UPDATE SPECIAL: Arcam, Pioneer, Onkyo, Marantz, Denon, Yamaha - welcher AV-Receiver hat welche Vorzüge und welche Nachteile? NEU mit 2016er Onkyo TX-RZ-Topmodellen
Oft werden wir von Lesern gefragt, für welchen AV-Receiver man sich denn entscheiden soll. Arcam, Pioneer, Yamaha, Marantz, Onkyo oder Denon? Wir möchten uns auf diese Hersteller konzentrieren und jeweils ein kurzes Profil mit den jeweiligen Vorzügen in Stichpunkten herausarbeiten.
Yamaha-Pluspunkte
Groß ist die Auswahl an hochwertigen AVENTAGE-Modellen. Oben der 7.2 Kanal-Netzwerk-Receiver Yamaha RX-A860
Topmodell ist die AV-Vorstufe CX-A5100 mit 11.2 Processing, Dolby Atmos und dts:X
- Großes Modellangebot an aufwändig aufgebauten AVENTAGE AV-Receivern - von rund 700 EUR für den RX-A660 bis hoch auf 2.400 EUR für den RX-A3060. Hinzu kommt die Vor-/Endstufenkombination CX-A5100/MX-A5000 für zusammen 5.400 EUR
- Fünfter Gerätestandfuß bei den AVENTAGE AVRs für größtmögliche Resonanzarmut
- AVENTAGE-Modelle schon mit dts:X Decoding (inklusive dts Neural:X)
Tolle DSP-Programme, die sogar individuell angepasst werden können: Dafür ist Yamaha seit langer Zeit bekannt
- Beste DSP-Programme aller AV-Receiver. Geeignet für Musik und Filmton gleichermaßen. Nicht ganz so herausragend sind die DSPs für TV-Sendungen und Games, aber immer noch besser als bei der Konkurrenz
Steckt überall drin und ist gern gesehen: MusicCast
- Überall MusicCast für einfache Integration in ein MusicCast Multiroom Audio-Netzwerk an Bord. Sehr einfache, übersichtliche Einrichtung.
YPAO-Einmessmikrofon
YPAO misst auch an 8 Hörpositionen ein, wie die Konkurrenz von D&M mit Audyssey
- Mit YPAO mittlerweile überragendes Einmesssystem, in den großen Modellen mit R.S.C.
- Hochwertige Fernbedienung in den Topmodellen (RX-A3060/CX-A5100 z.B.)
- Neutrale akustische Auslegung ideal für den DSP-Einsatz - so wird dann die Klangcharakteristik des jeweiligen DSP-Programms bestmöglich zur Geltung gebracht
Tolle AV Controller App, gerade auf dem Tablet
- Tolle App für die Ersteinrichtung (Tablet) und sehr gute App für die Bedienung der AV-Receiver (Smartphone/Tablet)
- Hochwertiges Video-Processing besonders in den großen AVENTAGE-Modellen
Yamaha-Nachteile
Nicht alle HDMI-Terminals mit HDCP 2.2
- Nicht alle HDMI-Terminals mit neuesten Specs (kann bei der Kompatibilität zu älteren Geräten aber sogar Vorzug sein)
- OSD könnte überarbeitet werden
- Kein On-Board-Einrichtungsassistent
Auch der RX-A860 für 999 EUR hat noch einen simplen Blech-Kühlkörper
- Selbst in der 1.000 EUR-Liga noch Blech-Kühlkörper
Marantz-Pluspunkte
Große, extrem hochwertige und gut klingende AV-Vor-/Endstufenkombinationen mit allem erdenklichen High-Tech an Bord: Bei Marantz gibt es sie
Ab Herbst kommt der SR7011 mit HEOS-Modul
- verschiedene Vorstufen (AV7703 ab Herbst, aktuell noch AV7702 mkII, zusätzlich AV8802A) und Endstufen für sehr anspruchsvolle Mehrkanal-Liebhaber und ab Herbst 2016 SR7011/AV7703 mit eingebautem HEOS Modul
- Auch selektierte 2015er Modelle schon mit dts:X Update versehen
- Als drittes objektbasiertes Audioformat gibt es gegen 150 EUR Extra-Obulus ein Update auf Auro-3D inklusive Auro-Matic als Upmixer für selektierte Modelle
Das ist top - alle HDMI-Slots entsprechen neuesten Specs
- HDMI-Terminals entsprechen alle neuesten Specs (inklusive HDCP 2.2, HDR, BT.2020, 4:4:4, Ultra-HD/4K 50/60 Hz)
- 2016er Modelle mit sehr homogenem, aber gleichzeitig dynamischem Sound
- App auch für Kindle Fire-Devices
- Sehr guter On-Board-Einrichtungsassistent
- Umfangreiche Gapless-Wiedergabe bei HiRes-Formaten
Sehr gute ISF-Bildprogramme
Video-EQ
Upscaling auch analoger Videosignale
- In vielen Modellen komplette Video-Sektion mit Upscaling digitaler Signale von 480/576i/720p/1.080i/p auf Ultra-HD, ab 1.000 EUR-Liga auch Upscaling analoger Signale. Sehr gute Video-Bildprogramme ISF Day/Night
Marantz-Nachteile
- Teils wenig Differenzierungsmerkmale zu den Denon-Schwestermodellen
- Kein Tidal-Support bzw. Support eines hochauflösenden Music-Abo-Services (ändert sich dann bei SR7011/AV7703, hier steckt ein komplettes HEOS-Modul drin)Keine dediziert in Audyssey integrierte Funktion für perfekte akustische Übergänge zu den Height-Lautsprechern
Unter dem SR5011 bewegt sich nichts im klassischen AVR-Format bei Marantz - und der kostet bereits 899 EUR
- Teurer als Denon - Einstieg erfolgt aus monetärer Sicht erst in höheren Regionen
Denon-Pluspunkte
Da kommt etwas auf uns zu: Denpon AVR-X6300H mit 11 Endstufen und HEOS-Modul ab Herbst
- 11-Kanal-Topgerät AVR-X6300H mit HEOS-Modul ab Herbst 2016, ebenso 9-Kanal-AV-Receiver AVR-X4300H mit HEOS-Modul und sehr umfangreichen Multiroom Audio-Fähigkeiten
Der Denon AVR-X7200WA aus 2015 beeindruckt nicht nur mit seinem aufgeräumten Innenleben, sondern auch durch sein dts:X Decoding
- Auch selektierte 2015er Modelle schon mit dts:X Update versehen
- Als drittes objektbasiertes Audioformat gibt es gegen 150 EUR Extra-Obulus ein Update auf Auro-3D inklusive Auro-Matic als Upmixer für selektierte Modelle
- HDMI-Terminals entsprechen alle neuesten Specs (inklusive HDCP 2.2, HDR, BT.2020, 4:4:4, Ultra-HD/4K 50/60 Hz)
- 2016er Modelle mit kraftvoll-nachdrücklichem, aber gleichzeitig kultiviertem Klang
Schon der Denon AVR-X2300W bringt ein sehr gutes und aufwändiges Audyssey-Einmesssystem mit
Einmess-Mikrofon
Lautsprecher-Kalibierung
- Aufwändiges Audyssey-Einmesssystem mit 8 Einmesspositionen schon bei der Mittelklasse
- App auch für Kindle Fire-Devices
Schlichtweg top - der Einrichtungsassistent bei Denon und Marantz
- Sehr guter On-Board-Einrichtungsassistent
- Umfangreiche Gapless-Wiedergabe bei HiRes-Formaten
- Schon ab 600 EUR-Liga komplette Video-Sektion mit Upscaling digitaler Signale von 480/576i/720p/1.080i/p auf Ultra-HD, ab 1.000 EUR-Liga auch Upscaling analoger Signale. Sehr gute Video-Bildprogramme ISF Day/Night
Denon-Nachteile
- Sehr unspektakuläres Design - Freude eines klassischen Auftritts würden dies als Vorteil sehen
Blech-Kühlkörper beim AVR-X3300W
- Selbst in der 1.000 EUR-Liga noch Blech-Kühlkörper
- Kein Tidal-Support bzw. Support eines hochauflösenden Music-Abo-Services (ändert sich dann bei AVR-X6300/4300H, hier steckt ein komplettes HEOS-Modul drin)
- Keine dediziert in Audyssey integrierte Funktion für perfekte akustische Übergänge zu den Height-Lautsprechern
Pech gehabt - dts:X kommt beim 2016er Modell AVR-X2300 erst spät
- Kleinere 2016er AV-Receiver-Modelle werden erst recht spät auf dts:X upgedated
Arcam-Pluspunkte
Arcam AVR550 als 7.2-Gerät
So geht's: Großer Ringkern-Trafo im Arcam AVR-550 für 3.300 EUR
Topmodell der AV-Receiver ist der AVR850
- Extrem belastbare, geschmeidige Endstufen
- Bestleistungen bei der Stereowiedergabe
- Unvergleichlicher innerer Aufbau aus besten Bauteilen
Hochwertige Fernbedienung, übersichtlich und komfortabel
- Hochwertige Fernbedienung, sehr praktisch in der Handhabung
DIRAC begeistert den Hightech-Freak
- Einmessystem DIRAC mit hervorragenden Ergebnissen und zahlreichen nützlichen Parametern, PC ist allerdings ebenso Grundvoraussetzung wie etwas Kenntnisse hinsichtlich der Bedienung von DIRAC.
- Für jeden Eingang individuelle DIRAC Abstimmung möglich
Arcam SR250
- Mit SR250 gibt es auch einen Stereo-Receiver mit Vollausstattung und DIRAC - wenn man keine 7 oder 9 Endstufen braucht
- Auch Vor-/Endstufenkombination (Vorstufe AVR950, leider noch hohne Dolby Atmos/dts:X derzeit) lieferbar, Endstufen sind extrem leistungsfähig
Arcam-Nachteile
- DIRAC erfordert zwingend PC zum Einmessen
- Vergleichsweise schlechter dts:X Support (D&M hat für 2015er Top-Modelle
- Kein Gerät mit 9 oder 11 eingebauten Endstufen derzeit (zwar 11.2 Processing, es sind aber zusätzlich externe Endstufen erforderlich)
Für 7.199 edel und klanglich stark, aber ohne Decoder für dts:X und Dolby Atmos: AV-Vorstufe AVR950
- Keine AV-Vorstufe mit modernen Decodern momentan
Pioneer-Pluspunkte
Power von Innen: Leistungsstarke "Direct Energy HD" Endstufen
- In den SC-LX-Topmodellen extrem leistungsfähige "Direct Energy HD" Endstufen, trotz digitaler Verstärkung lebendiger, authentischer Klang, kein "synthetischer" Sound.
- Höchstmögliche Simultanleistung der Endstufe von bis zu 1 kW beim brandneuen SC-LX901
MACC Pro bietet Ergebnisse und Einstelloptionen auf Profi-Niveau
- Mit MCACC Pro (inklusive Reflex-Optimizer für Tip Firing-Module) bestes Lautsprecher-Einmess- und Room EQ-System. Sehr umfangreiche Einstell-Optionen für versierte Anwender zur Detailoptimierung. MCACC bietet mehrere Speicherplätze für individuelle Justagen
Einrichtungsassistent
- On Board-Einrichtungsassistent, recht gut gelungen, toller Schriftfond. Noch nicht ganz so ausführlich wie bei D&M.
Neuer SC-LX901 mit Quad DSD-Support
- Neue SC-LX-Mehrkanal-Receiver Modelle unterstützten bis zu Quad DSD (11,2 MHz)
- Die beiden größten SC-LX-Modelle 801 und 901 mit Air Studios Sound-Tuning
- In nahezu allen Mehrkanal-Receivern 384 kHz/32-Bit DACs. In den kleineren Modellen von AKM; in den drei größten Modellen vom sehr renommierten Anbieter ESS (Sabre Ultra DAC)
- Alle drei neuen SC-LX-Modelle (701/801/901) mit dts:X an Bord
- FireConnect für Wireless Multiroom Audio, Streaming der Signale des Mehrkanal-Receivers auf entsprechend kompatible Devices in anderen Räumen des Hauses
- SC-LX501 satte 400 EUR günstiger als Vorgänger SC-LX59
Pioneer-Nachteile
Als der VSX-1131 auf den Markt kam, fehlte der dts:X Support
- dts:X Support für kleinere sowie ältere 2015er Modelle erst sehr spät
- In verschiedenen Modellen nur Upscaling digitaler Videosignale von Full HD auf 4K
- Recht einfache Fernbedienung selbst bei großen Modellen
- SC-LX501 nur noch mit sieben anstatt mit neun Endstufen
Onkyo-Pluspunkte
- Sehr guter, ausgewogener, enorm gut auflösender Klang bei den 2016er Modellen
- Mit PA-MC5501 und PR-RZ5100 Vor-/Endstufe mit hoher Leistungsfähigkeit im Angebot. Zur IFA wird PR-SC5530 wohl ersetzt, da sie kein dts:X beherrscht
Starke Neuerscheinung: Onkyo TX-RZ3100 mit 11 Endstufen
- TX-NR3030 begründete die Ära der 11-Kanal-AV-Receiver. Nun kommt mit dem TX-RZ3100 der 2.999 EUR kostende, bis an den Rand mit modernster Technik vollgestopfte Nachfolger TX-RZ3100
Unverwechselbare Optik seit 2015: Kennzeichen der TX-RZ-Modelle
Auch die Top-Komponenten ab Herbst 2016, wie die PR-RZ5100 Vorstufe, kommen in der neune Optik
Innen mit besten Bauteilen: TX-RZ900/910
- TX-RZ310/1100/910/810 im unverwechselbar-hochwertigen Boliden-Design und hochwertigem Innenleben
384 kHz/32-Bit DACs von AKM in nahezu allen Onkyo AV-Receivern und natürlich auch im AV-Controller
- In fast allen Mehrkanal-Receivern 384 kHz/32-Bit DACs von AKM
- Alle Modelle ab dem TX-RZ810 mit sehr belastbaren Endstufen (TX-RZ810/901 beide 7.2 Kanal, TX-RZ100 9.2 Kanal, TX-RZ3100 sogar 11.2 Kanal) und Hochleistungs-Trafo.
- FireConnect für Wireless Multiroom Audio, Streaming der Signale des Mehrkanal-Receivers auf entsprechend kompatible Devices in anderen Räumen des Hauses
- On Board-Einrichtungsassistent, recht gut gelungen, toller Schriftfond. Noch nicht ganz so ausführlich wie bei D&M.
AccuEQ als RoomEQ-System ist 2016 erstmals richtig gut. Liegt das am Einfluss von Pioneer? Schließlich sind beide Firmen nun unter einem Dach
Grafisch sehr gut gemacht - modern und schick
- Onkyo bietet bei der AccuEQ Room-Kalibrierung eine sehr gute AccuReflex-Technologie zur nahtlosen Einbindung von Top Firing-Modulen. Übrigens haben wir noch keine Information über AccuEQ in den neuen Topmodellen TX-RZ1100/3100 sowie PR-RZ5100.
- Tidal kommt als HiRes-Streaming-Abo-Service per Update
Onkyo-Nachteile
Kein Luxus: Selbst die 3.499 EUR kostende PR-SC5100 AV-Vorstufe kommt nur mit der einfachen Fernbedienung
- Videoseitig in neuen Modellen sehr spärliche Ausstattung (z.B. nur Upscaling von Full HD auf 4K beim TX-NR656/und diese Funktion wird nicht mal erwähnt, sparsame Video-Ausstattung bei den uns schon bekannte TX-RZ-Modellen 810/910)
- dts:X kommt sehr spät selbst für 2016er Modelle der bürgerlichen Preisklassen
- Auch in den Topmodellen recht einfache Fernbedienung
- Recht hoher Preisanstieg bei den Topmodellen: TX-NR3030 lag bei 2.499 EUR, der TX-RZ3100 kommt auf 2.999 EUR!
Special: Carsten Rampacher
Update 18. August 2016
Tags: AV-Receiver • AVR • Denon • Marantz • Mehrkanal-Receiver • Onkyo • Pioneer • Yamaha