch erkannt und es beginnt die Einmessung. So weit, so gut – doch der Anschluss fürs Mikrofon ist so ungünstig untergebracht, dass man bei Wandmontage praktisch gar nicht dran kommt und das Mikrofon bei an der Wand montierter Soundbar nicht oder nur sehr erschwert anschließen kann. Bei Aufstellung mit minimaler Höhe und dafür größerer Tiefe – also in der anderen möglichen Position – auf einem Sideboard z.B. kann man aufgrund des geringen Abstands von Sideboard oder Rack zum dann auf der Unterseite der Soundbar gelegenen Anschlussterminals das Mikrofon gar nicht anschließen. Kippt man die Soundbar, schließt dann das Mikrofon an und stellt sie wieder in die ursprüngliche Position, taucht die Meldung „Error“ auf. Dies lässt den Schluss zu: In dem Moment, in dem das Mikrofon angeschlossen wird, muss die Soundbar sich in der Endposition befinden und darf nicht mehr bewegt werden.

Wirklich nötig jedoch ist das Einmesssystem ohnehin nicht. In der Klangwertung kann sie auch ohne Einsatz des A.S.C. genannten Features überzeugen.

The Eagles, Farewell, Live from Melbourne – Tequila Sunrise, Love will keep us alive: Soundbar ? Weniger erfahrene Zeitgenossen dürften in Anbetracht der klanglichen Wirkung de HW-F751 verzweifelt im Hörraum nach einem vollwertigen Lautsprecherset suchen. Uns ist kaum eine andere Soundbar bekannt, die eine so gute Räumlichkeit mit so guter Gesamtdynamik zu kombinieren weiß. Überdies ist das Klangbild dank des Röhrenvorverstärkers ausgesprochen angenehm und harmonisch. Der drahtlose aktive Subwoofer kann ruhig auf Werte um die -2 gestellt werden, die Basskraft ist dann noch immens und reicht absolut aus. Die Bassanteile treffen zeitlich praktisch gleichzeitig mit Mittel- und Hochtonbereich beim Zuhörer ein. Das unangenehme Hinterherhinken des Basses, häufiges Problem bei derartigen Systemen, ist hier nicht herauszuhören. Die 3D-Sound Plus- Funktion (Programm, Music) weitet den Raum effektiv, produziert aber kaum Präzisionsverluste. Bei den beiden Titeln der „Eagles“ erfreut die HW-F751 mit gelungener Stimmwiedergabe und recht präziser Einarbeitung der Instrumente. Beide Songs kommen mit realistischer Liveatmosphäre zum Ausdruck.

Schon an diesem Klangbeispiel wird einiges klar. Eine Soundbar kann ein hochwertiges Paar Stereoboxen oder ein tadelloses Mehrkanallautsprechersystem nicht ersetzen, an dieser Behauptung schafft es auch die HW-F751 nicht zu rütteln. Aber es ist höchst beachtlich wie nah Samsung Soundbar aus akustischer Sicht den Leistungen vollwertiger kompakter Lautsprechersysteme kommt. Für einen wirklich geringen Kaufpreis (in Anbetracht der Leistungen) bekommt der Kunde ein kompaktes, leicht aufzustellendes und platzsparendes Soundsystem, das im Vergleich zu den im TV eingebauten Lautsprechern akustisch neue Horizonte öffnet.

Tiesto, Copenhagen, Elements of Life World Tour, Disc 2, Traffic, Back in your head: Auch bei effektstarker Trance-Music enttäuscht die HW-F751 nicht, im Gegenteil: Der kraftvoll agierende Subwoofer gibt den harten Kickbass treffsicher wieder, darunter liegende Bassanteile werden ebenfalls in weiten Zügen erfasst. Der psychoakustische Effekt virtueller Räumlichkeit wird von der HW-751 auf die Spitze getrieben. Der Zuhörer fühlt sich, selbst dann wenn er in einigen Metern Distanz zur Soundbar sitzt, ausgezeichnet ins Geschehen eingebunden. Alle Arten von elektronischen Effekten werden glaubwürdig präsentiert. Die Gesamtdynamik ist sehr gut.

Marvel’s The Avengers: Wir wählten die Sequenz, in der die Invasion der Alien Armee beginnt. Bevor die schießwütigen Außerirdischen ihre Angriffe beginnen gibt es noch eine Dialogszene zwischen dem Ironman und Loki. Hier beweist uns die HW-F751, das sie Stimmen mit akkurater Struktur und gelungener Einarbeitung wiedergeben kann. Alle Arten von Effekten kommen gut heraus, so die Geräuschkulisse, als Loki mit seiner energiegeladenen Lanze auf die Brust des Ironman zielt. Als der wütende Loki kurze Zeit später Ironman aus dem Fenster in schwindelerregender Höhe wirft, kommen die nach allen Seiten wegfliegenden Glassplitter gut zur Geltung. Nun wird es Ernst – die Außerirdische Armee bedroht die Erde und eröffnet das Feuer. Die folgenden massiven Effektkombinationen werden ordentlich wiedergegeben. Ein Problem zeigt sich aber: Bei zu vielen parallel stattfindenden akustischen Ereignissen gibt die HW-751 die wichtigsten wieder, Ereignisse im Hintergrund aber kommen nicht angemessen zur Geltung. Hier zeigen sich Schwächen des Soundbar-Konzepts – und keine Schwächen in der Konstruktion der HW-F751. Es ist schlichtweg nicht möglich, bei einer Soundbar die unglaubliche Effektfülle eines hochwertigen Mehrkanal-Lautsprechersystems zu offerieren. Ansonsten überzeugt uns der aktive Subwoofer mit gutem Tiefgang, beachtlichem Volumen und ordentlichem Nachdruck. Die Räumlichkeit und auch die Grobdynamik haben uns überzeugt.

Ein Quantum Trost, James Bond 007, ab Filmbeginn: Gleich zu Beginn des Films wird 007 in seinem Aston Martin DBS von eiskalten Killern rund um den oberitalienischen Gardasee gejagt. Mitten im dichten Verkehr und auf engen Straßen sind hier nachdrückliche Effektsalven vorprogrammiert. Die Schüsse aus den Automatikwaffen der Gangster bringt Samsungs Soundsystem mit Wucht und Dynamik zur Geltung. Der drahtlose Subwoofer zeigt in solchen Situationen erneut sein Potential. Bei den verschiedenen Zusammenstößen ist die Raumwirkung erneut überzeugend, der Zuhörer möchte sich fast ducken in Anbetracht der nach allen Seiten wegfliegenden Trümmerteile. Insgesamt zeigt sich das 3D-Sound Plus – Programm „Movie“ als sehr gute Wahl, da eine Räumlichkeit mit guter Staffelung ebenso geboten wird, wie eine lebendige Effektwiedergabe. In allen Testbeispielen wartet die HW-F751 mit ausgesprochen guter Pegelfestigkeit auf. Pegel deutlich über der Zimmerlautstärke werden nahe verzerrungsfrei präsentiert.

Was leisten die Konkurrenten? Etwas preiswerter tritt die JBL Cinema SB400 auf. Sie bringt ebenfalls einen nachdrücklich antretenden aktiven drahtlosen Subwoofer mit, der rundum überzeugen kann. Mit dichter Räumlichkeit und Dynamik begeistert auch die SB400, die ausgezeichnet verarbeitet ist, aber nicht ganz so edel wirkt wie die HW-F751. Pluspunkt für die SB400 ist das On Screen-Display. Pegelfest und lebendig aufspielend, gehört die SB400 nach wie vor zu den besten uns bekannten Soundbars. Im direkten Vergleich klingt die HW-F751 noch etwas kultivierter und harmonischer. Bluetooth bieten beide Konkurrenten.

Mit neuem Konzept tritt der Quadral Magique TV-Lautsprecher an. Das vollaktive System dient dem Flachbildschirm als „Standmöglichkeit“. Für Wandmontage bewusst nicht ausgelegt, wendet sich Magique an denjenigen Anwender, der den TV auf einem Rack oder Sideboard stehen hat. Klanglich überzeugt uns Magique, wenngleich natürlich nicht die Bassgewalt des Samsung Woofers entfacht wird. Dynamik und Detaillierungsvermögen von Magique sind ausgezeichnet. Die Verarbeitung ist gut, die HW-F751 erscheint aber moderner, nobler und geschliffener im Detail. Mit HDMI-Beschaltung und aufwändiger Röhrenvorstufe ist die etwas teurere Samsung-Lösung auch technisch einen Schritt weiter und rechtfertigt damit auch den Aufpreis. Für denjenigen, der keinen separaten Subwoofer aufstellen kann, ist Magique aber eine klangstarke Alternative-. Bluetooth ist auch hier an Bord, aber leider kein HDMI.

Energy Powerbar Elite: Diese Soundbar tritt optisch sehr schlicht auf, ist aber tadellos verarbeitet. Der kräftige Klang und die ausgezeichnete Pegelfestigkeit sind zu loben. Die Samsung HW-F751 klingt dank Röhrenvorstufe aber noch homogener. Überdies ist die HW-F751 dank Dolby Digital und DTS-Decoder, USB, Bluetooth, HDMI und zahlreichen DSP-Programmen deutlich besser ausgestattet, kostet aber kaum mehr.

Fazit

Samsung offeriert mit der HW-F751 eine überragende, edel aussehende Soundbar zum fairen Kaufpreis. Das Paket aus schicker, flexibel zu positionierender Soundbar und kraftvollem aktivem Subwoofer ist in sich schlüssig. Die beiden Komponenten passen nicht nur optisch bestens zueinander, auch akustisch ist die Zusammenarbeit ausgezeichnet. Der kräftige, dynamische Bass zeigt guten Tiefgang und hinkt aufs Zeitliche bezogen nicht hinter dem Rest des akustischen Geschehens her. Die Soundbar bietet sehr gute DSP-Programme (3D Sound Plus) und besticht mit ihrer tadellosen Räumlichkeit. Verarbeitungs- und Materialgüte verdienen ebenfalls lobende Worte. Die Ausstattung ist rundherum erstklassig: Röhren-Vorstufe für angenehmen, harmonischen Klang, HDMI mit ARC, SoundShare, Bluetooth und Einmesssystem. Letzteres zeigt einige funktionale Mängel, dies ist aber auch der einzige Kritikpunkt an einem ansonsten durch die Bank hervorragenden System.

Edle, ausgezeichnet verarbeitete Soundbar mit Top-Ausstattung und hervorragendem Klang
2.1 Soundbar-Systeme Obere Mittelklasse
Test 17. Oktober 2013

+ Edle Optik und sehr gute Materialqualität
+ Harmonischer, angenehmer Klang
+ Hervorragender drahtloser aktiver Subwoofer
+ Gute DSPs
+ Bluetooth, HDMI, USB mit sehr guter Formatvielfalt im Audiobereich
+ Günstiger Kaufpreis
+ Flexible Aufstellung

- Anschluss für Einmessmikrofon ungünstig platziert
- Fernbedienung nicht so hochwertig wie Soundbar und Subwoofer

Test: Carsten Rampacher
Bilder: Sven Wunderlich
Datum: 17. Oktober 2013

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